BayWa-Krise: Konzern bekommt einen weiteren Überbrückungskredit

Der Handelsriese erhält von den Banken weitere rund 500 Mio. € Darlehen bis Ende des Jahres.

Trotz der tiefroten Halbjahreszahlen bekommt der BayWa-Konzern einen weiteren Überbrückungskredit. Laut einer Ad-hoc-Mitteilung geht der Vorstand der BayWa AG davon aus, dass in den nächsten Tagen die erforderlichen Unterschriften der wesentlichen kreditgebenden Banken für die Verlängerung der bestehenden Standstill-Vereinbarungen bis zum 31. Dezember 2024 vorliegen. Gleichzeitig soll der bereits bestehende Überbrückungskreditvertrag um etwa weitere 500 Mio. € erhöht und ebenfalls bis zum 31. Dezember 2024 verlängert werden.

Die Börse reagiert auf diese Nachricht positiv. Der Kurs der BayWa-Aktie ist zu Handelsstart auf kurzzeitig auf 13,80 € hochgeschnellt, konnte aber das Niveau bis zum Mittag nicht halten.

Nach BayWa-Angaben würde es damit gelingen, die Finanzierung der BayWa AG bis Ende des Jahres 2024 zu sichern und die Grundlage für eine daran anschließende langfristige Finanzierungslösung bis Ende 2027 zu schaffen. Die Eckpunkte der langfristigen Sanierungslösung werden derzeit noch zwischen der BayWa AG, den kreditgebenden Banken und weiteren wesentlichen Stakeholdern verhandelt. Bis Ende Oktober soll das endgültige Sanierungskonzept für das in Bayern ansässige und in der Landwirtschaft tief verwurzelte Unternehmen vorliegen.

Das erste Rettungspaket bis Ende September sah ein Volumen von 547 Mio. € vor. Der Kern-Banken-Kreis gewährte einen Überbrückungskreditvertrag von 272 Mio. € plus Gesellschafterdarlehen der Bayerischen Raiffeisen Beteiligungs-AG (BRB AG) und der Raiffeisen Agrar Invest (RAIG) von 125 Mio. € vor. Gleichzeitig stieß die BayWa Unternehmensbeteiligungen für 130 Mio. € ab.