Ein halbes Kilo Faschiertes gemischt um 1,99 €, Hühnerfleisch für magere 2,99 €/kg, Schweinefleisch um 3,99 €/kg – Schnäppchen, die es ab 2030 beim Diskonter Hofer nicht mehr geben soll. Dessen Ansage, Billigfleisch aus wenig tiergerechter Haltung sukzessive auszulisten und bis 2030 durch Frischfleisch aus Haltungsformen mit mehr Tierwohl zu ersetzen, klingt gut. Damit folgte die Österreich-Tochter des deutschen Diskontriesen Aldi nur dessen wenige Tage davor verlautetem Masterplan. Aber wie ehrlich ist es gemeint?
Laut Hofer -General Horst Leitner Ist der Begriff – Billigfleisch nicht von uns . Aber es geht hier um eine visionäre Entscheidung von Aldi Süd und Nord in Deutschland die europaweit ausstrahlt. Wir müssen in den nächsten Jahren den Markt verändern und führen dazu Gespräche mit der AMA, den Produzenten ??, den Verarbeitern und den anderen Ketten. Es ist ein Riesenschritt, aber Tierwohl kommt nicht kostenlos, das muss man sagen.
Und was hat es mit den vom deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) aufgestellten Haltungskategorien auf sich? Sind diese auf Österreich übertragbar?
So kann man die Stufe 3 der neuen deutschen Haltungs-Klassifizierung mit den österreichischen Kriterien für Freilandhaltung vergleichen bzw. findet sich diese in einzelnen höherrangigen konventionellen Eigenmarken wieder; die Stufe 4 deckt in Österreich Bio ab.
Tatsächlich sind die Tierhaltungs- und Produktionsbedingungen hierzulande aber andere als im Nachbarland. Schon früh haben unsere Landwirte wie auch die Handelsketten nicht auf industrielle Massenware, sondern auf agrarische Urprodukte aus Familienbetrieben und besseren Tierwohlbedingungen gesetzt. Nicht umsonst konnte sich Bio hierzulande so stark entwickelt. Auch wird im konventionellen Bereich schon sehr lange Donau- Soja eingesetzt und auch nicht von LEH bezahlt. Auch waren wir in Österreich Vorreiter im Käfigverbot für Legehennen und wurden auch nicht belohnt, dass gleiche wird jetzt fast zwanzig Jahre später in der Schweinehaltung passieren?