In Ungarn will der Discounter Aldi nur noch unverarbeitetes Fleisch von Tieren anbieten, die in Ungarn aufgezogen, geschlachtet und verarbeitet wurden.
Aldi in Ungarn will die Lebensmittelindustrie des Landes stärken und der heimischen Ware noch mehr Vorzug in seinen Läden geben. Wie der Lebensmitteldiscounter in der vergangenen Woche mitteilte, soll ab sofort das Frischfleisch von Schweinen, Rindern und Geflügel im Dauersortiment nur noch von ungarischen Lieferanten bestückt werden. Das unverarbeitete Fleisch muss in den mittlerweile 151 Filialen zu 100 % von Tieren stammen, die in Ungarn aufgezogen, geschlachtet und verarbeitet wurden. Ein ähnliches „Heimatprogramm“ gibt es bereits bei Obst und Gemüse und Milcherzeugnissen. Viele der Produkte würden innerhalb von 24 Stunden nach der Schlachtung in die Läden geliefert, so dass die Kunden ein wirklich frisches Fleischprodukt kaufen könnten, erklärte Aldi. Zudem würden die Lieferketten verkürzt, was zusammen mit der Nutzung von Ökostrom und einem klimaneutralen Betrieb bedeute, dass der CO2-Fußabdruck verringert werde.
Ungarns Landwirtschaftsminister István Nagy lobte die Ausweitung des heimischen Angebotes bei Aldi und äußerte sich zuversichtlich, dass diesem Beispiel auch andere Handelsketten folgen würden. Die Verringerung der Nahrungsmittelabhängigkeit von anderen Ländern sei längst zu einem nationalen strategischen Thema geworden. Der Präsident der Nationalen Landwirtschaftskammer (NAK), Balázs Győrffy, wies darauf hin, dass Anfang September auch Lebensmitteleinzelhandelsketten in Deutschland angekündigt hätten, den Anteil des im eigenen Land produzierten Fleisches in ihren Geschäften zu erhöhen. Die NAK habe einen ähnlichen Schritt für Ungarn gefordert und sei nun froh, dass dieser nun so schnell zugunsten der heimischen Erzeuger umgesetzt werde.