Trotz zuletzt eingebrochener Einfuhren Chinas konnte Spanien seine Position als Top-Lieferant stärken und den Absatz von Hälften und Teilstücken kräftig ausbauen. Völlig aus dem Spiel ist Deutschland.
Chinas Schweinefleischeinfuhren sind in den vergangenen Monaten wegen des umfangreicheren heimischen Angebots deutlich zurückgegangen. Wie der Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) auf Basis von Daten der Pekinger Handelsstatistik berichtete, verringerte sich der Schweinefleischimport einschließlich Nebenerzeugnissen in den ersten drei Quartalen 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 252.000 t oder ebenfalls 6,0 % auf 3,93 Mio. t. Rund 77 % davon entfielen auf frische und gefrorene Ware, deren Bezug um 6,0 % auf 3,02 Mio. t abnahm; bei den Schlachtnebenerzeugnissen war der Rückgang mit 6,1 % auf 907.400 t ähnlich groß.
Spanier bauen Position aus
Trotz der zuletzt regelrecht eingebrochenen Einfuhren Chinas, im September waren es nur noch gut 310.000 t, konnte Spanien aufgrund der hohen Exporte zu Jahresbeginn seine führende Position als Top-Lieferant ausbauen. Die Iberer steigerten ihren Absatz von Hälften und Teilstücken in der Volksrepublik gegenüber Januar bis September 2020 um 53,4 % auf fast 945.000 t. Zusammen mit den „Byproducts“ wurden insgesamt 1,16 Mio. t dorthin verkauft, fast die Hälfte mehr als in der Vorjahresperiode. Mit großem Abstand folgte die Konkurrenz aus den USA mit 601.100 t; das war zudem gut ein Fünftel weniger als im Vergleichszeitraum. Zwar konnten die Amerikaner ihre Lieferungen von Nebenerzeugnissen nach China um 30,0 % auf 243.000 t steigern; bei der frischen und gefrorenen Ware wurde jedoch ein Minus von annähernd 223.000 t beziehungsweise 38,3 % auf 358.100 t verzeichnet. Der Wettbewerber Brasilien baute hingegen seine Exporte von gefrorenem Schweinefleisch in die Volksrepublik um 17,0 % auf 402.600 t aus, bei den Nebenerzeugnissen von niedrigem Niveau ausgehend um 81,0 % auf knapp 14.100 t.
Höhere Ausfuhren auch in anderen EU-Staaten
Neben Spanien konnten sich auch viele andere EU-Staaten über höhere Ausfuhrmengen nach China freuen; dazu zählten die Niederlande, Dänemark und Frankreich. In den vergangenen Monaten haben sich aber auch ihre Verkäufe nach China stark verringert, auch weil Schlachthöfe in Spanien oder Frankreich wegen angeblicher Hygiene- oder Veterinärverstöße für die Einfuhr in die Volksrepublik gesperrt wurden. Wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) völlig aus dem Spiel ist Deutschland. Im vergangenen Jahr wurden in den ersten drei Quartalen noch 563.400 t deutsches Schweinefleisch nach China exportiert, 2021 praktisch gar nichts mehr.