Für Schweinehalter sind die Marktbedingungen extrem schwierig. Trotzdem könnten die Schweinepreise bis Ende September weiter fallen- sagt der Unternehmensberater Klaus-Martin Fischer von Ebner Stolz auf einem Netzwerkforum im Oldenburger Münsterland (AEF) in Essen. Gemeinsam mit seinem Kollegen Christoph Havermann fordert er deshalb eine Ausstiegsförderung für Deutschlands Schweinehalter.
Eine der Ursachen für die Krise sei das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland, durch das der Export zusammengebrochen und der Schweinefleischpreis abgestürzt sei, sagt Fischer. Ein Ende der Krise sei nicht in Sicht, betonte der Berater und prognostizierte für Ende September einen Schweinepreis von 1,15 Euro je kg.
Gleichzeitig weisen die Berater Vorstellung zurück, der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) sei für den Preisrutsch verantwortlich. Diesen Vorwurf nannte Fischer unbegründet. Der Grund: Die Einkaufspreise des Handels hätten sich im Prinzip ziemlich konstant gehalten. Vielmehr habe die Schlachtindustrie die Auszahlungspreise herabgesetzt, um die eigenen, durch den Exportstopp verursachten Verluste auszugleichen.
Zugleich warnte der Unternehmensberater vor höheren Schweinefleischpreisen hierzulande. Diese würden spanische Wettwebewerber anlocken, die ebenfalls erheblich Absatzprobleme hätten und zusätzliche Absatzmärkte suchten.
Auch unserer österreichischer Ferkelmarkt leidet unter diesen Entwicklungen mehr oder weniger stark. Die Tatsache, dass die österreichische Schweinebörse sich diesen internationalen Preisentwicklungen stark entgegenstemmt und bis jetzt auch eine deutlich moderate Preisreduzierung geschafft hat, hilft auch dem heimischen Ferkelmarkt enorm. Die vorliegende Absatzschwäche macht aber auch bei uns eine weitere Reduzierung der Ferkelnotierung auf 2,05 € und war nicht aufzuhalten.