Von den steigenden regionalen Einkäufen- von diversen Studien belegt- profitieren ausgerechnet wir heimische Landwirte am wenigsten.
In der Bundeshauptstadt waren kürzlich die Jungbauern mit einem Foodtrack unterwegs, und in den Bundesländern machen Bauernfunktionäre und Bauern in Einkaufszentren Werbung für ihre Produkte. Mit großen Eifer und viel Aufwand versucht die Landwirtschaft den Rückenwind zu nutzen, den die Covid- 19- Krise für bäuerliche- Produkte aus der Heimat auslöste. Regionalität ist in aller Munde und bietet tatsächlich große Chancen.
Überlicher weise gelten wir Landwirte als ,,Krisengewinner“, aber in Wirklichkeit haben wir den gerigsten Profit von dieser Entwicklung. Wir Bauern sorgen nämlich mit unseren Engagement sehr wohl für schöne Zuwächse in vielen Sektoren und tragen dort auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei, für uns selbst aber fällt im Vergleich dazu wenig ab.
Dies hat kürzlich eine Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstitut aufgezeigt. Demnach bringt eine nur einprozentige Erhöhung der Nachfrage nach inländischen Agrarrohstoffen und Lebensmittel für die gesamte österreichische Volkswirtschaft eine zusätzliche Wertschöpfung von 141 Millionen Euro, mit der rund 3100 Arbeitsplätze verbunden sind, wenn zum selben Prozentsatz dadurch Importe ersetzt werden. Nicht einmal bei den bäuerlichen Dierktvermarkter ist eindeutig, dass sie wirklich zu den großen Gewinner des Regionaltrends bei Lebensmittel zählen. ,, Die tun sich vieleicht am leichtesten, den Trend zu nutzen, haben aber oft sehr hohe Kosten“, erklärte Sinabell. Aber auch der Handel profitiert stark von ihnen, wenn er die Produktion von regionalen Kleinerzeugern in Regionalregalen verkauft.
Sinabells: Fazit klingt somit für die Landwirtschaft, die so große Erwartungen in die Regionalität setzt, ernüchternd: ,, Wenn wir die Nachfrage nach heimischen Gütern ausweiten, können wir den Strukturwandel nicht aufhalten, sondern bestensfalls bremsen. In der Landwirtschaft kann man nicht viel gewinnen, man kann im Wesentlichen nur die Reduktion der Zahl der Arbeitskräfte verlangsamen.