Das „Minimalproteinkonzept“ des LLG Iden ermögliche trotz stark N- und P-reduzierter Fütterung hohe biologische Leistungen der Mastschweine. Einsparungen von 20 % N und 30 % P seien damit erzielbar.
Die Vorgaben der Düngeverordnung machen eine N-/ P-reduzierte Fütterung in der Schweinehaltung zukünftig unabdingbar. Wie eine nährstoffreduzierte Fütterung ohne Auswirkungen auf die biologischen Leistungen von Mastschweinen umgesetzt werden kann, zeigte Dr. Manfred Weber von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) Iden in Sachsen-Anhalt bei einer Presseveranstaltung von Topigs Norsvin, Proteinmarkt und Evonik. Laut den neusten Versuchsergebnissen im Projekt „Umweltgerechte Mastschweinefütterung – Minimalproteinkonzept“ könnten gegenüber den bisherigen Standard-Ausscheidungswerten einer „stark N-/P-reduzierten“ Fütterung bis zu 20 % an Stickstoff- und bis zu 30 % an Phosphorausscheidungen eingespart werden. Dabei habe die Nährstoffeinsparung keine Auswirkungen auf die biologischen Leistungen der Mastschweine, erklärte Dr. Weber weiter.
Die Ergebnisse gelten laut Dr. Weber auch für Mischungen, die komplett auf den Einsatz von Sojaextraktionsschrot verzichten. Die starke Absenkung der N- und P-Gehalte sei durch den kompletten Verzicht auf Eiweißfuttermittel in der Endmast und den Verzicht auf mineralischen Phosphorzusatz ab der Mittelmast erreicht worden. Ebenso sei der Versuch bei einer optimalen Aminosäurezusammensetzung und einem Verhältnis des Stickstoffs aus essenziellen Aminosäuren zum Gesamtstickstoff von 43 – 50 % durchgeführt worden. Eine entscheidende Voraussetzung für einen derartigen Erfolg seien allerdings genaue Kenntnisse über die Inhaltsstoffe der eingesetzten Futtermittel, so Dr. Weber.