Hannes Blog

Neues aus der Landwirtschaft

Strukturbruch: Niederlande stocken weitere 240.000 Sauen ab

Milliardenschwere Ausstiegsprogramme lassen die Schweinebestände dramatisch einbrechen. Bis 2030 könnte die Sauenzahl um fast 25 % sinken.

In den Niederlanden dürfte sich der rasante Abbau der Sauenbestände weiter fortsetzen. So könnte der aktuelle Bestand von 670.000 Sauen bis zum Jahr 2030 auf 530.000 Muttertiere sinken, prognostiziert das Zuchtunternehmen Topigs Norsvin. Das wäre ein Minus von fast 25 %.

Das Schlachtaufkommen könnte im selben Zeitraum sogar noch schneller einbrechen, wie das niederländische Büro für Steuer- und Produktionsberatung aaff erwartet. Im vergangenen Jahr kamen in den Niederlanden im Schnitt knapp 280.000 Schweine wöchentlich an den Haken. Diese Zahl könnte sich innerhalb der nächsten fünf Jahre auf 200.000 Schlachtschweine vermindern, was einem Minus von 30 % entspricht.

Als Hauptgrund gelten die milliardenschweren Ausstiegsprogramme, mit denen Den Haag insbesondere Betriebe mit hohen Ammoniakemission aus der Produktion kauft. Die Regierung hat kürzlich ein weiteres Ausstiegsprogramm verabschiedet, das den Strukturwandel nach Einschätzung von Experten nochmals beschleunigen wird.

Die Entwicklung in Niederlande könnte das deutsche Ferkeldefizit weiter zuspitzen. Denn sowohl in Dänemark als auch in Deutschland und Österreich selbst ist mit Rückgängen in der Ferkelerzeugung zu rechnen. von Fred Schippe

AGES im Einsatz gegen Salmonellen und Listerien für Lebensmittelsicherheit

Mit mehr als 15.000 Einträgen betreibt die AGES die größte Listerien-Datenbank Europas – ein wichtiger Baustein, um Ausbrüche schnell aufzuklären und Betroffene zu warnen.

Sichere Lebensmittel sind kein Zufall, sondern Ergebnis jahrzehntelanger Forschungsarbeit, modernster Analysemethoden und enger Zusammenarbeit von Experten und Behörden. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) nimmt in Österreich dabei eine Schlüsselrolle ein: Jährlich untersucht sie tausende Proben, um gefährliche Keime wie Salmonellen oder Listerien frühzeitig zu erkennen und die Bevölkerung zu schützen.

Mit mehr als 15.000 Einträgen betreibt die AGES die größte Listerien-Datenbank Europas – ein wichtiger Baustein, um Ausbrüche schnell aufzuklären und Betroffene zu warnen. AGES-Geschäftsführer Johannes Pleiner-Duxneuner unterstreicht: „Wir stärken nicht nur die Lebensmittelsicherheit in Österreich, sondern auch das Vertrauen der Bevölkerung in das gesamte System von der Erzeugung bis zum Handel.“

Auch Gesundheitsministerin Korinna Schumann betont die Bedeutung der Lebensmittelsicherheit als integralen Teil der öffentlichen Gesundheitsvorsorge. Österreich nehme im Global Food Security Index Platz 12 ein – ein Verdienst hoher gesetzlicher Standards und eines umfassenden Monitorings entlang der gesamten Lebensmittelkette.

Die EU-weite Kampagne #Safe2Eat zeigt auf, dass viele lebensmittelbedingte Erkrankungen im eigenen Haushalt entstehen – durch Fehler bei Lagerung oder Zubereitung. Mit einfachen Alltagstipps will die AGES Verbraucher sensibilisieren und so die Sicherheit zuhause erhöhen. Passend zum Tag der Lebensmittelsicherheit widmet sich der AGES-Podcast „Mut zum Risiko“ den Detektivarbeiten der Experten. Moderne Analytik und kriminalistische Methoden helfen, Ausbrüche etwa durch Listerien im Käse oder Salmonellen im Kebab zu identifizieren und zu bekämpfen. von Roland Pittner

China verlängert Verfahren gegen EU-Schweinefleischexporte

Die Regierung in Peking hat entschieden, die laufende Anti-Dumping-Untersuchung gegen Schweinefleischimporte aus der Europäischen Union weiterzuführen. Die Prüfung, die ursprünglich bereits im vergangenen Jahr begonnen hatte, soll nun mindestens bis zum 16. Dezember dieses Jahres andauern. Nach Angaben des chinesischen Handelsministeriums sei die Komplexität des Verfahrens der Grund für diese Entscheidung.

Mit der Fortsetzung der Untersuchung erhalten europäische Lieferanten vorerst Aufschub, eine endgültige Entscheidung über mögliche Handelsmaßnahmen steht noch aus. Die Vorwürfe aus China richten sich gegen mutmaßlich zu niedrige Preise europäischer Exporteure, die laut chinesischer Sichtweise den dortigen Markt verzerren könnten.

Auf EU-Seite wurden diese Anschuldigungen mehrfach zurückgewiesen. Vertreter europäischer Regierungen wie auch Branchenorganisationen äußerten Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Vorwürfe. Sie verweisen unter anderem darauf, dass die Ausfuhren von Schweinefleisch aus der EU nach China in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen sind. Das sei ein Indiz dafür, dass kein systematisches Preisdumping vorliege.

In politischen und wirtschaftlichen Kreisen wird das Verfahren in einen größeren Zusammenhang eingeordnet. Neben Schweinefleisch stehen auch europäischer Weinbrand und Milchprodukte unter Beobachtung chinesischer Behörden. Gleichzeitig hat die Europäische Union im vergangenen Jahr Strafzölle auf chinesische Elektroautos verhängt, was zu einer Verschärfung der Handelsbeziehungen beigetragen hat.

Beobachter vermuten, dass die Handelsverfahren Chinas Teil einer strategischen Reaktion auf diese Maßnahmen sein könnten. In jüngster Zeit mehren sich jedoch Anzeichen für Annäherungen zwischen Brüssel und Peking. Die EU hat signalisiert, dass statt Zöllen künftig Mindestpreise für chinesische Fahrzeuge denkbar seien. Im Gegenzug hat China angedeutet, europäischen Firmen bevorzugten Zugang bei Exportgenehmigungen für seltene Erden zu gewähren.

Diese Entwicklungen könnten auch Auswirkungen auf die Agrarhandelsbeziehungen haben. Die Verzögerung der Entscheidungen im Verfahren gegen Schweinefleisch wie auch bei anderen Produkten deutet auf laufende Verhandlungen im Hintergrund hin.

Ein hochrangiges Treffen zwischen der EU und China ist für den kommenden Monat geplant. Dort sollen neben wirtschaftlichen Fragen auch fünfzig Jahre diplomatischer Beziehungen gewürdigt werden. Offen bleibt, ob die Gespräche zu konkreten Vereinbarungen führen, die auch den Agrarsektor entlasten könnten.

Auch in Finnland: Herkunftsangabe für Fleisch wird Pflicht

In Finnland muss zukünftig das Herkunftsland von Fleisch auf der Vorderseite der Verpackung angegeben werden. Dies soll Verbrauchern bewusstere Kaufentscheidungen ermöglichen.

Künftig muss in Finnland die Herkunft von Fleisch prominent auf der Lebensmittelverpackung angegeben werden. Die Gesetzesänderung ist laut dem finnischen Landwirtschaftsministerium im Juni 2025 in Kraft getreten und gilt für alle Lebensmitteln, die mehr als 15% Fleisch enthalten.

Diese Angabe muss in ausreichend großer Schrift von mindestens 3 Millimetern aufgedruckt sein und ergänzt die bereits verpflichtende Herkunftsangaben im Zutatenverzeichnis.

Die Reform soll fundierte Kaufentscheidungen erleichtern. Denn es sei bislang für Verbraucher schwierig zu beurteilen, ob ein scheinbar finnisches Produkt aus einheimischem oder importiertem Fleisch oder beidem bestehe. Durch die Novelle solle der Kauf von einheimischen Lebensmitteln erleichtert werden.

Wenn das Herkunftsland des im Lebensmittel verwendeten Fleisches variiert, ist Ressortangaben zufolge auch eine allgemeinere Angabe wie beispielsweise „mehrere EU-Länder“ oder „mehrere Nicht-EU-Länder“ zulässig.

Wunsch nach europäischer Regelung

Finnland setzt sich seit Langem dafür ein, dass bei Lebensmitteln eine Herkunftskennzeichnung auf EU-Ebene vorgeschrieben wird. Da eine harmonisierte Regelung aber nicht in Sicht ist, hatte Finnland 2017 auf nationaler Ebene die Angabe des Herkunftslandes bestimmter Lebensmittel gesetzlich geregelt.

Dieses Gesetz gilt für Fleisch, das als Zutat in einem Lebensmittel verwendet wird, sowie für Trinkmilch und Milch, die in Milcherzeugnissen und bestimmten ähnlichen Zubereitungen verarbeitet ist. von Hauke Decken

Großes Update für Landwirtschafts-Simulator 25: Neuerungen & Switch 2

it dem neuesten Update des Landwirtschafts-Simulators 25 erweitert sich das Spiel um zahlreiche Fahrzeuge, Maschinen und Funktionen. Seit dem 3. Juni 2025 steht das „Plains & Prairies Pack“ für PC und Konsolen zur Verfügung. Damit halten auch die bekannten Traktoren der Marke Ford erstmals Einzug in die Simulation.

Das Erweiterungspaket umfasst mehr als 20 neue Maschinen und Fahrzeuge. Neben den Ford-Traktoren 976 und 1156 Versatile finden sich auch Modelle renommierter Hersteller wie Fendt, Väderstad, Salford, GEA und Trout River. Diese Ergänzungen bereichern die Fahrzeugauswahl und sorgen für mehr Vielfalt auf dem virtuellen Hof.

Neben den neuen Marken bringt das Paket auch technische Weiterentwicklungen. Darunter fallen etwa pneumatische Düngerstreuer, bewegliche Abdeckplanen für Transportanhänger und aktivierbare Liftachsen. Letztere verbessern das Fahrverhalten beim Rangieren, etwa beim Einsatz des Gülletankwagens GEA STR 447.

Während die Maschinenflotte umfangreich erweitert wurde, fehlt bislang eine zusätzliche Karte, die auf die neuen Inhalte abgestimmt ist. Eine großflächige Spielumgebung für PC und Konsole, die speziell auf das neue Equipment zugeschnitten ist, wurde bislang nicht veröffentlicht.

Ergänzend zum kostenpflichtigen Zusatzpaket ist auch ein zweites kostenloses Content-Update erhältlich. Es bringt weitere Fahrzeuge ins Spiel, darunter den Harvester John Deere 1270G, die Sämaschine Pöttinger Aerosem VT 5000 DD, den Skoda Enyaq sowie den Grubber Väderstad TopDown 600. Darüber hinaus beinhaltet der Patch 1.9 auch Verbesserungen im Spielverlauf sowie neue Kleidung im Pöttinger-Design.

Im Winter erscheint zusätzlich eine neue Version des Spiels für die kommende Nintendo Switch 2. Die sogenannte Signature Edition basiert auf der PC-Version des LS25 und umfasst über 400 authentische Maschinen von mehr als 150 verschiedenen Marken. Die Nutzer können sich auf 25 verschiedene Anbaukulturen freuen – darunter Weizen, Reis und erstmals auch Spinat. Drei Karten mit regionalem Bezug – Nordamerika, Europa und Ostasien – stehen zur Auswahl.

Die Spieler können im neuen Teil weiterhin verschiedene Betriebszweige verfolgen. Neben klassischem Ackerbau und Viehzucht gehören auch Forstwirtschaft, Produktionsketten und Bauprojekte zum festen Bestandteil der Simulation. Laut Angaben des Entwicklers wird in Kürze eine weitere namhafte Marke in das Spiel integriert.

Wird Mexiko größter Importeur von Schweinefleisch

Schweinefleisch Handel weltweit

Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) erwartet für das laufende Jahr weitere Verschiebungen im internationalen Handel mit Schweinefleisch. Während China nach Jahren des starken Imports seine Eigenproduktion ausbaut und weniger importiert, könnte Mexiko im kommenden Jahr erstmals die Spitzenposition übernehmen. Die Experten rechnen damit, dass China hinter Japan auf Platz drei abrutscht.

Die weltweiten Handelsströme mit Schweinefleisch haben sich in den vergangenen Jahren erheblich verschoben und für das laufende Jahr erwartet das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) weitere Veränderungen im Außenhandel.

Rückt Mexiko an die Spitzenposition?

Nach den Prognosen der US-Experten dürfte Mexiko im Jahr 2025 erstmals die Spitzenposition unter den Importländern einnehmen. Die amerikanischen Fachleute rechnen damit, dass Mexiko im laufenden Jahr 1,5 Mio. Schweinefleisch importieren wird. Auf Platz zwei sehen sie Japan mit 1,46 Mio. t, während China ihrer Einschätzung nach mit 1,3 Mio. t nur noch der drittgrößte Importeur sein könnte.

Chinas Eigenproduktion wieder deutlich ausgebaut

Lange Zeit war China mit deutlichem Abstand das größte Abnehmerland für Schweinefleisch gewesen. Hintergrund war der massive Einbruch der chinesischen Schweinebestände in den Jahren 2018 und 2019 aufgrund der Afrikanischen Schweinepest. In der Folge schoss der Importbedarf in die Höhe. Der Spitzenwert war im Jahr 2020 mit 5,28 Mio. t importiertem Schweinefleisch erreicht worden. Inzwischen hat China seine Eigenproduktion wieder deutlich ausgebaut, was zu einem starken Rückgang der Importmengen führt.

Vereinigtes Königreich und Südkorea belegen Platz 4 und 5

Auf den Rängen 4 und 5 der größten Schweinefleischimporteure im Jahr 2025 erwarten die Fachleute des USDA das Vereinigte Königreich mit 760.000 t und Südkorea mit 710.000 t. Für die globale Importmenge an Schweinefleisch prognostiziert das USDA für 2025 einen leichten Rückgang auf 10,17 Mio. t, was einem Minus von 1,4 % zum Vorjahr entsprechen würde.

Saatgut im ewigen Eis

Im ewigen Eis in Spitzbergen lagert Saatgut für Getreide, Ölfrüchte, Obst und Gemüse aus der ganzen Welt. Was es damit auf sich hat.

Im Juni öffnen sich die Tore des Tresors für einen kurzen Moment. Die Mitarbeiter des Nordischen Rates Saatgut lagern dann das Saatgut bedeutender Kulturpflanzenarten für mehrere Jahrzehnte dort ein. Dieses Jahr nutzen 12 verschiedene Länder aus vier Kontinenten die Möglichkeit. Die Länder Benin, die Philippinen und Vietnam schicken zum ersten Mal Saatgut zum Einfrieren nach Norwegen. 

In Spitzbergen lagern bei Minusgraden auch kuriose Sorten für blaue Kartoffeln, grüne Tomaten oder sogenannten Champagner-Roggen. Sie besitzen wertvolle Eigenschaften, auf die Landwirte  wegen des Klimawandels angewiesen sein könnten. Die Vielfalt des dort lagernden Saatgutes kann helfen, in Zukunft Sorten mit wichtigen Eigenschaften wie Toleranz gegen hohe Temperaturen, Trockenheit oder Resistenzen gege, Schädlinge zu züchten.

Sorteneigenschaften des Saatguts stehen im Fokus

Neben den Sorten selbst werden deren Eigenschaften, zum Beispiel wie sie sich unter Trockenheit verhält oder wie anfällig sie gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist, festgehalten. Diese Informationen bündelt das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und stellt sie europäischen und globalen Datenbanken zur Verfügung.

Insgesamt lagern in Norwegen mehr als 1,3 Millionen Akzessionen – so werden die Saatgutproben in Genbanken genannt. Sicherungsduplikate in anderen Ländern sind wichtig, weil sie wie zum Beispiel in der Ukraine von einem Krieg zerstört werden könnten.

EU-Schweinemarkt: Spanien dominiert

Spanien produziert in der EU mit Abstand das meiste Schweinefleisch. Doch so langsam dreht der Wind.

Im letzten Jahrzehnt hat Spanien die Schweinefleisch-Produktion von 3,6 auf 4,9 Mio. t gesteigert. Noch vor zehn Jahren exportierte Spanien 1,25 Mio. t Schweinefleisch, heute sind es mit 2,65 Mio. t mehr als doppelt so viel. Die Lieferungen gehen in eine Vielzahl von Ländern, angefangen von den EU-Nachbarn mit einem Anteil von rund 40 % bis nach China mit 20 %. Wie Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW berichtet, ist der Selbstversorgungsgrad auf der iberischen Halbinsel von 150 % auf 220 % gestiegen.

Der rasante Anstieg der spanischen Schweinefleischproduktion mit ihren Hochburgen in den beiden nordöstlichen Provinzen Katalonien und Aragonien, die einen Anteil von über 50 % haben, hat seine Ursachen in den günstigen Gebäude-, Lohn- und Umweltkosten. Hinzu kommt eine ausgeprägte Kostendegression infolge der großen vertikalen Verbund- und genossenschaftlichen Produktionsorganisation (zus. rd. 90 %) von der Erzeugung bis zur Fleischvermarktung.

Die 30 größten Unternehmen produzieren 75 % des spanischen Schweinefleisch. Unternehmen wie „Vall Companys“ mit 260.000 Sauen, „Costa Food Group“ mit 155.000 Sauen oder „Grupo Jorge“ mit 105.000 Sauen wären in Deutschland nur schwer vorstellbar.

Dagegen fallen die Futtermittelpreise aufgrund der Unterversorgung des Landes und der enormen, wetterbedingten Ernteschwankungen höher aus. Eine straffe Organisation der Futtermittelwirtschaft gleicht dies jedoch ein wenig aus.

In den letzten drei Jahren ist eine Stagnation auf dem jeweils erreichten Niveau zu beobachten. In Spanien spielen gesundheitliche Schwierigkeiten bei der Ferkelerzeugung eine Rolle und die Umweltprobleme nehmen zu. In Zukunft soll den Tieren mehr Fläche zugestanden werden:

Internationale Schweinepreise und Ferkel

Internationale Schweinepreise KW 23
USA: Die Erzeugerpreise sind in Iowa auf umgerechnet 1,94 €/kg gestiegen. Der Dollarkurs verliert mit einem Kurs von 1,141 $ = 1 € an Kaufkraft. Die Teilstückpreise entwickeln sich auf einem höheren Niveau uneinheitlich. Die Börsenkurse für den neuen Frontmonat Juli 2025 werden weiterhin mit 1,84 €/kg gehandelt. Das USDA rechnet im 3. Quartal mit kleinen Preissteigerungen, im 4. Quartal jedoch mit deutlichen Preisminderungen.

Brasilien: Die Durchschnittspreise sind mit 1,65 €/kg weiter gefallen. Dazu haben in erster Linie fallende Inlandspreise beigetragen, aber auch die Schwächung des Real. Das steigende Exportgeschäft wird zur tragenden Säule der Preisnotierungen. Die Ausfuhren sind im Vergleich zum Vormonat April noch einmal um 9 % gestiegen.

Russland: Die Durchschnittsnotierungen haben sich bei 2,04 €/kg stabilisiert. Der Wechselkurs ist mit 89,6 Rubel = 1 € stärker geworden. Das Angebot an Schlachtschweinen bleibt auf dem saisonal üblichen Niveau. Steigende Preise werden zusätzlich vom anziehenden Exportgeschäft unterstützt. Der Inlandsverbrauch stagniert.

China: Die Preise für Schweinefleisch geben auf 2,44 €/kg nach. Die Importe, die sich vor allem auf Nebenprodukte konzentrieren, sind weiter gestiegen. Lieferungen aus den USA gehen zollbedingt weiter zurück, während die Mengen aus Brasilien und Spanien kräftig ansteigen. Die Kurse für den neuen Frontmonat Juli 2025 an der Börse Dalian liegen mit 2,19 €/kg fast unverändert. In der Sommersaison herrscht üblicherweise ein niedriges Preisniveau.
  Ferkelmarkt   Notierungen vom 2.6.2025 in €/Ferkel
Notierung (Vorwoche) aktuelle Woche Schleswig-Holstein (FEG) 88,00 ±0 Nord-West (LWK) 74,00 ±0 Baden-Württemberg (LEL) 79,60 ±0 Bayern (Ringgemeinschaft) 82,00 ±0 Niederlande (Utrecht) 62,50 -1,50 Dänemark (SPF Pulje) 77,08 ±0   Die Preise für Bayern und Schleswig-Holstein gelten für 28 kg-Ferkel. Alle weiteren Preise gelten für 25 kg-Ferkel. Im Handel mit Ferkeln stehen sich Angebot und Nachfrage weiterhin ausgeglichen gegenüber. Die Notierungen verändern sich für die laufende Woche nicht. Sowohl die zu vermarktende Stückzahl als auch das Kaufinteresse der Mäster werden als mittel eingestuft. Das Aufkommen an Ferkeln hat regional zugenommen. Der Verkauf der Tiere gestaltet sich teilweise etwas aufwendiger als in den Vorwochen. Überhänge gibt es jedoch nicht, für die angebotenen Ferkel lassen sich Abnehmer finden.

Schutz für Klima, Umwelt und Biodiversität, eine Erfolgsgeschichte wird 30 Jahre : ÖPUL

Seit 30 Jahren gibt es das Umweltprogramm bei uns in Österreich. Rund 500 bis 600 Mio. € pro Jahr wurden an die Teilnehmer ausbezahlt.

Drei Jahrzehnte sind wir in Österreich bei der EU. Seit dem Beitritt gibt es für die Landwirtschaft das ÖPUL-Programm. Zwischen 500 und 600 Mio. € sind seit damals jährlich als Ausgleichszahlungen an die Teilnehmer ausbezahlt worden. Das Agrarumweltprogramm bietet Förderungen für verschiedenste Maßnahmen von der Biodiversität über den Erossionsschutz bis hin zur Biolandwirtschaft, aber auch Tierwohl rückte immer mehr in den Fokus der Maßnahmen.

„Ein Miteinander von Umwelt und Landwirtschaft, wie es manche medienwirksam fordern, ist im Rahmen des ÖPUL seit drei Jahrzehnten gelebte Realität. Neben der Lebensmittelerzeugung legen die Bäuerinnen und Bauern dabei auch ein aktives Bekenntnis für Klima, Biodiversität, Boden, Wasser, Luft und Tierwohl ab“, sagt LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger. Gut 80% der Betriebe nehmen an dem Programm teil. In den vergangen zehn Jahren hat sich die Biodiversitätsflächen auf 240.000 ha verdoppelt.

Der Erfolg zeige eindrucksvoll, „dass Anreize bzw. Ausgleichszahlungen für die Bäuerinnen und Bauern mehr erwirken als Verbote oder Zwangsvorgaben. Daher fordern wir die Beibehaltung einer starken Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) samt ausreichend ausgestattetem, zweckgewidmetem Agrarbudget für die Zeit nach 2027 ein. Beides wird Anfang des Sommers zur Diskussion stehen. Wir wollen die Erfolgsgeschichte ÖPUL im Sinne unserer vielfältigen Ressourcen fortsetzen, wozu Landwirtschaft, Landschaft und Lebensvielfalt gleichermaßen zählen“, sagt Moosbrugger.

Wie wichtig die Maßnahmen sind, erklärte auch Andreas Bohner, Leiter der Abteilung für Umweltökologie der HBLFA Raumberg-Gumpenstein bei einer Pressekonferenz: „Aus meiner Sicht als Vegetationsökologe ist das Österreichische Agrarumweltprogramm ein großartiges, europaweit vorbildhaftes Programm, da Landwirtschaft und Umweltschutz Hand in Hand gehen.“ von Roland Pittner

BayWa-Konzern: Umsatzrückgang um 9,2 %, Schulden um 500 Mio. € verringert

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 hat der BayWa-Konzern einen Umsatz von 4,7 Milliarden Euro erzielt. Damit liegt das Ergebnis um 9,2 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Unternehmen führt diesen Rückgang in erster Linie auf Einmaleffekte zurück, die im Zusammenhang mit dem laufenden Umbau der Konzernstruktur stehen.

Im Rahmen der Neuausrichtung wurden unter anderem rund 700 Arbeitsplätze abgebaut. Zudem kam es zur Schließung mehrerer Standorte. Diese Maßnahmen sollen langfristig zu einer effizienteren Kostenstruktur führen und die operative Basis stärken. Laut Unternehmensangaben handelt es sich dabei um strategische Schritte, um die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern.

In den Bereichen Agrar, Technik und Regenerative Energien gingen die Umsätze jeweils um etwa zehn Prozent zurück. Das Geschäft mit Baustoffen verzeichnete einen noch deutlicheren Rückgang von gut 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit gehört dieses Segment zu den am stärksten betroffenen Bereichen des Konzerns.

Im Gegensatz dazu konnte das Segment Wärme und Mobilität das Vorjahresniveau weitgehend halten. Besonders das zunehmende Interesse an Holzpellets wirkte sich hier stabilisierend aus und konnte schwächere Entwicklungen in anderen Produktgruppen kompensieren.

Eine positive Entwicklung zeigte sich im Segment Global Produce. Dieser Geschäftsbereich, der sich auf den internationalen Handel mit Obst und Gemüse konzentriert, legte im Vergleich zum Vorjahr um 10,7 Prozent zu. Damit setzte sich der erfreuliche Trend fort, der bereits im vergangenen Jahr erkennbar war.

Für zusätzlichen finanziellen Spielraum sorgte der Verkauf des BayWa-Anteils an der österreichischen RWA AG. Durch diesen Schritt wurden die Bankverbindlichkeiten um etwa 500 Millionen Euro reduziert. Neben dem Verkaufserlös in Höhe von 176 Millionen Euro war insbesondere der Wegfall der bisherigen RWA-Schulden, die dem BayWa-Konzern zugerechnet wurden, ausschlaggebend für die Entlastung.

Insgesamt spiegeln die Zahlen die laufende Transformation des Unternehmens wider. Mit gezielten Maßnahmen versucht der Konzern, seine wirtschaftliche Basis zu stärken und sich strategisch neu aufzustellen. Die Entwicklungen in den einzelnen Segmenten zeigen, dass der eingeschlagene Weg bereits Wirkung entfaltet.

Irsinn – Ukrainischer Konzern plant Mega-Legehennenfarm bei Lwiw

In der westukrainischen Region Lwiw nimmt ein ambitioniertes Projekt Gestalt an: Das Unternehmen Oliyar, bekannt für die Verarbeitung pflanzlicher Öle und Fette, plant den Aufbau einer großflächigen Legehennenanlage mit einer Kapazität von rund 2,3 Millionen Tieren. Geplant ist der Bau von insgesamt 20 Ställen im Gebiet Shchyretskaya, etwa 80 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt.

Mit einer erwarteten Tagesproduktion von bis zu 1,6 Millionen Eiern zählt die Anlage bereits vor Baubeginn zu den größten Vorhaben ihrer Art in Osteuropa. Alle Produktionsschritte – von der Fütterung bis zur Sortierung – sollen vollständig automatisiert ablaufen. Diese umfassende Technologisierung ist zentraler Bestandteil des Konzepts und zielt auf Effizienz und Skalierbarkeit.

Nach Einschätzung der Kyiv School of Economics wird die ukrainische Eierproduktion in den kommenden Jahren deutlich zulegen. Bis 2033 prognostiziert das Institut ein Plus von 31 Prozent, was einer Gesamtproduktion von rund 855.000 Tonnen entsprechen würde. Das geplante Vorhaben von Oliyar dürfte einen wesentlichen Beitrag zu dieser Entwicklung leisten.

Das Unternehmen selbst zählt bereits jetzt zu den führenden Akteuren im Agrarsektor der Ukraine. Oliyar verarbeitet große Mengen an Sonnenblumen, Raps und Sojabohen und beliefert Märkte weltweit. Mit dem Einstieg in die Eierproduktion will der Konzern offenbar seine Marktstellung weiter ausbauen und neue Exportsegmente erschließen.

In Polen, einem der wichtigsten Eierlieferanten innerhalb der Europäischen Union, wird das Projekt aufmerksam beobachtet. Die polnische Agrarwirschaft produziert jährlich etwa elf Milliarden Eier, von denen rund 40 Prozent in andere EU-Länder exportiert werden – insbesondere nach Deutschland, in die Niederlande, nach Großbritannien und Frankreich.

Sollte Oliyar die geplante Farm wie angekündigt in Betrieb nehmen, könnten sich Verschiebungen im europäischen Eiermarkt ergeben. Neue Anbieter und Mengenströme könnten die bestehenden Marktstrukturen beeinflussen. Auch in Deutschland wäre dies spürbar – etwa durch Preisveränderungen oder eine Neuordnung der Bezugsquellen.

Branchenkenner betrachten die geografische Lage des Projekts als strategisch vorteilhaft. Die Nähe zur EU-Grenze erlaubt kurze Transportwege und erleichtert die Anbindung an zentrale Absatzmärkte. Damit rückt der ukrainische Agrarsektor einmal mehr als potenzieller Wettbewerber auf dem europäischen Markt in den Blick.

In Polen, einem der wichtigsten Eierlieferanten innerhalb der Europäischen Union, wird das Projekt aufmerksam beobachtet. Die polnische Agrarwirtschaft produziert jährlich etwa elf Milliarden Eier, von denen rund 40 Prozent in andere EU-Länder exportiert werden – insbesondere nach Deutschland, in die Niederlande, nach Großbritannien und Frankreich.

Sollte Oliyar die geplante Farm wie angekündigt in Betrieb nehmen, könnten sich Verschiebungen im europäischen Eiermarkt ergeben. Neue Anbieter und Mengenströme könnten die bestehenden Marktstrukturen beeinflussen. Auch in Deutschland wäre dies spürbar – etwa durch Preisveränderungen oder eine Neuordnung der Bezugsquellen.

Branchenkenner betrachten die geografische Lage des Projekts als strategisch vorteilhaft. Die Nähe zur EU-Grenze erlaubt kurze Transportwege und erleichtert die Anbindung an zentrale Absatzmärkte. Damit rückt der ukrainische Agrarsektor einmal mehr als potenzieller Wettbewerber auf dem europäischen Markt in den Blick.

Weltmilchtag 1.06.2025 Milch ist ein wahres Superfood

Der 1. Juni ist der „Internationale Tag der Milch“. Das Ziel dieses Tages ist es, auf die Bedeutung des wichtigen Grundnahrungsmittels und dessen Erzeugung aufmerksam zu machen.

Die Landwirtschaftsorganisationen der Vereinigten Nationen (FAO) und der Internationale Milchwirtschaftsverband (IDF) haben 1957 den Ehrentag ins Leben gerufen. Anlässlich dazu machen Verbände und Vereine Österreich auf die Bedeutung von Milch und Milchprodukten aufmerksam.

In Österreich spielt die Milch nicht nur für die angepasste landwirtschaftliche Flächennutzung und Nahrungsmittelproduktion, sondern auch für die gesamte Wirtschaft eine wichtige Rolle. Aufgrund des hohen Grünlandanteils und (meist) ausreichender Niederschläge ist die Alpenrepublik aus klimatischer Sicht eine Gunstlage für die Milchproduktion. Auch aus der Perspektive der Nachhaltigkeit ist die Nutzung des Grünlandes als Futtergrundlage für Milchvieh und Rinder sehr wichtig. So sind Milchprodukte nicht nur gesund und nahrhaft, sondern auch nachhaltig.

Wir in Österreich lieferten im Jahr 2024 mit ca. 530.000 Kühen rund 3,58 Mio. t Milch. Wolfgang Wallner, OÖ Bauernbund-Direktor Ing, betont die Vorteile einer nachhaltigen und flächengebundenen Produktion: „Heimische Milch verursacht nur etwa ein Kilogramm CO2 pro Kilogramm Milch, im Gegensatz zum EU-Durchschnitt von 1,4 kg CO2.Global betrachtet sind es 6,2 kg.“

Helmut Petschar, Präsident Dir. Milchverband Österreich (MVÖ) erklärt: „Milchprodukte sind ein fixer Bestandteil unseres kulinarisches Erbes.“ Zu Recht steige daher die Nachfrage: Aktuelle Zahlen der AMA-Marketing zeigen, dass der Absatz von Milch und Milchprodukten im letzten Jahr um 1,6 % gestiegen ist. Vor allem Protein bzw. Milchprotein war so gefragt wie nie ist. So stieg der Absatz von Milchprodukten mit zusätzlichem Protein um 30 % gegenüber dem Vorjahr.

„Österreichische Milch hat Zukunft und ist ein sowohl im In- als auch im Ausland höchst gefragter Rohstoff. Gleichzeitig sind unsere bäuerlichen Familienbetriebe nicht endlos belastbar, was die Anforderungen betrifft“, warnt LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger sowohl im Hinblick auf die Produktionsstandards, als auch auf die – trotz gegenteiliger Beteuerungen – weiterwachsende Bürokratie aus Brüssel. „Die gesteigerten Anforderungen der letzten Jahre sind den Betrieben vom Markt nicht bezahlt worden. Die Bäuerinnen und Bauern mussten hier massiv in Vorleistung gehen“, gibt der LKÖ-Präsident zu bedenken.

Dieser Tag erinnert uns daran, das wertvolle Nahrungsmittel Milch bewusst zu konsumieren und den engagierten Milchbauernfamilien, die sich tagtäglich, an 365 Tagen im Jahr, um ihre Tiere zu höchsten Tierwohl-Standards kümmern, zu danken“, erklärt UBV-Obmann Karl Keplinger. Damit die Selbstversorgung mit Milch weiterhin aufrecht bleibe und die Anzahl der heimischen milchliefernden Betriebe nicht weiter sinke, fordert der Unabhängige Bauernverband (UBV) eine 50-%ige Reduktion der Kontrollen, Auflagen und Dokumentationen sowie eine Tierhaltung nach EU-Standards, wo eine Anbindehaltung erlaubt ist, um die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Milchbauern zu erhalten. Keplinger: „Damit die Wirtschaftlichkeit und die Finanzierbarkeit der Betriebe sichergestellt werden kann, braucht es eine jährliche Milchpreisanpassung und gleiche Produktionsauflagen bei Importen.“ von Torsten Altmann

Österreich-Urlaub: Touristen-Verhalten empört Bauern – „da platzt einem der Kragen“

Noch immer entsorgen viele Wandertourist:innen bei uns ihren Müll in der Natur. Das hat schwere Folgen für die Tiere auf den Feldern.

Während die einen ihren Jahresurlaub gerne Cocktails schlürfend in einem spanischen Strandressort verbringen, lieben andere den Aktivurlaub. Sie gehen surfen oder wandern und genießen die Stille der Natur abseits des lauten Alltags daheim.

Doch immer öfter ist im Rahmen des Themas Overtourism zu hören, dass Urlauber:innen diese Stille selbst nicht wahren. Die Baleareninsel Mallorca etwa kann von Sauf-Eskapaden und Partytourist:innen seit Jahren ein Lied singen.

Doch auch unter Wandertourist:innen scheint angemessenes Verhalten und Respekt gegenüber der Natur längst keine Selbstverständlichkeit. So häufen sich bei uns Berichte, laut denen Tiere in den Alpen qualvoll verenden. Der Grund: Sie fressen den Müll, den Tourist:innen auf ihren Ausflügen achtlos in die Natur geworfen haben.

Während Mikroplastik auf diese Weise über das Fleisch der Tiere am Ende auch dem Menschen schadet, wird es bei Blech- und Metallverpackungen um einiges gefährlicher , dadurch sterben immer wieder Tiere auf den Weiden.

So erklärt ein Bauer, dass eine seiner Weidekühe die Abfälle mit dem Gras verschluckt hatte. „Das Tier verblutete innerlich“, sagt er. „Da platzt einem der Kragen! Die Leute denken wirklich nicht nach!“

Die Problematik bei den Abfällen ist, dass diese bei der Ernte in Kleinteile zerlegt werden. Diese sind teils „rasiermesserscharf“ und können heftige Verletzungen im Magen-Darm-Trakt der Tiere verursachen. Im schlimmsten Fall wandern die Metallteile ins Herz des Tieres.

Bemerkbar machen sich derlei Verletzungen allerdings meist erst, wenn das Tier Anzeichen einer Erkrankung zeigt. Tierarzt Johann Burgstaller erklärt , dass es dann aber oft „leider zu spät“ sei.

Im Falle von Metallteilen können Tierärzt:innen den Kühen im Zweifel einen Magneten verabreichen, der dann die Splitter anzieht. Wenn die Tiere Glas- oder Aluteile verschluckt haben, gibt es wenig Chancen.

Bauernverbände und Tierärzt:innen appellieren vor diesem Hintergrund an alle Tourist:innen, über die Folgen von nicht richtig entsorgtem Müll nachzudenken. Viele berichten, dass Menschen teilweise ihren Hausrat auf den Feldern entsorgen.

EU-Notbremse bei Ukraine-Importen gefordert

Waren Einfuhren aus der Ukraine in die EU stiegen um bis zu 240 %. Bauernbund fordert Ende von Billigimporten, um heimische Bauern nicht zu belasten.

Seit der Öffnung der EU-Märkte im Jahr 2022 sind die ukrainischen Agrarimporte in die EU regelrecht explodiert. Laut EU-Kommission stiegen die Einfuhren bestimmter Agrarprodukte aus der Ukraine um bis zu 240 % im Vergleich zu den Jahren vor dem Krieg. Besonders betroffen sind Brotgetreide, Honig, Mais, Zucker und Geflügel.

Durch den Ukraine-Import von Produkten weit unter unseren Standards ist der Markt so verzerrt, dass unsere Bauern hier nicht mehr mithalten können. Das ist eine enorme wirtschaftliche Belastung, sorgt für existenzielle Sorgen und gefährdet die heimische Versorgungssicherheit“, erklärt EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber.

„Wir fordern eine EU-Notbremse bei agrarischen Ukraine-Importen. Es muss jetzt gehandelt werden. Es darf kein ‚Weiter wie bisher‘ geben“, stellen Bernhuber und NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek klar.

Die Erntezeit beginnt in wenigen Wochen in Österreich. Während heimische Landwirte mit harter Arbeit für beste Qualität sorgen, steigen die Sorgen um ihre betriebliche Zukunft. Tausende Tonnen ukrainischer Billigimporte kommen weiterhin auf den europäischen Markt und sorgen für unfairen Wettbewerb. Was mit einer Nothilfe für die Ukraine begann, hat sich zwei Jahre später zu einer Marktverzerrung durch niedrige Standards entwickelt.

Wir produzieren hier mit weit strengeren Umwelt-, Tierwohl- und Sozialstandards als in der Ukraine. Das ist kein fairer Wettbewerb und gefährdet die Versorgungssicherheit“, sagt Nemecek. Doch es geht nicht nur um Absatzprobleme, wegbrechende Märkte und Einkommensquellen für die heimischen Betriebe. Die Nachteile für die Konsumenten sind teils eklatant. „Wir importieren derzeit, was bei uns längst verboten ist. So feiern Käfigeier oder verbotene Pflanzenschutzmittel auf unseren Tellern eine wahre Renaissance“, weist Bernhuber auf diesen unfairen Wettbewerb hin.

Als Konsequenz fordern Bernhuber und Nemecek daher, dass die EU rasch zu einem System mit Zöllen und Mengenbegrenzungen zurückkehrt – so wie es vor dem Krieg der Fall war. „Außerdem brauchen wir faire Regeln und vor allem gleiche Regeln für alle. Wer nicht nach unseren Standards produziert, darf nicht in unsere Regale. Unser Vorschlag: Importquoten für sensible Produkte, gekoppelt mit strengen Qualitäts- und Herkunftskontrollen“, so der Appell der beiden Agrarpolitiker.

Nachdruck wollen sie ihrem Anliegen in Brüssel durch den neuen Europäischen Bauernbund verleihen, der auf Initiative von Bernhuber und Nemecek entstand. Hoffnung setzt der NÖ Bauernbund darauf, dass es in den kommenden Wochen zu einer richtungsweisenden Entscheidung in Brüssel kommen könnte. Dort versucht man weiter, die Balance zwischen Solidarität und Versorgungssicherheit zu finden. von Roland Pittner

Deutschlands-Agrarminister Rainer kämpft in Brüssel um EU-Fördergelder

Der neue Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) ist zu seinem ersten offiziellen Besuch in Brüssel eingetroffen. Anlass ist das Treffen der EU-Agrarminister am Montag, bei dem zentrale Fragen der europäischen Agrarpolitik diskutiert werden sollen.

Im Mittelpunkt seines Auftritts steht das Ziel, bürokratische Hürden für landwirtschaftliche Betriebe spürbar zu verringern. Rainer betont, dass Landwirtinnen und Landwirte verlässliche Rahmenbedingungen benötigen, um wirtschaftlich planen zu können. Eine klare und verständliche Ausgestaltung von Vorschriften soll dabei helfen, den administrativen Aufwand zu reduzieren.

Der Antrittstermin des Ministers fällt in eine besonders anspruchsvolle Zeit auf europäischer Ebene. Bereits im Juli wird die EU-Kommission ihren Entwurf für den kommenden Haushalt vorlegen. Dieser wird maßgeblich bestimmen, wie stark die Landwirtschaft künftig im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gefördert werden kann.

Ein zentrales Anliegen aller EU-Agrarminister ist es, sich gemeinsam für ein stabiles Agrarbudget einzusetzen. In den kommenden Monaten wird es darum gehen, Gelder für die Landwirtschaft gegen anderweitige politische Ansprüche abzusichern. In vielen Mitgliedstaaten wird bereits über mögliche Umschichtungen innerhalb des Haushaltsrahmens diskutiert.

Auch außenpolitische Themen spielen bei dem Treffen eine Rolle. Mit Vitaliy Koval ist der ukrainische Agrarminister als Gast in Brüssel. Er wirbt für einen erleichterten Zugang ukrainischer Agrarprodukte zum europäischen Binnenmarkt. Die derzeit gültigen Handelserleichterungen für Mais, Weizen und Geflügelfleisch aus der Ukraine laufen Anfang Juni aus, sodass eine politische Einigung über die Fortsetzung erwartet wird.

Gemeinsam mit EU-Agrarkommissar Christophe Hansen beraten die Minister über langfristige Perspektiven für die europäische Landwirtschaft. Im Rahmen eines Arbeitsessens werden zudem erste Gespräche über die künftige Ausrichtung der GAP nach 2027 geführt.

Neben den offiziellen Beratungen nutzt Minister Rainer den Aufenthalt in Brüssel auch für persönliche Gespräche. Geplant ist ein erstes direktes Treffen mit EU-Kommissar Hansen, um die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brüssel auf eine gemeinsame Basis zu stellen.

Preissenkung von Lidl und Aldi Nord in Deutschland

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Die von Lidl und Aldi Nord für zahlreiche Lebensmittel angekündigte Preissenkung stößt in der Landwirtschaft auf völliges Unverständnis. Der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Hubertus Beringmeier, übt scharfe Kritik am Vorgehen der beiden Discounter. Nach seinen Worten mögen sinkende Lebensmittelpreise für Verbraucher zunächst Anlass zur Freude sein. „Aus der Perspektive der Produzenten fehlt uns für dieses Vorgehen jedoch jegliches Verständnis“, stellte der WLV-Präsident am Montag (26.5.) in Münster klar.

Beringmeier machte deutlich, dass die Produktion hochwertiger, regional und nachhaltig erzeugter Lebensmittel ihren Preis habe, und verwies dazu auf die Aspekte Tierwohl sowie Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Aus Sicht des WLV-Präsidenten muss sich auch der hoch konzentrierte deutsche Lebensmitteleinzelhandel (LEH) dieser Verantwortung stellen, damit positive Effekte der landwirtschaftlichen Produktion entsprechend honoriert werden.

Zugleich warnte Beringmeier davor, dass der wichtige und richtige Ansatz für mehr Tierwohl, Umwelt-, Natur- und Klimaschutz nicht durch eine falsche Preispolitik konterkariert werden dürfe. „Dem massiven Preisdruck des Lebensmitteleinzelhandels können die Betriebe sonst langfristig nicht standhalten“, betonte der Landesbauernpräsident.

Für ihn kommen die angekündigten Preissenkungen um bis zu 35% unter anderem für Grundnahrungsmittel angesichts der hohen Produktionskosten und der gesellschaftlich gewünschten Forderungen nach mehr Tierwohl und Maßnahmen zum Umwelt-, Natur- und Klimaschutz zur Unzeit. Solche Aktionen sendeten ein völlig falsches Signal an die Verbraucher. Die notwendigen Herausforderungen müssten auf Grundlage einer verlässlichen Finanzierung angegangen werden, forderte Beringmeier. Preissenkungen dürften nicht zulasten der Erzeuger gehen. Vielmehr müsse über eine Absenkung der Marge im LEH nachgedacht werden.

Weber: Gegen Marktmacht vorgehen
Deutliche Worte fand indes auch der Präsident vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV), Marco Weber. Ihn mache die „Verlogenheit der angekündigten Preissenkung wütend“, so Weber. Nach seiner Einschätzung geht diese mit Sicherheit zulasten der Erzeuger, was zu einem weiteren Strukturwandel führen wird. „Die Discounter betreiben puren Populismus auf dem Rücken der Bauern- und Winzerfamilien“, unterstrich der BWV-Präsident. Er forderte, dass das Bundeskartellamt endlich gegen die Marktmacht der vier großen Lebensmittelkonzerne vorgehen müsse. Diese beherrschten 85% des Lebensmittelmarktes hierzulande.

„Historische“ Preissenkungen
Aldi Nord war am Montag (26.5.) Konkurrent Lidl gefolgt und hatte ebenfalls eine „historische“ Preissenkung versprochen. Der zur Schwarz-Gruppe gehörende Discounter Lidl hatte am Samstag (24.5.) angekündigt, mehr als 500 Einzelartikel quer durch das Sortiment dauerhaft im Preis zu senken, einzelne Artikel regional um bis zu 35%. Dies umfasse sowohl bundesweite als auch regionale Preisanpassungen, so Lidl.

In einer Presseverlautbarung feiert sich der Discounter selbst dafür, die finanzielle Belastung der Haushalte durch gestiegene Lebenshaltungskosten zu senken und die Kaufkraft seiner Kunden stärken.

Aldi Nord wiederum teilte mit, dass das Unternehmen nach der dauerhaften Reduzierung von gut 1.000 Artikeln in diesem Jahr weitere 100 nationale sowie regionale Artikel über alle Warengruppen hinweg dauerhaft im Preis senken werde. Deutschlandchef Felix Rottmann begründete den Schritt damit, dass man „die Menschen in Deutschland in diesen herausfordernden Zeiten“ entlasten wolle. AgE

Italienische Agrarmafia hat Geschäftsvolumen verdoppelt auch in Österreich ?

Das Geschäftsvolumen der italienischen „Agrarmafia“ beträgt mehr als 25 Mrd. €. Schwerpunkte sollen neben der Ausbeutung von Landarbeitern und Erntehelfern Kreditgeschäft und Geldwäsche sein.

In Italien ist die Mafia nach wie vor auch in der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft aktiv. Das zeigt der jüngste Bericht zur Agrarmafia, den der Bauernverband Coldiretti, die „Beobachtungsstelle für Kriminalität in der Land- und Ernährungswirtschaft“ und das Forschungsinstitut Eurispes vorgelegt haben.

Laut dem Bericht konnten die kriminellen Netzwerke ihr Geschäftsvolumen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppeln; zuletzt soll es sich auf einen Gesamtbetrag von 25,2 Mrd. € summiert haben.

Die Wirtschaftszweige werden Coldiretti zufolge für die Mafia zunehmend attraktiv. Schwerpunkte der ungesetzlichen Aktivitäten seien neben der als „Caporalato“ bekannten Ausbeutung von Landarbeitern und Erntehelfern das Kreditgeschäft und Geldwäsche.

Laut Coldiretti unterwandert die Agrarmafia zunehmend die gesamte Lebensmittelkette und hat auch den Groß- und Einzelhandel ins Visier genommen, genauso wie Gastronomie und Lebensmittelbetrug.

Bei den Erzeugnissen sollen Wein, Speiseöl, Reis und Futtermittel besonders betroffen sein. Hier werden den Verbandsangaben zufolge beispielsweise im Anbau oftmals Betriebsmittel ohne Zulassung eingesetzt oder im Verkauf Importe aus Osteuropa mit falschen Biozertifikaten versehen.

Besorgniserregend sind laut Coldiretti die neuesten Entwicklungen im Bereich des Caporalato. Demnach nutzt die Agrarmafia zunehmend transnationale Organisationen, die Arbeitskräfte aus Drittstaaten nach Italien holen. Die betroffenen Personen sollen vor allem aus Indien und Bangladesch kommen.

Eckpfeiler dieser Aktivitäten der Agrarmafia sind dem Verband zufolge Unternehmen ohne eigene Flächen, die als Genossenschaften eingetragen sind und Arbeitnehmer, vor allem Saisonkräfte, an landwirtschaftliche Betriebe vermitteln.

Die betroffenen Beschäftigten seien formal Mitglieder der Genossenschaft, würden aber bis zu 40% unter dem üblichen Niveau entlohnt. Von den Flächenbewirtschaftern könne dies aber nicht kontrolliert werden, da sie das Geld direkt an die Genossenschaft zahlten.

Laut dem Bericht ist ein derartiges Vorgehen der Organisierten Kriminalität auch aus anderen Mitgliedstaaten bekannt, werde dort aber nicht systematisch erfasst und überwacht. Genannt werden in diesem Zusammenhang neben Deutschland auch Österreich, Belgien, die Slowakei, Spanien und die Niederlande. von Alfons Deter

EU will Strafzölle auf russische Dünger deutlich erhöhen

Die Europäische Kommission plant, zusätzliche Zölle auf Stickstoffdünger und weitere Agrarerzeugnisse aus Russland und Belarus zu erheben. Der Handelsausschuss des EU-Parlaments hat diesen Vorschlägen mit großer Mehrheit zugestimmt. Die endgültige Entscheidung des Europäischen Parlaments steht zwar noch aus, gilt jedoch als Formsache.

Mit dem geplanten Maßnahmenpaket reagiert die Kommission auf die politische Lage und strebt eine geringere Abhängigkeit von Importen aus den beiden östlichen Nachbarstaaten an. Die Mitgliedstaaten hatten bereits im März ihre Zustimmung zum Zollpaket gegeben, das nun ab Juli in Kraft treten könnte. Die Abstimmung im sogenannten Mini-Plenum des Parlaments ist für den kommenden Donnerstag angesetzt.

Die Vorschläge beinhalten eine deutliche Erhöhung der Einfuhrabgaben auf stickstoffhaltige Düngemittel. Nach einer dreijährigen Übergangsfrist sollen die Zölle auf bis zu 430 Euro pro Tonne steigen. Neben Stickstoffdüngern sollen auch andere Agrargüter wie Honig, Zuckernebenprodukte, Nüsse und tierische Fette von den Maßnahmen betroffen sein.

Die landwirtschaftlichen Dachverbände Copa und Cogeca äußern sich besorgt über die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Betriebe in der EU. Beide Organisationen unterstützen zwar die politischen Zielsetzungen, fordern jedoch finanzielle Ausgleichsmaßnahmen. Insbesondere für die Düngemittelpreise sehen sie dringenden Handlungsbedarf, um den Erzeugern den Zugang zu bezahlbaren Betriebsmitteln zu sichern.

Bio aus China? So wie immer – Debatte um Naturland sorgt für Unruhe

Die Landwirtschaftskammer OÖ schlägt Alarm, weil einige Lebensmittel mit Biosiegel unter Verdacht stehen, nicht die Biokriterien zu erfüllen. Die Ergebnisse einer Isotopenanalyse legen den Verdacht nahe, dass die Art der Düngung bei von Naturland zertifizierter Hirse aus China beziehungsweise Bulgur aus der Türkei möglicherweise nicht dem Biostandard entsprechen könnte.

Linz – Erst vor wenigen Wochen stellte der Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich (LK OÖ), Franz Waldenberger, den Bioverband Naturland infrage. Waldenberger riet Bäuerinnen und Bauern davon ab, zu Naturland zu gehen.

Aus der Sicht Waldenbergers trete Naturland in Österreich immer schärfer in Konkurrenz zu Bio Austria auf. Damit werde das bisher geschlossene Auftreten der heimischen Biobranche am Markt und in der Interessenspolitik zunehmend infrage gestellt, dürften primär Geschäftsinteressen und nicht die Interessen der heimischen Biobauern im Mittelpunkt stehen“, betonte Franz Waldenberger in einer Aussendung der LK OÖ. dabei bezieht sich der LK OÖ-Präsident auf einen aktuellen Bericht über getestete Biolebensmittel in der Tageszeitung „Der Standard“. Darin heißt es, dass bei Hirse aus China, Bulgur aus der Türkei und Blütenhonig aus Nicht-EU-Ländern, die unter dem Biosiegel des deutschen Ökoverbands Naturland vertrieben werden, der Verdacht von Auffälligkeiten hinsichtlich der Herkunft und Nachhaltigkeit bestünde. Kurzum: Produkte wie die von Naturland zertifizierte Biohirse aus China könnten also gar nicht bio sein.

Zu den Vorwürfen teilte Naturland mit: Wenn die regionale Verfügbarkeit von Biorohstoffen nicht oder noch nicht gegeben ist, können internationale Naturland-Mitgliedsbetriebe diese Rohstoffe zur Verfügung stellen. Dabei gelten überall entlang der Lieferkette dieselben hohen Naturlandstandards.

Aktuell haben Labortests, die von anonymer Stelle in Auftrag gegeben und an die Presse gespielt wurden, mithilfe einer Isotopenanalyse mögliche Unregelmäßigkeiten bei Naturland zertifizierter Hirse aus China respektive Bulgur aus der Türkei vermutet. Dazu teilte ein Pressesprecher von Naturland mit, dass die Isotopenanalyse nicht geeignet sei, um mit Sicherheit festzustellen, ob ein Endprodukt aus ökologischem Anbau stammt oder nicht.

Zwar gibt es eine gewisse Korrelation zwischen Isotopenwerten und der Art der Düngung. Allerdings ist diese Korrelation nicht eindeutig; gerade wenn unterschiedliche Düngekomponenten zusammenkommen, versagt die Methode häufig. Die Isotopenanalyse wird deshalb auch von Ökokontrollstellen kritisch gesehen.

Im konkreten Fall von Hirse und Bulgur erfolgt die Düngung bei den Erzeugerbetrieben in China und der Türkei jeweils durch eine Kombination aus Gründüngung durch Leguminosen in der Fruchtfolge plus Mist, also tierischem Dünger. Genau diese Kombination ist aber besonders anfällig für falsche (oder falsch interpretierte) Ergebnisse bei der Isotopenanalyse. Dennoch wird Naturland den Hinweisen selbstverständlich nachgehen und die betroffenen Erzeugerbetriebe überprüfen.

Deutschland- Markt für Fleischersatzprodukte wächst – aber nur mehr gering

Produktion von vegetarischen und veganen Fleischersatzprodukten in Deutschland in den letzten Jahren ©Destatis

Der Trend zu Fleischersatzprodukten ist bei Teilen der Bevölkerung ungebrochen und der Markt mit den vegetarischen oder veganen Alternativen zu Fleisch wächst weiter – jedoch weniger dynamisch wie in den letzten Jahren. Im Jahr 2024 wurde laut Statistischem Bundesamt in Deutschland 4,0 % mehr Fleischersatz produziert als im Vorjahr, gegenüber 2019 hat sich der Wert mehr als verdoppelt. Trotz dieses Anstiegs fällt der Wert von Fleischersatzprodukten im Vergleich zu Fleischprodukten immer noch verhältnismäßig gering aus und auch der Fleischkonsum ist in Deutschland wieder leicht gestiegen.

Im Jahr 2024 wurden rein rechnerisch rund 1,5 kg Fleischersatzprodukte pro Kopf in Deutschland produziert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist die Produktion von vegetarischen oder veganen Fleischalternativen im vergangenen Jahr weiter gewachsen – wenn auch weniger dynamisch als noch in den Jahren zuvor. Im Jahr 2024 wurden hierzulande 126.500 Tonnen Fleischersatzprodukte produziert, 4,0 % mehr als 2023 mit 121.600 Tonnen. Der Wert dieser Produkte stieg mit 647,1 Millionen Euro im Jahr 2024 um 10,9 % gegenüber dem Vorjahr (583,2 Millionen Euro). Im Fünf-Jahresvergleich hat sich die Produktion mehr als verdoppelt (+109,5 %): 2019 wurden 60 400 Tonnen Fleischersatzprodukte hergestellt.

Wert des produzierten Fleisches fast 70-mal höher als der von Fleischersatzprodukten

Auch wenn Fleischersatz in den Regalen des deutschen Lebensmitteleinzelhandels neben Fleisch- und Wurstprodukten inzwischen recht etabliert ist, lassen sich die beiden Produktkategorien kaum miteinander vergleichen. In Relation zu Fleischprodukten fällt der Wert von Fleischersatzprodukten nach Angaben der Wiesbadener Statistiker nämlich immer noch verhältnismäßig gering aus. Im Jahr 2024 wurden Fleisch und Fleischerzeugnisse im Wert von gut 44,3 Milliarden Euro in Deutschland produziert. Das entsprach einem Rückgang von 1,1 % gegenüber dem Vorjahr (44,8 Milliarden Euro). Trotz dieses Rückgangs der Fleischproduktion und des Anstiegs bei Fleischersatzprodukten übersteigt die Herstellung von Fleisch die der Fleischalternativen um ein Vielfaches. Wertmäßig fiel die Fleischproduktion 2024 knapp 70-mal größer aus als die von Fleischersatzprodukten.

Fleischkonsum in Deutschland wieder gestiegen

Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch ist nach vorläufigen Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zuletzt wieder leicht gestiegen. Mit durchschnittlich 53,2 Kilogramm pro Person lag der rechnerische Fleischverzehr in Deutschland 2024 leicht über dem der beiden Vorjahre 2022 (52,8 Kilo) und 2023 (52,9 Kilo). Den BLE-Zahlen zufolge war dies vor allem auf den gestiegenen Verzehr von Geflügelfleisch zurückzuführen. Der Pro-Kopf-Verzehr von Schweinefleisch und Rindfleisch in den vergangenen beiden Jahren nahezu gleich geblieben.

Deere & Company verzeichnet Gewinnrückgang im ersten Halbjahr

Der US-amerikanische Landtechnikhersteller Deere & Company hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2025 einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken die Erlöse um 22 Prozent. Dennoch setzt das Unternehmen weiterhin auf Investitionen in neue Technologien und Produktionskapazitäten.

Im Zeitraum bis Ende April 2025 erzielte Deere & Company einen Nettogewinn von 2,673 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahresvergleich lag dieser Wert noch bei 4,121 Milliarden US-Dollar. Für das zweite Quartal wurde ein Gewinn von 1,804 Milliarden US-Dollar gemeldet. Damit blieb das Ergebnis hinter dem Vorjahreswert von 2,370 Milliarden US-Dollar zurück. Auch das Ergebnis je Aktie fiel entsprechend und sank von 8,53 auf einen niedrigeren Betrag, der nicht näher benannt wurde.

Die Umsätze und Einnahmen gingen im zweiten Quartal weltweit um 16 Prozent zurück. Betrachtet man die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres, ergibt sich ein Rückgang von 22 Prozent. Die Erlöse aus dem Verkauf von Maschinen beliefen sich im zweiten Quartal auf 11,171 Milliarden US-Dollar, im Vergleich zu 13,610 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Für das erste Halbjahr lag der Maschinenumsatz bei 17,980 Milliarden US-Dollar – deutlich weniger als die 24,097 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum.

Trotz der rückläufigen Zahlen verweist das Unternehmen auf die weiterhin hohe Priorität, die man den Kunden beimisst. Besonders hebt die Unternehmensführung den Einsatz der Mitarbeitenden hervor, die unter erschwerten Bedingungen daran gearbeitet haben, Qualität und Zuverlässigkeit im Produkt- und Serviceangebot zu gewährleisten.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2025 rechnet Deere & Company mit einem Nettogewinn zwischen 4,75 und 5,5 Milliarden US-Dollar. Die Einschätzung basiert auf dem derzeitigen Marktumfeld und berücksichtigt verschiedene Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen könnten. Dazu zählen unter anderem zusätzliche Zölle, die in mehreren Geschäftsbereichen zum Tragen kamen.

Im Segment der Großmaschinen sowie in der Sparte Präzisionslandtechnik gingen die Verkäufe zurück, was auf eine geringere Auslieferungsmenge zurückzuführen ist. Gleichzeitig konnte ein Teil der Einbußen durch reduzierte Produktionskosten und verbesserte Preisgestaltung aufgefangen werden. Vergleichbare Entwicklungen zeigen sich auch in den Bereichen für kompakte Landtechnik sowie Bau- und Forstmaschinen.

Im Heimatmarkt USA plant das Unternehmen weiterhin bedeutende Investitionen. Ziel ist es, mit modernen Lösungen und leistungsfähigen Fertigungsanlagen die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern und Innovationspotenziale auszuschöpfen. Die Unternehmensführung betont, dass man trotz der angespannten Marktlage auf langfristiges Wachstum setzt.

Die Zukunft der Schweinehaltung braucht beides: Technologie und Verantwortung

European Pig Producers (EPP) Congress 2025

Der diesjährige EPP Congress in Kolding, Dänemark, stand ganz im Zeichen der Zukunft: Unter dem Motto „Future Pig Farming“ trafen sich mehr als 270 europäische Schweinehalterinnen und -halter, Expertinnen und Experten sowie Branchenpartner, um über die zukünftige Ausrichtung der Schweinehaltung in Europa zu diskutieren.

n der Eröffnungsrede wurde deutlich, worum es im Kern geht: Unsere Branche steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Der ökologische und gesellschaftliche Wandel, volatile Märkte, politische Unsicherheiten und die zunehmende Komplexität in der Betriebsführung stellen hohe Anforderungen – und bieten zugleich Chancen zur Erneuerung.

Technologie ist ein zentraler Teil der Antwort

Automatisierung, datengetriebene Systeme, künstliche Intelligenz und digitale Werkzeuge eröffnen neue Möglichkeiten für Effizienz, Tierwohl und Umweltverträglichkeit. Präzisionslandwirtschaft hilft dabei, Ressourcen gezielter einzusetzen und Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Doch eines wurde auf dem Kongress ebenso klar herausgestellt: Technologie ersetzt nicht die Kompetenz und Verantwortung der Menschen in den Betrieben.

Die Zukunft der Schweinehaltung wird nicht ausschließlich durch Technik bestimmt, sondern durch die Fähigkeit der Landwirtinnen und Landwirte, Veränderungen anzunehmen, fundierte Entscheidungen zu treffen und den Dialog mit Gesellschaft, Politik und Marktpartnern aktiv zu führen.

Schwerpunktthemen des Kongresses waren unter anderem:

  • Strategien für wirtschaftlich tragfähige und zugleich nachhaltige Schweinehaltung
  • Praxisbeispiele aus Dänemark für datenbasierte Tiergesundheit und Managementsysteme
  • Neue Geschäftsmodelle und Vermarktungswege im internationalen Kontext
  • Anforderungen an die Transparenz und Kommunikation mit Verbraucherinnen und Verbrauchern

Dänemark als Gastgeberland bot dafür den idealen Rahmen. Mit großer Offenheit und Innovationskraft präsentierten die dänischen Kolleginnen und Kollegen Best-Practice-Betriebe, neueste Technologien und ihre Erfahrung in der Umsetzung nationaler Strategien. Die hohe Professionalität und die Dialogbereitschaft vor Ort unterstreichen die Vorreiterrolle Dänemarks in der europäischen Schweineproduktion.

Der EPP Congress 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, dass die europäische Schweinehaltung bereit ist für den Wandel – technologisch, strategisch und menschlich. Die Herausforderungen sind komplex, doch das Know-how, die Innovationskraft und das Verantwortungsbewusstsein der Produzenten bilden ein solides Fundament für eine zukunftsfähige Entwicklung.

In Deutschland – Schweinefleisch Haltungsform 3 gefragt wie nie: Tönnies sucht Erzeuger

Tierwohl-Fleisch boomt – das bietet klare Chancen für Erzeuger. Doch Verbraucher wollen nur zum Teil für mehr Tierwohl zahlen.

Die Nachfrage nach Fleisch aus tierwohlgerechter Haltung wächst kontinuierlich – bei Verbrauchern ebenso wie im Lebensmitteleinzelhandel. Laut einer Mitteilung von Tönnies, reagiere man auf diese Entwicklung und baue das Angebot in der Haltungsform 3 (HF3) deutlich aus. Der Umbruch in der Schweinehaltung in Deutschland sei in vollem Gang, betonte Robert Elmerhaus, Leiter Lebendvieheinkauf Schwein bei Tönnies, im Rahmen einer Informationsveranstaltung für Erzeuger. „Wir befinden uns inmitten einer sehr dynamischen Entwicklung“, betont Elmerhaus.

Immer mehr Schweinehalter denken über eine Umstellung auf HF3 nach. Um den wachsenden Bedarf an Fleisch aus HF3 zu decken, nimmt Tönnies kontinuierlich neue Erzeugerbetriebe auf. Die Vermarktungskapazitäten für HF3-Tiere sind vorhanden, betonte Franziska Elmerhaus, Projektleiterin Landwirtschaft, und ruft zur Mitarbeit auf: „Wir suchen bundesweit neue Lieferanten – mit attraktiven Absatzwegen.“ Das Zeitfenster für den Umstieg sei günstig – von Fördermöglichkeiten über Genehmigungen bis hin zur sicheren Vermarktung.

Die Verbraucher wünschen sich zwar mehr Tierwohl – doch nur wenige sind bereit, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Während Tönnies von einer steigenden Nachfrage berichtet und sein HF3-Programm weiter ausbaut, zeigt eine europaweite Umfrage des BEUC (Bureau Européen des Unions de Consommateurs), dem Europäischen Verbraucherverband, ein differenzierteres Bild: Zwar befürworten viele Konsumenten Fleisch aus besserer Haltung, doch nur rund ein Drittel ist tatsächlich bereit, dafür auch mehr Geld auszugeben. Ein weiteres Drittel der Befragten gab sogar an, schon jetzt Schwierigkeiten zu haben, ihre Lebensmittelkosten zu stemmen. von Anette Seidl

Urteil entlastet Almen: Bauern haften nicht pauschal für Kuh-Attacken

Ein OGH-Urteil schützt Almbauern vor Haftung – Wanderer müssen auf Kühe achten und tragen künftig mehr Verantwortung. Richtiges Verhalten auf Almen und auf Weideflächen könnte einen Großteil der Unfälle verhindern. Aber nicht jedes Risiko kann ausgeschlossen werden.

Innsbruck/Tirol – Ein Urteil zur rechten Zeit: Mit großer Erleichterung haben Almbauern in Tirol auf ein Urteil des Obersten Gerichtshofs (OGH) in Wien reagiert, wonach Viehhalter nicht automatisch für Verletzungen haften, wenn bislang unauffällige Kühe auf Almweiden etwa mit Wanderern kollidieren.

Das Urteil sei richtungsweisend für die Alm- und Weidewirtschaft und sorge für Rechtssicherheit bei Almbauern, so der Kommentar des Landtagsabgeordneten und Bezirksbauernobmanns von Kufstein, Michael Jäger. In dem viel beachteten Fall war ein wanderndes Paar auf der Turrach (Kärnten) von einer Mutterkuh attackiert worden. Der OGH entschied nun, dass den Bauern keine Schuld trifft, da die Tiere nicht als gefährlich galten und auf einer üblichen Weide unterwegs waren. Laut dem Urteil reichten Warnschilder aus, weil sich Wanderer ihrer Eigenverantwortung bewusst sein müssten – und im Zweifel der Kuh den Vortritt lassen. „Nicht jedes Risiko kann und muss ausgeschlossen werden“, betont Jäger.

Die Entscheidung aus Wien wertet der Politiker als „klares Signal für unsere Bauern – und für alle, denen eine lebendige, funktionierende Almwirtschaft am Herzen liegt.“ Viele Almbauern hätten sich zuletzt große Sorgen gemacht – nicht nur um Haftungsfragen, sondern um die Zukunft der gesamten Almwirtschaft, so Michael Jäger. Seiner Meinung nach stärke dieses Urteil insbesondere auch das Vertrauen in ein bewährtes System, „das nicht nur unsere bäuerliche Selbstversorgung sichert, sondern auch unsere gepflegte Kulturlandschaft erhält.“

Weltweite Maisreserven sinken auf niedrigsten Stand seit 2012

Für das kommende Vermarktungsjahr 2025/26 rechnet die Rohstoffanalystin Karen Braun von Reuters mit einem außergewöhnlich niedrigen Niveau der globalen Maisendbestände. Gleichzeitig wird in den USA eine Rekordernte erwartet, ebenso wie außergewöhnlich hohe Erträge bei den wichtigsten südamerikanischen Exportländern. Diese Einschätzung basiert auf aktuellen Prognosen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA).

Laut USDA sollen die weltweiten Endbestände an Mais auf 277,8 Millionen Tonnen zurückgehen. Das entspräche einem Rückgang von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr und sogar einem Minus von 16 Prozent gegenüber dem Niveau von 2023/24. Damit würden die Bestände den niedrigsten Stand seit dem Zeitraum 2012/13 erreichen. In Relation zum weltweiten Verbrauch entspricht dies nur noch 18,9 Prozent – ein historisch geringer Wert.

Die Nachfrage nach Mais bleibt weltweit hoch. Damit die Versorgungslage stabil bleibt, ist eine außergewöhnlich gute US-Ernte notwendig. Gleichzeitig werden auch in den Vereinigten Staaten vergleichsweise geringe Lagerreserven erwartet – mit nur 1,8 Milliarden Bushel fallen diese niedrig aus.

In China spielt die Maisernte erneut eine wichtige Rolle. Trotz möglicher Rekorderträge geht das USDA davon aus, dass das Produktionswachstum dort das langsamste seit fünf Jahren sein wird. Während die US-Behörde von einem wachsenden chinesischen Importbedarf ausgeht, prognostiziert Peking weitgehend stabile Einfuhren. Rechnet man China aus der globalen Bilanz heraus, würden die Lagerbestände weltweit zwar um sieben Prozent steigen, aber dennoch auf dem zweittiefsten Niveau der letzten 13 Jahre verbleiben.

Auch im Exportgeschäft nimmt der Wettbewerb zu. Vor allem Brasilien plant, seine Maisproduktion im Zeitraum 2024 bis 2026 deutlich zu steigern. In Mexiko, dem wichtigsten Abnehmer amerikanischen Maises, werden hingegen keine größeren Veränderungen bei den Importmengen erwartet.

In den aktuellen Berechnungen des USDA wird ein historischer Höchststand bei der US-Maisernte zugrunde gelegt. Demnach sollen rund 15,82 Milliarden Bushel eingefahren werden – ein Plus von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die erwartete Durchschnittsernte pro Acre liegt bei 181 Bushel und übertrifft damit den bisherigen Rekordwert von 179,3. Einige Marktbeobachter äußern allerdings Zweifel, ob dieses Niveau bei anhaltender Wetterunsicherheit und zunehmender Konkurrenz tatsächlich erreicht werden kann.

Auch die Ausweitung der Anbauflächen steht im Zentrum der Prognosen. Erwartet wird ein Anstieg von 95,3 auf 97 Millionen Acres. Dies könnte die Produktionsmenge zusätzlich steigern und die Verarbeitung über die Schwelle von zwei Milliarden Bushel heben.

Bis zum vergangenen Sonntag hatten US-Landwirte bereits 62 Prozent der vorgesehenen Flächen mit Mais bestellt. Damit liegen sie über dem langjährigen Durchschnitt. Entscheidend für den weiteren Verlauf dürften jedoch die Sommermonate sein, da unbeständige Wetterverhältnisse die Angebotslage noch erheblich beeinflussen können.

US-Zoll auf EU-Käse: Rückgang erwartet, Butter weniger betroffen

Mit der Einführung eines neuen Basiszolls durch die Vereinigten Staaten im April 2025 zeichnen sich spürbare Veränderungen im transatlantischen Handel mit Milchprodukten ab. Nach Einschätzung der Rabobank werden insbesondere europäische Käseexporteure von dieser Maßnahme betroffen sein.

Der neue Importzoll in Höhe von 10 Prozent gilt weltweit und betrifft somit auch Lieferungen aus der Europäischen Union. Analysten rechnen damit, dass die US-Importe von Käse aus der EU infolge der zusätzlichen Abgaben um etwa 10 bis 15 Prozent zurückgehen könnten. Die Auswirkungen auf andere Milchprodukte wie Butter oder Butteröl werden hingegen als deutlich geringer eingestuft.

Ein Teil des verringerten Käseimports aus Europa dürfte durch die gestiegene US-eigene Käseproduktion kompensiert werden. Die Vereinigten Staaten haben ihre Produktionskapazitäten in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut und könnten damit einen größeren Anteil des heimischen Verbrauchs abdecken.

Für europäische Hersteller bedeutet diese Entwicklung eine notwendige Neuorientierung. Es wird erwartet, dass sich der Export stärker in Richtung wachsender Märkte in Ostasien und im Nahen Osten verlagert. Diese Regionen gelten als zunehmend aufnahmefähig für europäische Milchprodukte und könnten somit als Ausgleichsmärkte dienen.

Im Segment der Butter und des Butteröls rechnet die Rabobank hingegen nicht mit größeren Verschiebungen. Die Vereinigten Staaten bleiben in diesem Bereich Nettoimporteur und sind weiterhin auf Einfuhren angewiesen. In der Vergangenheit hatten ähnliche Zollmaßnahmen nur geringe Auswirkungen auf die Liefermengen aus der Europäischen Union.

Schweinpreise Weltweit

USA: In Iowa sind die Erzeugerpreise mit 1,89 €/kg wieder gestiegen. Die Schlachtzahlen sind zurückgegangen und der Dollarkurs hat wieder etwas an Kaufkraft gewonnen. Die Teilstückpreise zeigen jedoch weiterhin überwiegend nach unten, mit Ausnahme von Grillware. Der Börsenkurs für den neuen Frontmonat Juni 2025 wird mit 1,86 €/kg gehandelt, die Terminkurse der nachfolgenden Monate liegen auf diesem Niveau. Die Exporte sind weiterhin rückläufig.

Brasilien: Die Durchschnittspreise haben sich auf 1,75 €/kg etwas verbessert. Nachgebende Inlandspreise werden durch den kaufkräftigeren Wechselkurs mehr als ausgeglichen. Das Absatzgeschäft im Inland ist sehr verhalten. Der Export verläuft jedoch auf rekordhohem Niveau.

Russland: Die Durchschnittsnotierungen sind mit 2,13 €/kg noch einmal erheblich gestiegen. Der Wechselkurs ist mit 89,45 Rubel für 1 € kaufkräftiger geworden. Das Angebot an Schlachtschweinen ist etwas kleiner ausgefallen. Der Inlandsverbrauch entwickelt sich stetig entlang der Sättigungslinie. Laut dem „Verband der Schweinezüchter“ soll das Exportgeschäft weiterhin zügig verlaufen.​​​​​​​

China: Die Preise für Schweinefleisch setzen den saisonüblichen Abstieg mit 2,45 €/kg erst mal nicht weiter fort. Die Kurse für den neuen Frontmonat Juni 2025 haben sich an der Börse Dalian mit 2,26 €/kg vorerst auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Für die weiteren Sommermonate werden ähnliche Kurse erwartet. Das Angebot aus Inlandserzeugung und Importen deckt die saisonal und einkommensbedingt verhaltene Nachfrage ausreichend ab.
Schleswig-Holstein (FEG)86,00+1
Nord-West (LWK)72,50+0,50
Baden-Württemberg (LEL)78,40+0,50
Bayern (Ringgemeinschaft)80,50+0,50
Niederlande (Utrecht)68,50-1,50
Dänemark (SPF Pulje)77,04+0,04F

Ferkelmarkt international

BMLUK zum Budget 2025/26: Verantwortungsvoll konsolidieren, gezielt investieren

Die Bundesregierung hat sich mit dem Doppelbudget 2025/26 auf eine verantwortungsvolle Sanierung des Staatshaushalts verständigt. In diesem gesamtstaatlichen Konsolidierungskurs leistet auch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) einen ausgewogenen Beitrag – ohne zentrale Zukunftsthemen wie Versorgungssicherheit, Umwelt- und Klimaschutz und die Bedeutung eines starken ländlichen Raums aus dem Blick zu verlieren.

Für das Jahr 2025 stehen dem BMLUK in Summe rund 5 Mrd. Euro zur Verfügung, für 2026 rund 4,2 Mrd. Euro. Damit werden auch unter Sparvorgaben wichtige Zukunftsbereiche wirksam abgesichert und Investitionen ermöglicht.

Bundesminister Norbert Totschnig: “Wir stehen vor großen geopolitischen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen. Gerade deshalb ist es unsere Verantwortung, jetzt das Richtige zu tun. Ein stabiles Budget ist kein Selbstzweck, sondern die Voraussetzung für die Sicherheit, Versorgung und Lebensqualität in Österreich – besonders im ländlichen Raum.“

“Mein Ressort leistet einen fairen Beitrag zur Budgetsanierung – mit Maß und Ziel. Wir investieren gezielt dort, wo es nachhaltig Wirkung entfaltet: In die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln und Wasser, in klimafitte Wälder, in den Schutz vor Naturgefahren sowie in eine wirkungsvolle, treffsichere Umwelt- und Klimaschutzpolitik.“

Für die Land- und Forstwirtschaft (UG 42) sind 2025 rund 2,84 Mrd. Euro vorgesehen, 2026 rund 2,88 Mrd. Euro:

  • Die Mittel für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) bleiben mit rund 1,7 Mrd. Euro an EU- und Bundesmitteln stabil. Das bedeutet die Leistungsabgeltungen für Bäuerinnen und Bauern beim Agrarumweltprogramm ÖPUL (Umwelt, Tierwohl, Bio), im Bereich Berglandwirtschaft (AZ) sowie das Impulsprogramm bleiben aufrecht. Damit setzt die Regierung ein klares Signal für die Versorgungssicherheit mit hochwertigen Lebensmitteln, stabile Einkommen und einen starken ländlichen Raum.
  • Der Waldfonds bleibt gesichert, für 2025/26 stehen über 70 Mio. Euro zur Verfügung.
  • Das land- und forstwirtsch. Schulwesen wird mit 226 Mio. Euro jährlich stabil finanziert.
  • Für den Schutz vor Naturgefahren, d.h. für die Wildbach- und Lawinenverbauung sowie den Wasserbau stehen für beide Jahre jeweils rd. 260 Mio. Euro zur Verfügung.

Umwelt- und Klimaschutz: Zielgerichtete Maßnahmen statt Überförderung

Im Bereich Umwelt, Klima und Kreislaufwirtschaft (UG43) stehen 2025 rund 2,19 Mrd. Euro zur Verfügung, damit werden die zugesagten Fördermittel aus 2024 vollständig finanziert. 2026 stehen rund 1,37 Mrd. Euro zur Verfügung. Trotz des Wegfalls des Klimabonus und der Kompetenzverschiebungen der Energieagenden ins BMWET bleibt die umwelt- und klimapolitische Handlungsfähigkeit gesichert:

  • 1,8 Mrd. Euro bis 2030 für den Heizkesseltausch
  • 1 Mrd. Euro bis 2030 für “Sauber Heizen“ für einkommensschwache Haushalte
  • 266,9 Mio. Euro bis 2030 für klimafreundliche Fernwärme-Infrastruktur
  • 150 Mio. Euro jährlich für die betriebliche Umweltförderung
  • 72,5 Mio. Euro jährlich für den redimensionierten Klima- und Energiefonds, mit Fokus auf Wärmewende und regionale Initiativen
  • 51 Mio. Euro jährlich für Kreislaufwirtschaft, plus 2 Mio. Euro für Flächenrecycling
  • 30 Mio. Euro jährlich für den beliebten Reparaturbonus

Diese wesentlichen Förderschienen werden zielgerichtet fortgeführt.

EU-Kommission stellt GAP-Vereinfachungspaket vor, aber noch zu wenig !

Am 14. Mai hat die Europäische Kommission ein neues Maßnahmenpaket vorgestellt, das der Landwirtschaft in der Europäischen Union spürbare Erleichterungen bringen soll. Mit dem Paket sollen Regelungen vereinfacht und Bürokratiekosten reduziert werden – insbesondere bei kleineren Betrieben und Biolandwirten.

Kernpunkt des Vorschlags ist die Überarbeitung der Konditionalität. Diese soll in mehreren Punkten vereinfacht werden, um Landwirten den Verwaltungsaufwand zu erleichtern. Neben einer Ausweitung der Kleinerzeugerregelung sind auch weniger Vor-Ort-Kontrollen sowie großzügigere Ausnahmeregelungen für Ökobetriebe vorgesehen. Nach Angaben von EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis könnten dadurch jährlich bis zu 1,6 Milliarden Euro an Verwaltungskosten eingespart werden.

EU-Agrarkommissar Christophe Hansen forderte die Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament dazu auf, die geplanten Erleichterungen noch in diesem Jahr zu beschließen. Ziel ist es, dass die Maßnahmen bis spätestens 2026 auf den Betrieben greifen. Auch Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer äußerte sich zustimmend und bezeichnete das Papier als tragfähige Grundlage für die weiteren Beratungen auf EU-Ebene. Er wies darauf hin, dass der Bürokratieaufwand nicht zur zentralen Arbeitsfläche der Landwirte werden dürfe.

Ein zentrales Element des Pakets ist die Reduzierung der Vor-Ort-Kontrollen. Künftig soll jeder Betrieb nur noch einmal jährlich kontrolliert werden. Darüber hinaus wird die jährliche Pauschalförderung für Kleinbetriebe von derzeit 1.250 Euro auf 2.500 Euro angehoben. In Zukunft sollen diese Betriebe keine umfassenden Förderanträge mehr ausfüllen müssen. Für Investitionen zur Betriebserweiterung sollen sie zudem leichter Zugang zu Fördermitteln in Höhe von bis zu 50.000 Euro erhalten.

Auch bei den GLÖZ-Vorgaben (Grundanforderungen an die landwirtschaftliche Bewirtschaftung) sind Anpassungen geplant. Dazu zählen Erleichterungen beim Umgang mit Dauergrünland, Moorflächen und Pufferzonen an Gewässern. Zusätzlich sollen Landwirte, die auf Moorstandorten wirtschaften, für Maßnahmen zum Erhalt oder zur Wiedervernässung entschädigt werden können.

Biologisch wirtschaftende Betriebe sollen künftig von bestimmten GLÖZ-Verpflichtungen ausgenommen sein, die den allgemeinen Zustand der Flächen betreffen. Diese Erleichterung zielt darauf ab, bereits nachhaltig wirtschaftenden Betrieben mehr Flexibilität zu verschaffen.

Darüber hinaus erhalten die Mitgliedstaaten künftig die Möglichkeit, bis zu drei Prozent ihrer Mittel aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für nationale Kriseninterventionsfonds zu verwenden. Diese sollen bei extremen Wetterereignissen oder Naturkatastrophen schnelle Unterstützung leisten können. Die EU-weite Krisenreserve bleibt weiterhin bestehen und wird durch diese nationalen Fonds ergänzt.

Innerhalb des EU-Parlaments wurde der Vorschlag aus Teilen der Unionsfraktion positiv aufgenommen. Kritische Stimmen kamen hingegen von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), die das Vorhaben als Rückschritt in der europäischen Agrarpolitik bezeichnete. Umweltverbände äußerten die Sorge, dass durch die geplanten Vereinfachungen zentrale Umweltstandards geschwächt werden könnten. Insbesondere Maßnahmen zum Natur- und Gewässerschutz stünden nach ihrer Einschätzung unter Druck.