In den USA sorgt derzeit eine neue Variante des PRRS-Virus für schwere Produktionsverluste. Der sogenannte ,,1-4-4-Lineage C“-Stamm der Infektionskrankheit trat erstmals zu Beginn des vergangenen Jahres schwerpunktmäßig im Süden von Minnesota un im nördlichen Iowa auf. Wie Dr.Cesar Corzo, Professor an der Universität von Minnesota, dem Branchenmagazin PigProgress erklärte, blieb die Virus-Variante rund ein halbes Jahr unentdeckt. Erst als es im vergangenen Winter zu einer ganzen Reihe von Ausbrüchen mit zum Teil einschneidenden Ferkel-und Sauenverlusten kam, ist man dem neuen Virus-Stamm auf die Spur gekommen.
Nach offizellem Stand sind rund 170 Schweineanlagen betroffen. Wissenschaftler und Berater gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Auch weil das Virus extrem breit streut. So sind nach Aussagen von Dr. Corzo neben Sauenbetrieben auch reine Aufzucht- und Maststandorte betroffen. Besonders schwer wiegt auch, dass einige der Betriebe über einen PRRS-Impfstatus verfügen und ihre Zuluftkanäle mit UV-Filtern gesichert haben.
Dr. Corzo betonte in seiner Stellungnahme, dass etwa alle drei bis fünf Jahre ein neuer Stamm des PRRS-Virus in den US-Beständen auftaucht. Allerdings deuten die bisherigen Berichte daraufhin, dass der ,,1-4-4 Lineage C“Stamm besonders aggressiv ist und eine ausgeprägte Klinik auslöst. In infizierten Aufzuchtställen wird z.B. von Totalverlusten zwischen 20 und 35 % gesprochen.