Weil auch die Situation in der polnischen Landwirtschaft immer dramatischer wird, will die dortige Regierung die Landwirte beim Kauf von Mineraldünger unterstützen. Eine Hochrechnung mit den geplanten Zahlungen ergibt einen Zuschuss von etwa 318 Euro pro Tonne.
Die Subventionen für die Düngerkäufe sind Teil eines größeren Entlastungspakets, das in Polen unter der Bezeichnung „Anti-Putin-Schild“ der Wirtschaft und den Privathaushalten zugute kommen soll. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki teilte am Freitag mit, die Liquidität der landwirtschaftlichen Betriebe sichern zu wollen.
Beantragen können die Kofinanzierung alle Betriebe, die zwischen dem 1. September 2021 und dem 15. Mai 2022 Mineraldünger erworben haben oder ihn noch kaufen werden.
Bevor die Beihilfe ausgezahlt werden kann, muss die EU-Kommission noch ihre Zustimmung erteilen.
Für bis zu 50 Hektar pro Betrieb kann die Hilfe nach Angaben der polnischen Staatskanzlei in Anspruch genommen werden. Umgerechnet 106 Euro sollen pro Hektar Ackerland ausgezahlt werden, beim Grünland sollen es 53 Euro sein. Hochgerechnet entspricht dies einem Zuschuss von etwa 318 Euro pro Tonne Dünger.
Polens Landwirtschaftsminister Henryk Kowalczyk sagte, dass das Programm starten werde, sobald die EU-Kommission zugestimmt hat.
Die Polnische Bauernpartei (PSL) fordert von Polens Regierung eine Verdoppelung des Zuschusses zum Düngerkauf. Dies sei angesichts der „Explosion“ der Düngerpreise angemessen und notwendig für die Ernährungssicherung. Dass für die Unterstützung eine Obergrenze von 50 pro Hektar bestehe, sei außerdem diskriminierend und nicht produktiv. Allen Bauern müsse bei ihrem Beitrag zur Nahrungsmittelproduktion gleichermaßen geholfen werden. von AgE