Wie Fleischverkauf: Liefern künftig Amazon und Co. das Schnitzel?

Im jüngsten Bericht der Rabobank betonen die Experten, dass sie im Marktsegment Tierwohlfleisch auch künftig keine Absatzexplosion erwarten.

Die niederländische Rabobank glaubt nicht, dass Verbraucherinnen und Verbraucher ihr Einkaufsverhalten aufgrund von höheren Gesundheitsstatus, mehr Tierschutz und schärferen Umweltauflagen ändern.

Die verschiedenen Konzepte – Tierwohllabel, Bioproduktion usw. – haben in Europa nach wie vor einen relativ geringen Marktanteil. In Deutschland zum Beispiel stammen über 80 % des Schweinefleisches nach wie vor aus den Haltungsformstufen 1 und 2. In Frankreich hat das traditionsreiche „Label Rouge“ einen Anteil von nur 4 % bei Schweinefleisch. 

Die Experten der Rabobank sehen den Hauptgrund für den stagnierenden Marktanteil vor allem in dem höheren Preis für Tierwohlfleisch. Zudem sind sie im Hinblick auf den Geschmack und Nährwert nicht von herkömmlichen Produkten zu unterscheiden. Es fehlen schlichtweg Verkaufsargumente, die den höheren Preis rechtefertigen. Tierwohlfleisch fehlt das Alleinstellungsmerkmal.

Wie das niederländische Fachblatt Varkens berichtet, werden künftig vor allem drei Faktoren den Fleischkonsum beeinflussen. Zum einen spielen Preis und Umweltauswirkungen in der Produktion eine Rolle. Zum anderen sind es gesundheitliche Aspekte, auf die die Konsumenten verstärkt achten werden. Ganz entscheidend wird aber auch die Warenverfügbarkeit sein. Hier könnte der Onlinehandel künftig eine wichtige Rolle spielen, glauben die Marktexperten. Wer Fleisch im Angebot hat, sollte sicherstellen, dass er verschiedene Verkaufskanäle bedienen kann, heißt es in der Studie.