Der Startschuss für einen neuen österreichischen Tiergesundheitsdienst (ÖTGD) steht. Dr. Konrad Blaas berichtet über die Details:
Im Tierwohlpaket ist die Einrichtung eines österreichischen TGD ein zentraler Punkt. Den setzen wir gemeinsam mit dem Sozialministerium und den Ländern jetzt um. Der ÖTGD soll die Herausforderungen, die an die Tierhalterinnen und Tierhalter gestellt werden, in praktikable Aufgabenpakete aufbereiten. Wir wollen einen verbesserten Rahmen für eine stärkere Zusammenarbeit schaffen und erwarten uns dafür neue Impulse und Antworten, denn Tierwohl, Tiergesundheit und der Einsatz von Tierarzneimitteln sind zentrale Themen für die Tierhaltung geworden und werden es bleiben.
In den nächsten zwei Jahren sollen die rechtlichen, organisatorischen und personellen Voraussetzungen geschaffen werden, dass sich der ÖTGD Ende 2022 als eigenständige Organisation konstituieren kann. Mit 2023 soll die Organisation dann operativ voll einsatzfähig sein. Durch das EU-Tiergesundheitsrecht ist auch das österreichische Veterinärrecht neu aufzustellen. Mit dem Bekenntnis der Länder zu einem ÖTGD kann das Gesundheitsressort diese Organisation in den zukünftigen Rechtsrahmen einbauen und ihre Rechte und Pflichten zuweisen.
Der Aufbau der neuen Struktur ÖTGD wird mit nationalen Mitteln unterstützt. Für 2021 stelllen das BMLRT und die Länder 290.000 € zur Verfügung. Über die Finanzierung für 2022 wird im Herbst entschieden. Das Sozialministerium steuert Mittel aus dem Digitalisierungsfonds für den Aufbau der zentralen Datenbanklösung bei.
Im BMLRT arbeiten sie intensiv am Gap- Strategieplan, der die Grundlage für die nächste Förderperiode ab 2023 sein wird. Die Maßnahme ,, Zusammenschlüsse“ wurde so konzipiert, dass vielfältige Formen der Zusammenarbeit von Betrieben und Organisationen unterstützt werden können. Die Zusammenarbeit von Landwirten und Tierärzten, von Länder- TGD´s und der Dachorganisationen der Tierhaltung in einem ÖTGD mit den Zielsetzungen- Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit und Tierwohl würde ausgezeichnet passen. Programme wie die Schwanzbeißen-Risikoanalyse sollten künftig einheitlich umgesetzt werden. Die Länder werden aber weiterhin Schwerpunkte setzen können.