Die kritischen Berichte über die Agrar- und Ernährungsbranche haben nach einer Studie der AFC Risk & Crisis Consult im vergangenen Jahr gegenüber 2019 spürbar zugenommen. Dazu trugen insbesondere die Coronainfektionen von Beschäftigten in der Ernährungsindustrie bei, welche die Aufmerksamkeit in besonderem Maße auf die Fleischindustrie lenkte. Wie das auf Issue-, Risiko- und Krisenmanagement spezialisierte Unternehmen in der vergangenen Woche betonte, sind Misstände in der Tierhaltung, Entwicklung in der Lebensmittelproduktion und problematische Arbeitsbedingungen nach wie vor von besonderem öffentlichen Interesse.
Der AFC zufolge waren im vergangenen Jahr Meldungen zum Thema Tierhaltung der umfangreichste Teil der Berichterstattung mit ienem Anteil von 21,9 % an allen als kritisch eingestuften Artikeln. Darauf folgten Meldungen über Entwicklungen in der Lebensmittelproduktion mit 6,2 %, über Arbeitsbedingungen mit 5,4 %, über Rückstände und Kontaminationen mit 5,3 % sowie über politische Diskussionen mit 4,8 %.
Ein starker Zuwachs wurde für die Meldungen über die Themen Arbeitsbedingungen und politische Diskussionen verzeichnet. Im Vordergrund hätten hier Debatten über die Arbeitsbedingungen in der Fleischbranche und die Zusammenarbeit mit Subunternehmen sowie das kommende Lieferkettengesetz gestanden. Nach Angaben des Consultingunternehmen war die Fleischbranche 2020 mit insgesamt 391 Meldungen der am häufigsten thematisierte Sektor.