Forscher sind der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Streptokokken einen Schritt näher gekommen.
Streptokokken bereiten in der Schweinehaltung große Probleme. Zurzeit erfolgt die Behandlung hauptsächlich antibiotisch, da es bisher keinen wirksamen, kommerziellen Impfstoff gegen das Bakterium gibt. Das könnte sich jedoch bald ändern. Denn Forscher am Max-Plank-Institut für Kolloid-und Grenzflächenforschung sind einem Impfstoff deutlich näher gekommen. Ihnen ist erstmals gelungen, Zuckerketten zu synthetisieren, die den Hüllen der vier Hauptvariationen des Bakteriums entsprechen. Dies sei ein wichtiger erster Schritt für die Entwicklung von Glykokonjugat-Impfstoffen gegen Streptococcus suis, teilte das Max-Planck- Institut vor Pfingsten mit.
Strptokokken-Infektionen können bei Schweinen Hirnhaut- oder Herzbeutelentzündungen hervorrufen, die nicht selten zum Tod führen. Zudem kann der Zoonoseerreger auch auf Menschen übergehen. Chemisch können wir relevante Zuckerstrukturen von Krankheitserregern wie Streptococcus suis in wenigen Stunden nachbauen und damit Impfstoffkandidaten herstellen, erklärte Prof. Seeberger vom Max- Plank-Institut. Diese ziehlten darauf ab, die Immunabwehr, die auf Mehrfachzucker von Krankheitserregern spezialisiert sei, anzuregen um Antikörper zu produzieren.
Nach Angaben der Forscher werden nun Studien an Schweinen vorbereitet, um wirksame Impfstoffe zu entwickeln. Diese sollen später in erster Linie die Tiere, aber auch Menschen, die in der Schweinebranche arbeiten zu schützen und gleichzeitig den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren.