Monat: Dezember 2020

Lasst uns im alten Jahr nochmals Glück verteilen

Alle wollen volle Teller, doch niemand will den Traktor hören.

Alle wollen frische Lebensmittel, doch niemand mag den LKW:

Alle wollen beste Qualität, aber niemand will angemessene Preise zahlen.

Alle wollen Regionalität, aber niemand will den Bauernhof vor der Tür haben.

Alle wollen faire Tierhaltung-Tierwohl, aber kosten darf es nichts.

Denkt mal nach wo euer Essen herkommt, bevor ihr euch wieder lauthals darüber beschwert.

Deshalb wünschen wir Schweinebauern alles Gute und Gesundheit für das Jahr 2021, die für euch 365 Tage da sind.

Brexit:Frankreich will massive Kontrollen

Wir müssen britische Produkte kontrollieren, die zu uns kommen, sagte Europa- Staatssekretär Clement Beaune am Freitag im Sender Europa 1. Bei Nahrungsmittel oder Industrieproduktion allen geltenden Normen eingehalten werden. Der französische Staat habe rund 1 300 Menschen angeworben, um diese Kontrollen zu gewährleisten.

Die EU und Grossbritannien hatten sich am Heiligabend auf den Brexit- Handelspakt geeinigt. Damit sollen Zölle vermieden werden und unbegrenzter Handel in beide Richtungen erlaubt werden. Grossbritannien hat die EU schon Ende Januar verlassen und ist nur noch in einer Übergangszeit bis 31. Dezember Mitglied im EU- Binnenmarkt und in der Zollunion.

Frankreich ist ein wichtiges Drehkreuz für britische Waren. Etwa 70 Prozent des Handelsvolumens zwischen Grossbritannien und der EU- laufe über die nordfranzösischen Häfen Calais und Dünkirchen sowie über den Eurotunnel, wie die Präfektur für die nordfranzösische Region Hauts-de-France berichtete.

Beaune, ein Vertrauter von Staatschef Emmanuel Macron, kündigte ein Hilfsprogramm, für französische Fischer mit einem zweistelligen Millionenbetrag an. Der Handelspakt sieht eine Übergangsphase von fünfeinhalb Jahren vor, in der EU- Fischer in britischen Gewässern 25 Prozent weniger fischen dürfen.

Weihnachten 2020

Weihnachtskrippe St. Michael o. d. Gurk Pfarrstadl. Die lebensgroßen Krippenfiguren sind von unseren Ex-SVR Mitglied Andreas Riepl mit der Motorsäge angefertigt worden.

Wir vom SVR wünschen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest , und viel Gesundheit, Glück und Erfolg im neuen Jahr.

Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit. Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid. Ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass. Ein bisschen mehr Wahrheit, das wäre was.

Statt so viel Unrast ein bisschen mehr Ruh. Statt immer nur Ich ein bisschen mehr Du. Statt Angst und Hemmung ein bisschen mehr Mut. Und Kraft zum Handeln, das wäre gut.

In Trübsal und Dunkel ein bisschen mehr Licht. Kein quälend Verlangen, ein bisschen Verzicht. Und viel mehr Blumen, solange es geht. Nicht erst an Gräbern, da blühen sie zu spät.

Ziel sei der Friede des Herzens, besseres weiß ich nicht. aus Peter Rosegger Waldheimat

In diesem Sinne ein bisschen besseres Jahr 2021

Pakt für mehr Tierwohl setzt auf Anreize statt Verbote

Bundesministerin Elisabeth Köstinger hat vor Kurzem mit dem Dachverband Nachhaltige Tierhaltung Österreich, der LK Österreich sowie Vertretern der Bundesländer einen “Pakt für mehr Tierwohl in der produzierenden Landwirtschaft“ geschlossen.

“Österreich gehört zu den Ländern mit den höchsten Tierwohl- und Lebensmittel-standards. Von der Tierschutzorganisation ‘World Animal Protection‘ wurde unser Land im Vergleich mit 50 Staaten weltweit auf Platz 1 gereiht. Mit dem ‘Pakt für mehr Tier-wohl in der produzierenden Landwirtschaft‘ bauen wir diese Vorreiterrolle weiter aus“, so Bundesministerin Elisabeth Köstinger. Der “Pakt für mehr Tierwohl in der produzierenden Landwirtschaft“ soll mehr Unterstützungen sowie höhere Fördersätze für Investitionen in tierwohlgerechte Haltung bringen. “Wir setzen dabei auf Anreize statt auf Verbote“, erläutert LK-Präsident Josef Moosbrugger.“Eines ist klar: Mehr Tierwohl kann nur mit den Bäuerinnen und Bauern funktionieren. Die zusätzlichen Aufwendungen müssen den Landwirten dauerhaft vom Markt bezahlt werden“, betont LK-Präsident Moosbrugger. Mehr Tierwohl vertrage sich auf keinen Fall mit Schleuderaktionen im Handel. “Wenn Tierhalter zu höheren Standards verpflichtet werden, dann ist es logisch, dass die öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangeht und in ihrem Wirkungsbereich, also in der Beschaffung für Spitäler, Kasernen, Kantinen etc., diese Kriterien als Mindeststandards für den Einkauf vorschreibt. Damit sich die Konsumenten bewusst für heimische Lebensmittel, die nach höchsten Standards erzeugt worden sind, entscheiden können, muss deren Herkunft eindeutig und transparent gekennzeichnet sein“, fordert Moosbrugger.

Der Wert der tierischen Produktion beträgt in Österreich rund 3,6 Mrd. Euro, die tierischen Erzeugnisse stellen mit 48% fast die Hälfte der gesamten landwirtschaftlichen Produktion dar.

Bei uns in Österreich nur leichter Stau bei Mastschweinen

Die Schlachtungen und Fleischverarbeitungen laufen momentan auf Hochtouren. Aber alle Überhänge vor Weihnachten kann auch das Christkind nicht abbauen. Die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage fordern die Schlachtunternehmen logistisch besonders. Rekordumsätze im Einzelhandel bei Frischfleisch und Verarbeitungsprodukten verursachen eine Jahresendrallye. Auf Bauerpreisebene findet diese Sogwirkung jedoch keinen Niederschlag, da der Lebendmarkt in mehreren Ländern, insbesondere in Deutschland, mit erheblichen Angebotsüberhängen zu kämpfen hat. Bis zum Jahreswechsel dürfte der Schlachtschweinerückstau in Deutschland die 1.Millionengrenze erreichen.

Bei uns in Österreich zeichnet sich in der ablaufenden Woche ein Allzeithoch bei geschlachteten Schweinen ab. Trotz annähernd 110.000 Stück gelingt es jedoch nicht, dass die angemeldeten Schlachtschweine zur Gänze vor Weihnachten am Schlachthacken hängen. Die Überhänge mit denen man in die letzte Woche des Jahres geht, bleiben jedoch überschaubar. Der Fleischmarkt zeigt sich auf hohen Umsatzniveau ausgeglichen. Engpässe treten so wie alljährlich zu Weihnachten, bei Schweinelungenbraten auf.

In Brasilien gibt es ein Schweinepreishoch wie seit 18 Jahren nicht mehr, und in der USA glaubt man das man im Foodbereich auf Grund der Coronakrise zwei Jahre brauchen wird bis sich die Branche wieder erholen wird.

Schweinepreis-Niveau vor Corona

Lebensmittel werden im LEH teurer – auch Fleisch. Für viele Agrarpreise geht es aber steil nach unten – vor allem für Fleisch, Eier und Kartoffeln. Gleichzeitig steigen die Getreidepreise und auch für Milch bekommen die Bauern etwas mehr Geld. Welchen Einfluss der zweite Lockdown auf die Preise sowohl für Landwirte als auch im LEH hat, ist noch nicht zu erkennen. Beim ersten Lockdown sind Preise im LEH jedenfalls weit nach oben geschossen – während es für die Bauern meist steil nach unten ging.

 ISN fordert Rückkehr auf Schweinepreis-Niveau vor Corona

Die ISN befürchtet, dass der Handel seine Mindestpreis-Angebote schnell wieder einkassiert. Die Bauern sollten jetzt weiter Druck machen, so das Credo aus Damme.

Erst Lidl, jetzt Rewe: Der LEH erhöht die Verkaufspreise für Schweinefleisch und will das Geld an die Bauern weiterleiten. Wieso ist der Handel auf einmal gesprächsbereit?

 Es sind mehrere Dinge, warum der LEH plötzlich Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Zum einen sind es der anhaltende Schweinestau und der Vorwurf, dass der Handel derzeit richtig Marge macht. Zum anderen ist es die Umsetzung der UTP-Richtlinie – also der Richtlinie gegen unfaire Handelspraktiken so Torsten Staack.

Derzeit beobachten wir, dass der Handel versucht, möglichst schnell auf „Business as usual“ umzuschalten. Man will die Lage tatsächlich schnellstmöglich beruhigen und macht deshalb Angebote an die Bauern. Unterstützt wird das Ganze durch großformatige Anzeigen in Tageszeitungen mit dem Tenor „Wir haben verstanden“. Davon sollten sich die Bauern nicht täuschen lassen. Jetzt gilt es, das Thema weiter „zu reiten“, die Bauern müssen am Ball bleiben und den Druck aufrechterhalten.

Corona hat die Bauern 60 Cent pro kg SG gekostet. Müssten Rewe und Co. nicht fairerweise auf dieses Preisniveau zurückgehen? Immerhin sind die Landwirte bereits dadurch unverschuldet in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten!

Genau so muss man das sehen. Die Preissenkungen, die vor ASP bereits durch Corona aufgetreten sind, waren viel größer. Der Preisabsturz auf der Erzeugerseite beträgt seit Anfang der Corona-Pandemie rund 80 Cent je kg Schlachtgewicht. Das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland hat daran einen Anteil von rund 20 Cent. Der Rest – immerhin 60 Cent – ist durch Corona ausgelöste Marktturbulenzen verursacht worden. Damit nicht genug: Die Lebensmitteleinzelhändler haben sogar doppelt von der durch Corona bedingten schwierigen Lage am Fleischmarkt profitiert. Zum einen sind die Erzeuger- und damit die Beschaffungspreise für die Händler dramatisch gefallen, die Verkaufspreise aber sogar gestiegen. Das heißt, die Marge des LEH ist viel größer geworden. Zum anderen sind auch die Verkaufsmengen beim Fleisch im LEH gestiegen, weil der Weg über den Außer-Haus-Verzehr weitgehend weggebrochen ist.

Existenzangst in Sachsen

Der Bauernverband schlägt Alarm: Die Schweinehalter in Sachsen stehen vor der Zerreißprobe. Die Rede ist von übervollen Ställen und verzweifelten Landwirten; einige erwägen jetzt die Aufgabe! Die Abnahme von schlachtreifen und zum Teil schon übergewichtigen Mastschweinen in den Schlachtbetrieben sei derzeit nicht gewährleistet. „Wir stehen momentan vor einer Zerreißprobe,“ beschreibt Frank Bennewitz von der Erzeugergemeinschaft „Qualitätsfleisch“ Taubenheim w. V. die aktuelle Situation und kritisiert, dass derzeit nur 75 % der wöchentlich angemeldeten Mastschweine in den Schlachtunternehmen abgenommen werden.

Dies konnte aber nur erreicht werden, da die Abnahme von Schweinen für die Regionalprogramme annähernd gleichgeblieben ist. Übervolle Ställe und verzweifelte Landwirte seien jetzt die Folge, so Bennewitz weiter. Doch nicht nur der Schweinestau sei das Problem, sondern der zusätzliche enorme Preisverfall für deutsches Schweinefleisch. Der aktuelle Schlachtpreis für Schweine war auf nur noch 1,19 € pro kg Schlachtgewicht (SG) abgestürzt, erinnert die Erzeugergemeinschaft. Das liege deutlich unter den Produktionswert von circa 1,60 € pro kg SG.

„Das kann kein Mastschweinbetrieb noch länger durchhalten. Betroffen sind auch die Sauenhalter. Der Einbruch bei den Schlachtschweinepreisen zieht den Ferkelpreis extrem nach unten. Derzeit liegt er bei 22 € je 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) und damit so tief wie noch nie“, heißt es in einem Schreiben vom Dienstag.

Allein die Herstellungskosten würden sich auf 50-55 € dieser Ferkel belaufen. Die Schweinehalter seien damit gleich doppelt gebeutelt, was viele Betriebe an den Rand ihrer wirtschaftlichen Existenz bringe. Einige würden bereits erwägen, ganz auszusteigen. Das wäre auch das Ende der gesellschaftlichen Forderung nach mehr Tierwohl in deutschen Ställen, denn in anderen europäischen Ländern gelten weitaus weniger strenge Regeln wie in der deutschen Schweinehaltung, macht Bennewitz deutlich.

In Deutschlands LEH geht was weiter

Nachdem Lidl am Donnerstag eine Preiserhöhung von bis 1€ bei 10 Schweinefleischartikel bekannt gegeben hat und die Preiserhöhung direkt an die Schweinebauern weiter geben will.

Zieht jetzt der nächste Lebensmitteleinzelhändler nach. Die Rewe Group will den Schweinepreis auf dem Marktnievau vor Ausbruch der ASP erhöhen und bei Fleisch vermehrt auf heimische Herkunft setzen. Wir zählen darauf, dass unsere Vorstufen die zusätzlichen Gelder den Landwirten und Ferkelerzeugern weitergeben. Wo möglich, werden wir vertragliche Regelungen abschließen, damit dies sichergestellt wird. Wir wollen damit kurzfristig einen Beitrag leisten, die akute Krise der deutschen Schweinebauern zu beenden, sagte Hans-Jürgen Moog, der für den Einkauf im Bereichsvorstand der Rewe Group zuständig ist. Moog unterstrich zudem nochmals den Entschluss, die REWE Lokal-Partnerschaften mit kleinen und mittelständigen einheimischen Erzeugern und Landwirten weiter auszubauen. Zu hoffen wäre es wenn es so kommt, auch für unsere Kleinbäuerliche Struktur in Österreich.

Markus zieht nach Hause

Nach jahrelangen hin und her zu seinem gepachteten Zuchtsauenstall, haben Silyia und Markus nun sich selbst ein vorweihnachtliches Geschenk gemacht. Nach kürzester Bauzeit wurde ein Sauenwartestall und drei Ferkelaufzuchtabteile errichtet. Eine eigene Photovoltaikanlage liefert den Strom und die Hackschnitzelanlage die Wärme und laut Markus ist die neue Anlage nach modernsten Tierschutzrichtlinien und machbaren Arbeitsabläufen gebaut. Ich kann mir kein besseres System für mich und meine Tiere vorstellen, die Tiergesundheit , Hygiene ,Klima und Wohlbefinden darstellen. Wenn ich wieder auf Stroh und zum alten System zurück muss, höre ich besser morgen wieder auf, so Markus. Wir vom SVR wünschen euch viel Schweineglück in der neuen Stallanlage.

Nach Bauerprotesten: Landwirte finden den wunden Punkt der Handelsriesen

Wer auch immer das Rennen um die Wertschätzung der Verbraucher macht, und darum geht es den Einzelhändlern natürlich in erster Linie. Wichtig ist“ Die Proteste in Deutschland haben die Handeslriesen in Bewegung gesetzt.“

Das bessere Gespür für die Atmosphäre bewies somit offensichtlich das Aldi- Management. Markus Dicker der Verwaltungsratsbevollmächtigte von Aldi Nord, kündigte zwei Tage nach dem Lidl- Nikolo Strumpf einen Verhaltungskodex an. ,, Fair Trade für die heimische Landwirtschaft“ soll das Verhältnis zwischen LEH und Lieferanten künftig prägen.

Um nicht auszusehen, wie der ignorante aber reiche Onkel, der alle Probleme mit Geld lösen will, schaltete Lidl postwendend ganzseitige Anzeigen unter anderen in der BILD-Zeitung. Darin betont Lidl, in weiteren Schritten einen langfristigen Wandel anstoßen zu wollen.,, Wir wissen, dass eine zukunftsfähige Landwirtschaft eine zentrale Bedeutung für unser Land und die flächendeckende Versorgung hat“ schreibt Lidl. Übrigens eine ganzseitige deutschlandweite Anzeige in der Bild kostet laut offizieller Preisliste 535.000 €

In den Verhandlungen um die EU-Richtlinie gegen unlautere Handelspraktiken (UTP-Richlinie) haben die Interessenvertreter des Handels noch lautstark gegen die,, graue Liste“ der zwar nicht verbotenen, aber gerade noch tolerierten Praktiken gewettert. Seit diesem Wochenende ist Aldi bereit, in einer Selbstverpflichtung von den Praktiken der grauen Liste abzuschwören. Offensichtlich lassen sich die mächtigen Vier des LEH nicht nur von Umwelt und Tierschutzverbänden beeindrucken, wenn es um ihr sauberes Image beim Kunden geht und wann gehts in Österreich!?

Lidl-Deutschland stellt 50 Mio. € für Initiative Tierwohl zur Verfügung

Die Schwarz Gruppe, zu der Lidl und Kaufland gehören, will im Laufe des Jahres 2021 über die Initiative Tierwohl (ITW) 50 Millionen Euro zur Unterstützung ihrer Landwirte bereit stellen. Der DBV spricht von einem Trostpflaster und fordert eine Abkehr von der Niedrigpreiskultur.

Klaus Gehrig, Chef der Schwarz Gruppe, reagiert auf die Bauernproteste , indem er einen Dringlichkeitsgipfel mit Spitzen der Handelsunternehmen und Bundesagrarministerin Julia Klöckner ankündigte.

Nach dem Gipfeltreffen verkündete Gehring überraschend, dass die Schwarz Gruppe über die Initiative Tierwohl (ITW) 50 Mio. € zur Verfügung stellen wird. Insbesonders sollen die Mittel den Schweinehaltern zugute kommen die durch die Corona- Pandemie und die Afrikanische Schweinepest (ASP) in große Schwierigkeiten geraten sind, wie es die aktuellen Marktentwicklungen zeigen. Zuletzt stellte der gesamte Einzelhandel insgesamt 130 Mio. € jährlich für die ITW zur Verfügung. Laut eigenen Angaben regte die Landwirtschaftsministerin in dem Gespräch einen Verhaltenskodex an. Mit dem Kodex soll sich der Handel eigene Regeln für ein faires Miteinander geben . Und bei uns in Österreich für Tierwohl und Corona – kein Geld.!!?

Wenigstens nicht schwieriger als letzte Woche bewerten die meisten EU-Länder die aktuelle Lage. Bei uns in Österreich arbeitet die Schlachtbranche auf Hochtouren, um die Überhänge bei Schlachtschweinen abzubauen. Ein Stimmungskiller ist die Verlängerung des Gastro- Lockdown bis Jänner. Die Schlachtgewichte liegen knapp unter 100 kg, und mit ca. 105.000 Schweineschlachtungen in dieser Woche, einem Rekordwert in diesem Jahr, arbeitet die Schlachtbranche auf Anschlag.

Wenn Bauern nicht zu Wort kommen

Wieder einmal wurde die Landwirtschaft in negative Berichterstattung konfontiert.

Am vergangenen Mittwoch wurde auf orf.at ein Artikel über einen Einkaufsführer von Geenpease und der Wiener Tierombudsstelle veröffentlicht, in dem 90% !! des heimischen Schweinefleiches im Handel ein schlechtes Zeugnis ausstellt.

Am selben Abend auf ATV im Anschluß an die Unterhaltungsshow

„Bauer sucht Frau“ wurde unter dem Titel „Was zerstört Österreich“ die Landwirtschaft für die vermeintliche Umweltbelastung an den Pranger gestellt.

Kritik gab es für beide Berichterstatter vom Bauernbund. Wir sind verärgert und fassungslos über eine derart unseriöse Berichterstattung.

Präsident Georg Strasser und Direktor Norbert Totschnig stehen hinter uns Landwirte.“Unsere Bäuerinnen und Bauern arbeiten 365 Tage im Jahr nach den höchsten Umwelt- und Produktionsstandarts weltweit. Es kam bei beiden Berichten kein einziger Vertreter der Bauernschaft zu Wort. Aber wir Bauern und Bäuerinnen laden die NGO gerne auf unsere Höfe ein um einmal mitzubekommen was wirklich Sache ist. Nicht vieleicht einmal nur 8 Stunden zu arbeiten sondern wirklich 14- 16 Stunden, und alle Haltungssysteme zu erleben . Aber auch zu sehen das der Bauer oder Bäuerin in der Nutztierhaltung das Wohl der Tiere sehr am Herzen liegt. Nach offenen Briefen vom Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) und Oberösterreichs Bauernbund Direktor Wolfgang Wallner an die zwei Negativ-Bericherstatter. Vom orf.at wurde die Online Meldung später um die Stellungnahme von VÖS Geschäftsführer Michael Klaffenböck ergänzt.

Mit solchen Beiträgen werden immer mehr Bürger gegen uns Bauern aufgehetzt! Daher forden die Medien auf die Berichterstattungen in Zukunft fair und seriös mit Meinungen von beiden Seiten zu gestalten.

Schweinemarkt im Krisenmodus.

In der Europäischen Union werden die Sorgenfalten der Schweinehalter wegen der fehlenden Absatzmöglichkeiten durch den Gastro-Lockdown   sowie die Exportsperre Deutschlands nach China immer tiefer. Auch in Österreich ist der Markt im Krisenmodus angelangt Es kam zu Panikanmeldungen, die nicht gerade förderlich für die Preisentwicklung waren, und durch den Nationalfeiertag, letztwöchig zu fehlender Schlachtkapazität und beginnendem Rückstau.

Überhänge am Schlachtschweinemarkt von ca 25% verzögern die Räumung der Ställe. Das Bestellvolumen des Gastrogroßhandel liegt bei nur 25%. Der gestiegene Umsatz in den Supermärkten wird hingegen aus der Branche mit bis zu 25% beziffert. Mit dem Minus von 75 % im Gastrobereich und dem Plus von 25% auf Seite des LEH kommt die Schieflage des Aktuellen Marktes gut zum Ausdruck.

Mit dem Gastro-Lockdown stieg das Angebot durch Panikanmeldungen schlagartig um 15 %, während sich absatzseitig Zurückhaltung breitmachte. Am Fleischmarkt wird einmal mehr Konkurrenz, speziell aus Deutschland, mit sagenhaft niedrigen Preisen bekrittelt, insbesondere bei nicht entbeintem Fleisch. Allerdings ist auch hier nicht mehr der Boom wie bei den Hamsterkäufen zuletzt spürbar. Eine Kompensation des Gastro-Ausfalls ist daher nur geringfügig möglich. Folge dessen ist auch hierzulande ein erheblicher Angebotsüberhang entstanden, der in nächster Zeit auch eine verzögerte Abholung bei schlachtreifen Tieren mit sich bringen wird.

Die Bundesregierung hat diese Woche eine Vermarktungsoffensive für Schweinefleisch beschlossen. Ähnlich wie im Rinderbereich im Frühjahr soll diese Maßnahme dazu führen, die vorhandenen Mengen an Schweinefleisch über alternative Vermarktungskanäle abzusetzen und den Markt entlasten.

ASP bei Wildschweinen so hoch wie nie

Fast 10.000 ASP-Nachweise bei Wildschweinen in der EU.

Schon jetzt sind die ASP – Fallzahlen des gesamten Kalenderjahres 2019 übertroffen. Neben Deutschland nahmen zuletzt vor allem in Polen, Ungarn der Slowakei und Rumänien die ASP – Nachweise zu.

In der gesamten Europäischen Union einschließlich der Ukraine, Serbiens und Moldaviens hat es nach ANgaben des Tierseuchenmeldesystems (ADNS) vom Jahresbeginn bis zum 26.November insgesamt 9.634 ASP – Nachweise bei Wildschweinen gegeben. Damit wird schon jetzt die Fallzahl des gesamten Kalenderjahres 2019 um gut 50% übertroffen. Neben Deutschland nahmen zuletzt vor allem in Polen, Ungarn, der Slowakei und Rumänien die ASP – Nachweise zu. Ausbrüche in Hausschweinebeständen gab es im November bisher nur in der Ukraine und Rumänien.

Erfreulich ist, dass im bisherigen Jahresverlauf weniger Nutzschweinehaltungen von der Tierseuche betroffen waren als im Vorjahr. Bis zum 26.November wurden 1.120 Ausbrüche in Hausschweinebeständen gezählt, im gesamten Jahr 2019 waren es 1.908 gewesen. Mit Abstand führt dabei Rumänien mit 938 ASP – Vorfällen in Nutzschweinehaltungen auch in diesem Jahr die Liste an.