Bis zum 4. Quartal 2022 soll die Wertschöpfungskette bei Schweinefrischfleisch – von der Geburt bis zur Verarbeitung – in Deutschland (5D) stattfinden. Mit der frühzeitigen Ankündigung erhalten alle Beteiligten Planungssicherheit.
Seine Vormachtstellung im Lebensmitteleinzelhandel mag Aldi mittlerweile an die Konkurrenz verloren haben. In puncto Umsatz zum Beispiel ist der Konzern aus dem Ruhrgebiet längst nicht mehr die Nr. 1. Führend ist der Discounter aber nach wie vor, wenn es darum geht, Trends zu setzen. Mit der Aussage „konsequent auf 5xD umzustellen“ legt Aldi gegenüber der Rewe, die mindestens 95 % des Frischfleischangebotes umstellen will, noch mal eine Schippe drauf. Denn am Ende heißt „konsequent“ nichts anderes als 100 % Umstellung.
Natürlich hat sich Aldi mit der Formulierung „ausgenommen internationale Spezialitäten, Bio-Produkte, Filet und Tiefkühlartikel“ ein Hintertürchen offen gelassen. Dennoch setzt der Essener Konzern seine Konkurrenz mit seinem Schritt unter Zugzwang. Wetten, dass schon in Kürze die nächsten Lebensmittelkonzerne nachziehen und ähnliche Ankündigungen verschicken?
Den deutschen Schweinehaltern soll das nur recht sein. Angesichts der katastrophalen wirtschaftlichen Lage und der Billigkonkurrenz aus dem Ausland ist jedes Bekenntnis zur deutschen Ferkelerzeugung, Aufzucht, Schweinemast, Schlachtung und Verarbeitung hilfreich. Kein Bauer hat etwas dagegen, wenn es heißt: 5xD – der Nächste bitte! Willkommen sind dabei auch Systemgastronomen, Verarbeiter, Kantinen und Co. Und das lieber heute als morgen!
Der 55-jährige Cem Özdemir soll Agrarminister in Berlin werden.
Die wichtigen agrarpolitischen Themen sollen in Deutschland künftig durch drei Minister von Bündnis 90/Die Grünen geprägt werden. So soll der 55-jährige Cem Özdemir das Agrarministerium leiten. Der zum Realo-Flügel der Grünen gehörende und studierte Sozialpädagoge Özdemir gilt als pragmatisch. In seinem Wahlkreis in Stuttgart ist Özdemir beliebt und zog mit 40 % der Erststimmen direkt in den Bundestag ein. Der Grünen-Chef Robert Habeck soll Vizekanzler sowie Klima- und Wirtschaftsminister werden. Das Umweltministerium soll künftig die Agrarökonomin und frühere Bundesgeschäftsführerin der Grünen Steffi Lemke leiten. Um die Ministerposten wurden bei den Grünen bis zuletzt heftig gerungen. Die Besetzung der Ministerämter lässt hoffen, dass endlich die lähmenden Grabenkämpfe zwischen dem Umwelt- und Agrarministerium ein Ende finden. Dabei sollte die Ampelkoalition die Pläne zur Nutztierstrategie mit umfasssenden Förderinstrumenten zum Umbau der Tierhaltung fortführen. Das insbesondere von den Grünen und im Koalitionsvertrag favorisierte Ordnungsrecht wird den Umbau der Tierhaltung allein nicht herbeiführen können. Im Gegenteil: Es droht eine verstärkte Abwanderung der Tierhaltung ins Ausland.
Der Abbau der Schweinebestände in den USA macht sich nun auch immer stärker in einer sinkenden Schweinefleischerzeugung bemerkbar.Ein Ende dieses Negativtrends ist vorerst nicht in Sicht,berichtet Agra Europe (AgE).
Weniger Schlachtungen und geringere Schlachtgewichte
Daten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zufolge wurden im Oktober 11,08 Millionen Schweine in den kommerziellen Schlachtbetrieben verarbeitet; das waren 932.000 Stück oder 7,8 % weniger als im Vorjahresmonat. Wegen geringerer Schlachtgewichte nahm die Schweinefleischerzeugung noch stärker ab, nämlich um 8,7 %.
Von Januar bis Oktober 2021 kamen in den USA bisher 106,8 Millionen Schweine an die Haken; das bedeutete einen Rückgang von 2,29 Millionen Stück oder 2,1 %. Die Schweinefleischerzeugung sank in diesem Zeitraum um 2,2 % auf 10,37 Mio. t.
Auch für 2022 wird Rückgang erwartet
Ein Ende dieses Negativtrends ist vorerst nicht in Sicht. Für das Gesamtjahr erwartete das Washingtoner Ministerium hinsichtlich der US-Schweinefleischerzeugung zuletzt ein Minus von 2,2 % auf 12,55 Mio. t. Hierbei wurde allerdings für das vierte Quartal nur ein Produktionsrückgang von 4,3 % unterstellt; dieser fiel im Oktober aber fast doppelt so hoch aus. Auch 2022 soll die US-Schweinefleischerzeugung abnehmen, allerdings nur noch geringfügig. Die USDA-Analysten veranschlagten den Rückgang gegenüber 2021 zuletzt auf 0,3 %, womit das Aufkommen bei 12,51 Mio. t liegen würde. Die Lagerbestände in den USA bewegten sich Ende Oktober mit 199.410 t um 1,7 % unter der vergleichbaren Vorjahresmenge.
Spürbarer Anstieg der Schweinepreise in 2022?
Der Geschäftsführer des global agierenden Zuchtunternehmens Genesus, Jim Long, wies darauf hin, dass die stark gestiegenen Produktionskosten weltweit zu Verlusten in der Schweinemast geführt hätten. Zusammen mit dem Preisverfall habe das insbesondere in China und Europa zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen und zur Abstockung der Bestände geführt, die in den USA bereits seit Anfang 2021 in Gang sei. Nun sehe es so aus, dass alle drei führenden Regionen der globalen Schweineproduktion 2022 weniger Tiere hätten, was wieder zu einem spürbaren Anstieg der Schweinepreise führen sollte. Long wäre nicht überrascht, wenn sich in den USA die Preise zumindest zeitweise oberhalb von 1,20 $/lb (2,34 Euro/kg) bewegen würden. Am vergangenen Freitag lag der Juli-Future für Magerschweine an der Chicago Mercantile Exchange (CME) bei 0,955 $/lbs (1,87 Euro/kg).
Laut Österreichischer Schweinebörse blieb die heimische Fleischbranche von der jüngsten Corona-Entwicklung nicht verschont. Vereinzelt bereiteten fehlende Arbeitskräfte Kopfzer- brechen, andernorts brachen die Bestellungen stark ein. Lockdowns und schwindende Er- wartungen beim Wintertourismus drückten die Stimmung. Das Angebot an schlachtreifen Schweinen war ungebrochen hoch, ebenso das Schlachtgewicht mit durchschnittlich 100 kg.
Der Schlachtpreis für Zuchtsauen blieb unverändert bei EUR 0,83 je kg. Im Vergleich zum Vorjahr ergab das ein Minus von 18,6 %
Leichte Belebung des Ferkelabsatzes Der österreichische Ferkelmarkt befand sich absatzbedingt in einer Erholungsphase. Diese schritt zwar nur langsam voran, zeigte aber in die richtige Richtung. Im Grad der Erholung bestanden nach wie vor deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Die Notierung bleibt in der 47. Kalenderwoche unverändert bei EUR 1,80 je kg. Europaweit setzte sich die leichte Belebung des Ferkelhandels fort. Die Vermarktung lief zumeist zügiger als in den letzten Wochen. In einigen Ländern reichte das für Preisan- stiege, die anderen Notierungen waren stabil.
EU-Schweinemarkt: Nachfrageimpulse und -rückgänge Auf dem EU-Schweinemarkt stand weiterhin ein umfangreiches Angebot zur Verfügung. Nachfrageseitig gab es unterschiedliche Entwicklungen. Einerseits waren Impulse durch einen lebhafteren Fleischhandel spürbar, für die vor allem das Weihnachtsgeschäft sorgte. Andererseits wurden in einigen Mitgliedsländern Corona-Maßnahmen verschärft, weshalb dort die Absätze in Richtung Gastronomie und Veranstalter wegbrechen. In Spanien findet der angekündigte Streik in der Fleischbranche nach einer Einigung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften nicht statt. Damit konnten drohende Marktverwerfungen abgewendet werden. Bei den Notierungen gab es fast keine Änderungen. In Deutschland bietet der Schweinemarkt ein uneinheitliches Bild. Während regional von Entspannung und einem Abbau der Überhänge die Rede ist, verschlechtert sich die Lage insbesondere in Bayern Corona-bedingt. Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Mecklenburg-Vorpommern hat sich dagegen kaum auf die aktuelle Marktlage ausgewirkt.
Für erhebliche Verunsicherung an den Finanz- und Rohstoffmärkten sorgte die Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus. – Shaun Undem
Corona-Ängste haben die Ölpreise am Freitag stark belastet. Marktbeobachter nannten die Unsicherheit wegen einer neuen Variante des Coronavirus als Grund. Sowohl die Nordseesorte Brent als auch US-Erdöl gaben um jeweils mehr als fünf Prozent nach und fielen auf zweimonatige Tiefstände.
Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 77,51 US-Dollar. Das waren 4,71 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 5,15 Dollar auf 73,24 Dollar.
Für erhebliche Verunsicherung an den Finanz- und Rohstoffmärkten sorgte die Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus im südlichen Teil Afrikas. Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 wegen ungewöhnlich vieler Mutationen ansteckender ist und den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte.
Während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 waren die Erdölpreise abgestürzt. Ausschlaggebend waren die Gegenmassnahmen wie die Schliessung vieler Bereiche des Wirtschaftslebens. Neue Varianten des Coronavirus wecken Erinnerungen an diese Zeit und schüren Ängste vor wirtschaftlichem Schaden, der auch auf der Energienachfrage lasten würde.
Trotz Absatzverlusten in China und dem Vereinigten Königreich haben die Schweinefleischexporteure in der Europäischen Union in den ersten drei Quartalen 2021 insgesamt mehr Ware in Drittstaaten verkauft als im Vorjahreszeitraum, berichtet Agra Europe (AgE).
EU erreicht neuen Ausfuhrrekord
Wie aus vorläufigen Daten der Brüsseler Kommission hervorgeht, wurden einschließlich Schlachtnebenerzeugnissen 4,69 Mio. t ausgeführt; das waren 186.050 t oder 5,9 % mehr als in den ersten neun Monaten von 2020. Dies bedeutete zugleich einen neuen Ausfuhrrekord für diesen Zeitraum. Mit den Ausfuhrerlösen – allerdings ohne den Handel mit Großbritannien – ging es ebenfalls bergauf; und zwar um 446 Mio. Euro oder 5,1 % auf 9,22 Mrd. Euro.
Nachfrage aus China lässt seit Sommer nach
Allerdings waren zuletzt Bremsspuren beim EU-Schweinefleischexport festzustellen, denn im ersten Halbjahr 2021 war die Ausfuhrmenge im Vorjahresvergleich noch mit 374.700 t oder 12,8 % im Plus gewesen. Der abnehmende Vorsprung ist der seit dem Sommer nachlassenden Nachfrage Chinas geschuldet. Die Lieferungen in die Volksrepublik hatten in der ersten Jahreshälfte noch 6,1 % über dem Vorjahresniveau gelegen, sind nach drei Quartalen jedoch in ein Minus von 10 % gerutscht. Insgesamt wurden bisher nach China 2,17 Mio. t Schweinefleisch einschließlich Nebenerzeugnissen aus der EU verschifft; das waren 242.850 t weniger als von Januar bis September 2020. Im Moment zeichnet sich laut Analysten auch kein Comeback der EU-Schweinefleischlieferungen dorthin ab.
Schweinefleisch-Handel mit Großbritannien gerät ins Stocken
Nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU ist der beiderseitige Handel mit Schweinefleisch arg ins Stocken geraten. Laut Kommission gingen die Ausfuhren aus den Mitgliedstaaten für den statistisch bislang nur verfügbaren Zeitraum Januar bis August 2021 gegenüber der Vorjahresperiode um 44.820 t oder 7,3 % auf 569 650 t zurück. Die Importe der Gemeinschaft aus Großbritannien nahmen sogar um 37,8 % ab, und zwar auf 69.340 t.
Steigerungen der Exporte nach Vietnam und auf die Philippinen
Beim drittgrößten EU-Schweinefleischkunden Japan blieb die Ausfuhrmenge mit 273.700 t im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2020 nahezu stabil. Dafür lief der Absatz in andere asiatische Staaten so gut wie nie. Die auf die Philippinen verkaufte Menge legte im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2020 um 160 % auf 272.260 t zu. Dort haben Tierverluste nach dem Ausbruch der Afrikanische Schweinepest (ASP) den Einfuhrbedarf kräftig gesteigert. Ähnliches gilt für Vietnam, wohin die Liefermenge um ein Drittel auf 110.200 t zunahm. Zudem stiegen auch die Exporte nach Südkorea, die USA, Australien, die Elfenbeinküste, Taiwan und viele weitere Länder deutlich an.
Während bei uns in Österreich die Pandemielage täglich neue Eskalationsstufen erreicht und ein bundesweiter Lockdown in Kraft getreten ist, ist in Spanien davon keine Rede – das Land hat das Infektionsgeschehen sehr gut unter Kontrolle. Doch was sind die Gründe für die entspannte Lage? Verkürzt gesagt: Es gibt bemerkenswerte Unterschiede zu Österreich.
Da wären etwa die üblichen Kennzahlen: während die 7-Tage-Inzidenz in Österreich bei über 1.000 liegt, liegt der Wert in Spanien nach aktuellem Stand bei etwa 66. Während sich also binnen sieben Tagen in Österreich je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner etwa 1.000 Menschen neu mit dem Coronavirus infizieren, sind es in Spanien nach aktuellem Stand ein paar Dutzend.
war stieg die Kurve zuletzt wieder leicht an – vor einem Monat war der Wert noch bei 18 gelegen. Von einer Überlastung des Gesundheitssystems ist man aber jedenfalls weit entfernt, die Intensivstationen sind zu weniger als fünf Prozent mit CoV-Patientinnen bzw. CoV-Patienten belegt. Gleichzeitig gibt es keine Einschränkungen: Kinos, Restaurants, Bars, Nachtclubs – alles ist seit Monaten für alle zugänglich.
Impfquote bei fast 80 Prozent
Hier setzt der maßgebliche Unterschied zu Österreich ein: Spanien konnte eine Impfquote erzielen, von der man hierzulande weit entfernt ist. Fast 80 Prozent der Gesamtbevölkerung sind vollständig geimpft, bei den über Zwölfjährigen beträgt die Quote 89 Prozent, bei Personen über 40 Jahren sind fast 95 Prozent geimpft. Zum Vergleich: Österreich hält derzeit bei etwa 65 Prozent der Gesamtbevölkerung.
So sind auch die Themen gegenwärtig anders gelagert: 2-G, 2-G-Plus oder Impfpflicht stehen bei den Spaniern gar nicht zur Debatte. Freilich auch kein Lockdown, den man während der ersten CoV-Welle, die im Land brutal wütete, in drakonisch langer Ausprägung zu erdulden hatte. Das alles ist aktuell kein Thema, weil die spanische Politik die Impfstrategie öffentlich anders verhandelte als etwa die österreichische.
Jeder erhielt Termin
Und das scheint der Schlüssel zur gegenwärtig glücklichen Lage gewesen zu sein: Denn in Spanien mussten sich die Menschen nicht um die Vergabe von Impfterminen sorgen, der Termin kam zu ihnen. Alle bekamen ihn zugeschickt, bei Bedarf konnte freilich verschoben werden, stets wurde erinnert. Grundsätzlich war also jede und jeder als Impfkandidatin bzw. -kandidat vorgesehen, wer nicht wollte, musste sich aktiv dagegen entscheiden.
Auch für Durchhänger wurden pragmatische Lösungen gefunden: Im August kam die Impfkampagne aufgrund der Urlaubszeit ins Stocken, das Hospital de Emergencias Enfermera Isabel Zendal, ein Spital, das während der ersten Welle nahe dem Flughafen Madrid-Barajas für CoV-Fälle errichtet wurde, begann, auch nachts zu impfen. Damit konnten auch Ankünfte und Abflüge flexibel berücksichtigt werden. In Österreich ging die Impfkampagne im Sommer bekanntermaßen dem Nullpunkt zu
„Großes Vertrauen in die Wissenschaft“
Die Umstände waren auch durch die Stimmungslage begünstigt: So gibt es in Spanien keine signifikante Impfmüdigkeit, keine ausgeprägte Impfskepsis, keine mobilisierende Impfgegnerschaft. Zu einer der wenigen Demos im Zusammenhang mit der Impfkampagne kamen in Madrid nur rund 250 Menschen. Die Zeitung „El Mundo“ versuchte das dieser Tage zu begründen: „Die Spanier haben großes Vertrauen in die Wissenschaft und einen ausgeprägten Sinn für Disziplin“, hieß es.
Für ganz Österreich hat die Bundesregierung erneut einen totalen Lockdown verhängt. Für die wirtschaftlichen Ausfälle soll es wieder teilweisen finanziellen Ersatz geben.
Nach intensiven Beratungen hat die Bundesregierung vergangene Woche gemeinsam mit den Ländern einen neuerlichen generellen und bundesweit gültigen Lockdown beschlossen, der ab 22. November für 20 Tage gilt und sohin am 12. Dezember 2021 enden soll. Für die Land- und Forstwirtschaft wird es in dieser schwierigen Situation erneut Wirtschaftshilfen geben, in vielen Bereichen gelten die Einschränkungen des Lockdowns für den landwirtschaftlichen Sektor nicht. Dies teilten das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) und die Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ) in einer gemeisnamen Aussendung mit.
Bis (vorläufig) zum 12. Dezember darf der Wohnbereich nur mehr aus den bereits bekannten Gründen verlassen werden. Vor allem sind dies notwendige Besorgungen zur Deckung der Grundbedürfnisse des täglichen Lebens oder zur Aufrechterhaltung der Betriebsführung, weiters die Betreuung von bedürftigen Personen sowie die berufliche Tätigkeit – u.a. anderem die Arbeit auf land- und forstwirtschaftlichen Betriebsstätten und das Versorgen von Tieren.
Regelungen für die Land- und Forstwirtschaft
ln der Land- und Forstwirtschaft gelten besondere Regeln:
Für Lebensmittelproduzenten, Direktvermarkter, Bauernläden, Selbstbedienungsläden und den Ab-Hof-Verkauf gelten diese Schließungen nicht, denn sie sind als systemrelevante Versorgungseinrichtungen definiert.
Auch Bauernmärkte als Lebensmittelversorger und Märkte im Freien können mit eingeschränktem Sortiment und unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen offen bleiben.
Für den Agrarhandel einschließlich Tierversteigerungen, den Gartenbau und den Landesproduktenhandel mit Saatgut, Futter und Düngemittel gelten die Schließungen ebenfalls nicht.
Auch der Christbaum- und Schmuckreisigverkauf kann unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen stattfinden.
In Kundenräumen der oben genannten Betriebsstätten ist das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend.
Arbeiten auf dem Betrieb Personen in physischen Kontakt, die nicht ausschließlich in einem gemeinsamen Haushalt wohnen, ist eine Maske zu tragen. Des Weiteren ist ein 3G-Nachweis erforderlich.
Die Jagd erfüllt ebenso einen systemrelevanten Auftrag (u.a. Tierseuchenprävention, Vermeidung von Wildschäden, etc.) und gilt als berufliche Tätigkeit. Sie ist daher weiterhin zulässig.
Wirtschaftshilfen werden weitergeführt
Die Wirtschaftshilfen (u.a. Härtefallfonds und Ausfallsbonus) werden für die Land- und Forstwirtschaft verlängert beziehungsweise wiedereingeführt. Die Kriterien für die Inanspruchnahmen dieser Hilfen orientieren sich an den bisherigen Kriterien. Die abwickelnde Stelle wird in gewohnter Weise die Agrarmarkt Austria sein.
Nähere Details über Antragsstellung und Rahmenbedingungen werden demnächst bekannt gegeben.
Schutzmaßnahmen einhalten
In den Kundenräumen –etwa in Hofläden – ist das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend. Arbeiten auf dem Betrieb Personen, die nicht ausschließlich in einem gemeinsamen Haushalt wohnen, in physischem Kontakt, so ist eine Maske zu tragen, weiters ist ein 3G-Nachweis erforderlich
Mehrere Mitgliedsstaaten hatten sich wegen der katastrophalen Situation für die Schweinebetriebe für eine finanzielle Unterstützung eingesetzt.
In der Frage nach möglichen Hilfen der Europäischen Union für die unter extrem niedrigen Preisen leidenden Schweinehalter zeichnet sich keine Änderung in der Haltung der Brüsseler Kommission ab. Wie aus Ratskreisen bekannt wurde, bekräftigte diese auch beim Agrarrat in der vergangenen Woche in dieser Hinsicht ihre Ablehnung. Ein Kommissionsvertreter wies bei dem Ministertreffen darauf hin, dass es nach wie vor keine Pläne für Hilfen gebe. Beim Agrarrat im Oktober hatte EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski die Absage an Hilfen für die Schweinehalter damit erklärt, dass mit Unterstützungsmaßnahmen auch negative Effekte wie eine anhaltende Überproduktion einhergehen könnten.
Anlass für die erneute Verneinung durch die Brüsseler Behörde war eine Erklärung Litauens, in der auf die kritische Situation auf dem europäischen Schlachtschweinemarkt hingewiesen wurde. Die Erklärung wurde von 13 weiteren Mitgliedstaaten unterstützt, darunter Belgien, Frankreich, Polen und Tschechien. Die Delegation des baltischen Staates verwies auf eine große Anzahl „extrem negativer Faktoren“, die aktuell auf den Sektor einwirkten. Es bestehe eine Übersättigung des EU-Binnenmarkts aufgrund einer zu hohen Produktion und Exportstörungen. Hinzu kämen hohe Futter- und Energiepreise, weitere Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sowie anhaltend negative Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Wie es in der Erklärung weiter heißt, hat dies dazu geführt, dass sich die Preise für Schlachtschweine in der Union auf dem niedrigsten Niveau der vergangenen zehn Jahre befinden. Dadurch seien die Schweinemäster nicht mehr in der Lage, kostendeckend zu produzieren. Es bestehe die „ernste“ Gefahr, dass die Schweineproduktion in der EU großflächig eingestellt würde, mit „verheerenden“ Folgen für die Wirtschaft in den betroffenen ländlichen Räumen.
Fam. Neuhold- www.steierei.st hat nach neun Jahren der Planung , und 2 Jahren durch Verzögerung der NGO im Bauverfahren ihren 5 Sterneschweinestall eröffnet. Es wurde ein EIP Agri Salut Tierwohl- Stall für 850 Schweine errichtet.
Um bis zu 90 Prozent weniger Emissionen und Geruch und dazu viel Tierwohl, dass soll SaLuT – multifunktionaler Lösungsansatz zu Tierwohl und Emissionen in der Schweinmast schaffen. Betreut wurde das Projekt von HBLA Raumberg- Gumpenstein , Herr Ing. E. Zentner und Dr. B. Heidinger die auch das Forschungsprojekt IBeSt begleitet.
Im Projekt werden mit Partnern der EIP-AGRI-Schiene folgende Schwerpunkte gesetzt:
Reduktion der Ammoniak- Staub- sowie der Geruchsbelastung in der Tierproduktion und Erarbeitung quantifizierbarer Aussagen zu den Emissionsreduktionspotenzialen
Verbesserung des Tierwohls in Schweinemastställen
Lösung bestehender bzw. Vermeidung zukünftiger Interessenskonflikte mit AnrainerInnen und TierschützerInnen
Mittel- bis langfristige Sicherstellung der Eigenversorgung mit Schweinefleisch in Österreich
Ausblick und Potential
Im Projekt werden wissenschaftlich fundierte Aussagen zu den Emissionseinsparpotenzialen von Best Practice-Beispielen im Bereich der Schweinemast erarbeitet. Weiters werden praxistaugliche Umsetzungsmöglichkeiten der NEC-Richtlinie im Bereich der Tierproduktion vorgestellt. Durch Empfehlungen für entsprechende Fördermaßnahmen soll die breite Umsetzung der neuen Technik unterstützt und Investitionsanreize geschaffen werden.
Durch eine aktive Einbindung der AkteurInnen im Bereich Schweinemast werden die entwickelten Produktionssysteme optimiert und als schonende Alternative positioniert. Die Ansätze zur verbesserten Tierhaltung und Quantifizierung der Emissionsreduktion sollen zur Vermeidung zukünftiger Interessenskonflikte mit TierschützerInnen und AnrainerInnen beitragen. Letztlich werden jene Neuerungen aufgezeigt, die für das Fortbestehen und die Weiterentwicklung der heimischen kleinstrukturierten Schweineproduktion notwendig sind.
Fam. Neuhold investierte insgesamt 2,2 Mil. Euro in ihren 5 Sterne Schweinestall, denn sie nur durch ihre Direktvermarktung in der ganzen Steiermark unter Jaga,s Spezialitäten. Für uns Normale Schweinebauern ist so was nicht machbar, denn du benötigst einen Preisaufschlag von fast einem Euro. Das ist schon TW 100 und nur mit langfristigen Vertrag von Annehmern zu fixieren. Auch Vier Pfoten war dabei und man sah trotz top Voraussetzungen auch Schwanzbeißen.
JBS S.A., der weltweit größte Fleischkonzern mit Sitz in Brasilien, steigt in die Produktion von Laborfleisch ein. Die kommerzielle Produktion soll in drei Jahren in Spanien starten.
Verschiedene Start-up-Unternehmen überall in der Welt forschen zurzeit intensiv an der Herstellung von „Fleisch“ aus Zellkulturen. Ihr Ziel ist, tierisches Protein zur Ernährung der wachsenden Bevölkerung zu produzieren, ohne dafür Tiere zu töten. Jetzt macht der weltweit größte Fleischkonzern, der brasilianische Schlachtriese JBS S.A., einen langfristig möglicherweise entscheidenden Schritt für die Entwicklung dieses Marktes: Wie das Unternehmen jetzt bekannt gab, erwirbt JBS die Mehrheit an dem spanischen Start up Biotech Foods. Vor vier Jahren gegründet, ist Biotech Foods eines der führenden Unternehmen in der biotechnologischen Herstellung von sogenanntem Clean Meat.
2024 sollen die ersten Hamburger aus Clean Meat vom Band laufen
Bisher betreibt Biotech Foods ein Pilotprojekt im spanischen San Sebastián. JBS wird nun nach eigenen Angaben umgerechnet 36 Mio. Euro in den Bau eines neuen Werkes in der Stadt im Baskenland investieren. Die kommerzielle Produktion soll schon Mitte 2024 anlaufen.
Das Laborfleisch soll zu Produkten wie Hamburger, Hacksteaks und Wurstwaren verarbeitet werden. Dabei soll die Technologie die Herstellung von Rinder-, Geflügel-, Schweine- und Fischeiweiß erlauben.
JBS baut eigenes Forschungs- und Entwicklungszentrum für Laborfleisch
JBS will nicht nur den spanischen Laborfleisch-Pionier übernehmen, sondern auch in eigene Forschungskapazitäten investieren. Dazu wird in Brasilien ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Protein aus Laborkulturen aufgebaut. Schon ab dem kommenden Jahr sollen dort 25 Wissenschaftler an Methoden zur Produktion von Fleischersatz aus Zellkulturen forschen. Oberstes Ziel ist, großindustrielle Verfahren zu entwickeln, mit denen die derzeit noch hohen Produktionskosten für Clean Meat auf ein konkurrenzfähiges Niveau gedrückt werden.
Um seine Position im Markt für alternative Proteinquellen auszubauen, hat JBS in diesem Jahr bereits das niederländische Unternehmen Vivera übernommen, einen Hersteller von pflanzenbasierten Fleischersatzprodukten. Außerdem kauften die Brasilianer mit der Firma Huon den zweitgrößten Lachszüchter Australiens auf.
Und ein Ende der Expansion scheint – trotz der zuletzt stark gefallenen Schweinepreise – vorerst nicht in Sicht. Im Mai 2021 haben die Betriebe ihren Schweinebestand gegenüber dem Vorjahr um gut 1 Mio. Stück auf 32,41 Mio. Tiere aufgestockt; erstmals dürften in diesem Jahr mehr als 58 Mio. Schweine geschlachtet werden und die Produktion um gut 4 % auf 5,2 Mio. t Schweinefleisch steigen. „Das integrierte System der Viehwirtschaft hat dem Produktionssektor finanzielle, wirtschaftliche und operative ‚Muskeln‘ verliehen, die es ihm ermöglicht haben, solch ein Wachstum in Bezug auf Quantität und Effizienz zu erreichen“, erläuterte der Generaldirektor des Mercolleida, Miquel Àngel Bérges, in einem Interview.
Die Fleischhersteller hätten in den vergangenen Jahren ihre Schlacht- und Gefrierkapazitäten erheblich erweitert und sich der Internationalisierung verschrieben; die Exporte seien schnell gestiegen. Auch die Produktionskapazitäten auf Erzeugerstufe seien ausgebaut worden. „Insgesamt hat die Konzentration und die Vertikalisierung zugenommen, wobei große integrierte Schweineproduzenten mit Futtermittelunternehmen in den Schlachthofsektor und Schlachtunternehmen auch in die Schweineproduktion mit dem Bau neuer Mastställe eingestiegen sind“, erklärte Berges. Dies habe die Effizienz und Schlagkraft des Sektors erhöht, was auch ausländische Investoren anziehe, wie den italienischen Konzern Pini oder Tönnies mit dem geplanten Standort in Calamocha.
Die starke Fokussierung der spanischen Schweinefleischbranche auf den Export – in der ersten Jahreshälfte wurde rund die Hälfte der Produktion ins Ausland verkauft und davon etwa 70 % nach China – hat nach dem Einbruch der Ausfuhren in die Volksrepublik für starken Markt- und Preisdruck gesorgt. Die Schlachtschweinenotierung am Mercolleida ist seit Ende Juni um gut ein Drittel gefallen, während für die Erzeuger die Kosten für Energie und Futter spürbar gestiegen sind. Berges erwartet dennoch keinen Rückgang der Erzeugung, wie er für Nordeuropa wahrscheinlich ist. „Die Produktion in Spanien wird im nächsten Jahr aufgrund der der bereits genehmigten Betriebspläne weiter wachsen“, prognostiziert der Experte. Allerdings werde das Ausmaß davon abhängen, wie sich die Preis-Kosten-Situation entwickle.
Schlechte Preise und steigende Futterkosten trüben seit Monaten die Stimmung. Etliche Mastställe sind nicht oder unterbelegt. Was bedeutet das für den Markt? Heribert Breker hat nachgerechnet.
In den kommenden Monaten dürften in Deutschland weniger Schweine schlachtreif werden als üblich zu dieser Jahreszeit. Zu dem Schluss kommt Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW. Nach seiner Berechnung standen in den vergangenen Monaten zwischen 50.000 bis 75.000 weniger Ferkel je Woche aus in- und ausländischer Herkunft zur Verfügung.
Unterstellt man eine 17-wöchige Mastdauer, müssten beginnend mit dem Monat November 2021 die wöchentlichen Schlachtzahlen gegenüber den bisherigen Größenordnungen von durchschnittlichen 830.000 Schweinen deutlich zurückgehen. Erste Anzeichen sind bereits erkennbar. Für eine mögliche Entspannung am Schweinemarkt wäre das sicherlich eine gute Botschaft. Aber wie kommt Heribert Breker auf diese Zahlen?
Rund 20.000 Ferkel weniger aus den Niederlanden
Die Ferkelimporte aus den Niederlanden sind im ersten Halbjahr 2021 um rund 23.000 Tiere je Woche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Seit Jahresmitte ist eine weitere Verringerung der Einfuhrzahlen von durchschnittlichen 75.000 auf aktuell knapp 60.000 Tiere je Woche festzustellen.
Stabile Mengen aus Dänemark
Deutsche Ferkelimporte aus Dänemark sind im ersten Halbjahr 2021 mit rund 3,5 Mio. Ferkel zum Vorjahr nur unwesentlich kleiner ausgefallen. Die dänischen Lieferungen nach Polen sind dagegen stark zurückgefallen.
Meldezahlen in Deutschland gehen zurück
Die in Deutschland gehandelten Ferkel umfassen nur einen Bruchteil des Ferkelaufkommens. Die im Erzeuger-Mäster-Direktabsatz bzw. im geschlossenen System umgestallten Ferkel werden nicht erfasst. Es bleiben als Orientierungshilfe nur die veröffentlichten Mengenangaben im Rahmen einiger Ferkelpreisnotierungen.
Spätestens ab Jahresmitte 2021 ist ein deutlicher Rückgang der veröffentlichen Handelsmengen an Ferkeln zu beobachten. Im Halbjahresvergleich ist eine Verminderung zwischen 7 bis 10 % festzustellen.
Viehzählung zeigt Abbau der Sauenherde
Anlässlich der Viehzählung im Mai 2021 wurden im Vergleich zum November 2020 rund 66.000 Sauen weniger ermittelt. Bei einer überschlägigen Leistung von 25 Ferkel je Sau und Jahr errechnet sich ein Minderungspotenzial von rund 32.000 Ferkel je Woche. Mit ziemlicher Sicherheit ist davon auszugehen, dass nach der Mai-Zählung-2021 ein weiterer Bestandsabbau stattgefunden hat. Hinweise liefern die gestiegenen Sauenschlachtungen, niedrigere Jungsauenzukäufe und verminderte Spermalieferungen.
Nach Brandenburg und Sachsen hat die gefürchtete Afrikanische Schweinepest (ASP) jetzt Mecklenburg-Vorpommern erreicht.
Jetzt ist es amtlich: Die gefürchtete Afrikanische Schweinepest (ASP) hat Mecklenburg-Vorpommern erreicht. Das Nationale Referenzlabor – das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) – hat die Tierseuche am Montagabend (15.11.) in Proben aus einem Hausschweinebestand nachgewiesen, teilt das Bundeslandwirtschaftsministerium mit.
Der betroffene Mastbetrieb liegt in Lalendorf, eine Gemeinde im Süden des Landkreises Rostock. In dem reinen Mastbetrieb werden 4.038 Tiere gehalten. Sie alle werden nun getötet. Die Aktion werde von einer Spezialfirma unter höchsten seuchenhygienischen Vorkerhungen durchgeführt. Sie werde voraussichtlich am Mittwoch beginnen und soll bis zum Wochenende abgeschlossen sein. Die Suche nach möglichen Übertragungswegen ist bereits angestoßen. So werden sowohl die eingesetzten Futtermittel als auch die Vorlieferanten von Mastferkeln für den betroffenen Betrieb unter die Lupe genommen. Die Biosicherheitsstandards sollen eingehalten worden sein.
Um den betroffenen Betrieb zwischen Güstrow und Teterow sei eine Sperrzone mit 3 km Radius eingerichtet worden, sagte Agrarminister Backhaus auf einer Pressekonferenz. 10 km um den Betrieb besteht eine „Überwachungszone“: Schweine dürfen nur noch nach eingehender Untersuchung herausgebracht werden. Es gelte unbedingt, weitere Verschleppungen zu vermeiden. Nach den Worten von Backhaus befinden sich in dem 10-km-Umkreis insgesamt 20 landwirtschaftliche Betriebe.
Um die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe gut durch die Corona-Krise zu bringen, hat die Bundesregierung für die Land- und Forstwirtschaft mehrere umfassende Unterstützungs- und Hilfsmaßnahmen umgesetzt. Jetzt liegt eine erste Gesamtbilanz der Auszahlungen vor.
Danach wurde knapp eine Milliarde Euro an Coronahilfen ausbezahlt. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums hatte das Paket folgende Bestandteile:
Härtefallfonds und Umsatzersatz (Antragstellung abgelaufen):
Mit dem Härtefallfondsgesetz wurde ein Sicherheitsnetz für Einkommensausfälle bei land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sowie Privatzimmervermietern geschaffen.
Betriebe, die durch die Auswirkungen der COVID 19 Pandemie Umsatzeinbrüche in Kauf nehmen mussten, erhielten einen finanziellen Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden musste.
Ausfallbonus (Antragstellung noch möglich):
Mit dem Ausfallsbonus wurde der Kreis der Anspruchsberechtigten ausgeweitet.
Die Unterstützungsmaßnahme galten für touristische Vermieter, Wein-, Mostbuschenschank und Almausschank
Für Härtefallfonds, Umsatzersatz und Ausfallsbonus inkl. Privatzimmervermieter wurden bis dato 122,25 Mio. Euro ausbezahlt (Stand: 31.10.2021): Davon entfielen auf die Landwirtschaft 60,30 Mio.€ (6.764 Betriebe), und auf die Privatzimmervermieter 61,96 Mio. € (7.392 Betriebe).
Verlustersatz für indirekt betroffene Betriebe (Antragstellung abgelaufen):
Durch die Schließungen von Gastronomie und Hotellerie wurden auch die landwirtschaftlichen Produzenten schwer getroffen.
Daher wurde für die vier Betriebszweige Schweinemast und Zuchtsauen, Produktion von Speise- und Saatkartoffeln, Legehennen und Wein der Verlustersatz für indirekt Betroffene in der Landwirtschaft geschaffen, um die größten Einbußen abzufedern.
Für den Verlustersatz für indirekt betroffene Betriebe wurden rund 42,57 Mio. Euro ausbezahlt: Davon entfielen auf die Produktionsrichtung Schwein 28,16 Mio.€ (4.579 Betriebe), auf Kartoffeln: 4,60 Mio.€ (1.131 Betriebe), auf Eier 5,14 Mio. € (350 Betriebe) und auf Wein 4,67 Mio.€ (159 Betriebe).
Investitionsprämie:
Die Investitionsprämie hat den Betrieben dabei geholfen, auch in der Krise notwendige Investitionen zu tätigen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Aber vor allem aus der Krise heraus zu investieren.
Der Erfolg der Investitionsprämie im land- und forstwirtschaftlichen Bereich und in der gesamten Lebensmittelwertschöpfung kann sich sehen lassen, sie wurde von den Betrieben sehr gut angenommen und hat einen Investitionsboom ausgelöst.
Mit rund 10 % haben Milchviehbetriebe (rund 8.500) einen sehr hohen Anteil an den Anträgen. Aber auch in der Schweinehaltung (rund 2.000) und im Weinbau (rund 1.700) wurden verhältnismäßig viele Anträge gestellt.
763 Mio. € Investitionsprämie ausgezahlt
Im Rahmen der Investitionsprämie wurden in Land- und Forstwirtschaft sowie für lebensmittelverarbeitende Betriebe rund 763 Mio. € an 73.000 Antragsteller ausbezahlt. Damit wurden Investitionen von 8,8 Mrd. Euro ausgelöst:
443 Mio. Euro mit 7 % (58 % der Auszahlungen)
246 Mio. Euro für ökologische Investitionen mit 14 % (32 %)
74 Mio. Euro für Projekte in die Digitalisierung (10 %).
Für Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger haben die bisherigen Coronamaßnahmen ihre Wirkung gezeigt: „Die Wirtschaftshilfen für Land- und Forstwirtschaft waren zielgenau. Dort, wo Verluste entstanden sind, konnten wir vieles ausgleichen. Das hat jenen, die von der Krise wirtschaftlich besonders betroffen waren, sehr geholfen und zum Teil die Existenz gesichert.“
Zudem sein die Covid-Investitionsprämie eine ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ gewesen und habe für einen Investitionsboom in der Branche gesorgt. Köstinger: „Maschinen wurden erneuert, auf vielen Dächern sind PV-Anlagen entstanden, neue ökologische Heizwerke wurden gebaut und viel in Digitalisierung und Modernisierung der Landwirtschaft investiert. Besonders bemerkenswert ist, dass viele Betriebe die ökologische Variante gewählt haben und damit einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten.“
Die Insolvenzen sind aufgrund der Corona-Hilfen ud der Aussetzung der Insolvenzpflicht bis Mai, niedriger als im Vorjahr. Auch in der Landwirtschaft. Ökonomen erwarten für 2022 jedoch eine deutliche Zunahme der Firmenpleiten.
Trotz Kostenexplosion und Corona-Krise sind 2021 weniger landwirtschaftliche Umnehmen insolvent. Die Ursachen sind die gleichen wie in der übrigen Wirtschaft. Das schlimme Ende kommt im ersten Halbjahr 2022, glauben Analysten.
Insolvenzen spielen in der Landwirtschaft nur eine untergeordnete Rolle. Betriebsaufgaben erfolgen in der Regel auf andere Weise: Über den Verkauf oder die Verpachtung von Flächen und Gebäuden oder die Übernahme durch Dritte. Von Insolvenzen betroffen sind oft aber besonders große Betriebe mit hohen Inventar- und Bodenwerten und oft auch viel Personal.
Geht man einmal davon aus, dass im Mittel der Jahre etwa 2 % der Betriebe die Produktion aufgeben, so sind das immerhin 5000 bis 6000 Höfe, die jährlich aus der landwirtschaftlichen Produktion ausscheiden. Ein Insolvenzverfahren haben in den letzten 10 Jahren jedoch nur zwischen 100 und 150 Agrarunternehmen eröffnet. Das sind nicht mehr als 3 Prozent.
Corona-Krise und Kostenexplosion haben der Landwirtschaft ökonomisch massiv zugesetzt. Jedoch ist die Zahl der Insolvenzen in den schweren kriesenzeiten – anders als üblich und zu erwarten war – nicht angestiegen. Im Gegenteil: Die Zahl der Unternehmenspleiten ist in allen Wirtschafzweigen – auch in Landwirtschaft – in den Jahren 2020 und 2021 zurückgegangen.
Nach den Erwartungen des weltgrößten Kreditversicherers Euler Hermes wird die Zahl der Insolvenzfälle erst im kommenden Jahr wieder zunehmen – und das gilt weltweit und auch in Deutschland.
Wie die Daten von Destatis zeigen, liegen die Insolvenzen 2021 sogar noch unter dem Niveau von 2020. Für die Landwirtschaft melden die Statistiker für den Zeitraum Januar bis August 66 Insolvenzen – im Vergleich zu 75 Im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im gesamten Jahr 2020 waren es 102 – im Vergleich zu 125 im Vor-Coronajahr 2019.
Grund für die geringen Betriebspleiten sind die massiven Stützungsmaßnahmen in der Wirtschaft, mit denen die Staaten Firmen über die Coronakrise hinweghelfen wollten, heißt es in einer Studie von Euler Hermes. Entscheidend war jedoch, dass der Staat die Pflicht zur Insolvenzanmeldung für Firmen ausgesetzt hatte, die wegen der Pandemie in Schieflage geraten waren.
Für die gesamte Wirtschaft geht der Kreditversicherer für das Jahr 2021 von einem Rückgang der Insolvenzen um rund fünf Prozent aus. Das wäre der niedrigste Stand seit 1993. „2022 dürften dann auch in Deutschland die Pleiten wieder um rund neun Prozent zunehmen“, sagt Maxime Lemerle, Leiter der Branchen- und Insolvenzanalyse von Euler Hermes. Das soll sich dann vor allem im zweiten Halbjahr 2022 in den Insolvenz-fällen niederschlagen.
Der rückläufige Trend der vergangenen Monate setzte sich somit auch nach Auslaufen vieler Sonderregelungen, wie der ausgesetzten Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen, fort. Im Vergleich zum August 2019, also vor der Corona-Krise, war die Zahl der landwirtschaftlichen Unternehmensinsolvenzen im August 2021 ebenfalls um zwei Drittel und in der übrigen Wirtschaft um ein Drittel niedriger.
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im August 2021 im Baugewerbe mit 190 Fällen und im Handel mit 141 Verfahren. Vorrangig waren im 1. Halbjahr 2021 Insolvenzen von Kleinstunternehmen zu verzeichnen.
In der Größenklasse bis maximal 250.000 Euro Jahresumsatz stiegen die Fallzahlen gegen den Trend zweistellig. Insgesamt entfiel mehr als die Hälfte aller Firmeninsolenzen des 1. Halbjahres (54,1 Prozent) auf diese Umsatzgrößenklasse, die sich hauptsächlich aus Einzelunternehmen und Freiberuflern zusammensetzt.
Mehr als jedes zweite insolvente Unternehmen in Deutschland war älter als 10 Jahre. Damit setzte sich der Trend fort, wonach für viele Insolvenzkandidaten das Aus nicht als junges, sondern erst als etabliertes Unternehmen kommt.
Sonderregelungen durch Corona und Hochwasser
Beim zeitlichen Vergleich der Insolvenzzahlen ist zu beachten, dass das Insolvenzgeschehen in den Jahren 2020 und 2021 von Sonderregelungen geprägt war. Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo-Konjunkturforschung, sagt: „Die Gewinnrückgänge der Unternehmen 2020 waren viel geringer, als man es bei diesem Konjunktureinbruch erwarten würde.
Die Berechnungen des ifo-Institus zeigen: Die staatlichen Hilfen haben das Insolvenzrisiko um etwa ein Viertel reduziert. Statt der knapp 16.000 Insolvenzen im vergangenen Jahr hätten es eigentlich rund 20.500 sein müssen.“
Von Anfang März 2020 bis Ende 2020 war die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen infolge der Corona-Pandemie ausgesetzt. Diese Regelung galt bis Ende April 2021 weiterhin für Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit 1. November 2020 vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen noch ausstand. Für diese Unternehmen wurde die Pflicht zur Beantragung eines Insolvenzverfahrens erst zum 1. Mai 2021 wieder vollumfänglich eingesetzt.
In den Zahlen für August 2021 ist, unter anderem aufgrund der Bearbeitungszeit bei den Gerichten, weiterhin keine Trendumkehr bei der Zahl der Unternehmensinsolvenzen zu beobachten, sagt Destatis.
Beruht der Eintritt einer Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung auf den Auswirkungen der Starkregenfälle oder des Hochwassers im Juli 2021, ist die Insolvenzantragspflicht noch bis maximal 31. Januar 2022 ausgesetzt.
Wie können Landwirte und der LEH gemeinsam eine regionale Vermarktungsschiene aufbauen? Darüber diskutierten die Mitglieder des Arbeitskreises „Bauern treffen Händler – Händler treffen Bauern“.
Immer mehr Tierhalter versuchen, eine eigene Vermarktung bzw. eine regionale Wertschöpfungskette für ihr Tierwohlfleisch aufzubauen. Doch die Umsetzung ist oft schwieriger als gedacht. Zum einen muss der Tierhalter bereit sein, in der Öffentlichkeit zu stehen und seine Produkte aktiv zu bewerben.
Zum anderen müssen mehrere Partner in die Wertschöpfungskette eingebunden werden. Damit am Ende die Rechnung aufgeht, muss möglichst viel vom Schlachtkörper („from Nose to Tail“) über den neuen Absatzkanal vermarktet werden.
Doch worauf kommt es beim Aufbau einer regionalen Vermarktungsschiene für Tierwohlfleisch an? Und welche Chancen bietet sie? Diesen und weiteren Fragen sind top agrar sowie die Zeitschrift Lebensmittelpraxis gemeinsam mit Supermarktbetreibern und Landwirten mit eigener Vermarktungsschiene nachgegangen. Im Rahmen einer Onlinediskussion des bunt gemischten Arbeitskreises „Bauern treffen Händler – Händler treffen Bauern“ haben sie über ihre Erfahrungen berichtet.
Regelmäßig tauscht sich der Arbeitskreis zu Themen aus, die sowohl Landwirte als auch Lebensmitteleinzelhändler betreffen. Das Ziel ist, das Verständnis auf beiden Seiten zu fördern.
Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Punkte der Diskussion für Sie zusammen.
Welche Perspektiven bietet eine eigene Vermarktungsschiene?
Kommunikation und Transparenz sind laut Aussage der Lebensmittelhändler das A und O, um die Tierwohlprodukte an den Verbraucher zu bringen. „Es reicht nicht aus, einfach ein Stück Tierwohlfleisch in der Theke auszulegen“, erklärt Händler Peter Dornseifer, der mit „Dornseifers Frischemarkt“ 18 Supermärkte in der Region Sauerland, Siegerland und Bergisches Land betreibt.
Die Besonderheit dieses Fleisches muss von den Verkäuferinnen und Verkäufern hinter der Theke auch fachkompetent kommuniziert werden. „Das Personal hinter der Theke muss dem Verbraucher mit Ehrlichkeit und Begeisterung erzählen können, wieso das Tierwohlfleisch mehr kostet, als das Stück Fleisch aus dem Preiseinstiegssegment“, betont Unternehmer Dornseifer.
Um dem Kunden Fragen entlang der gesamten Wertschöpfungskette beantworten zu können, muss das Personal gut geschult werden. Einige Händler bieten in ihren Frischetheken deshalb ausschließlich die Tierwohlprodukte ihrer Erzeuger an. Die günstigeren, konventionell erzeugten Produkte können die Kunden im Selbstbedienungsregal finden.
Das Stichwort „Regionalität“ ist in aller Munde. Welche Rolle spielt der Begriff bei der Vermarktung?
Regionalität ist ein dehnbarer Begriff, der nach Meinung der Händler nicht anhand der Kilometer-Entfernung zwischen Erzeuger und Supermarkt definiert werden sollte.
Die Erfahrungen der Lebensmittelhändler haben gezeigt, dass es nicht ausreicht, die Tierwohlprodukte mit dem Zusatz „Fleisch aus der Region“ zu vermarkten. Um die Einzigartigkeit eines Produktes hervorzuheben, ist es deshalb wichtig, eine ehrliche Geschichte zu jedem Produkt zu erzählen. „Dafür ist es unerlässlich, dass der Erzeuger mit seinem Namen und seinem Gesicht hinter dem Produkt steht. Denn das erzeugt beim Verbraucher Emotionalität und Vertrauen“, fasst es Fleischgroßhändler und Landwirt Henner Schönecke aus Neu Wulmstorf in Niedersachsen zusammen.
Wie entscheidend ist neben höheren Tierwohlstandards auch ein besserer Fleischgeschmack?
„Im Idealfall sollte das angebotene Fleisch nicht nur einen Mehrwert beim Tierwohl bieten, sondern auch ein Genuss für den Gaumen sein“, weiß Händler Peter Dornseifer. Auch die Erfahrung von Henner Schönecke zeigt, dass der Kunde das Tierwohlfleisch beim ersten Mal aufgrund der höheren Haltungsstandards kauft. Das zweite Mal kauft er das Produkt aufgrund des Geschmackserlebnisses.
„Damit das Produkt zum Dauerbrenner wird, muss es sich also geschmacklich unbedingt von der Standardware abheben“, fasst Landwirt Peter Georg Witt zusammen. Ein Beispiel, wie dies gelingen kann, zeigt das von Witt initiierte „Ringelswin“-Projekt.
Ein Schwein besteht nicht nur aus Edelteilen. Wie gelingt es, den kompletten Schlachtkörper von der Schnauze bis zum Schwanz als Tierwohlware zu vermarkten?
Die Ganztiervermarktung ist ein schwieriges Thema für die Supermarktbetreiber. Das schließt auch die Wurstvermarktung mit ein. Grundvoraussetzung ist, dass der Wurstabsatz stabil bleibt. Die Händler erhöhen die Mengen an Tierwohlfleisch erst, wenn sich das gesamte Tier vermarkten lässt. Deshalb müssen die Kunden nach Ansicht der Supermarktbetreiber, stärker dafür sensibilisiert werden, dass ein Schwein nicht nur aus Schnitzeln und Filet besteht, sondern auch die Wurst dazu gehört.
Die Leute bei den NGO, die immer gerne das Gute und das Richtige wie eine Monstranz vor sich hertragen und alles und jeden verteufeln, der nicht Ja und Amen sagt zu dem, was sie sagen und wollen, sind auch nur Menschen. Seit Wochen liefern sie sich eine Schlammschlacht, die ihresgleichen sucht. Bevorzugte Kampfzone ist der Nachrichtendienst Twitter. Und was dort zu lesen ist, ist zuweilen erheiternd, oft erstaunlich und immer entlarvend. Seinen Ausgang nahm der NGO-Krieg nach dem Erscheinen eines Artikels in der Tageszeitung „Die Presse“, die unter dem Titel „Wenn Umweltaktivisten streiten“ berichtete, dass „Aktivist“ Sebastian Bohrn Mena, Betreiber des Tierschutzvolksbegehrens, Mann, der hinter der Initiative „Oekoreich“ und der Bürgerinitative für ein Lieferkettengesetz „vielen ein Dorn im Auge“ sei, „vor allem seinen Mitstreitern“. „Sie prangern seinen reschen Ton und die Intransparenz bei Spendengeldern an“, schrieb die Zeitung. Die Chefs von Greenpeace, Global 2000, Vier Pfoten und WWF Austria hätten sich von ihm distanziert, worin wiederum der Kritisierte nichts als ein „Armutszeugnis“ sehe. Die Auseinandersetzung ist das, was man gemeinhin saftig nennt und lässt die Spannungen in der Szene erahnen –
gelöschte Tweets, heftige Vorwürfe, kleinlaute Stellungnahmen inklusive. „Oho, die Presse deckt über Bohrn Mena auf“, jubelt etwa Martin Balluch vom Verein gegen Tierfabriken, der Gottseibeiuns der heimischen Tierhalter, und schimpft ihn als „Lobbyist für schlimmste Massentierhaltung“, weil er angeblich mit der Geflügelbranche über einen 250.000 Euro schweren Kooperationsvertrag sprach. „Wer kann so einem Wendehals noch ein Wort glauben?“ Der Twitter-Krawallo und Köstinger-Intimfeind Rudi Fussi mischt mit, und inzwischen gibt es auf dem Nachrichtendienst gar einen Satireaccount mit dem sinnigen Namen „Sebastian Born Nehmer“, wo ebenfalls heftig ausgeteilt wird. Der Streit lenkt die Aufmerksamkeit auf Gepflogenheiten und Gebarungen der NGO-Szene, die durchaus mehr Aufmerksamkeit verdienen. Schließlich geht es um ganz schön viel Geld und, weil den NGO auch von Politik und Gesellschaft viel Raum gegeben wird, auch um viel Macht. Auf rund 141 Mio. Euro ist das jährliche Spendenaufkommen nach vom österreichischen Fundraising-Verband vorgelegten Zahlen zu schätzen, das die NGO allein für ihre Aktivitäten rund um Tiere erhalten. Dazu kommen die vielfältigen geschäftlichen Aktivitäten und Verflechtungen, denkt man nur an die Kooperationen mit Molkereien, Fleischverarbeitern und Handelskonzernen, für die Greenpeace, Global 2000, Vier Pfoten und Co. ihre Namen hergeben, zuweilen gar Zertifikate ausstellen und sich dafür ordentlich bezahlen lassen. Wenn sich Proponenten der Szene wie Bohrn Mena und Balluch gegenseitig anpatzen und sich mangelnde Transparenz im Umgang mit Spendengeldern und den Finanzen vorwerfen, muss wohl Feuer am Dach sein. Sei´s drum. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht, zumal Bohrn Mena, wie „Die Presse“ schreibt, als „höchst klagsfreudig“ gilt. Der Attackierte selbst hat sich inzwischen offenbar von Twitter zurückgezogen. Sein Account jedenfalls ist seit geraumer Zeit nicht mehr erreichbar. GEMEINER meint – Blick insLand
Und 141 Mio. Euro haben die NGO zur Verfügung um ein sorgenfreies und angenehmes Leben zu führen, auf Kosten von unserer Bäuerinnen und Bauern. Sie könnten uns Schweinebauern bei der Umstellung gleich mit 100 Mio. unterstützen, und wir könnten die gewollten Haltungsstufen bauen, anstatt Teilspaltenlösungen die der VGT bemängelt
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) berichtet von einer sich aufhellenden Stimmung. Die Marktlage sei stabil bei einer leichten Verbesserung der Fleischgeschäfte, so die ISN. Allerdings waren bei der jüngsten Auktion der Internet-Schweinebörse am Dienstag (9.11.) erneute keine Tiere verkauft worden. Ein deutliches Zeichen, dass Schweine von den Verarbeitern nicht gesucht werden. Die Schlachtkapazitäten sind aufgrund des Personalmangels weiter begrenzt.
Ganz besonders angespannt ist die Lage in Dänemark. Dort kommen die Schlachthöfe nicht mehr mit dem Schlachten hinterher. Der größte Fleischverarbeiter des Landes, Danish Crown (DC), hat deshalb erneut eine Warteliste für neue Lieferanten eingeführt. Diese war schon 2020 zur Anwendung gekommen, als die Corona-Pandemie und Ausbrüche in mehreren Schlachtstätten für erhebliche Kapazitätsengpässe gesorgt hatten.
Allerdings bringen die Dänen die zusätzlichen Schweine aus eigener Erzeugung offenbar am Markt unter. Laut Danish Crown ist die Fleischnachfrage stabil. Einige Teilstücke werden inzwischen preislich wieder höher bewertet. Die Nachfrage aus Japan und Australien sei stetig.
Die traditionellen China-Artikel würden zu akzeptablen Preisen gehandelt, wenngleich die mengenmäßigen Exporte nach China gering bleiben. Vor Weihnachten sollen die Schlachtkapazitäten aufgestockt werden.
In den Niederlanden bewegt sich die Schlachtschweine-Notierung ähnlich wie in Deutschland seit nunmehr fünf Wochen seitwärts. Die Schlachtunternehmen beobachten dort einen besseren Verlauf der Fleischgeschäfte, berichtet das Fachmagazin boerderij. Bei einigen Teilstücken konnten Aufschläge erzielt werden. Allerdings ist das Lebendangebot in den Niederlanden weiter gut ausreichend. Hoffnungen werden in das Weihnachtsgeschäft und die zuletzt wieder gestiegenen Preise in China gesetzt.
Aus Frankreich berichtet die ISN von steigenden Schlachtgewichten. Die Notierung blieb allerdings stabil. Die Stimmung sei aufgrund der stetigen Verkäufe von frischem Schweinefleisch besser als noch vor einigen Wochen, so ein Marktteilnehmer.
In Spanien pendelte die Notierung marginal zurück auf 1,37 Euro/kg. Das zeigt nach Einschätzung der ISN, dass auch in Spanien der Trend zur Stabilisierung eingeläutet ist.
In Österreich sind am Fleischmarkt erste nennenswerte Impulse vom Weihnachtsgeschäft spürbar. Noch stärker steigt allerdings das Schlachtschweineangebot, sodass es in vielen Fällen zu mehrtägigen Absatzverzögerungen vor der Schlachtung kommt. Das frisch geerntete Futter beschleunigt zudem die Mastleistung, sodass auch die Schlachtgewichte im Durchschnitt gestiegen sind. Der zurzeit knappe und hochpreisige Rindfleischmarkt dürfte in nächster Zeit eine hilfreiche Begleiterscheinung für den Schweinemarkt darstellen, sofern die lebhafteren Aktivitäten nicht von Engpässen im Mitarbeiterbereich beeinflusst werden.
Weitere Ferkelrückstellungen Die Absatzschwäche bei Schlachtschweinen wirkte sich negativ auf den Ferkelmarkt aus. Der zuvor bereits eingeleitete Abbau der Rückstellmengen kam ins Stocken, regional nahm die Zahl der vorerst unverkäuflichen Ferkel sogar wieder zu. In zahlreichen Ferkel- erzeugerbetrieben spitzte sich die Lage zu. Die Notierung bleibt in der 45. Kalenderwoche unverändert bei EUR 1,80 je kg. Auf den europäischen Ferkelmärkten machte sich der Rückstau entlang der gesamten Vermarktungskette ebenfalls bemerkbar. Die lange andauernde Absatzkrise führte in zahlreichen EU-Mitgliedsländern schon zu einem Abbau der Sauenbestände. Fast alle Ferkelnotierungen blieben auf dem niedrigen Preis.
Um eine Verknappung auf dem Heimatmarkt und damit einen Anstieg der Lebensmittelpreise zu verhindern, begrenzt Russland seinen Düngerexport.
Mit Blick auf die international explodierenden Düngerpreise schränkt Russland die eigenen Düngerexporte ein. Nach einer am 3. November unterzeichneten Verordnung der russischen Regierung werden die Ausfuhren vom 1. Dezember 2021 bis zum 31. Mai 2022 für Stickstoffdünger bei 5,9 Mio. t und für Mehrnährstoffdünger bei 5,35 Mio. t gedeckelt.
Ministerpräsident Michail Mischustin begründete den Schritt mit den stark steigenden Gaspreisen und der sich dadurch drastisch verteuernden Produktion von mineralischen Stickstoffdüngern. Die Beschränkung der Exporte sei auch notwendig, um eine Verknappung auf dem Heimatmarkt und damit einen Anstieg der Lebensmittelpreise zu verhindern.
Das russische Kabinett hat das Ministerium für Industrie und Handel mit der Verteilung der Kontingente beauftragt. Nach dessen Einschätzung sind die festgelegten Mengen „vergleichbar mit dem Exportvolumen der Vorperiode“. Gleichzeitig sei damit sichergestellt, dass die russischen Düngerhersteller in der Lage sein werden, sowohl Exportverpflichtungen zu erfüllen als auch den Inlandsmarkt zu versorgen.
Mit Blick auf die international explodierenden Düngerpreise schränkt Russland die eigenen Düngerexporte ein. Nach einer am 3. November unterzeichneten Verordnung der russischen Regierung werden die Ausfuhren vom 1. Dezember 2021 bis zum 31. Mai 2022 für Stickstoffdünger bei 5,9 Mio. t und für Mehrnährstoffdünger bei 5,35 Mio. t gedeckelt.
Ministerpräsident Michail Mischustin begründete den Schritt mit den stark steigenden Gaspreisen und der sich dadurch drastisch verteuernden Produktion von mineralischen Stickstoffdüngern. Die Beschränkung der Exporte sei auch notwendig, um eine Verknappung auf dem Heimatmarkt und damit einen Anstieg der Lebensmittelpreise zu verhindern.
Das russische Kabinett hat das Ministerium für Industrie und Handel mit der Verteilung der Kontingente beauftragt. Nach dessen Einschätzung sind die festgelegten Mengen „vergleichbar mit dem Exportvolumen der Vorperiode“. Gleichzeitig sei damit sichergestellt, dass die russischen Düngerhersteller in der Lage sein werden, sowohl Exportverpflichtungen zu erfüllen als auch den Inlandsmarkt zu versorgen.
Aufgrund der katastrophalen Marktlage und der ASP bleiben in Polen viele Mastställe leer.
In der weitgehend kleinstrukturierten Schweinehaltung in Polen führt die anhaltende Preiskriese inzwischen zu starken Verwerfungen. So berichten Marktkenner, dass viele Mastbetriebe in Polen keine oder deutlich weniger Ferkel aufstallen. Stattdessen verkaufen viele Veredlungsbetriebe ihr selbst erzeugtes Getreide lieber, um ihre betriebliche Liquidität zumindest kurzfristig zu stützen. Der polnische Verband der Fleischindustrie (UPEMI) ruft Warschau daher auf, den Veredlungsbetrieben mit Finanzmitteln kurzfristig unter die Arme zu greifen. Die Krise macht sich auch bei den dänischen Ferkel-Exporteuren bemerkbar. Denn für sie ist Polen mit einem Absatzvolumen von zuletzt knapp 6 Mio. Ferkeln jährlich hinter Deutschland der zweitwichtigste Vertriebskanal. Dänische Marktexperten berichten, dass die Ferkelausfuhren nach Polen schmerzlich zurückgegangen sind. Einige größere Ferkelerzeuger in Dänemark erwägen außerdem, einen eigenen Maststall zu bauen, um weniger vom Export abhängig zu sein.
Neben der Preiskrise sorgt auch die weiter umfangreich grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP) dafür, dass sich die Situation in Polen zunehmend zuspitzt. So stieg die Zahl der ASP-Fälle in Hausschweinebeständen zuletzt auf 119 seit Beginn dieses Jahres. Hinzu kommen gut 2.380 registrierte ASP-Fälle bei Wildschweinen. Das ASP-Geschehen konzentriert sich in Polen weiterhin auch stark auf die westlichen Provinzen in direkter Grenznähe zu Deutschland.
Am 16. November (Dienstag) gibt es eine Online-Fachtagung für Schweinehalter. Mehr Tierwohl ist in aller Munde. Tierschützer, Medien, Politik, Gesellschaft und Konsumenten fordern höhere Standards für die Schweinehaltung. Die heimischen Schweinebauern sind dazu auch bereit, aber nicht zum Nulltarif. Der VÖS, der Verband Österreichischen Schweinebauern, gibt ein klares Bekenntnis zu mehr Tierwohl, befürwortet die Weiterentwicklung des AMA-Gütesiegels und unterstützt zahlreiche Initiativen zur Steigerung des Tierhaltungsstandards. Dipl.-Ing. Michael Klaffenböck, Geschäftsführer der VÖS, stellt bei der Fachtagung die VÖS-Tierwohlstrategie vor. Dipl.- Ing. Dr. Schlederer von der Österreichischen Schweinebörse beleuchtet die Weiterentwicklung des AMA-Gütesiegels aus Sicht der Vermarktung. Weiters betrachtet er die Entwicklungen am internationalen und nationalen Schweinemarkt, beeinflusst von Corona und ASP. Neben aktuellenThemenstellt Thomas Reisecker den Verein der „Jungen Veredler“ vor. Die Teilnahme an dieser Fachtagung wird als Weiterbildung im Rahmendes Tiergesundheitsdienstes im Ausmaß von einer Stunde angerechnet.W
Wann:16. November (Dienstag), 9 bis 12 Uhr Wo:Zoom, online
Anmeldung: Bis 15. November (Montag), Sabine Lippitz, 0463/58 50-15 36 (vormittags) oder www.ktn.lfi.at
Tausende von Delegierten treffen sich derzeit im schottischen Glasgow zur jährlichen UN-Klimakonferenz, wo sie zwei Wochen lang über eine lange Liste von Aktionspunkten streiten werden, die sich auf eine einzige Frage summieren: Wie viel schneller wird es Maßnahmen geben, um eine katastrophale Erwärmung in diesem Jahrhundert zu verhindern?
Wenn die bisherige Geschichte solcher Gipfel recht behält, wie es laufen wird, lautet die Antwort wohl: nicht viel schneller. Nach 25 derartigen Gipfeltreffen in den letzten drei Jahrzehnten sind die weltweiten Treibhausgasemissionen – abgesehen von einigen Einbrüchen während wirtschaftlicher Abschwünge – weiter angestiegen. Es wird erwartet, dass die Klimaverschmutzung im Jahr 2021 wieder immens ansteigt und fast den Höchststand von 2019 erreicht, da sich die Wirtschaft von der Pandemie erholt hat.
Sechs Jahre nach der Verabschiedung des bahnbrechenden Pariser Klimaabkommens haben sich die Länder noch immer nicht dazu verpflichtet, geschweige denn die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Emissionen auch nur annähernd so kräftig zu reduzieren, wie es für das Erreichen des Ziels des Abkommens erforderlich wäre: eine globale Erwärmung von 2 Grad in diesem Jahrhundert zu verhindern und den Anstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Und den reichen Ländern fehlen immer noch Dutzende von Milliarden Dollar an jährlichen Mitteln, um den Entwicklungsländern bei der Bekämpfung des Klimawandels zu helfen.
Wenn die Länder nicht mehr tun, als die losen Zusagen zu erfüllen, die sie im Rahmen des Abkommens für 2030 gemacht haben, wird sich der Planet in diesem Jahrhundert wahrscheinlich um etwa 2,7 Grad erwärmen, ergab der kürzlich veröffentlichte „Emissionslückenbericht“ des UN-Umweltprogramms. Wenn sie sich nur an die bereits bestehende Klimapolitik halten, könnte der Temperaturanstieg mehr als 3 Grad betragen.
In einer 3 Grad wärmeren Welt werden wahrscheinlich Korallenriffe verschwinden, die Eisschilde beginnen zu kollabieren, hundertjährige Dürren werden alle paar Jahre in weiten Teilen der Welt auftreten, und der Anstieg des Meeresspiegels könnte Hunderte von Millionen Menschen zur Umsiedlung zwingen, so verschiedene Studien.
„Wenn das Ziel darin besteht, ein sicheres, lebenswertes Klima für die Mehrheit der Weltbevölkerung zu erhalten, ist die Note eine Sechs“, sagt Jessica Green, eine außerordentliche Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Toronto, die sich mit Klimagovernance beschäftigt. „Wir sind noch nicht am Ziel; wir sind nicht einmal in der Nähe.“
Angesichts des kurzfristigen geopolitischen Kalküls, das von Überlegungen zu politischer Stärke, internationalem Vorteil und inländischem Wachstum dominiert wird, ist der mangelnde Fortschritt nicht sonderlich überraschend.
Der Lebensmitteleinzelhandel stellt sein Sortiment an Frischfleisch auf mehr Tierwohl um. Vor allem beim Schweinefleisch findet gerade ein massiver Umbruch statt.
Seit Wochen schon erhalten Schweinemäster in Deutschland von den Schlachtunternehmen einen ruinösen Erzeugerpreis von nur rund 1,20 Euro je kg Schlachtgewicht. Und trotz dieses extremen Preisdrucks baut der Lebensmitteleinzelhandel sein Sortiment an frischem Schweinefleisch gerade im Eiltempo um zu mehr Tierwohl.
Seit drei Jahren fragt die Umweltorganisation Greenpeace bei den großen Lebensmittelketten die Anteile von Fleisch der Haltungsformen 1 bis 4 ab. Die Antworten der Handelsriesen aus der jüngsten Befragung im September 2021 zeigen: Schweinefleisch aus Stallhaltung nach gesetzlichem Mindeststandard verschwindet aus den Regalen. Schon ab dem kommenden Jahr dürfte es im Wesentlichen nur noch der Weiterverarbeitung dienen.
Acht Handelsketten steigen bei Haltungsform 1 aus
Nach der Selbstauskunft der Handelsketten gegenüber Greenpeace hat der Handel sein Sortiment an frischem Schweinefleisch der Eigenmarken innerhalb von nur einem Jahr größtenteils auf Haltungsform 2 umgestellt, also auf Fleisch aus Ställen mit 10 Prozent mehr Platz, zusätzlichem Raufutter und ITW-Siegel. Rund 57 Prozent des Schweinefleischs der Eigenmarken in SB-Verpackungen und an der Theke stammten danach bei Aldi, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny und Rewe in diesem Jahr aus Haltungsform 2. Im vergangenen Jahr waren das erst 3,6 Prozent.
Zugleich schrumpfte die bisher dominierende Ware aus Stallhaltung nach gesetzlichem Standard von über 90 Prozent Marktanteil in den Kühlregalen des Einzelhandels auf nur noch gut ein Drittel.
Hinzu kommt, bis auf Netto haben von den befragten Unternehmen alle angekündigt, schon bis Ende dieses Jahres komplett auf frisches Schweinefleisch aus Haltungsform 1 zu verzichten.
Auffällig ist, dass die Haltungsformen 3 und 4, die vielfach als die Zukunft beschrieben werden, am Markt für frisches Schweinefleisch nahezu bedeutungslos sind. Ihr Anteil erreichte im laufenden Jahr gerade einmal 3,8 beziehungsweise 5,4 Prozent. Bis zu dem von Aldi, Rewe und Penny angekündigten Ausstieg aus Haltungsform 2 spätestens 2030 ist es also noch ein weiter Weg.
Aktuell testet Aldi Süd offenbar die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher. Der Handzettel für die laufende Woche bietet dem Kunden die Wahl zwischen Schweinehack aus Haltungsform 2 zum Kilopreis von 3,49 Euro und aus Haltungsform 3 für 8,30 Euro, also mehr als das Doppelte.
Aldi ist nur gefühlt der Schrittmacher
Interessant ist auch ein Vergleich der acht Handelsketten untereinander. Vielfach wird der Discounter Aldi als Schrittmacher der Entwicklung zu mehr Tierwohl wahrgenommen, nicht zuletzt durch die überraschende Ankündigung, bis 2030 vollständig auf Haltungsform 3 und 4 umzusteigen. Zurzeit haben aber andere Unternehmen die Nase vorn.
Netto verkauft nach eigenen Angaben schon jetzt nur noch Schweinefleisch aus Haltungsform 2. Rewe kommt auf Anteile von 89 Prozent an der Theke und 32 Prozent in SB, Lidl auf 87 Prozent in SB. Aldi Nord und Süd melden hingegen nur einen Anteil von knapp 37 Prozent beziehungsweise 30 Prozent. Bei Aldi macht Haltungsform 1 noch mehr als die Hälfte des frischen Schweinefleischs aus.
Trotz eines kleinen Minus von 0,84% verteidigte der ÖVP-Bauernbund mit 46,31 % seine Spitzenposition in der LK Kärnten. Die erstmals kandidierende Liste Urbas schaffte den Einzug ins Bauernparlament und erreichte zwei Mandate auf Kosten der Freiheitlichen und Unabhängigen. Die Wahlbeteiligung ist einmal mehr weiter zurückgegangen. Sie liegt nur noch bei 36 Prozent.
Das amtliche Ergebnis nach Prozenten
Nach Auszählung aller 132 Kärntner Gemeinden zeigte sich laut der Wahlbehörde folgendes Ergebnis:
Kärntner Bauernbund: 46,31 % (-0,84 %)
Freiheitliche und Unabhängige Bauernschaft: 20,53 % (-5,3 %)
SPÖ-Bauern Kärnten: 10,89 % (-1,6 %)
Gemeinschaft der Kärntner Bäuerinnen und Bauern (frühere Bezeichnung: Südkärntner Bäuerinnen und Bauern): 11,66 % (+0,71 %)
Grüne Bäuerinnen und Bauern: 4,63 % (+1 %)
Liste Heimo Urbas/Österr. Unabhängiger Bauernverband–UBV: 5,98 % (2016 nicht kandidiert)
Abgegeben wurden insgesamt 22.521 Stimmen, davon waren 212 ungültig. Die Wahlbeteiligung sank um 3,83 %-Punkte auf 36,02 % (2011: 39,85 %).
Freiheitliche und Unabhängige verloren Mandate
Die Wahl hat auch Auswirkungen auf die Zusamennsetzung des Vorstandes und der Vollversammlung: Der Bauernbund hält seine vier Vorstandssitze, die Freiheitlichen verlieren einen ihrer zwei Sitze. Dieser wandert zu den Südkärntner Bäuerinnen und Bauern, die damit ebenso einen Vorstandssitz haben, wie die SPÖ-Bäuerinnen und Bauern.
In der Vollversammlung wandern zwei Sitze zur neuen Liste Urbas. Die Freiheitlichen und Unabhängigen haben hier künftig 7 Sitze (-2). Die Mandatsanzahl bei den übrigen Fraktionen bleiben unverändert: Der Bauernbund hält seine 18 Sitze. Die Gemeinschaft der Kärntner Bäuerinnen und Bauern sowie die SPÖ-Bäuerinnen und Bauern haben weiterhin jeweils 4 Sitze. Die Grünen Bäuerinnen und Bauern verteidigten ihr einziges Mandat.
Einige Schweinehalter überlegen, ob sie ihren bestehenden Maststall zu einem Außenklimastall mit Auslauf umbauen sollen. Doch selbst wenn die Genehmigung vorliegt, bleibt die Frage: Lohnt sich das?
Ende Juli 2021 hat der Discounter Aldi Fakten geschaffen: Bis spätestens 2030 will Aldi nur noch Schweinefleisch aus den Haltungsstufen 3 und 4 abnehmen. Im Kleingedruckten steht zwar, dass es sich vornehmlich um Frischfleisch handelt. Aber auch Rewe ist mittlerweile nachgezogen und hat darüber hinaus angekündigt, vornehmlich deutsches Fleisch abzunehmen. Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ist damit momentan der Taktgeber in Sachen Tierwohl.
Der Schweinemäster aus unserem Beispiel muss sich also die Frage stellen, wie er zukünftig seine Tiere möglichst gewinnbringend vermarkten kann. Um das zu beantworten, wurden mehrere Vermarktungsvarianten kalkuliert, wie Übersicht 1 auf Seite S22 zeigt.
Als Referenzwert dient die jetzige Situation des Betriebes mit der Metzgervermarktung (Stufe 1 + Metzger). Nach Abzug aller Kosten liegt der Unternehmergewinn momentan bei 11,34 € netto pro Mastschwein.
Entfällt die Metzgervermarktung aus den eingangs genannten Gründen, kann der Landwirt seine Schweine weiter gemäß den gesetzlichen Standards (Stufe 1) halten und über einen Schlachthof vermarkten. Dabei löst sich die zuvor vorhandene Marge, die eine Win-win-Situation für Landwirt und Metzger bedeutete, für den Landwirt auf. Sein Unternehmergewinn beträgt in diesem Fall nur noch 7,59 € netto pro Schwein.
Um seinen Erlös zu erhöhen, könnte der Landwirt alternativ versuchen, die Tiere ohne größere Umbaumaßnahmen im bestehenden Stall mit Hilfe der Initiative Tierwohl (ITW) (Stufe 2) zu vermarkten. Dabei reduziert sich die Anzahl der Mastplätze aufgrund der höheren Platzvorgaben um 10%. Darüber hinaus muss der Betrieb laut ITW-Vorgaben zusätzlich zum gesetzlich vorgeschriebenen organischen Beschäftigungsmaterial weiteres Raufutter anbieten. Im Betrieb wurde hierzu als Zusatzinvestition eine Rohrkettenanlage mit Pelletautomaten installiert, was sich durch eine erhöhte Abschreibung in den höheren Festkosten dieser Variante widerspiegelt. Die anderen notwendigen Kriterien erfüllt der Betrieb bereits.
Der Bonus für die Initiative Tierwohl wurde mit 5,28 € pro Tier angesetzt. Da der Mäster in der Regel den Bonus nicht für alle Tiere bekommt, wurde eine Auszahlung von 95% bei der Berechnung der Direktkostenfreien Leistung (DkfL) veranschlagt. In dieser Variante erzielt der Mäster somit einen Unternehmergewinn von 8,48 € netto pro Schwein.
Neben den bereits beschriebenen Varianten erwägt der Betriebsleiter auch, seine Schweinemast gemäß den Kriterien der Haltungsstufe 3 des LEH umzustellen. Dafür müsste er einen Außenklimareiz für die Tiere schaffen. Um gleichzeitig die um 40% höheren Platzvorgaben zu erfüllen, plant er deshalb, einen Auslauf an den bestehenden Maststall zu bauen.
Bei dem Stall handelt es sich um ein vergleichsweise junges Gebäude, das der Landwirt 2010 in massiver Bauart errichtet hat. Der Doppelkammstall beinhaltet vier Doppelabteile mit je 352 baurechtlich genehmigten Mastplätzen pro Abteil. Der Stall verfügt über eine Sensorflüssigfütterung inklusive einer im Jahr 2015 nachgerüsteten Fermentationsanlage. Ein Nachmastabteil mit 88 Mastplätzen vervollständigt das Stallkonzept.
Jedes Abteil besteht aus 16 Buchten, in denen jedem der 22 untergebrachten Tiere ein Platzangebot von 0,75 m² zur Verfügung steht. Die Zuluft gelangt über die Traufe und den wärmegedämmten Dachraum durch eine diffuse Decke und Deckenventile in die Abteile. Für die Abluftführung sorgt eine Zentralabsaugung.
An den beiden Außenseiten des Stalls könnte ein planbefestigter Auslauf angebaut werden. Dieser soll vollständig überdacht sein und mit Stroh eingestreut werden, was eine automatische Einstreuanlage übernehmen soll. Zusätzlich wird ein Stroh- und Raufutterlager errichtet.
Die Entmistung des Auslaufs erfolgt maschinell mit einem Hoflader. Dazu wurden im Auslauf zwischen den Abteilen Schwenkgitter installiert, damit die Maschine den Mist entlang aller Abteile abschieben kann. Um das zu gewährleisten, wurden die Ausläufe ca. 4,60 m tief und ca. 5,00 m breit angelegt. Jedem Tier steht damit 0,3 m² Fläche im Außenbereich zur Verfügung.
Die Einzelhoflage des Betriebes würde ausreichende Abstände zur nächsten Wohnbebauung, zu möglichen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebieten und zum Wald gewährleisten. Dadurch ist aus immissionsschutzrechtlicher Sicht der Auslaufanbau grundsätzlich möglich.
Besonderes Augenmerk beim Anbau eines Auslaufs müssen Schweinehalter auf die Zuluftführung über die Traufe legen. Es ist davon auszugehen, dass die Schweine einen Großteil der Exkremente im Außenbereich absetzen. Daher kann es bei angeschleppten Ausläufen suboptimal sein, die Zuluft für den Innenbereich über die Traufe in den Stall zu leiten. Eventuell muss die Zuluftführung stattdessen auf den Giebel umgelegt werden.
Damit alle Tiere in den Auslauf gelangen können, müssten auch die Abteile im Stallinneren neu gestaltet werden. Die 16 Buchten jedes Abteils werden daher zu zwei Buchten auf beiden Seiten des jeweiligen Futterganges zusammengefasst. Ebenso muss die Position der Trennwände, Sensortröge und Tränken angepasst werden.
Durch den höheren Platzanspruch in Haltungsstufe 3 reduziert sich die Anzahl der Mastplätze inklusive des Nachmastabteiles somit auf insgesamt 1400. Die Nettofläche wurde dabei bereits um den Platz von Einrichtungsgegenständen wie Trögen oder Scheuerbalken korrigiert.
Viel Arbeit, Wenig Gewinn
Zusätzlich zu den veränderten Haltungsanforderungen in Stufe 3 ist die Fütterung mit gentechnikfreien (GVO-freien) Futtermitteln Pflicht. Diesen Kostenfaktor sollten Schweinehalter nicht unterschätzen, denn die Preise für GVO-freies Sojaextraktionsschrot sind gegenüber der Standardware in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Lag der Unterschied vor fünf Jahren noch bei 80 € je t, sind es heute teilweise 300 € pro t oder mehr.
Stufe 3 nicht die beste Lösung
Unter dem Strich hat sich die gute Erlössituation des Schweinehalters durch den Wegfall der regionalen Metzgervermarktung quasi in Luft aufgelöst. Steigt der Betrieb durch den Anbau des Auslaufs in die Haltungsstufe 3 ein, stehen hohe Investitionen und entsprechende Zusatzbelastungen bei den Festkosten an.
Hinzu kommen ein erhöhter Arbeitsaufwand und gestiegene Futterkosten durch GVO-freie Futtermittel. Die vom LEH ausgezahlten Boni reichen im Berechnungsbeispiel nicht einmal aus, um zumindest die Mehrkosten aufzufangen. Hier müsste der Landwirt die Konditionen nachverhandeln, damit die Schweinemast wirtschaftlich bleibt.
Vergleicht man die Varianten insgesamt miteinander, so wird deutlich, dass sich mit steigender Haltungsstufe auch der Unternehmergewinn erhöht. Keine der Varianten ist jedoch so rentabel wie die bisherige Metzgervermarktung.
In Anbetracht dessen sollte sich die Politik im Klaren sein, dass Regionalität bei Fleisch auch Schlachtung mit kurzen Transportwegen bedeutet. Damit dies in Deutschland eine Zukunft hat, sollten kleine Schlachtstätten sinnvoll gefördert werden.
Auf eine Überarbeitung und eine harmonisierte Anwendung des EU-Tierschutzrechts drängen die Europaabgeordneten des Landwirtschaftsausschusses. Wie die Agrarpolitiker in ihrem am Dienstag voriger Woche verabschiedeten Entschließungsentwurf zur Umsetzung der EU-Tierschutzvorschriften in landwirtschaftlichen Betrieben unter anderem kritisieren, werden bereits die geltenden Rechtsvorschriften in den Mitgliedstaaten nicht einheitlich umgesetzt. Laut den Abgeordneten bleiben die gegenwärtigen Regeln außerdem hinter den wissenschaftlichen Fortschritten zurück. Zudem wird bemängelt, dass bisher nur für bestimmte Tierarten spezifische Tierschutzmindeststandards festgelegt seien. Vor diesem Hintergrund soll das Europaparlament den Agrarpolitikern zufolge von der Kommission „wissenschaftlich fundierte einheitliche“ Regeln fordern, die sich sowohl an den Anliegen der Landwirte als auch denen der Verbrauchern orientieren. Flankiert werden sollten Neuregelungen durch umfangreiche Folgenabschätzungen. Den Landwirten müsse zudem ausreichend Spielraum zur Umsetzung strengerer Vorgaben eingeräumt werden. Dies sei notwendig, damit in besseren Tierschutz investiert werden könne.
Bei der Aktualisierung der Regelungen ist laut den Abgeordneten im Landwirtschaftsausschuss außerdem auch die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Landwirte auf dem globalen Agrarmarkt zu berücksichtigen. Überdies begrüßen die Agrarpolitiker die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „End the Cage Age“ und drängen darauf, Käfigbatterien für Legehennen zu verbieten. Sie sprechen sich dabei für klare Vorgaben aus, welche Einrichtungen überhaupt als Käfige gelten sollten. Tierhaltern, die von den neuen Standards betroffen seien, sollten besondere finanzielle Unterstützungen für den Übergang zu alternativen Haltungssystemen erhalten. Eine Abstimmung über den Entschließungsantrag im Plenum des Europaparlaments wird für Dezember erwartet. Kritisch werten die Mitglieder des Landwirtschaftsausschusses die freiwilligen und meist privaten EU-Tierschutzkennzeichnungssysteme; sie plädieren dafür, die Möglichkeit einer verpflichtenden EU-einheitlichen Tierschutzkennzeichnung in Betracht zu ziehen. AgE
Die gute Nachricht: Die Fleischpreise gehen nicht weiter zurück, so dass der Druck von dieser Seite nicht zunimmt. Entwarnung bedeute das jedoch auch nicht, denn in Spanien rauschen die Preise die 18te Woche in Folge nach unten. Weil der Export nach China wegen der abgestürzten chinesischen Preise komplett ins Stocken geraten ist.
Die Gefahr ist nun, dass diese nicht exportieret Ware direkt oder indirekt auf den EU- Markt drängt und die Preisspirale nach unten erneut in Gang setzt: Das Problem ist also noch nicht von Tisch.
Massive Verluste auf Erzeugerebene und substanzieller Bestandsabbau sind bereits die Folge. Dem Handel dürfte inzwischen die Lust auf weiteren Preisdruck verlorengegangen sein, im Bewusstsein der mittelfristigen Folgen. Vor diesem Hintergrund dominieren EU-weit unveränderte Notierungen.
In Österreich entstand durch die zwei Feiertage in den zurückliegenden Wochen ein erheblicher Rückstau am Lebendmarkt. Entsprechende Absatzverzögerungen bis zu mehreren Tagen sind die Folge.
Gleichzeitig sorgte eine unsachliche Pressemeldung des Handelsverbandes für Irritation und Verärgerung bei den Landwirten. Demnach soll es im Fleischgroßhandel wegen knapper Versorgungslage zu Preiserhöhungen um bis zu 25% kommen. Schön wär’s, leider sieht die Realität auf Erzeugerebene völlig anders aus.
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt passte das frische Angebot zwar immer besser zur Nachfrage, die Rückstellungen der Vorwochen belasteten aber nach wie vor das Absatzgeschehen.
EU-weit gestaltete sich die Ferkelvermarktung weiterhin herausfordernd. Die verhaltene Nachfrage reichte nicht für das eigentlich überschaubare Angebot. Nach den Korrekturen der letzten Wochen behaupteten sich die meisten Notierungen auf niedrigem Niveau. Aber es scheint sich der Ferkelmarkt zu drehen.
Beyond Meat, der „Erfinder“ der pflanzlichen Fleischalternativen, ist nicht mehr Liebling der Börsen und Zukunftsforscher.
Das irgendetwas mit dem Unternehmen nicht stimmt, zeigt zuerst der Aktienmarkt. Während andere Unternehmen der Lebensmittelbranche, zum Teil schon während der Corona-Krise, oder spätestens danach, starke Wachstumszahlen vorweisen können, stürzt der Hersteller von Fleischersatz-Produkten an den Börsen immer weiter ab und verliert an Wert.
Seit dem ist Kursentwicklung jedoch alles andere als erfolgreich. Seit dem Sommer hat die Akten in New York ein Drittel an Wert verloren und vom letzten Kurshoch im Januar ist das Unternehmen 45 Prozent entfernt.
Unserer Ansicht nach hat BYND die zugrunde liegenden Probleme, die sich auf seine Ergebnisse auswirken, noch nicht vollständig erfasst, insbesondere in Bezug auf die Unterscheidung von Covid-bezogenen Problemen und den Auswirkungen der steigenden Konkurrenz bei pflanzlichem Fleisch und einer schwächeren Verbrauchernachfrage aufgrund von entweder zu hohen Preisen, oder enttäuschenden Geschmacks- oder Gesundheitsproblemen“, schrieb der Analyst Arun Sundaram in einer Mitteilung
Der Foodservice-Umsatz von Beyond hat sich nach dem Lockdown und den erneuten Restaurantöffnungen zwar verdreifachte erreichte 149,4 Millionen US-Dollar. Aber die Lebensmittelverkäufe – die ein Drittel des Geschäfts von Beyond ausmachen – blieben im letzten deutlich Quartal zurück.
Darüber hinaus wurde das Ergebnis durch eine Ausweitung der Investitionen und deutlich höhere Fracht- und Logistik-kosten belastet.Die Aktien von Beyond Meat fielen Ende Oktober zeitweise auf ein 52-Wochen-Tief, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass die Umsätze auch im dritten Quartal niedriger ausfallen als zuvor prognostiziert. Beyond sagte, dass es einen Nettoumsatz von 106 Millionen US-Dollar erwartet, was unter seinem früheren Ausblick von 120 Millionen US-Dollar bis 140 Millionen US-Dollar lag.
Trotz zuletzt eingebrochener Einfuhren Chinas konnte Spanien seine Position als Top-Lieferant stärken und den Absatz von Hälften und Teilstücken kräftig ausbauen. Völlig aus dem Spiel ist Deutschland.
Chinas Schweinefleischeinfuhren sind in den vergangenen Monaten wegen des umfangreicheren heimischen Angebots deutlich zurückgegangen. Wie der Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) auf Basis von Daten der Pekinger Handelsstatistik berichtete, verringerte sich der Schweinefleischimport einschließlich Nebenerzeugnissen in den ersten drei Quartalen 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 252.000 t oder ebenfalls 6,0 % auf 3,93 Mio. t. Rund 77 % davon entfielen auf frische und gefrorene Ware, deren Bezug um 6,0 % auf 3,02 Mio. t abnahm; bei den Schlachtnebenerzeugnissen war der Rückgang mit 6,1 % auf 907.400 t ähnlich groß.
Spanier bauen Position aus
Trotz der zuletzt regelrecht eingebrochenen Einfuhren Chinas, im September waren es nur noch gut 310.000 t, konnte Spanien aufgrund der hohen Exporte zu Jahresbeginn seine führende Position als Top-Lieferant ausbauen. Die Iberer steigerten ihren Absatz von Hälften und Teilstücken in der Volksrepublik gegenüber Januar bis September 2020 um 53,4 % auf fast 945.000 t. Zusammen mit den „Byproducts“ wurden insgesamt 1,16 Mio. t dorthin verkauft, fast die Hälfte mehr als in der Vorjahresperiode. Mit großem Abstand folgte die Konkurrenz aus den USA mit 601.100 t; das war zudem gut ein Fünftel weniger als im Vergleichszeitraum. Zwar konnten die Amerikaner ihre Lieferungen von Nebenerzeugnissen nach China um 30,0 % auf 243.000 t steigern; bei der frischen und gefrorenen Ware wurde jedoch ein Minus von annähernd 223.000 t beziehungsweise 38,3 % auf 358.100 t verzeichnet. Der Wettbewerber Brasilien baute hingegen seine Exporte von gefrorenem Schweinefleisch in die Volksrepublik um 17,0 % auf 402.600 t aus, bei den Nebenerzeugnissen von niedrigem Niveau ausgehend um 81,0 % auf knapp 14.100 t.
Höhere Ausfuhren auch in anderen EU-Staaten
Neben Spanien konnten sich auch viele andere EU-Staaten über höhere Ausfuhrmengen nach China freuen; dazu zählten die Niederlande, Dänemark und Frankreich. In den vergangenen Monaten haben sich aber auch ihre Verkäufe nach China stark verringert, auch weil Schlachthöfe in Spanien oder Frankreich wegen angeblicher Hygiene- oder Veterinärverstöße für die Einfuhr in die Volksrepublik gesperrt wurden. Wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) völlig aus dem Spiel ist Deutschland. Im vergangenen Jahr wurden in den ersten drei Quartalen noch 563.400 t deutsches Schweinefleisch nach China exportiert, 2021 praktisch gar nichts mehr.
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