Die Schweinepreise stürzen nochmals tief nach unten- auf ein Niveau, dass wir Bauern zuletzt vor 9 Jahren hatten. Auslöser für den weiteren dramatischen Preisabschlag dürften die massiven Einbußen durch die Schließung der Gastromonie und die Konsequenzen für das Weihnachtsgeschäft gewesen sein.
Damit dürfte der gewaltige Angebotsstau in Deutschland am Lebendmarkt nicht so schnell kleiner werden, obwohl Tönnies in Rheda- Wiedenbrück seit Montag eine coronakonform umgebaute Zerlegelinie für Schinken in Betrieb genommen hat. Damit wird jedoch das Wachstum des Überhangs von aktuell etwa 600.000 Schlachtschweinen gestoppt.
Die niederländische Preis-Notierung rutschte zuletzt sogar noch unter das schon niedrige deutsche Preisniveau. Damit bleibt der Konkurrenzdruck am innereuropäischen Schweine- und Fleischmarkt extrem hoch. Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter berichtet, dass es aggressive Preisofferten insbesonders aus Deutschland und Dänemark am Markt gibt.
Die VEZG meldet für den Zeitraum vom 19.-25. November einen Schweinepreis von nur noch 1,19 Euro je Indexpunkt.
Erneut gehen die Schweinepreise auf den Höfen zurück, an der Theke aber nicht. “ Wer kassiert hier ab“ fragt BBV- Präsident Heidl. Der Verkaufspreis im Lebensmitteleinzelhandel ist aber seit dem Frühjahr weitgehend stabil und steigt zum Teil sogar, während die Erzeugerpreise sich im gleichen Zeitraum nun fast halbiert haben. Damit steigt die Spanne gewaltig an. Da muss ich den Finger schon in die Wunde legen und fragen: Wer verdient an dieser Krise? Irgend jemand in der Wertschöpfungskette macht sich hier auf Kosten der Bauern die Taschen voll“, kritisiert Bauernpräsident Walter Heidl. Auch bei uns in Österreich…