Nachdem vergangene Woche die deutsche Mastschweine- Notierung um 20 Cent abgestürzt ist, befürchteten viele auch in Österreich einen deutlichen Preisverfall bei Schlachtschweinen. Jedoch konnte dieser vorerst weitgehend abgewendet werden. Auch weil Norbert Marcher bewußt auch auf uns Schweinebauern schaut , denn langfristig geht nur ein gemeinsammes miteinander.. Die über Jahrzehnte aufgebaute ausgezeichnete Gesprächsbasis zwischen Produktion, Schlacht- und Verarbeitungsbranche sowie Lebensmitteleinzelhandel ist eine österreichische Besonderheit und insbesonders in derart kritischen Phasen hilfsreich. So ist es gelungen, einen daramatischen Preisverfall von 20 Cent wie in Deutschland zu verhindern. Die bei uns in Österreich am Mittwoch beschlossenen minus 8 Cent/kg für zwei Wochen gelten sind zwar ebenfalls bedauerlich, aber in Relation zum internationalen Geschehen ein Erfolg.
Damit wird einmal mehr unter Beweis gestellt., wie wichtig ein konzentrierter Marktauftritt der österreichischen Schweinebäuerinnen und -Bauern ist, besonders in so einer heiklen Phase. Der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) will weiterhin um das Verständnis der Fleischbranche kämpfen, um das Preisniveau bestmöglich zu stabilisieren. Es ist nämlich zu erwarten, dass Deutschland für mindestens ein Jahr für den Export in relevante Drittländer gesperrt bleiben wird. Gemeinsam mit den österreichischen Veterinärbehörden wird an einer erweiterten Exporlizenz gearbeitet, die den Absatz von Innereien und Schlachtnebenprodukten heimischer Herkunft nach China rasch ermöglichen würde. Als oberste Priorität gilt jetzt allerdings, die ASP- Freiheit Österreichs weiterhin zu erhalten. Effektive Maßnahmen zur Verbesserung der Biosicherheit auf Österreichs Betrieben werden weiterhin umgesetzt.
In Deutschland werden für die neue Schlachtwoche unveränderte Preise notiert. Mindestens ebenso kritisch ist die Lage bei den Ferkeln. Trotz der Preissenkung gibt es praktisch kaum eine Nachfrage.
Auch in den Niederlanden hat Vion den Schweinepreis um 8 Cent auf 1,44 Euro gesenkt. Nach Angaben des Unternehmens gab es bereits vor dem ASP- Fall in Deutschland mehr als genug Schweinefleisch für den europäischen Markt. Dabei ist das Drama auf den Ferkelmarkt vielleicht noch größer, berichtet das niederländische agrarportal Nieuwe Dogst. Auch niederländische Ferkel werden kaum noch nachgefragt.