Schweinefleisch verliert an Bedeutung und die Mastschweinepreise leiden unter schwacher Fleischnachfrage

So richtig zufrieden sind Schweinemäster derzeit nicht. Der Sommer blieb hinter den Erwartungen zurück. Immerhin scheint der Preis nach unten hin abgesichert.

Der Schweinmarkt bleibt in diesem Sommer hinter den Erwartungen zurück. Weder die Fußball-Europameisterschaft noch die Olympischen Spiele oder das Grillwetter konnten den Fleischabsatz grundlegend beleben. Stattdessen forderte die rote Seite immer wieder Preisnachlässe, sodass die Notierung auf 2 €/kg SG abrutschte. Die Talsohle scheint vorerst erreicht:

Die Wochenschlachtungen liegen mit 700.000 Schweinen stabil auf niedrigem Niveau. Deutlich höhere Stückzahlen werden nicht erwartet.

Die Urlaubszeit geht zu Ende. Nach den Ferien zieht die Fleischnachfrage in der Regel etwas an. Auch ­aktuell hat das sommerliche Wetter die Nachfrage nach Grillfleisch etwas angekurbelt, heißt es.

Einige Marktteilnehmer sehen sogar Chancen auf höhere Preise im September. Gegen einen starken Preis­anstieg spricht allerdings die schwache Fleischnachfrage bei Schwein. Während im ersten Halbjahr 2024 bei ­Geflügel und Rind der Absatz über den Lebensmitteleinzelhandel anzog (plus 6 bis 7 %), weist die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für Schwein ein Minus von 5 % aus. „Schweinefleisch verliert an Bedeutung“, sagt ein Marktbeobachter.

Preisdämpfend dürfte zudem die ­EU-weite Erholung bei den Schweineschlachtungen wirken. Die EU-Kommission weist für die ersten vier Monate des Jahres ein Plus von 2 % aus. Spitzenreiter ist Polen mit plus 8 %. Auch Deutschland liegt leicht im Plus. Im weiteren Jahresverlauf dürfte sich der Aufwärtstrend fortsetzen. von Andreas Beckhove