Viel Glück und Gesundheit für 2022
Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt!
Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt!
Berührungen prägen unser ganzes Leben. Sie machen uns zu sozialen Wesen und beeinflussen, wie wir Stress oder Schmerzen wahrnehmen, wem wir vertrauen, wen wir lieben. In einer Zeit des Social Distancing ergründen Forscher, welche Prozesse Berührungen in uns auslösen – und was mit uns passiert, wenn sie fehlen.
Sanfte Berührungen sind lebenswichtig für uns Menschen. Sie schaffen für Babys den ersten Kontakt zur Welt und geben ein Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit. Sie beeinflussen, wie wir Stress oder Schmerzen wahrnehmen, wie gut unser Immunsystem funktioniert, wem wir vertrauen. Eine Berührung kann einen Menschen selbst dann noch erreichen, wenn er kaum mehr mit der physischen Welt verbunden ist. Vor allem starke Gefühle wie Liebe oder Mitgefühl können über Berührungen besser vermittelt werden als durch Worte, Mimik oder Gestik.
In einer Zeit des Social Distancing gewinnt Berührungsforschung zunehmend an Relevanz. Was macht es mit uns und unseren Beziehungen, wenn wir Distanz halten sollen? Forscherinnen und Forscher erkunden, welche Rolle Berührungen für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden spielen und welche Folgen es haben kann, wenn sie fehlen.
Neben dem Tastsinn verfügt der Mensch über ein hoch spezialisiertes System ausschließlich zur Wahrnehmung von sanften Berührungsreizen. Wie kommt es, dass es sich so unterschiedlich anfühlt, wenn uns ein nahestehender Mensch berührt oder irgendein Fremder? Ob wir gerade mit unserem Partner streiten oder harmonieren? Was passiert da in unserem Gehirn – und welche Rolle spielt das Gehirn selbst dabei? Hinter einem Gefühl, das uns so intuitiv, so selbstverständlich erscheint, steckt ein raffiniertes Wechselspiel zwischen Nervenfasern, Rückenmark und Gehirn, das noch immer viele Fragen für Forscherinnen und Forscher aufwirft.
Smartphone und Internet können heute zwar eine gewisse Form von Nähe und Verbundenheit mit Familie und Freunden vermitteln. Doch physische Nähe können sie nicht ersetzen.
Die Schweiz ist vielfach Vorreiter in puncto Tierwohl. Eine Studie ergab nun, dass auch im Nachbarland die Mehrkosten oft nicht zu 100 % abgedeckt werden.
Überall dasselbe: Politiker und Verbraucher verlangen mehr Tierwohl in den Ställen, bezahlen will den Mehraufwand aber keiner – oder nur begrenzt. In Deutschland und in Österreich ist das auch so, und auch in der Schweiz, wie das agroscope-Magazin berichtet.
Im Rahmen der Studie „Vergleichende Betriebszeig- und Marktanalyse unterschiedlicher Tierwohlstandards in der Schweine- und Rindermast“ wurde überprüft, inwiefern die Kosten der Bauern durch Tierwohlprämien über den Markt (Labelprämie) und über den Bund (Direktzahlungen) gedeckt werden. Ausgewertet wurden die Zahlen in zehn Schweinemastbetrieben mit dem IP-Suisse-Label (Vereinigung integriert produzierender Bauern). Dieses fordert im Vergleich zur schweizerischen Tierschutzverordnung u.a. mehr Platz, eine nicht perforierte Liegefläche, einen Auslauf usw.
Ergebnis: 60 % der Tierwohlprämie in der Schweinemast wird über Markterlöse gedeckt, 40 % vom Bund finanziert. Die Kosten der Tierwohl-Leistungen werden insgesamt aber nur zu 91 % gedeckt. Zu Buche schlagen vor allem die stark steigenden Stroh- und Arbeitskosten sowie der Ferkelzukauf aus Betrieben mit IPS-Label. Deutlich erkennbar ist, dass es einen Größeneffekt bei Tierwohl-Leistungen gibt. Je mehr Mastplätze der Betrieb bewirtschaftet, desto besser werden die Mehrkosten gedeckt.
Trotz des nicht 100 %igen Kostenausgleich investieren die Schweizer Schweinehalter dennoch weiter in Tierwohlställe. Laut Studie spielen dabei vor allem strategische Überlegungen eine Rolle. So erzielen Produkte mit Tierwohl-Mehrwert auf dem Markt grundsätzlich höhere Preise. Allerdings werden die höheren Direkt- und Strukturkosten sowie die Risikokosten aufgrund von nachfragebedingten Prämienausfällen auf den Betrieben eher unterschätzt bzw. nicht einkalkuliert.
Die Studie zeigt auch, dass für Tierwohlleistungen immer ein zusätzlicher Anreiz über den Markt und Investitionsbeihilfen geschaffen werden müssen. Wichtig wäre auch, dass die Prämien so gestaltet werden, dass ein Abfließen in den vor- und nachgelagerten Bereich verhindert oder zumindest abgeschwächt wird. In ihrer Beurteilung werfen die Ersteller der Studie auch die Frage auf, ob eine 100 %ige Kostendeckung genug Anreize für höhere Tierwohlleistungen bringt oder ob nicht auch ein Gewinnbeitrag bei der Prämienkalkulation berücksichtigt werden muss.
Fragen der Nachhaltigkeit werden in den kommenden zehn Jahren zunehmend die Erzeugung und den Verbrauch von Fleisch in der Europäischen Union beeinflussen. Davon geht zumindest die Brüssler Kommission in einer aktuellen Langfristprognose aus und erwartet auch aufgrund dieses Bewusstseinswandels eine rückläufige Tendenz bei Produktion und Verzehr. So soll der Fleischkonsum in der Gemeinschaft bis 2031 gemessen am Mittel der Jahre 2019 bis 2021 um rund 800 000 t oder 2,0 % auf 37,2 Mio. t sinken. Für den durchschnittlichen Pro-Kopf-Verzehr wird eine Abnahme von 800 g auf 67,0 kg angenommen. Die Fleischerzeugung in den Mitgliedstaaten soll im Betrachtungszeitraum sogar um 4,0 % auf 42,9 Mio. t zurückgehen. Durch Modernisierungen, innovative Technologien und Änderungen in der landwirtschaftlichen Praxis wird es nach Einschätzung der Kommission zu einer effizienteren und umweltfreundlicheren Fleischerzeugung kommen. Die Besorgnis der Verbraucher über die Umwelt und den Klimawandel werde dazu führen, dass dem Produktionsprozess und der Herkunft der Produkte mehr Aufmerksamkeit geschenkt werde. Weitere Faktoren für sich ändernde Verbrauchergewohnheiten dürften gesundheitliche Ernährungsfragen, aber auch die Bequemlichkeit mit Verlagerung der Nachfrage zu mehr verarbeitetem Fleisch und Convenience-Produkten sein. Die Brüssler Behörde rechnet nicht damit, dass Laborfleisch in den kommenden zehn Jahren zu einem Konkurrenten wird, da es Probleme mit der Verbraucherakzeptanz und dem Preis gebe. Fleischalternativen auf pflanzlicher Basis dürften jedoch an Bedeutung gewinnen.
Für die einzelnen Fleischarten prognostiziert die Kommission indes unterschiedliche Entwicklungen. So soll der mittlere Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch bis 2031 gegenüber dem Referenzzeitraum um 1,3 kg auf 24,8 kg steigen und die EU-Produktion um 4,0 % auf 14,1 Mio. t wachsen. Geflügelfleisch gilt bei einigen Verbrauchern im Vergleich zu anderen Fleischsorten wegen des geringeren Fettanteils als gesünder, ist leichter zuzubereiten, preiswerter und hat je Kilogramm geringere CO2-Emission als beispielsweise Rindfleisch. Zu den Verlierern dürfte hingegen Schweinefleisch gehören. Der betreffende Konsum eines EU-Bürgers soll in der nächsten Dekade im Schnitt um 1,5 kg auf 32,0 kg sinken; das entspräche in der Gemeinschaft insgesamt einem Minderverbrauch von fast 1 Mio. t. Die Erzeugung von Schweinefleisch sieht die Kommission in einem noch stärkeren Rückwärtsgang; diese soll bis 2031 um 1,8 Mio. t oder fast 8 % auf 21,5 Mio. t abnehmen. Ähnlich sieht das bei Rindfleisch mit einem vorhergesagten Produktionsrückgang von ebenfalls 8 % auf 6,6 Mio. t aus; der mittlere Pro-Kopf-Verbrauch soll um etwa 700 g auf 9,7 kg im Jahr abnehmen. AgE
Die 69. Wintertagung findet von 27. Jänner bis 3. Februar 2022 zum Themenschwerpunkt „Zukunft dank Herkunft? – Im Spannungsfeld zwischen globalen Märkten und regionaler Versorgung“ statt. Bei der jährlich stattfindenden größten agrarischen Informationsveranstaltung in Österreich werden im kommenden Jahr die Herausforderungen und Perspektiven für eine gesicherte regionale Versorgung vor dem Hintergrund von GAP, Green Deal und internationalen Handelsabkommen thematisiert. Rund 130 renommierte Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland erörtern, was Handelsabkommen, GAP-Reform, Green Deal und Co für die regionale Versorgung und die Produktivität in den unterschiedlichen landwirtschaftlichen Branchen bedeuten. Auch die Wünsche und das tatsächliche Einkaufsverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten wird einer Analyse unterzogen und gefragt, ob die Pandemie die Nachfrage nach regionalen Produkten weiter antreibt oder ob das Preisargument künftig wieder an erster Stelle steht. Ein weiterer Themenschwerpunkt der einzelnen Fachtage ist die (verpflichtende) Kennzeichnung von Herkunft und Haltung sowie die entsprechenden Kontrollsysteme.
Aufgrund der anhaltenden Pandemie-Situation hat sich der Veranstalter, das Ökosoziale Forum Österreich & Europa, dazu entschlossen, die Wintertagung 2022 – mit Ausnahme des Eröffnungstages Agrarpolitik – als reine Online-Veranstaltung abzuhalten.
Die Schweinehaltung befindet sich in einer Phase der Veränderung, die durch politische Vorgaben, gesellschaftliche Ansprüche und Preisdruck auf den Märkten hervorgerufen worden ist. Dabei ist Schweinefleisch das beliebteste Fleisch der Österreicherinnen und Österreicher und zugleich Exportschlager bis nach Asien. Schweinefleisch zu Dumpingpreisen aus der EU und zunehmende Forderungen nach mehr Tierwohl führen dennoch dazu, dass der Druck auf die Schweinehalter und -halterinnen hoch ist. Doch wie kann der Umbau hin zu mehr Tierwohl finanziert werden? Und wo steht die österreichische Schweinehaltung im europäischen Vergleich? Namhafte Vertreter und Vertreterinnen geben Antwort auf die brisantesten Fragen der Branche und diskutieren, was der Umbruch in der Schweinehaltung für die Zukunft der Landwirtschaft bedeutet.
Wie die Kennzeichnung von Herkunft und Tierwohl einen Mehrwert für die Schweinebranche schaffen kann und wie der erfolgreiche Dialog mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern aussieht, sind weitere Aspekte, welche von Expertinnen und Experten aus Marketing und Handel thematisiert werden. Auf dem Weg zu mehr Tierwohl und -gesundheit werden zumdem praxistaugliche Lösungen vorgestellt. Welche Erfahrungen können aus der Umsetzung der TGD-Programme zum Thema PRRS und Antibiotika-Einsatz gewonnen werden? Wie kann der Schweinestall der Zukunft aussehen? Und wie kann Praxiswissen erfolgreich an Praktikerinnen und Praktiker vermittelt werden? Experten und Expertinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Entwicklung geben zahlreiche praxisrelevante Tipps und Antworten auf diese Fragen.
Tagungsgebühr inkl. Zugriff auf die
Wintertagunsmediathek des Fachtags
Fachtag Schweinehaltung:
Teilnahme: € 40,-
Teilnahme mit LFBISNR: € 20,-
SchülerInnen/StudentInnen/Landjugend: € 10,-
Alle Fachtage:
Teilnahme: € 80,-
Teilnahme mit LFBISNR: € 40,-
SchülerInnen/StudentInnen/Landjugend: € 20,-
Anmeldung:
Aufgrund des Online-Formats ist eine Anmeldung
zum Webinar und der Wintertagungs-Mediathek
erforderlich. Anmeldung unter wintertagung.at
Die ASP hält Schweinehalter weltweit in Atem. Aus den USA werden weitere Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung gemeldet.
Bis zum Einsatz eins Impfstoffs gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) in der Praxis werde es noch dauern, dämpfen Wissenschaftler die Erwartungen. Aber es gäbe auch gute Nachrichten. Die Entwicklung eines Impfstoffs würden erfolgreich voranschreiten.
Kürzlich legte ein Forscherteam des Agricultural Research Service (ARS) in den USA neue Ergebnisse vor. Sie zeigen, dass experimentell geimpfte Schweine, die ASP nicht nur überlebten, sondern oft auch frei von klinischen Symptomen blieben. Dazu wurde ein ASP-Virusstamm geimpft, der in Vietnam zirkulierte.
Die Arbeit schließt an den frühere Ergebnisse an, über die agrarheute im Mai 2020 ebenfalls berichtet hat. Die Forscher testeten den Impfstoff an zwei Gruppen von Schweinen. Die erste Gruppe bestand aus Hybriden der Rassen Yorkshire und Landrasse, die zweite aus Hybriden der vietnamesischen Mong Cai-Schweinen, die entweder mit Yorkshire- oder Landrasse-Schweinen gekreuzt waren.
Zuletzt gelang es einem isländischen Forscherteam einen Gentest zu entwickeln, der in der Lage ist das Virus der Afrikanischen Schweinepest in infizierten Schweinen und Schweinefleischprodukten nachzuweisen.
Das US-Heimatschutzministerium gab nun bekannt, dass die US-amerikanische US-amerikanische Wissenschaft- und Technikdirektion und das Unternehmen MatMaCorp eine erfolgreiche Bewertung des Gentests abgeschlossen haben. Im Rahmen eines kooperativen Forschungs- und Entwicklungsabkommens bewertete das Team, wie gut das tragbare Nukleinsäure-Analysesystem das ASP-Virus auf dem Feld nachweisen konnte. Dazu sammelten die Wissenschaftler Gewebeproben von infizierten Laborschweinen. Sie wiesen mithilfe des Gentests das ASP-Virus in oraler Flüssigkeit, Blut, Fleischgewebe, Knochenmark und in der Milz nach.
In China gelang es einem Forscherteam, erstmals einen wirksamen Impfstoff gegen die ASP zu entwickeln. Dieser soll in Labortests eine sichere Wirkung gegen das Virus aufweisen.
Auch in den USA wird an einem Impfstoff gegen die Tierseuche geforscht. Ende 2019 berichteten Wissenschaftler des Agricultural Research Service (ARS) des Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten, dass ein experimenteller Impfstoff in einer entsprechend hohen Dosis eine sogenannte sterile Immunität gegen die afrikanische Schweinepest bilden kann. Dies würde bedeuten, dass ein geimpftes Tier alle ASP-Viren nach der erfolgten Immunisierung vollständig eliminiert. Das Tier ist dann weder Virusträger, noch scheidet es das Virus aus. Laut der beteiligten Wissenschaftler ist dies dank eines bis dahin nicht charakterisierten Gens im ASP-Virus-Isolat Georgia möglich.
Eine Studie des VISAVET Health Surveillance Centre in Spanien bestätigt zudem, dass ein Impfstoff, der den Wildschweinen in Europa und Asien als Köder verabreicht wird, einen erheblichen Fortschritt in der Bekämpfung der ASP darstellt. Laut der Wissenschaftler liefert die Studie auch den Nachweis, dass diese Immunität über den Kontakt mit immunisierten Schweinen weitergegeben wird. Allerdings seien weitere Untersuchungen nötig, um zum Beispiel genau zu untersuchen, wie dies geschieht.
Trotz dieser Entwicklungen mahnt das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten vor zu viel Euphorie: Ein effektiver und praxistauglicher Impfstoff benötige noch weitere Untersuchungen und dies könne noch andauern.
Noch ein paar Sätze zum nachdenken
Manche Menschen wissen nicht, wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.
Manche Menschen wissen nicht, wie gut es tut, sie zu sehen
Manche Menschen wissen nicht, wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt
Manche Menschen wissen nicht, wie ärmer wir ohne sie wären
Manche Menschen wissen nicht, dass sie ein Geschenk des Himmels sind
Sie wüsten es, würden wir es ihnen sagen ( Paul Celan)
Um die Corona-bedingten, finanziellen Einbußen der amerikanischen Schweinehalter abzufedern, hat das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA ein Hilfsprogramm mit einem Etat von 50 Mio. $ veröffentlicht. Schweinehalter können daraus unter bestimmten Voraussetzungen eine Beihilfe von 54 $ je verkauftem Schwein für bis zu 10.000 Tiere erhalten, berichtet AgE.
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hat in der vergangenen Woche ein neues Programm mit einem Etat von 50 Mio. $ (44,3 Mio. Euro) zur Abfederung von finanziellen Einbußen der Schweinehalter durch die Corona-Pandemie lanciert. Wie die Farm Service Agency (FSA) erklärte, waren die Schweinehalter Corona-bedingt im Branchenvergleich mit dem größten Rückgang der Marktpreise konfrontiert. Das neue Spot Market Hog Pandemic Program (SMHPP) ist Teil der USDA-Pandemiehilfe für Landwirte und schließt Lücken in der bisherigen Unterstützung für Schweineproduzenten.
Unterstützung können Landwirte beantragen, die zwischen dem 16.04. und dem 01.09.2020 Schweine an Schlachtunternehmen mit einem vertraglich festgelegten Liefertermin verkauft haben. Die Schlachthöfe hatten ihre Tätigkeit wegen Covid-Erkrankungen von Mitarbeitern und Problemen in der Lieferkette einschränken müssen. In der Folge kauften sie im betreffenden Zeitraum weniger Schweine ein, was zu Preisdruck an diesem Markt führte. Die Beihilfe beläuft sich auf 54 $ (48 Euro) je verkauftem Schwein. Die Beihilfeobergrenze liegt bei 10.000 Schweinen je Landwirtschaftsbetrieb. Beihilfeanträge können bis zum 25.02.2022 eingereicht werden.
Seit Mai 2021 haben 900 Schweinehalter aufgegeben, im Vergleich zum Vorjahr 1.600. Und gegenüber 2011 sind es 12.100 Schweinehalter weniger. Das macht sich auch bei der Zahl der Tiere bemerkbar.
Zum Stichtag 3. November 2021 wurden nach vorläufigen Ergebnissen 23,6 Mio. Schweine in Deutschland gehalten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte, war das der niedrigste Schweinebestand seit dem Jahr 1996.
Gegenüber der Viehbestandserhebung zum Stichtag 3. Mai 2021 sank die Zahl der Schweine um 4,4 % oder 1.081.000 Tiere. Verglichen mit dem Vorjahreswert vom 3. November 2020 ist der Bestand um 9,4 % oder 2.450.300 Tiere zurückgegangen.
Für die einzelnen Tierkategorien beziehungsweise Gewichtsklassen ergibt sich für die Schweinehaltung folgendes Bild: Zum Stichtag 3. November 2021 wurden 10,9 Mio. Mastschweine in Deutschland gehalten, das waren 3,2 % beziehungsweise 359.600 Tiere weniger als ein halbes Jahr zuvor.
Ein Rückgang war dabei insbesondere bei den Mastschweinen mit 50 bis unter 80 kg Lebendgewicht zu verzeichnen, hier sank der Bestand um 8,1 % oder 422.800 auf 4,8 Mio. Tiere. Die Zahl der Mastschweine in der oberen Gewichtsklasse ab 110 kg Lebendgewicht stieg hingegen um 7,1 % oder 90.500 auf 1,4 Mio. Tiere. Der Bestand an Mastschweinen mit 80 bis unter 110 kg Lebendgewicht blieb mit 4,7 Mio. Tieren nahezu konstant (-0,6 % oder – 27.300 Tiere). Die Ferkelbestände verringerten sich im Vergleich zu Mai 2021 ebenfalls um 5,7 % beziehungsweise 418.300 auf 6,9 Mio. Tiere.
Auch im Zehnjahresvergleich ging sowohl die Zahl der gehaltenen Schweine als auch die Zahl der Betriebe zurück: Die Zahl der Schweine sank seit 2011 um 13,8 % oder 3,8 Mio. Tiere, während die Zahl der Betriebe um 39,1 % (-12.100 Betriebe) abnahm. Da die Zahl der Betriebe stärker abnahm als die Zahl der gehaltenen Schweine, erhöhte sich der durchschnittliche Schweinebestand in den vergangenen zehn Jahren von 886 auf 1.254 Schweine je Betrieb.
In der Schweinegesundheits-Verordnung gibt es seit Oktober Neuerungen bzw. präzisere Formulierungen der Regelungen. Was müssen Schweinebauern ab sofort besonders beachten?
Neue und präzisere Regelungen wurden im Oktober für die Schweinegesundheits-Verordnung festgelegt. Die größte Änderung betrifft das Stallwaschen: Nun ist neben der Reinigung auch eine verpflichtende Desinfektion vorgeschrieben. Dies stellt jetzt im Winter vor allem Betriebe mit Außenklimaställen vor eine Herausforderung (Stichwort: Kältefehler).
Beim Tiertransport gab es eine Präzisierung: Landwirte, die bei mehreren Lieferungen zum selben Betrieb fahren, müssen die betriebseigenen Fahrzeuge unmittelbar nach der letzten Rückkehr zum Heimbetrieb reinigen und auch desinfizieren. Stroh muss im Freien wildschweinsicher gelagert werden – zum Beispiel durch einen Elektrozaun. Zudem gilt nun für alle Sauenhalter eine Dokumentationspflicht, was Belegdatum, Spermaherkunft, Umrauschen, Wurfdaten usw. betrifft.
Schweinebauern, die Ställe mit Ausläufen oder Offenstallhaltung haben, müssen dies im Verbrauchergesundheitsinformationssystem (VIS) melden. Da die Frist bereits am 15. November ausgelaufen ist, gilt es, dies sofort nachzuholen. Wichtig ist die Meldung im Fall eines Auftretens von Afrikanischer Schweinepest, da die Behörden so die Landwirte gezielter informieren können.
Tschechien drängt mit 13 weiteren Mitgliedstaaten auf EU-Sonderhilfen für die Schweinemäster. Diese werden von Kommission bei ausbleibender Marktentspannung möglicherweise in Erwägung gezogen.
EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski sieht bei den Schlachtschweinepreisen das Ende der Talsohle erreicht. Diese Einschätzung gab der Pole beim Brüsseler Agrarratstreffen letzte Woche anlässlich der Forderung der tschechischen Delegation nach Sonderhilfen der Kommission für den EU-Schweinemarkt.
Unterstützt wurde die Erklärung aus Prag, in der sich das Land unter anderem für Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung (PLH) aussprach, von 13 weiteren Mitgliedsländern, darunter Frankreich, Polen sowie Bulgarien und Portugal.
Der Agrarkommissar versicherte aber auch, dass Maßnahmen wie die PLH in Erwägung gezogen würden, allerdings nur dann, wenn sich der europäische Schweinemarkt entgegen der aktuellen Erwartungen nicht zeitnah erholen werde. Der zwischenzeitliche Anstieg der Ferkelpreise stimme ihn jedoch zuversichtlich, dass es bald wieder aufwärts gehen könne, so Wojciechowski.
Die sehr niedrigen Schlachtschweinepreise und die schwierige wirtschaftliche Lage der Schweinehalter waren bereits im November und Oktober Thema der Agrarratssitzungen. Spanien wies in einer separaten Erklärung auf die zuletzt drastisch gestiegenen Betriebsmittelkosten der europäischen Landwirte hin. Diese Initiative wurde gleich von 18 EU-Ländern mitgetragen, insbesondere von Polen, Finnland, Rumänien und der Slowakei. Der spanische Agrarminister Luis Planas betonte, die Produzenten seien das schwache Glied in der Kette. Er forderte einen gesamteuropäischen Ansatz zur Lösung der Probleme.
Wojciechowski betonte dazu, dass die Kommission die Entwicklung der Betriebsmittelmärkte genauestens beobachte. Durchaus vorstellbar ist aus Sicht des Agrarkommissars, dass es als Folge der hohen Düngemittelpreise zu Änderungen bei den Fruchtfolgen kommt, was zu Versorgungsengpässen bei bestimmten Agrarrohstoffen führen könnte. Neben dem Anstieg der Stickstoffdüngerpreise, bedingt durch das teure Erdgas, sei es zuletzt auch zu Preiserhöhungen bei den Phosphordüngern gekommen. Diese seien vor allem auf Handelsschwierigkeiten mit den Herkunftsländern China, Russland und Belarus zurückzuführen, erklärte der Brüsseler Agrarchef.
Der Abteilungsleiter für „EU-Angelegenheiten und Internationale Zusammenarbeit“ im Bundeslandwirtschaftsministerium, Friedrich Wacker, stellte fest, dass eine Reihe von Faktoren für die schwierige Lage der Schweinehalter verantwortlich sei. Dazu zählten vor allem die Corona-Krise und die Afrikanische Schweinepest (ASP).
Von der Kommission forderte Wacker, die Entwicklung des Schweinemarktes genau zu beobachten. Deutschland hatte allerdings weder die tschechische noch die spanische Erklärung unterstützt.
Als äußerst kritisch bewertete Polen die Situation für seine Schweinehalter. Die Warschauer Delegation beklagte, dass die überwiegende Mehrheit der Mäster nicht mehr kostendeckend arbeiten könne. Da viele Schweinehalter kaum mehr Perspektiven sähen, gäben sie auf, vor allem die kleinen Betriebe. Von der EU-Kommission forderte Warschau deshalb erneut, Hilfen bereitzustellen.
Der Abteilungsleiter für „EU-Angelegenheiten und Internationale Zusammenarbeit“ im Bundeslandwirtschaftsministerium, Friedrich Wacker, stellte fest, dass eine Reihe von Faktoren für die schwierige Lage der Schweinehalter verantwortlich sei. Dazu zählten vor allem die Corona-Krise und die Afrikanische Schweinepest (ASP).
Von der Kommission forderte Wacker, die Entwicklung des Schweinemarktes genau zu beobachten. Deutschland hatte allerdings weder die tschechische noch die spanische Erklärung unterstützt.
Als äußerst kritisch bewertete Polen die Situation für seine Schweinehalter. Die Warschauer Delegation beklagte, dass die überwiegende Mehrheit der Mäster nicht mehr kostendeckend arbeiten könne. Da viele Schweinehalter kaum mehr Perspektiven sähen, gäben sie auf, vor allem die kleinen Betriebe. Von der EU-Kommission forderte Warschau deshalb erneut, Hilfen bereitzustellen. Agra Europe (AgE)
Laut Österreichischer Schweinebörse führte der fehlende Schlachttag am 8. Dezember zu
einem Anwachsen des Rückstaus bei schlachtreifen Schweinen. Verzögerte Schlacht-
termine und hohe Durchschnittsgewichte waren die Folge. Letztere liegen seit Anfang
November bei etwa 100 kg und könnten im Laufe des Dezembers noch weiter zunehmen.
Der einzige Lichtblick im Fleischgroßhandel war die Hoffnung auf einen zumindest teil-
weisen Ausgleich bisheriger Umsatzverluste durch die Öffnung der Gastro- und Touristik-
betriebe in den heimischen Schigebieten.
Demzufolge zeigen sich die Unternehmen in der Fleischwirtschaft aktuell zufrieden, auch das nötige Personal scheint wieder vollständig an Bord zu sein. Absolut unbefriedigend bleibt hingegen die Situation auf Erzeugerebene. Während das drittschlechteste Jahr der letzten zehn Jahre bzgl. Schweinepreis zu Ende geht, erzielen Betriebsmittelpreise historische Höchstniveaus.
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt verringerte die steigende Nachfrage die Rückstell-
mengen. Eine Ferkelvermarktung ganz ohne Verzögerungen war aber noch nicht möglich.
Die Notierung bleibt in der 50. Kalenderwoche weiterhin unverändert bei EUR 1,80 je kg.
Europaweit war eine Belebung der Ferkelnachfrage spürbar. In Deutschland lieferte die
Anhebung des Schlachtschweinepreises zusätzliche Impulse. Die Notierungen bewegten
sich im Bereich stabil bis steigend.
Der EU-Schweinemarkt stand im Zeichen der Produktion für die Weihnachtsfeiertage.
Dementsprechend groß war die Nachfrage der Schlachthöfe, aufgrund der Corona-
Pandemie jedoch geringer als in früheren Jahren. Da ein relativ umfangreiches Angebot
zur Verfügung stand und die Chinaexporte weiterhin fehlten, blieben Preisanstiege weit-
gehend aus. Die meisten Notierungen lagen auf Vorwochenniveau.
In Deutschland setzten die großen Schlachtunternehmen den Preisanstieg der Vorwoche
nur bei vertraglich gelieferten Schweinen um, für frei vermarktete Tiere zahlten sie unver-
änderte Hauspreise. Der Markt wird zumeist als ausgeglichen beschrieben, der Absatz
erfolgt zeitnah und problemlos. Im Fleischhandel ist trotz vorsichtiger Bestellungen etwas
mehr Bewegung als zuletzt.
EU-Fleischhandel setzt auf verantwortungsvolle Tierhaltung
Die verantwortlichen Akteure des europäischen Vieh- und Fleischhandels haben sich auf der Konferenz „EU-Tierschutz heute und morgen“ für eine verantwortungsvolle Tierhaltung ausgesprochen. 17.12.2021 06:00 von Agra Europe (AgE) Laut dem Vorsitzenden des des Bundesverbandes Vieh und Fleisch (BVVF) Heinz Osterloh führe die Konzentration der Schlachthöfe zu wenige Betrieben, aber höheren Standards bei Hygiene, Tierschutz und Umweltanforderung.
Für eine verantwortungsvolle Tierhaltung haben sich die verantwortlichen Akteure des europäischen Vieh- und Fleischhandels ausgesprochen. Auf der Konferenz der EU-Kommission „EU-Tierschutz heute und morgen“ am vergangenen Donnerstag appellierten Vertreter der Europäischen Vieh- und Fleischhandelsunion (UECBV) allerdings an die EU-Kommission, beispielsweise im Rahmen der Umsetzung der Farm-to-Fork-Strategie einen fairen Interessenausgleich zwischen den unterschiedlichen Akteuren nicht aus dem Blickfeld zu verlieren.
Der Vorsitzende des niederländischen Fleischverbandes (COV), Laurens Hoedemaker, hob hervor, dass Fleischproduzenten im Einklang mit den gesellschaftlichen Werten gute Lebensmittel bereitstellten und bestrebt seien, ihre Tiere so zu behandeln, dass jedes unnötige Leiden vermieden werde. Im Hinblick auf die Diskussion um verschiedene Betäubungstechniken wies Hoedemaker darauf hin, dass sowohl die elektrische Betäubung als auch die CO2-Betäubung Vor- als auch Nachteile aufwiesen. Es sei aber wichtig, dass der Betreiber die Wahl habe müsse, das für seinen Schlachtbetrieb am besten geeignete Mittel auswählen zu dürfen.
Heinz Osterloh, Vorsitzender des Bundesverbandes Vieh und Fleisch (BVVF) und Vizepräsident der UECBV, machte derweil deutlich, dass die fortwährende Konzentration von Schlachthöfen in der EU auf das hohe Niveau zurückzuführen sei, das in Schlachtbetrieben für Hygiene, Tierschutz und Umweltanforderungen eingefordert werde. Dies führe zu weniger Schlachthöfen, aber mit höheren Standards.
Die Leiterin der Tierrechtsorganisation Compassion in World Farming EU, Olga Kikou, drängte derweil in einem anderen Diskussionspanel darauf, die Haltungsform der Käfighaltung „so schnell wie möglich“ und für alle Tierarten zu verbieten. Ein solches System passe nicht mehr in die heutige Gesellschaft. Kikou forderte die EU-Kommission auf, ihren für 2023 angekündigten Legislativvorschlag zum Auslaufen der Haltungsform vorzuziehen. Zudem drängte sie auf eine möglichst kurze Übergangsperiode
Die hohen Düngerpreise bringen die Düngerhersteller dazu, wieder zu produzieren. Wenn die Produktion auf Hochtouren läuft, wird das Angebot irgendwann die Nachfrage einholen und die Düngerpreise werden wieder fallen. Analysten glauben, dass dies in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 sein könnte.
Ein Großteil der europäischen Ammoniakproduktion des größten europäischen Stickstoffdünger-Herstellers Yara geht nach eigenen Angaben wieder in Betrieb. „Der Preis für Stickstoffdüngemittel ist auf ein Niveau gestiegen, bei dem es für uns rentabel ist, die Produktion zu starten. Und darüber hinaus ist auch der globale Ammoniakpreis sehr stark gestiegen“, sagte ein Yara-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Preise für Stickstoffdünger und andere Mineraldünger hatten zuletzt in Europa, den USA, aber auch in China und Russland neue Rekordmarken erreicht – die deutlich über den bisherigen Allzeithochs lagen. Das Unternehmen sagte in einer Erklärung, dass es zwar bestrebt sei, die Kunden weiterhin zu beliefern, es jedoch nicht ausschließen könne, die Ammoniakproduktion bei Bedarf erneut zu drosseln.
Zahlreiche andere große Düngerhersteller wie das US-Unternehmen CF Industries Holdings, BASF oder die Stickstoffwerke Piesteritz haben die Produktion ebenfalls deutlich runtergefahren. Das norwegische Düngemittelunternehmen Yara hat den Großteil seiner europäischen Ammoniakproduktion nun wieder in Betrieb genommen, nachdem die Preise für Fertigdünger gestiegen sind.
John Deere will auf lange Sicht in den Markt mit akkubetriebenen Fahrzeugen im Rasenpflege- und Kommunalbereich einsteigen und sichert sich nun die Mehrheit am österreichischen Unternehmen Kreisel.
Deere & Company hat eine endgültige Vereinbarung zum Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an Kreisel Electric GmbH & Co KG („Kreisel“), einem Anbieter von Batterietechnologie mit Sitz in Rainbach im Mühlkreis, Österreich, unterzeichnet.
Kreisel entwickelt elektrische Batteriemodule und -packs mit hoher Energiedichte und Haltbarkeit. Darüber hinaus hat Kreisel eine Ladeinfrastrukturplattform (CHIMERO) entwickelt, die diese patentierte Batterietechnologie nutzt.
Seit 2014 ist Kreisel ein führender Innovator, der sich auf die Entwicklung von flüssigkeitsgekühlten elektrischen Batteriemodulen und -packs für Hochleistungs- und Off-Highway-Anwendungen konzentriert. Das Unternehmen verfügt über ein differenziertes Angebot an Batterietechnologie und batteriegepufferter Ladeinfrastruktur und bedient derzeit einen globalen Kundenstamm in verschiedenen Endmärkten, darunter Nutzfahrzeuge, Off- Highway-Fahrzeuge, Marine, E-Motorsport und andere Hochleistungsanwendungen.
John Deere sieht eine wachsende Nachfrage nach Batterien als Batterieelektrisches- oder Hybridantriebssystem für Fahrzeuge. Produkte aus dem Deere-Portfolio wie Rasenmäher, kompakte Kommunaltraktoren, Kleintraktoren, kompakte Baumaschinen und einige Straßenbaumaschinen könnten ausschließlich auf Batterien als primäre Energiequelle setzen. Deere beabsichtigt, weiterhin in die Kreisel Technologien zu investieren und diese zu entwickeln, um Innovationen zu schaffen, den Kunden einen Mehrwert zu bieten und auf eine Zukunft mit emissionsfreien Antriebssystemen hinzuarbeiten.
Die Mehrheitsbeteiligung an Kreisel Electric ermöglicht Deere nach eigener Aussage die optimale Integration von Fahrzeug- und Antriebsstrangdesigns auf der Basis von hochdichten Batteriepaketen und die Nutzung der Ladetechnologie von Kreisel zum Aufbau der für die Kundenakzeptanz erforderlichen Infrastruktur. „Die Batterietechnologie von Kreisel kann in der gesamten Produktpalette von Deere eingesetzt werden, und die Markterfahrung von Kreisel wird Deere beim Ausbau unseres Portfolios an batterieelektrischen Fahrzeugen zugutekommen. Deere wird das Know-how, die globale Präsenz und die Finanzierung bereitstellen, damit Kreisel sein schnelles Wachstum in den Kernmärkten fortsetzen kann“, sagt Pierre Guyot, Senior Vice President, John Deere Power Systems.
Laut Guyot ist der Aufbau eines elektrifizierten Portfolios von zentraler Bedeutung für das Nachhaltigkeitsziel von John Deere, neue Technologien zu entwickeln, die die Umweltauswirkungen neuer Produkte reduzieren und auf emissionsfreie Antriebssysteme für Maschinen hinarbeiten, während gleichzeitig die Effizienz und Produktivität unserer Kunden gesteigert wird.
Kreisel Electric wird seine Mitarbeiter, seinen Markennamen und sein Warenzeichen beibehalten und weiterhin von seinem derzeitigen Standort in Österreich aus operieren, um seinen wachsenden Kundenstamm zu bedienen. Das Unternehmen wurde von den Brüdern Johann, Markus und Philipp Kreisel gegründet und beschäftigt rund 160 Vollzeitmitarbeiter. Die Transaktion bedarf der endgültigen behördlichen Genehmigung in Österreich und wird voraussichtlich in etwa 60 Tagen abgeschlossen sein. Finanzielle Details werden nicht bekannt gegeben.
Frankreich ist es als erstem EU-Land gelungen, ein ASP-Regionalisierungsabkommen mit China zu unterzeichnen sie könne besser verhandeln.
.Nach vier Jahren harter und mitunter zäher Verhandlungen ist es Frankreich jetzt als erstem EU-Land gelungen, mit China ein ASP-Regionalisierungsabkommen abzuschließen. Es besagt, dass Frankreich auch im Falle eines ASP-Ausbruchs weiterhin Schweinefleisch nach China exportieren darf. Voraussetzung ist allerdings, dass weniger als 20 % aller französischen Departements vom ASP-Geschehen betroffen sind. In diesem Fall wären nur die jeweiligen Regionen von ASP-Ausfuhrbeschränkungen nach China betroffen.
Wie das französische Onlineportal „Porcmag“ berichtet, wurden die Verhandlungen auf höchster politischer Ebene zwischen dem französischen Minister für Wirtschaft, Finanzen und Aufschwung, Bruno Le Maire, und dem stellvertretenden Ministerpräsidenten der Volksrepublik China, Hu Chunhua, geführt. „Diese Vereinbarung sichert die Exporte unserer Schweineproduzenten. Sie ist eine entscheidende Garantie für stabile Preise und den Wohlstand unserer Landwirte“, hob der französische Wirtschaftsminister die Bedeutung des Abkommens hervor.
Minister Bruno Le Maire zeigte sich zudem zuversichtlich, dass die Vereinbarung mit China eine Vorlage für weitere Sektoren der französischen Wirtschaft und auch für andere Länder sein könne hoffentlich.
Der Verbandes österreichischer Schweinebauern (VÖS) gibt ein neues Tierwohl-Strategiepapier heraus.
Die österreichische Schweinewirtschaft ist mit großen Herausforderungen konfrontiert. Die Effekte der Covid-19-Pandemie und dem Vorrücken der Afrikanischen Schweinepest verursachen eine äußerst schwierige Marktlage in Österreich und Europa. Landwirte und Landwirtinnen sind verunsichert, die nötigen Investitionen zum Erhalt der Selbstversorgung blieben in den vergangenen Jahren überwiegend aus. Dazu kommt ein unsachlicher öffentlicher Diskurs über die heimische Schweinewirtschaft.
Der Wunsch nach mehr Tierwohl wird immer lauter – jedoch verursachen Tierwohlsysteme höhere laufende und Investitionskosten, die abgegolten werden müssen. Vor diesem Hintergrund nimmt die organisierte Schweinebranche ihre Verantwortung wahr, und verschreibt sich einem marktbasierten Weg zu mehr Tierwohl in der Schweinehaltung.
1. Höhere Tierhaltungsvorschriften im AMA-Gütesiegel heben 45% der österreichischen Produktion über das gesetzliche und international übliche Niveau.
2. Eine Differenzierung der Tierwohl-Module im AMA-Gütesiegel soll mehr Konsumenten und Konsumentinnen zum Einkauf motivieren.
3. Die Neuaufstellung der Österreichischen Schweinebörse stärkt die überregionale Zusammenarbeit im Bereich Tierwohl- und Qualitätsprogramme.
4. Neue Ansätze in der Schweinehaltung sollen in enger Kooperation von Forschung und Praxis – wie z.B. im aktuellen Projekt IBeSt – erforscht und verbessert werden.
5. Im Bereich der Tiergesundheit entstehen durch den Österreichischen Tiergesundheitsdienst neue Möglichkeiten in der Umsetzung österreichweiter Programme.
6. Die öffentliche Hand unterstützt durch attraktive Investitionsfördersätze, ÖPUL-Maßnahmen und politische Begleitmaßnahmen den marktbasierten Weg zu mehr Tierwohl.
Die Zahl der amtlich bestätigten Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Deutschland ist im Verlauf der letzten Woche durch weitere Funde in Brandenburg und Sachsen angestiegen. In Mecklenburg-Vorpommern wurden bei der Fallwildsuche mit Drohnen und Spürhunden hingegen keine weiteren Fälle festgestellt und das erweiterte ASP-Kerngebiet bei Redlin wurde fertig eingezäunt.
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat in den vergangenen Tagen bis zum 09.12.2021 in Brandenburg und Sachsen weitere ASP-Fälle bei Wildschweinen festgestellt. Die meisten Funde gab es im Landkreis Görlitz in Sachsen. In Mecklenburg-Vorpommern wurden bislang hingegen keine weiterenverendeten Wildschweine zwischen Marnitz in den Ruhner Bergen und Redlin an der Landesgrenze zu Brandenburg gefunden.
Nach aktuellen Angaben des Tierseuchen-Informationssystems (TSIS) gibt es mittlerweile insgesamt 2.947 bestätigte ASP-Fälle beim Schwarzwild in Brandenburg und Sachsen. Bei den ASP-Fällen in Hausschweinebeständen ist es bislang bei den bisherigen drei betroffenen Betrieben geblieben.
Der Aufbau eines Elektrozauns im Bereich Redlin in der Gemeinde Siggelkow zur Eindämmung der ASP wurde zügig abgeschlossen. Seit vergangenem Freitag waren 60 Feuerwehrleute, Mitarbeiter der Kreis- und der Landesstraßenmeisterei, aus dem Forst und des Technischen Hilfswerks im Einsatz, um die neue Trasse zu ziehen.
Die Suche nach verendeten Wildschweinen im gefährdeten Gebiet verlief ohne weitere Funde und wird weiter begleitet von einer Drohne des Landesforst und mit speziell ausgebildeten Suchhunden.
Aus gegebenem Anlass weist die Veterinärbehörde des Landkreises Ludwigslust-Parchim insbesondere auf strikte Regelungen für das Kerngebiet hin: Bis auf Widerruf ist dort das Betreten und Befahren des Waldes und der offenen Landschaft einschließlich Reiten oder sonstiger Fortbewegung mit Tieren untersagt. Über begründete Ausnahmen entscheidet das Veterinäramt. Das Kerngebiet als Teil des gefährdeten Gebiets wird durch einen Zaun, soweit technisch möglich, vollständig eingegrenzt, um das Entweichen oder Zuwandern von Schwarzwild zu verhindern. Im gefährdeten Gebiet dürfen Hunde nicht frei umherlaufen. Für alle Restriktionszonen (gefährdetes Gebiet einschließlich Kerngebiet, Pufferzone) gilt bis auf Weiteres Jagdruhe.
Seit Wochen warten die Schweinehalter in Deutschland auf einen Preisanstieg. Nun ist es endlich soweit. Es geht nach oben. Allerdings nur um mickrige 3 Cent. Aber immerhin – ein Anfang.
Trotz recht ordentlicher Nachfrage sind die Fleischpreise deshalb nicht weiter gestiegen. Für das Weihnachtsgeschäft hatte man sich Hoffnung auf steigende Fleischpreise gemacht, jegliche Versuche die Erlöse zu erhöhen, konnten jedoch nicht umgesetzt werden.
Einige große Schlachtunternehmen wie Tönnies und Vion scheinen den leichten Preisanstieg offenbar jedoch nicht umsetzten zu wollen. Bei ihnen steht auch morgen noch der alte Preis auf der Einkaufliste. Also:Hauspreise!
Bei uns in Österreich bleibt alles gleich. und laut Österreichischer Schweinebörse flossen auf dem Inlandsmarkt schlachtreife Schwei-
ne regional unterschiedlich ab. Während in der Steiermark kaum Überhänge bestanden,
musste in Ober- und Niederösterreich der Schlachttermin in vielen Fällen um mehrere Ta-
ge nach hinten verschoben werden. Der Feiertag am 8. Dezember kam so gesehen zur
Unzeit. Im Fleischhandel machte sich der weitgehende Ausfall der Gastronomie und Hotel-
lerie besonders bei Edelteilen wie Karree, Filet und Schinken bemerkbar. Diese Waren-
gruppe kann im Advent üblicherweise mit spürbaren Aufschlägen vermarktet werden. Ex-
portorientierte Schlachtbetriebe beklagten das internationale Dumpingangebot auf allen
Geschäftsebenen. Die Fleischbranche hoffte auf ein baldiges Ende des Personaleng-
passes, wodurch das Weihnachtsgeschäft doch noch einmal Fahrt aufnehmen könnte.
Aufgrund der verspäteten Abholung der schlachtreifen Schweine verzögerte sich auch das
Nachrücken der Ferkel in die Mast. Das seit Monaten angespannte Absatzgeschehen auf
dem österreichischen Ferkelmarkt wurde dadurch zusätzlich belastet. Eine Anhebung der
Notierung war unter diesen Umständen nicht möglich.
Auf dem EU-Schweinemarkt stand weiterhin in fast allen Mitgliedsländern ein großes An-
gebot zur Verfügung. Wenige Wochen vor Weihnachten erreichten allerdings auch die
Schlachtungen ein hohes Niveau. Die Branche war bemüht, Überhänge vor den Feier-
tagen zu vermeiden. Somit blieben die Notierungen zumeist stabil, Italien verzeichnete
erneut einen Anstieg.
Sichere Kommunikation im Internet kann ganz schön verwirrend sein. Zum Glück hat das FBI die Sicherheits-Features von verschiedenen Messenger-Apps für uns verglichen.
Beim vertraulichen Kommunizieren über Messenger-Apps gibt es viele Stolperfallen, das musste auch unserer österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz schmerzlich feststellen. In einem von Rolling Stone kürzlich veröffentlichten Dokument hat die US-Bundespolizei FBI aufgeschrieben, auf welche Daten sie bei welcher App legal zugreifen kann – und liefert diese im praktischen Tabellenformat! Was halten die Überwachungsprofis des FBI von den Datenschutz-Versprechen bei iMessage, WhatsApp, Signal und Co? Wir bringen dir die neuesten Tipps zu sicherer Kommunikation, direkt vom potenziellen Überwacher.
Apple wirbt gerne mit hohen Privatssphärestandards, doch der hauseigene Chatdienst iMessage schneidet im FBI-Vergleich nicht gut ab. Wenn ein Gerichtsbeschluss es verlangt, muss Apple herausgeben, nach welchen Nutzer*innen du in den letzten 25 Tagen in der App gesucht hast – und wer nach dir gesucht hat.
Besonders heikel wird es, wenn du deine Nachrichten in der iCloud gesichert hast. Die ist zwar ganz schön praktisch und eigentlich auch verschlüsselt, aber hat einen großen Haken: Apple hat die Schlüssel, die zum Entschlüsseln der Cloud benötigt werden. Das heißt: mit einem Durchsuchungsbeschluss kann das FBI sich die Schlüssel holen und so auf deine Nachrichten in der Cloud zugreifen.
Das gleiche Problem hatte auch Weltmarktführer WhatsApp. Wer WhatsApp auf einem iPhone benutzt, kann auch hier Back-Ups in der iCloud machen. Auch dann waren die Nachrichten im Ernstfall bisher nicht sicher. Ähnliche Probleme gab es bei Back-Ups über Google Drive. Seit kurzem bietet WhatsApp jedoch auch Ende-zu-Ende-verschlüsselte Back-Ups an.
Für den Umgang mit Metadaten gibt es für die Facebook-Tochter Minuspunkte im FBI-Verbrauchercheck. Auf Anfrage meldet WhatsApp alle 15 Minuten, wem du Nachrichten geschrieben hast und von wem du welche erhalten hast. Die Kommunikation kann also quasi in Echtzeit überwacht werden. „Pen register“ heißt dieses Feature, das keine der anderen Apps im Vergleich bietet. Die Inhalte der Nachrichten sind nicht dabei, trotzdem sind Metadaten nicht zu unterschätzen. Wenn herauskommt, dass du gestern Nacht deine Ex-Freundin 17-mal angerufen hast oder jeden Donnerstag einem Drogendealer schreibst, könnte das mehr über dich aussagen als du gerne hättest, auch wenn die Inhalte nicht bekannt sind.
Außerdem speichert WhatsApp die Kontakte seiner Nutzerinnen im Klartext auf seinen Servern. Wenn ein Durchsuchungsbeschluss gegen dich vorliegt, muss WhatsApp alle deine Kontakte rausrücken, und eine Liste aller Nutzerinnen, die dich als Kontakt eingespeichert haben.
Signal schneidet da deutlich besser ab: Hier kann das FBI nur herausfinden, wann genau du dich registriert hast und wann du das letzte Mal online warst. Bei Threema sieht es ähnlich aus. Hier fallen noch ein paar weitere Daten an, allerdings keine, die viel über deine Kommunikation aussagen.
Bei Telegram wirkt das FBI etwas ratlos: Der russische Messenger nenne keine Kontaktdaten, an die sich Strafverfolgungsbehörden für Anfragen wenden können. Laut eigenen Angaben verrate der Dienst „vielleicht“ IP-Adressen und Telefonnummern, wenn es um Terrororganisationen geht. Telegram hat jedoch einige Schwächen, zum Beispiel sind Chats nicht standardmäßig Ende-zu-Ende-verschlüsselt.
Die in China weit verbreitete App WeChat gibt keine Informationen über Accounts heraus, die in China erstellt wurden. Von anderen Nutzer*innen kann der Name, die Handynummer, die E-Mail-Adresse und die IP-Adresse weitergegeben werden. Gegenüber dem FBI ist WeChat zwar sehr zurückhaltend, doch die chinesische Regierung nutzt die App zur Überwachung und Zensur von Nachrichten.
Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Matthias Kinsella
Öl ist derzeit ein teures Gut, in einigen Lebensmitteln ist es jedoch gratis zu haben. Was einigermaßen besorgniserregend ist. So findet Foodwatch gesundheitsgefährdendes Mineralöl etwa in Brühwürfeln und Nuss-Nougat-Cremes. Die Verbraucherorganisation fordert einen EU-weiten Grenzwert.
Viele Lebensmittel sind mit gefährlichen Mineralölrückständen belastet, wie ein europaweiter Labortest der Verbraucherorganisation Foodwatch zeigt. Für die aktuelle Untersuchung wurden 152 Produkte aus Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich und den Niederlanden in zwei verschiedenen Laboren untersucht.
Ergebnis: In 19 Produkten (12,5 Prozent) wurden Mineralölrückstände nachgewiesen. In Deutschland sind Nutella, Nusspli Nuss-Nougat-Creme sowie Brühwürfel und Bratensauce von Knorr betroffen. Die Produkte müssten sofort öffentlich zurückgerufen werden, fordert Foodwatch.
Als Nachweisgrenze gilt dabei in den allermeisten Produkten ein Wert von 0,5 mg pro Kilogramm. Die Kontaminationswerte reichen bei dem Test von 0,63 mg/kg (in Bio-Nuss-Nougat-Aufstrich aus Belgien) bis zu enormen 82 mg/kg (in Knorr Bratensaft Basis aus Deutschland). Knorr-Bouillonwürfel des Herstellers Unilever wurden in mehreren Chargen in den fünf Ländern als stark mit MOAH kontaminiert identifiziert. Bei der Schoko-Creme Nutella von Hersteller Ferrero war eine Charge aus Deutschland mit 2,3 mg/kg MOAH verunreinigt, in den anderen Chargen war der Stoff hingegen nicht nachweisbar.
Aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe, kurz MOAH, sind Überbleibsel aus Erdöl. Die Substanzen können krebserregend sein oder das Erbgut schädigen. Weshalb solche Rückstände selbst in kleinsten Mengen nicht in Lebensmitteln enthalten sein sollten. Neben Maschinen bei Ernte und Verarbeitung kann auch die Verpackung der Grund für die Mineralöl-Verunreinigung sein. So enthalten zum Beispiel Verpackungen aus Altpapier oft Mineralöle aus Druckfarben, die auf Lebensmittel übergehen können.
Der Spaltenboden in der Schweinehaltung bleibt. Ab 2023 wird es aber bei Um- und Neubau von Schweineställen nur mehr Haltungsformen mit eigenen Liegeflächen geben. Das wurde heute im Parlamentsausschuss beschlossen.
Das neue Stallsystem mit Liegeflächen wurde im Rahmen von Tierwohlprogrammen in Dänemark bereits erfolgreich erprobt. Jetzt kommt es auch in Österreich. Kommende Woche wird die finale Debatte zum Tierschutzvolksbegehren im Parlament stattfinden. Ab 2023 wird es bei Um- und Neubau von Schweineställen nur mehr Haltungsformen mit eigenen Liegeflächen geben. Damit beginnt die Schweinebranche mit dem Ausstieg aus der bis dato praxisüblichen Vollspaltenhaltung.
„Junge Schweinehalter sind sich unsicher, ob sie mit ihrer Form der Schweinehaltung eine Zukunft haben. Mit dem heutigen Entschließungsantrag zum Tierschutzvolksbegehren geben wir ihnen Perspektiven und Planungssicherheit. Damit ist ein großer Schritt in Richtung mehr Tierwohl und gleichzeitig mehr Bauernwohl gelungen“, so Bauernbund-Präsident Abg. z. NR DI Georg Strasser. Er betont, dass die Schweinebranche mit einer Weiterentwicklung in mehreren Schritten den Wünschen der Gesellschaft nach einerseits mehr Tierwohl und andererseits der Selbstversorgung gerecht werden will.
Ein großer Hebel zur Veränderung ist dabei das AMA-Gütesiegel. „Die Aufwertung des AMA-Gütesiegels, vor allem in der Basis, ist für manche ein kleiner Schritt, für die Schweinehalter jedoch ein sinnvoller und bedeutender. Die angestrebte Veränderung greift für die breite Basis (95%). Zudem sollen im Premiumsegment (5%) bis 2030 eine Million Schweine in Premium und Bio-Qualität auf heimischen Betrieben produziert und verkauft werden“, so Strasser.
• Der höhere österreichische Förderstandard 2022 wird ab 2023 zum gesetzlichen Mindeststandard für Um- und Neubauten. Moderne Stallhaltungssysteme, die in dänischen Tierwohlprogrammen gut erprobt sind, werden ab 2023 zur gesetzlichen Norm: Mehr Bewegungsmöglichkeiten, eigene Liegeflächen, Klimatisierung, mehr Beschäftigungsmaterial. Damit sind wir deutlich über dem EU-Standard in der Schweinehaltung.
• Im AMA-Gütesiegel wird dieser Standard ab 2032 zur Pflicht – ab diesem Zeitpunkt ist der Vollspaltenboden im AMA-Gütesiegel Vergangenheit. Das betrifft rund 40% der Schweine in Österreich.
• Umstellung der öffentlichen Beschaffung auf den Standard AMA-Gütesiegel Tierwohl und BIO bis 2030, sowie Unterstützung der Pläne der AMA zum Ausbau der Schweinehaltung im Premiumsegment (AMA Tierwohlsiegel und Bio-Haltung) auf 1 Mio. Schweine bis 2030.
• Unterstützung für die Schweinebetriebe über die Investitionsförderung „Tierwohlpakt“ und über Module im neuen ÖPUL.
• Start Projekt „Innovationen für bestehende Schweineställe – IBeSt“ mit Einbindung der Praktiker, Ministerien, Wissenschaft, Experten und Tierschutzorganisationen.
• Umsetzung des Verbots des routinemäßigen Kupierens der Schwänze von Schweinen mithilfe einer verpflichtenden Tierhaltererklärung und einer Risikoanalyse. Mit der Risikoanalyse bei schweinehaltenden Betrieben zur Beurteilung der Faktoren, die zu Kannibalismus und Schwanzbeißen führen, sowie der darauf basierenden verpflichtenden Umsetzung von Verbesserungen der Haltungsbedingungen wird erreicht, dass der Anteil von Schweinen mit unversehrten Schwänzen kontinuierlich erhöht wird, und damit das routinemäßige Kupieren der Schwänze endet.
Aufgabe der Politik ist es, einen klaren Weg zu tierwohlgerechten Haltungsformen mittels Förderanreizen, Marktanreizen, Bewusstseinsbildung, und gesetzlichen Regelungen mit angemessenen Übergangsfristen vorzuzeichnen. Neben der Weiterentwicklung relevanter Rechtsakte braucht es Marktanreize, zielgerichtete Beratungsangebote und ausgeklügelte Fördersysteme.
Chinas Schweineproduktion wächst nach Regierungsangaben weiter. Der Sauenbestand liegt über der angestrebten Marke von 41 Mio. Tieren. Für Chinas Frühlingsfest seien genug Schlachtschweine vorhanden.
Nach einem langen und deutlichen Verfall sind die Schlachtschweinepreise in China von ihrem Tiefpunkt Anfang Oktober bis zur vergangenen Woche wieder um fast 70 % gestiegen; sie verfehlen das Vorjahresniveau aber weiter deutlich. Der jüngste Preisauftrieb hat bei globalen Exporteuren die Hoffnung geweckt, dass die entstandenen Verluste der Produzenten während der Tiefpreise das heimische Angebot haben schwinden lassen und Chinas Importnachfrage für Schweinefleisch wieder anzieht. Doch dies sieht der Direktor des Amtes für Tierhaltung im Pekinger Landwirtschaftsministerium, Xin Guochang, anders. Gegenüber dem Staatssender CCTV wies er kürzlich darauf hin, dass Chinas Schweinefleischerzeugung in den ersten drei Quartalen 2021 verglichen mit der Vorjahresperiode um 38 % auf 39,2 Mio. t gestiegen sei.
Im Folgemonat Oktober seien 30,2 Mio. Schweine geschlachtet worden, was einem Zuwachs von 5,1 Mio. Stück gegenüber September und von 111 % im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeute. Laut Guochang gab es Ende Oktober 43,5 Mio. Sauen in China, was über dem angestrebten Niveau von 41 Mio. Tieren liegt; der Bestand von Oktober 2020 wurde damit um 6,6 % übertroffen. Die Zahl der im Juni und Juli dieses Jahres geborenen Ferkel hat dem Experten zufolge im Vorjahresvergleich um 39 % beziehungsweise 33 % zugelegt, die rechtzeitig als Schlachtschweine für den Nachfragehöhepunkt Anfang Februar 2022 zur Verfügung stehen. „Die Gesamtmenge an Schweinen und Schweinefleisch wird an Neujahr zum Frühlingsfest für eine ausreichende Versorgung des Marktes ausreichen“, hob Guochang hervor. Zwar könne ein Schwanken der Schweinepreise nicht ausgeschlossen werden, doch rechne er bis zu den Festtagen nicht mit einem erheblichen Anstieg.
Laut der nationalen Erhebung lag der Schlachtschweinepreis je Kilogramm Lebendgewicht in China am vergangenen Mittwoch (1.12.) im Landesmittel bei 17,78 CNY (2,47 €). Anfang Oktober hatte er aufgrund des hohen Schlachtschweineaufkommens noch bei 10,56 CNY/kg (1,47 €) gelegen, vor genau einem Jahr jedoch bei 32,20 CNY/kg (4,47 €). Den Preisanstieg der vergangenen Wochen führen Analysten weniger auf einen Angebotsrückgang zurück, auch wenn zuletzt nicht mehr so viele schwere Schweine zur Schlachtung gelangten und sich die verminderten Schweinefleischimporte bemerkbar machten. Der Hauptgrund für die festeren Preise wurde in der saisonal anziehenden Nachfrage im Herbst gesehen, teilweise hat auch die Produktion traditioneller Würste für das Frühlingsfest bereits begonnen. Einige Analysten in China halten einen Anstieg der Schlachtschweinepreise auf ein Niveau oberhalb der 20 CNY-Marke (2,78 €) für möglich, zumal auch die Ferkelpreise seit Mitte Oktober stetig anziehen.
Beim Handel am Terminmarkt für Lebendschweine an der Dalian Commodity Exchange (DCE) deutet darauf derzeit jedoch nichts hin. Der Settlementkurs für den Januar-Future lag am vergangenen Mittwoch bei 16,22 CNY/kg (2,25 €), für die Fälligkeit im Mai 2022 bei 15,34 CNY/kg (2,23 €). Gegen einen stärkeren Preisanstieg spricht auch, dass größere Mengen an Schweinefleisch in staatlichen Lägern aus der Tiefpreisphase noch auf die Freigabe warten. Zudem wies Guochang darauf hin, dass die Verbraucher zunehmend auch Geflügel-, Rind- und Lammfleisch verzehrten und der Anteil von Schweinefleisch am gesamten Fleischkonsum sinke. Er warnte sogar davor, aufgrund des jüngsten Preisanstiegs die Schweineproduktion zu stark auszuweiten. Mit dem aktuellen Schweinepreis soll laut Analysten die Gewinnschwelle wieder leicht übertroffen werden. (AgE)
Ein Stoff, gewonnen zu 100 % aus Holz, soll Böden tauglich für den Klimawandel machen. Das von jungen Forschern der BOKU entwickelte „AgroBiogel“ kann per Dünger- oder Miststreuer auf Ackerflächen ausgebracht werden. Das biologisch abbaubare Gel soll das Wasserhaltevermögen und die Fruchtbarkeit des Bodens deutlich erhöhen.
Das AgroBiogel mache selbst unfruchtbare Böden – sogar Sand – wieder nutzbar, erklärt Keith Nyanhongo,Marketingleiter der AgroBiogel GmbH in Tulln, einem Spin-off-Unternehmen der BOKU. Das Mittel ist laut Nyanhongo ein „Superabsorber“, der Regenwasser und Nährstoffe im Boden aufnehmen, speichern und bei Trockenheit wieder an die Pflanzen abgeben kann. Zugeführte Düngemittel sollen im Boden gespeichert und nicht ausgewaschen werden.
Mit dem Gel können Landwirte Trockenperioden überwinden und Erträge sichern“, betont der Marketingleiter. Bei der Erstanwendung sollten Landwirte laut Nyanhongo etwa 1 t/ha von dem Mittel ausbringen. Grundsätzlich ist das AgroBiogel rund fünf Jahre im Boden aktiv. Es empfehle sich, nach etwa drei Jahren weitere 500 kg/ha zu streuen. Innerhalb von drei Jahren gehen nur etwas mehr als 10 % des Wasserhaltevermögens verloren, haben die Forscher aus Tulln ermittelt.
Das Gel soll für Landwirte ebenso wie für Hobbygärtner weltweit zu leistbaren Preisen verfügbar werden. Über konkrete Preise kann Nyanhongo zum aktuellen Zeitpunkt allerdings noch nichts sagen. Erzeugt wird regional in Tulln, bereits ab Jänner, Februar 2022 soll das Hydrogel im (B2B-)Handel erhältlich sein. Weitere Infos: www.agrobiogel.com
Biostimulanzien sind weder Dünge- noch Pflanzenschutzmittel, weshalb es auf EU-Ebene rechtliche Abgrenzungsprobleme gibt. Sie sind auch keine „Wundermittel“, sondern eher Instrument im Werkzeugkasten.
Obwohl Biostimulanzien durchaus Antworten auf explodierende Düngerpreise und wachsende gesellschaftliche Anforderungen an den Ackerbau bieten können, wachsen die Bäume auch mit dem Einsatz dieser innovativen Produkte nicht in den Himmel. Das ist letzte Woche beim „Media Club“ von Corteva Agriscience deutlich geworden.
Die neuen Substanzen könnten trotz ihres beachtlichen Potentials auch in Zukunft Mineraldünger oder chemischen Pflanzenschutz nicht ersetzen, stellte Dr. Sven Hartmann vom Industrieverband Agrar (IVA) klar. Hartmann zufolge stehen die Landwirte in Europa aktuell vor der Herausforderung, das Ziel der Ernährungssicherung mit den Forderungen nach einem reduzierten Ressourceneinsatz und einem Mehr an Umwelt- und Artenschutz zu verknüpfen.
Die aktuelle Krise am Mineraldüngermarkt verschärfe die Situation zusätzlich, so dass der Ruf nach Innovationen immer lauter werde.
Die relativ junge Produktgruppe der Biostimulanzien kann laut Hartmann tatsächlich Wege zu einem nachhaltigeren und gleichzeitig ertragsstabilen Ackerbau eröffnen. Substanzen oder Mikroorganismen wirkten dabei unterstützend und stimulierend auf die Stoffwechselprozesse der Pflanze und versetzten sie so insbesondere auf nicht optimalen Standorten oder bei ungünstigen Umweltbedingungen in die Lage, besser mit biotischem und abiotischem Stress umzugehen oder mehr Nährstoffe aus der Umwelt aufzunehmen.
Wie Hartmann betonte, stellen Biostimulanzien weder Dünge- noch Pflanzenschutzmittel dar, sondern sind im eigentlichen Sinne Produktionsmittel. Ihm zufolge gibt es derzeit aber auf EU-Ebene durchaus noch rechtliche Abgrenzungsprobleme, die allerdings durch die Definition der eigenständigen Produktgruppe „PFC 6“ behoben werden sollen.
Biostimulanzien seien auch keine „Wundermittel“, sondern müssten vielmehr als wichtiges ergänzendes Instrument im Werkzeugkasten des Landwirts gesehen werden. Die Landwirte sollten mit ihrem Erwartungsniveau zum Einfluss der neuen Produkte realistisch bleiben, rät Hartmann daher. Ungeachtet dessen rechnet er damit, dass Biostimulanzien in den nächsten Jahren im Sinne des „Integrierten Pflanzenbaus der Zukunft“ durchstarten werden.
Dafür müssten die Hersteller aber der Skepsis der potentiellen Kunden mit nachweislich wirksamen und sicheren Produkten begegnen, so der IVA-Experte. Dies könnte nach seiner Einschätzung am ehesten durch offizielle Qualitätsstandards und entsprechende Versuchsergebnisse geschehen.
Ein vielversprechendes Beispiel stellte Dr. Alexander Schmithausen von Corteva mit dem Produkt „Utrisha N“ vor, das unter den richtigen Bedingungen eine spürbare Ersparnis beim Mineraldüngereinsatz verspricht.
„Utrisha N“ zählt nach Angaben von Schmithausen zu einer neuen Generation von Biostimulanzien, die nach der Blattapplikation über das Bakterium Methylobacterium symbioticum Stickstoff aus der Luft bindet und der Pflanze auf diese Weise Stickstoff zur Verfügung stellt.
In Praxisversuchen habe sich gezeigt, dass „Utrisha N“ je nach Kultur 30 kg bis 60 kg Stickstoff pro Hektar zusätzlich liefern könne, die dann nicht mehr per Mineraldünger ausgebracht werden müssten, erläuterte der Corteva-Fachmann. Ihm zufolge kann dies nicht nur in Roten Gebieten die Düngestrategie mit „bilanzfreiem Stickstoff“ ergänzen. Auch bei Trockenheit und bei Düngeauflagen könne dadurch fehlender Kunstdünger ersetzt werden. Zudem sei das Verfahren auch in Biobetrieben zugelassen und sichere hier wie im konventionellen Anbau in allen Kulturen Ertrag und Qualität. von AGE.
Viele Fachleute sind sicher: Die neue Omikron-Variante entstand auf ungewöhnliche Weise. HIV könne eine Rolle spielen, hieß es erst – doch inzwischen gelten andere Möglichkeiten als wahrscheinlicher.von Lars Fischer
Die Omikron-Variante von Sars-CoV-2 ist auf dem besten Weg, die schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen. Frühe Daten aus Südafrika deuten darauf hin, dass sie sich nicht nur schneller ausbreitet als die bisher dominierende Delta-Variante, sondern auch den Immunschutz weitgehend aushebelt. Der Ursprung von Omikron ist selbst nach einem Blick in das Erbgut des Virus noch ein Rätsel. Mit insgesamt 32 Mutationen im Spike-Protein und über einem Dutzend Mutationen in anderen Teilen des Virus ist die Variante außerordentlich stark verändert – und es sind keine verwandten Linien bekannt, die als Zwischenstufen in Frage kommen.
Die genetischen Analysen legen nahe, dass der Vorläufer von Omikron etwa Mitte 2020 von der Bildfläche verschwand und seither dutzende Mutationen anhäufte, bevor er wieder auftauchte. Doch wo steckte die womöglich gefährlichste Variante der Pandemie in den letzten 15 Monaten? Und könnten dort noch weitere solche Viren entstehen? Tatsächlich gelten derzeit drei Erklärungsansätze für den Ursprung von Omikron als plausibel.
Der einfachste wäre, dass die Vorläufer von Omikron ganz normal in der Bevölkerung evolvierten – und einfach nie in irgendwelchen Proben auftauchten. Womöglich kursierten diese Viren in Regionen oder Bevölkerungsgruppen, in denen es keine effektive Variantenüberwachung gibt, und blieben so unentdeckt. Diese Erklärung favorisierte zum Beispiel Christian Drosten gegenüber dem Magazin »Science«. Allerdings erscheint es nicht allzu wahrscheinlich, dass eine ganze Sippschaft voller womöglich hochansteckender und vorm Immunsystem geschützter Viren sich über Monate hinweg verbreitete, ohne irgendwie aufzufallen.
Deswegen favorisierten schon früh Forscher wie Tulio de Oliveira von der University of KwaZulu-Natal eine andere Option. Demnach könnte die Omikron-Variante in einer Person mit geschwächtem Immunsystem evolviert sein – zum Beispiel in einem der etwa acht Millionen unbehandelten HIV-Infizierten im südlichen Afrika. Diese Hypothese ist keineswegs neu. Seit Beginn der Pandemie beobachten Fachleute, dass Menschen mit Immunschwäche das Virus zum Teil über Monate hinweg nicht loswerden.
Hintergrund der schnellen Evolution ist, dass die Körperabwehr bei immunschwachen Menschen zwar nicht völlig machtlos ist, sie schafft es aber nicht, das Virus loszuwerden. Allerdings übt das Abwehrsystem immer noch genug Druck auf das Virus aus, um es relativ schnell evolvieren zu lassen. Für dieses Szenario spricht ebenso, dass immer wieder Mutationen in den Viren von immunschwachen Personen gefunden wurden, die auch für Varianten wichtig sind. Schon bei der Alpha-Variante vermuteten einige Fachleute wegen solcher Parallelen eine Verbindung – so zum Beispiel die Virologin Karin Mölling von der Universität Zürich.
Ein anderes Fallbeispiel aus dem Dezember 2020 zeigt, dass immunschwache Menschen über sehr lange Zeiträume andere Menschen anstecken können – bei der untersuchten krebskranken Frau über 70 Tage hinweg. Noch beunruhigender ist, dass die Patientin keinerlei Symptome hatte. Solche Studien lenken den Blick darauf, dass es viele andere Ursachen für ein geschwächtes Immunsystem gibt als eine Infektion mit HIV – zumal immer klarer wird, dass Südafrika wohl nicht das Herkunftsland der Mutation ist.
Ohnehin gibt es ganz generell begründete Zweifel an der Herkunft aggressiverer Varianten aus immunschwachen Menschen. Denn ein Virus passt sich in einem immunschwachen Wirt an die speziellen Bedingungen in diesem Körper an – und ein geschwächtes Immunsystem funktioniert anders als ein gesundes. Diese Anpassung hat zudem nichts mit der Fähigkeit des Erregers zu tun, andere Menschen anzustecken. Es ist also mindestens fraglich, ob das »Training« durch die Restimmunität einer geschwächten Körperabwehr das Virus tatsächlich widerstandsfähiger gegenüber einer gesunden Immunität macht oder gar ansteckender zwischen Menschen.
Die dritte Möglichkeit für den Ursprung von Omikron ist kaum weniger beunruhigend. Sars-CoV-2 infiziert immer wieder Tiere, und seit geraumer Zeit fürchten Fachleute, dass der Erreger unkontrolliert in Wild- oder Nutztieren zirkulieren könnte. Im Jahr 2020 töteten die dänischen Behörden Millionen Nerze, um dieses Szenario zu verhindern. Eine Studie an Weißwedelhirschen zeigte jedoch 2021, dass es inzwischen bereits passiert ist. Omikron könnte sich ebenfalls in einem solchen tierischen Reservoir gebildet haben und nach einigen Monaten zum Menschen zurückgesprungen sein.
Nach wie vor leidet die britische Fleischindustrie unter Fachkräftemangel.
Die Situation der Schweinehalter im Vereinigten Königreich hat sich offenbar weiter verschlechtert. Wie der britische Schweineverband (NPA) in seinem Blog berichtete, konnte der Stau bei den Schweineschlachtungen nicht merklich abgebaut werden. Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfestes und damit verbundenen fehlenden Verarbeitungstagen auf den Schlachthöfen werde es vermutlich bis weit in das neue Jahr hinein dauern, bis sich die Lage wirklich verbessere, schreibt der NPA.
Nach Verbandsangaben wurden in den Betrieben bislang rund 16.000 Schweine gekeult, da sie nicht an den Schlachthof hätten geliefert werden können. Allerdings wies der NPA darauf hin, dass das nur die gemeldeten Fälle seien. Die tatsächliche Zahl bezifferte er als „wahrscheinlich viel höher“. Das Unterstützungspaket der Regierung hat sich dem NPA zufolge noch nicht bemerkbar gemacht. Die ausländischen Schlachthofmitarbeiter seien noch nicht in nennenswerter Zahl eingetroffen, und die Verarbeiter hätten die Beihilfe für die private Lagerhaltung nicht in Anspruch genommen. Der Schweineerzeugerverband rechnet zwar damit, dass es hier im Januar etwas Bewegung geben könnte. (AgE).
Nach der Zustimmung des Europaparlaments zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik am 23. November haben heute auch die EU-Mitgliedstaaten ihr Einverständnis erklärt.
Im Sonderausschuss Landwirtschaft erfolgte zu Beginn der Woche die Zustimmung der EU-Mitgliedstaaten auf der Fachebene. Die formelle Abstimmung fand heute ohne Aussprache im Rat für Transport, Telekommunikation und Energie statt.
Am kommenden Montag gehen mit der Veröffentlichung der drei Grundverordnungen im EU-Amtsblatt dreieinhalbjährige Verhandlungen über die GAP-Reform zu Ende. Die Inhalte der neuen Agrarpolitik wurden zwischen der EU-Kommission, dem Parlament und den EU-Mitgliedstaaten schon im Juni im Trilog festgelegt.
Die Grüne Architektur wird in der Verordnung über die nationalen Strategieplänen geregelt. Die Verwaltung der neuen GAP findet in einer sogenannten «horizontalen» Verordnung ihren Niederschlag. Die EU-Marktordnung, in der sich abgesehen vom Wein wenig ändert, ist die dritte der drei Grundverordnungen. Nach deren Veröffentlichung im Amtsblatt sollen jetzt noch vor Jahresende einige Durchführungsrechtsakte im Eilverfahren über die Bühne gebracht werden.
Die EU-Kommission wünscht sich, dass die EU-Mitgliedstaaten schon am nächsten Freitag im Sonderausschuss Landwirtschaft wichtigen Durchführungsrechtstakten zustimmen. Doch bis dahin müssen noch Kontroversen bei der Rolle des Green Deal und den nationalen Strategieplänen ausgeräumt werden.
Die EU-Mitgliedstaaten stellen klar, dass sie mit ihren Eco-Schemes und ihren Förderprogrammen in der 2. Säule der GAP nicht die Ziele zur Verminderung von Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln erfüllen müssen. Die EU-Kommission besteht auch nicht gleich auf der ins Auge gefassten Halbierung der Agrarchemie. Sie verlangt aber, dass die EU-Mitgliedstaaten mit ihren Strategieplänen und Förderprogrammen zumindest einen Anfang wagen.
Jetzt wird um jedes Wort im Text der Durchführungsverordnung gestritten. Die EU-Kommission stellte im Sonderausschuss Landwirtschaft schon mal klar, dass der Green Deal im Durchführungsrecht keinesfalls verbindlicher werden soll als es in den Grundverordnungen bereits festgelegt wurde.
Laut Österreichischer Schweinebörse hat der landesweite Lockdown per 22. November
die wichtige Absatzschiene Richtung Hotellerie und Gastronomie teilweise gestoppt,
ebenso die Bestellungen der Schlacht- und Zerlegebetriebe mit starker Ausrichtung auf
diesen Vermarktungsweg. Die Erfahrung aus vorangegangenen Lockdowns, als der
Fleischabsatz im Lebensmitteleinzelhandel um etwa 20 % zulegte, lässt die Branche
hoffen. Laut namhaften Schlachtunternehmen war davon jedoch vorerst nichts zu merken.
Während in der Steiermark kaum Überhänge verzeichnet werden, muss in OÖ und NÖ der Schlachttermin in vielen Fällen um mehrere Tage nach hinten verschoben werden. Der Feiertag am 8. Dezember kommt so gesehen zur Unzeit.
Im Fleischhandel macht sich der weitgehende Ausfall der Gastronomie und Hotellerie besonders bei den Edelteilen wie Karree, Filet und Schinken bemerkbar. Diese Warengruppe lässt sich üblicherweise um diese Zeit mit spürbaren Aufschlägen vermarkten. Exportorientierte Schlachtbetriebe beklagen das internationale Dumpingangebot auf allen Geschäftsebenen. Die Fleischbranche hofft, dass in nächster Zeit der Personalengpass zu Ende geht, wodurch das Weihnachtsgeschäft doch noch einmal etwas an Fahrt aufnehmen könnte.
Ferkelnachfrage steigt noch nicht überall
Der österreichische Ferkelmarkt präsentierte sich im Bundesländervergleich uneinheitlich.
In Oberösterreich und in der Steiermark war die saisonale Absatzerholung bereits deutlich
spürbar, in Niederösterreich allerdings noch nicht. Die Notierung bleibt in der 48. Kalender-
woche unverändert bei EUR 1,80 je kg. Dieses Niveau ist gut abgesichert, für Anstiege
baucht es aber eine Entspannung im gesamten Bundesgebiet.
Europaweit war eine Belebung der Ferkelnachfrage spürbar. Der reduzierte Preisdruck bei
Schlachtschweinen und die sinkenden Temperaturen erhöhten die Einstallbereitschaft der
Mäster. Demensprechend tendierten die Notierungen stabil bis leicht steigend.
EU-Schweinemarkt: Konstante Notierungen
Auf dem EU-Schweinemarkt gab es wenig Änderungen im Vergleich zur Vorwoche. Der
Fleischhandel lieferte in der Vorweihnachtszeit belebende Impulse. In Italien reichte das
Angebot für den großen Bedarf an Verarbeitungsfleisch nur knapp aus. Die Schweine-
Notierung wurde deshalb angehoben. Europaweit war das Angebot dagegen weiterhin
groß genug, auch weil die Nachfrage unter den wieder verschärften Corona-Maßnahmen
litt. Die Preise für Schlachtschweine lagen zumeist auf Vorwochenniveau.
In Deutschland ist regional eine leichte Belebung des Schweinehandels spürbar. Die
Angebotsüberhänge aus den Vorwochen werden kleiner. Dennoch bleibt die Lage ange-
spannt. Auf dem Fleischmarkt lässt der Schwung schon wieder nach. Vor allem die Bestel-
lungen der Gastronomie gehen zurück, die steigenden Corona-Infektionszahlen könnten
zu weiteren Einschränkungen führen.
Das AMA-Gütesiegel in der Schweinehaltung soll nicht halten, was die Werbung verspricht. So das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Vier Pfoten und dem Konsumentenschutz der AK OÖ. Die AMA stellt dies sofort klar.
Das AMA-Gütesiegel steht für heimische Qualität und höchste Produktionsstandards. Etwa 45 Prozent der in Österreich lebenden Schweine tragen das AMA-Gütesiegel. Vier Pfoten und der Konsumentenschutz der AK OÖ haben jetzt in einer Onlinebefragung Konsumenten gefragt, welche Haltungsbedingungen sich diese für ein AMA-Gütesiegel-Schwein vorstellen. Dabei kam heraus, dass 92% der Verbraucher das AMA-Gütesigele kennen. 43% davon verbinden es mit Tierwohl. Die Kritik der Tierschützer: „Das Standard-AMA Gütesiegel erfüllt zum Großteil gerade einmal die gesetzlichen Mindeststandards – und die sind aus Tierschutzsicht vor allem in der Schweinemast völlig unzureichend. Man kann hier sicher nicht von Tierwohl reden“, erklärt Vier Pfoten Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck zu dieser Befragung.
Konkret brachte die Befragung folgendes Ergebnis:
Die AMA meldete sich promt auf die von Vier Pfoten und der AK OÖ präsentierten Umfrage zu den Erwartungen der Verbraucher an das AMA-Gütesiegel: „Die AMA orientiert sich an klar definierten und transparenten Anforderungen an die Tierhaltung. Das sind einerseits verpflichtende Rechtsregelungen, wie Gesetze und Verordnungen, und andererseits bereichsweise darüber hinausgehende freiwillige AMA-Produktionsrichtlinien. Die Einhaltung sämtlicher Vorgaben zur Tierhaltung ist ein wesentlicher Teil der AMA-Kontrollen und wird daher regelmäßig überprüft. Die Kontrollen erfolgen nach Maßgabe der Risikoorientierung, die zusammengefassten und anonymisierten Ergebnisse werden veröffentlicht (z. B. im Bericht des BMLRT an den Nationalrat). Dies unterscheidet die Gütesiegel der AMA diametral von vielen selbst verliehenen Logos. Die Gütesiegel der AMA halten das, was sie versprechen.“
Alle Richtlinien sind unter www.amainfo.at öffentlich verfügbar.
Zudem prüft das Gallup-Institut jedes Jahr die Bekanntheit und Glaubwürdigkeit der AMA-Zeichen in einer repräsentativen Studie. Laut den jüngsten Ergebnissen vom September 2021 sprechen 80% der Befragten dem AMA-Gütesiegel ein sehr hohes beziehungsweise hohes Vertrauen aus. Die hinter diesem Gütesiegel liegenden Kriterien werden von den Studienteilnehmern gemäß dem Gesetzesauftrag der AMA korrekt interpretiert. Sie ordnen es als offizielles Zeichen mit Qualitäts- und Herkunftssicherung entlang aller Wertschöpfungsstufen ein, die insbesondere auch eine ordnungsgemäße Tierhaltung beinhaltet, stellt die AMA klar.
Zu den zentralen gesetzlichen Aufgaben der AMA zählen die Entwicklung und Implementierung von Qualitätsprogrammen. Das AMA-Gütesiegel zeichnet diese konventionell hergestellten Lebensmittel aus, wenn sie allen Vorgaben von Gesetz und Richtlinien entsprechen. Darüber hinaus werden mit dem freiwilligen Modul „Mehr Tierwohl“ den Tieren mehr Platz im Stall und eingestreute Liegeflächen angeboten. Das AMA-Bio-Siegel steht für Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft mit weitreichenden Anforderungen an die Tierhaltung. All diesen Produktionsweisen liegen jeweils klar definierte und transparent veröffentlichte Kriterien zugrunde, sie bedienen die jeweiligen Kundenbedürfnisse. Darauf machen auch diverse Kommunikationsmaßnahmen der AMA sowie Einschaltungen in Medien aufmerksam.