Massiver Druck der Schlachtunternehmer lässt Preise immer tiefer abrutschen
Am deutschen Schlachtschweinemarkt versuchen einige Schlachter erneut die Auszahlungspreise für Schlachtschweine zu drücken, berichtet die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften(VEZG) in ihrer aktuellen Markteinschätzung. Die Folge: Die Auszahlungspreise für Schlachtschweine werden leicht nach unten korrigiert. Ob das für eine Marktberuhigung ausreicht ist jedoch fraglich, denn so lange die rote Seite im Verkauf Verluste macht, wird sie versuchen diese an die Schweinehalter weiterzureichen.
Das der Preisdruck wieder zugenommen hat, war bereits auf gestrigen ISN-Auktion zu sehen. Dort konnte von den angebotenen Schweinen nicht eins verkauft werden. Das war auch schon bei der Auktion davor der Fall.
Ein Grund für den erneut wachsenden Druck auf den deutschen Markt dürften die fallenden Preise in Spanien sein. Der nach dem ASP-bedingten Ausfall Deutschlands größte europäische Exporteur nach China, ist mit einem beispiellosen Absturz der chinesischen Schweinepreise konfrontiert. Dadurch haben die Spanier zunehmende Verkaufsprobleme am wieder deutlich besser versorgten chinesischen Markt.
Für Deutschland bedeutet dass, das diese nicht nach Asien verkaufte Ware zu niedrigen Preisen auf den europäischen Markt drückt und für weiter fallende Fleischpreise auch an den für Deutschland wichtigen innereuropäischen Verkaufsmärkten sorgt.
Das dürfte auch der Grund für die erneuten Versuche der Schlachter sein, mit Hauspreisen zu agieren oder die Schweinepreise noch weiter nach unten zu drücken.
Laut Österreichischer Schweinebörse gelang es nach wie vor, das frische Angebot zeitnah
an die Schlachthaken zu bringen. Regional unterschiedlich, aber insgesamt doch ausge-
glichen, stellte sich daher die Marktlage dar. Zuletzt nahm das Angebot an schlachtreifen
Schweinen zu.. Die Schlachtbranche begründet das wenig ambitionierte Schlachtverhalten mit dem Preisdruck der Wurst-/Schinkenindustrie die diesen ihrerseits mit dem attraktiven internationalen Angebot argumentiert. Der LEH sieht sich mit einer ruhigen Fleischnachfrage konfrontiert, was erfahrungsgemäß zum Monatsende nicht unüblich ist. Das frische Angebot an der Ö-Börse nimmt abermals zu, was die Abnehmerseite zu einer kräftigen Preisforderung animierte. Deshalb ein Minus von 4 Cent.