Getreide wird für viele Länder zur Mangelware. Die Nahrungsmittelpreise steigen und steigen. Internationale Organisationen warnen vor einer globalen Hungerkrise, durch den Ausfall der Ukraine und Russlands als Getreidelieferanten. Die Folgen für die globale Versorgung reichen weit in die Zukunft.
Immer deutlicher ist der globale Getreidemarkt von großem Mangel gekennzeichnet. Importeure finden nicht genug Ware. Der Hunger auf der Welt nimmt dramatisch zu. Auslöser ist der kriegsbedingte Ausfall der Ukraine und Russlands als Exporteure.
Noch besteht die Hoffnung auf einen baldigen Beginn der Frühjahrsbestellung in der Ukraine und verbesserte Ernteaussichten. Die ukrainische Landwirtschaftsberatung APK-Inform hatte vorige Woche jedoch geschätzt, dass die mit Sommergetreide und Mais bestellte Fläche um 39 Prozent auf 4,7 Millionen Hektar zurückgehen könnte.
Auch in Russland wurden die Hafenaktivitäten teilweise wieder aufgenommen, berichten Analysten, obwohl die Schifffahrt im Asowschen Meer immer noch massiv behindert ist. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete vorige Woche dazu: „Getreideexporte aus Russland verlangsamen sich weiter, fließen aber immer noch. Getreideschiffe laufen die Häfen des Landes an, obwohl der Krieg in der Ukraine weiter tobt. AgFlow, ein in Genf ansässiges Unternehmen, schätzt nach Informationen von Bloomberg, dass etwa 73 Schiffe mit landwirtschaftlichen Grundnahrungsmitteln wie Weizen in den ersten beiden Märzwochen Russland verlassen haben, gegenüber 220 im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Der historische Anstieg der Getreidepreise und die starken Preisschwankungen hatte zuletzt auch zu einem Rückgang der Nachfrage am europäischen Binnenmarkt geführt. International bleibt die Lage nach Einschätzung der meisten Analysten jedoch äußerst angespannt. Die Ernährungssicherheit vieler Länder Afrikas und des Nahen Ostens ist akut gefährdet, und mehrere Länder haben bereits Exportbeschränkungen erlassen, um ihren Binnenmarkt so gut wie möglich zu stabilisieren.
Dabei sagte der in Washington ansässige Think Tank, dass die Preise für Lebensmittel und Getreide seit Beginn des Konfliktes bereits über das Niveau gestiegen sind, dass bei den Preisspitzen in den Jahren 2007 und 2010 erreicht wurde. „Die bisher beobachteten Preiserhöhungen haben bereits eine ähnliche Größenordnung wie die Erhöhungen von 2010, und unsere Analyse deutet darauf hin, dass mindestens 40 Millionen Menschen durch den Preisanstieg 2022 in extreme Armut gedrängt werden“, schrieben CGDEV-Analysten.