Endlich, 120 Mio. € pro Jahr für Tierwohlställe
Bei einem runden Tisch im Landwirtschaftsministerium wurde ein ,, Pakt für mehr Tierwohl“ geschlossen. Durch einen erhöhten Investitions- Fördergeldtopf sollen Anreize für den Neu- bzw. Umbau von tierwohlgerechteren Ställen geschaffen werden, so Agrarministerin Elisabeth Köstinger. Die dafür nun jährlich vorgesehenen 120 Mio. € sollen ab 2021 bis 2027 die zuletzt wenig investitionsfreudigen Schweinebranche zu Gute kommen. Aber auch für Rinder – und Putenbetriebe für besonders tierfreundliche Stallbauten, gibt es diese Fördergelder.
Doch die Förderkriterien werden allerdings erst ausgearbeitet. Zudem war bei diesem Pakt der wichtigste Partner bzw. Absatzkanal der agrarischen Urprodukte Fleisch und Milch, der Lebensmitteleinzelhandel (LEH), nicht dabei und fehlte bei der Pakt- Unterzeichnung. Die Ministerin meinte nur, dass mit dem LEH jetzt eh gesprochen werde.
Hannes Royer, Pakt Mitunterzeichner zeigte allerdings auf, dass die Konsumenten für ein um 10 Cent billigeres Fleisch das Geschäft wechseln. Daher wird es echt spannend, wie der LEH auf die Tierwohl- Initative des BMLRT letzlich- und vor allem preispolitisch in den Regalen reagieren wird. Die ,, Preis ist geil“- Mentalität wurde über Jahre hinweg den Konsumenten erfolgreich eingetrichtert, so Royer.
In einer ersten Reaktion begrüßte der Handelsverband die aktuelle agrarische Tierwohl- Initiative. Interressant dabei ist, dass der LEH eine verpflichtende Herkunftskennzeichnug als logischen nächsten Schritt sieht. Doch das überrascht nicht wirklich, denn schon bisher kostete die Herkunftskennzeichnung dem Handel nichts. Zudem zahlen wir Bauern die Absatzwerbung via dem gesetzlichen AMA Marketing- Zwangsbeitrag ohnehin selbst.