Monat: April 2022

Landwirt in der Ukraine: ‚Ich kann meinen Mais nirgendwo hinbringen‘

Viel Getreide, das für den Weltmarkt bestimmt ist, kommt nicht aus der Ukraine heraus. Landwirte und Experten warnen: Es drohe eine Nahrungsmittelkrise.

Viel Getreide, das für den Weltmarkt bestimmt ist, kommt nicht aus der Ukraine heraus. Es droht eine Nahrungsmittelkrise.

Die Ukraine ist unter anderem aufgrund seiner Lage und der Gegebenheiten des Bodens, der Wasserversorgung, der flachen Beschaffenheit eines der wichtigsten Länder für den Getreideanbau geworden.

Autor und Experte Scott Nelson erklärt, dass die Ukraine hier ein direkter Konkurrent für Russland ist. Ein Großteil des ukrainischen Getreideexports muss über die Schwarzmeerhäfen laufen. Solange also Russland den Export hier lahmlegt, profitiere Putins Reich am allermeisten davon. Das Interesse der Russen an der weiteren Blockade sei also groß.

Die Öffnung der Häfen im Schwarzen Meer sei entscheidend für die Getreideversorgung Afrikas sowie des Mittleren Ostens. Die Getreidepreise haben sich bereits verdoppelt. Der Experte gibt sich sehr besorgt. Es handle sich gerade um eine sehr kritische Situation.

Nelson rechnet mit großen Protesten in vielen Teilen der Welt, sollte sich an den Preisen und der Versorgungslage nicht bald etwas ändern. Mit Material von Rudy Bouma, Nieuwsuur, Twitter

China: Gigantischer Schiffsstau stürzt Welthandel ins Chaos

Der strengste Corona-Lockdown in China seit Beginn der Pandemie hat zu einem riesigen Rückstau am größten Containerhafen der Welt geführt. Ganze Stadtviertel in Shanghai werden mit Zäunen abgeriegelt und es gibt kaum noch Lebensmittel zu kaufen.

Weltweit befürchten viele Unternehmen massive Folgen für die Versorgung mit Grundstoffen und Vorprodukten. Ökonomen erwarten einen deutlichen Dämpfer für Weltwirtschaft. Nach Erkenntnissen dem Schifffahrtsanalyse-Unternehmen Windward stehen derzeit 20 % der weltweit rund 9.000 aktiven Containerschiffe vor überlasteten Häfen im Stau. Fast 30% dieses dieser Schiffe stauen sich davon in China. Das sind doppelt so viele wie im Februar, berichtet das US-Medienunternehmen Fortune.

Schiffe stauen nicht nur in Shanghai, dem größten Hafen der Welt, sondern auch in anderen Containerdocks in ganz China. Der Grund: Die Behörden haben in mehreren Städte strenge Lockdowns verhängt, um dem schlimmsten COVID-Ausbruch des Landes seit Beginn der Pandemie zu bekämpfen.

Shanghai steht seit fast vier Wochen unter Lockdown und verzeichnete seit März über 35.000 COVID-Fälle. Die Bewohner der Stadt, mit 25 Millionen Einwohnern, haben Schwierigkeiten, Nahrung und Zugang zur Gesundheitsversorgung zu bekommen, da die Behörden ihnen verbieten, ihre Häuser zu verlassen, berichten zahlreiche internationale Medien.

Die Analysten von Windward schätzen, dass die Lockdowns in China, die Mitte März begannen, die Anzahl der Containerschiffe, die vor der Küste des Landes warten, fast verdoppelt hat. Bis zum 19. April verzeichneten Analysten 506 Schiffe, die an chinesischen Docks auf Liegeplätze warteten, ein Plus von 195 % gegenüber den 260 im Februar gemeldeten Schiffen.

Kein Gas mehr! Polnische Bauern bekommen Sonderhilfe wegen hoher Düngerpreise

Unfair? Polnische Bauern bekommen Sonderhilfe wegen hoher Düngerpreise.

Polens Bauern dürfen angesichts hoher Düngerpreise etwas aufatmen. Bis spätestens zum Jahresende sollen sie ein Sofortgeld in Höhe von 500 Zloty (ca. 107 €) pro Hektar Ackerfläche und 250 Zloty (ca. 53,50 €) pro Hektar Grünland erhalten. Die Zahlung ist auf 50 Hektar pro Betrieb begrenzt. Wie die EU-Kommission am 20. April mitteilte, hat sie eine entsprechende staatliche Beihilfe seitens der polnischen Regierung genehmigt. Trotz leichter Rückgänge in den vergangenen Tagen bleiben die Düngerpreise exorbitant hoch.

Die zuständige EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte zur Genehmigung der Sonderhilfe für polnische Landwirte: „Die Unterstützung in Höhe von 836 Millionen Euro wird es Polen ermöglichen, Landwirte zu unterstützen, die in Folge der russischen Invasion der Ukraine und den hier verhängten Sanktionen von steigenden Betriebsmittelkosten betroffen sind. Wir stehen weiterhin an der Seite der Ukraine und ihrer Bevölkerung. Gleichzeitig arbeiten wir sehr eng mit den EU-Staaten, um sicherzustellen, dass nationale Unterstützungsmechanismen auf rechtzeitige, koordinierte und effektive Weise eingeführt werden können.“ Vestager wies darauf hin, dass der Schutz des fairen Wettbewerbs im gemeinsamen europäischen Markt weiterhin von hoher Bedeutung sei.

Grundsätzlich könnten alle anderen EU-Länder – ähnliche Sonderhilfen wie Polen gewähren, sofern sie diese zuvor bei der EU-Kommission beantragt. Die EU-Kommission sieht in Folge der russischen Invasion der Ukraine im Rahmen staatlicher Sonderhilfen dazu drei Möglichkeiten vor. Die erste Möglichkeit sind einzelbetriebliche Beihilfen von bis zu 35.000 € in den Sektoren Landwirtschaft, Fischerei und Aquakultur. Die zweite Möglichkeit sind Liquiditätshilfen in Form staatlicher Darlehen und verbilligter Darlehen. Die dritte Möglichkeit sind Beihilfen, um einen Ausgleich für gestiegene Energiepreise zu schaffen. Dabei können energieintensive Betriebe einen Kostenzuschuss von bis zu 30 % der zulässigen Kosten (maximal 2 Mio. €) erhalten. Bei besonders energieintensiven Betrieben kann dieser Zuschuss unter bestimmten Bedingungen auf bis zu 50 Mio. € ansteigen.

. Die EU-Kommission hätte eine weitergehende Nutzung der ökologischen Vorrangflächen erlaubt. Allerdings nutzt Deutschland die entsprechende Möglichkeit nicht, anders als beispielsweise Österreich, das die Brachflächen voll nutzbar macht. Die entsprechende Frist zur Beantragung einer weitergehenden Nutzung bei der EU-Kommission ist seit Mitte April abgelaufen.

Verlustersatzantrag Schwein

WICHTIG – Bitte nicht vergessen !

Ab Montag, dem 25.4. bis 31.5.2022, ist der Verlustersatzantrag Schweine II unter www.eama.at möglich.

Der Antrag kann wie letztes mal auf der Homepage der AMA unter LW Projekte / Verlustersatz / Schwein II /  Button drücken ! gestellt werden.  

Zum Einstieg brauchen Sie Ihren persönlichen Zugangscode – wenn nicht vorhanden, bitte rasch beantragen..
Eine Förderung gibt es für die Monate Dez. 21/Jän.22/Feb.22. Die Höhe steht derzeit noch nicht exakt fest, da der Fördertopf mit 20 Mio. Euro gedeckelt ist.

Ausfüllhilfe Verlustersatzantrag Schweine

Für die Berechnung müssen keine einzelbetrieblichen Daten angegeben werden. Die grundsätzliche Anforderung eines Rückganges des Deckungsbeitrages in den Betrachtungsmonaten im Vergleich zu den Vorjahresmonaten wird von der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen (BAB) pauschal für die Betriebszweige Zuchtsauenhaltung und Schweinemast berechnet. Für den Zeitraum Dezember 2021 bis Februar 2022 ist diese Anforderung eines Rückganges von mehr als 30 % des Deckungsbeitrages jedenfalls erfüllt. Von den durchschnittlichen Deckungsbeiträgen je Zuchtsau bzw. je verkaufsfähiges Mastschwein für diese Monate werden wiederum pauschal angesetzte Festkosten abgezogen. Der sich daraus ergebende Verlust wird zu 70 % ersetzt.

Verlustersatz II – Schwein: Für die Monate Dezember 2021, Jänner und Februar 2022 stehen die Förderbeträge in €/Stück bereits fest:

Förderung/Einheit12/202101/202202/2022
Zuchtsau28,7729,9027,84
Mastschwein15,3812,6911,01

Tierwohl: Borchert-Kommission fordert mehr Geld für Umbau

Experten halten geplante Haushaltsmittel von 1 Mrd. € für unzureichend. Kritik an Özdemirs Plänen zur Haltungskennzeichnung.

Den Experten der Borchert-Kommission sind die 1 Mrd. € deutlich zu wenig, die Bundesagrarminister Cem Özdemir für den Umbau der Tierhaltung in den kommenden vier Jahren bereitstellen will. „Der Umbau kann so nicht gelingen“, heißt es in den jüngst aktualisierten Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung (Borchert-Kommission). Entscheidend sei vielmehr eine Finanzierung in Form laufender Tierwohlzahlungen auf der Basis langfristiger Verträge mit den Landwirten.

Gleichzeitig halten die Experten an ihren bisherigen Vorschlägen fest, um den Umbau der Tierhaltung in Deutschland zu finanzieren. In ihren aktualisierten Empfehlungen sprechen sie sich erneut für eine höhere Mehrwertsteuer von 19 % für tierische Produkte und damit den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7% zurückzunehmen. Diese biete am ehesten die politische Chance für eine Umsetzung noch in dieser Legislaturperiode.

Sollten keine politischen Entscheidungen über eine Finanzierung des Umbaus und eine zielführende Kennzeichnung zustande kommen, erwartet die Borchert-Kommission von den politisch Verantwortlichen eine ehrliche Kommunikation.

Zwar könnten Tierwohlnischen am Markt ausgebaut werden, einen flächendeckenden Umbau der Tierhaltung werde es dann jedoch nicht geben. Durch ein Absenken von Bestandsgrößen und Tierzahlen sowie deutliche Preissignale biete diese zugleich Vorteile für den Klimaschutz und eine gesündere Ernährung. Mit Material von AgE

Und bei uns in Österreich fordert der VTG bei verschiedenen Aktionen gegen uns Bauern , dass Vollspaltenverbot. Wird der VGT mit seinen vielen Millionen dazu beitragen , dass wir Bauern umbauen könnem? Wir Bauern freuen uns schon darauf…….

Psychiaterin: „Ältere Landwirte beuten sich hemmungslos aus“

Ein 44-Jähriger Landwirt aus der Nähe von Ansbach ließ seine Rinder sterben – aus Überforderung. Im Wochenblatt-Interview erklärt die bayerische Fachärztin und Bäuerin Karen Hendrix, wie es überhaupt zu so einem Drama kommen kann. Sie sagt: „Die Generation zwischen 45 und 60 hat anerzogen bekommen, zu arbeiten. Immer. Ihr Verantwortungsbewusstsein reicht bis zum gesundheitlichen Ruin.“

So ein Hof ist ein eigener Kosmos mit eigenen Gesetzen. Und das ganz besonders in der Sandwich- Generation der heute 45- bis 65-Jährigen. Sie haben von ihren Eltern absoluten Gehorsam und Arbeiten bis zum Zusammenbruch gelernt. Ihre Kinder sind frei und nehmen den Hof vielleicht gar nicht. Es ist kompliziert. Menschen, die nichts mit der Landwirtschaft zu tun haben, können sich das gar nicht vorstellen. Es ist immer noch eine ganz andere Welt.

Es gibt keinen anderen Beruf, in dem mehrere Generationen zusammenleben und arbeiten, und das jeden Tag, das ganze Jahr. Wer allein ist, hat es sehr schwer, denn die Menge der Arbeit ist alleine nicht zu bewältigen. Der Tag ist von früh bis in die Nacht von Arbeit geprägt. Egal ob Wochenende oder Feiertag. Man arbeitet rund um Uhr. Und der Papierkram, den ein landwirtschaftlicher Betrieb mittlerweile bewältigen muss, ist absolut abartig. Immer noch wohnen mehrere Generationen zum Teil im gleichen Haus zusammen, arbeiten zusammen und haben wenig Möglichkeit, sich aus dem Weg zu gehen. Bauern bekommen nur eine Anerkennungsrente, die für ein Leben voller Arbeit um die 500 Euro ausmacht. Sie sind auf die Versorgung durch den Nachwuchsbauern angewiesen. Und der hat oft andere Ideen, was zu Auseinandersetzungen führt. Konflikte sind vorprogrammiert.

Die Generation zwischen 45 und 65 hat anerzogen bekommen, zu arbeiten. Immer. Pausen oder Nichtstun waren schon Gotteslästerung. Sie beuten sich auch heute noch hemmungslos aus. Ihr Verantwortungsbewusstsein reicht bis zum gesundheitlichen Ruin. Wichtig ist ihnen auch die Frage: Was sagen die Nachbarn? Gerade in Gegenden, in denen die Beobachtung durch die Dorfgemeinschaft sehr intensiv ist, wird noch mehr dichtgemacht.

Viele Landwirte sind auch enttäuscht, dass die gesellschaftliche Anerkennung fehlt.

Bauern müssen sich mittlerweile jedem Balkonbiologen gegenüber rechtfertigen und von allen kontrollieren lassen.

Sie sind selbst Bäuerin. Würden Sie einem jungen Menschen noch empfehlen, diesen Beruf zu wählen?

Was ich gesagt habe, klingt in der Summe sehr negativ. Aber trotzdem finde ich Landwirtschaft toll – wenn es denn gelingt, sich, wie die jüngere Generation, persönliche Interessen und ein gewisses Maß an Freiheit zu erhalten.

Psychiaterin und Bäuerin Karen Hendrix- von Claudia Bockholt Chefredakteurin BLW

Schweinepreise halten dem Druck stand – Gefahr ist aber nicht vorbei

Die Schweinepreise konnten sich gegen den schwachen Fleischmarkt behaupten. Das ist nicht in allen europäischen Nachbarländern gelungen. Doch nun sind Impulse vom Fleischabsatz nötig – oder ein kleineres Angebot. Beides ist (noch) nicht der Fall.

Das Angebot an Schlachtschweinen ist zu Beginn der neuen Schlachtwoche weiterhin bedarfsdeckend und regional sind Überhänge noch nicht abgebaut, sagt die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) in ihrem Marktüberblick. Die Schweinepreise können sich am deutschen Markt dennoch behaupten.

Das ist leider nicht überall der Fall: Der europäische Schlachtschweinemarkt war rund um Ostern von uneinheitlichen Entwicklungen geprägt, berichtet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN). So gaben die Schweinepreise in den Niederlanden und Belgien deutlich nach. In den Niederlanden ging die „Beursnotierung“ unter dem Druck der Schlachtunternehmen um 6 Cent nach unten, berichtet die VEZG. Begründet werde das mit den kräftigen Abschlägen im Fleischhandel. Gleichzeitig wurde das Lebendangebot als ausreichend beschrieben. Auch die belgische Notierung fiel um 5 Cent nach unten. Nur in Italien gab es einen leichten Anstieg.

Bei uns in Östereich befand sich Laut Österreichischer Schweinebörse der heimische Markt im Gleichgewicht.
Leicht rückläufige Schlachtgewichte (zuletzt 98,3 kg im Durchschnitt) deuteten darauf hin,
dass das unterdurchschnittliche Angebot nicht mehr mit einem spekulativen Zurückhalten
der Mäster, sondern mit einem verringerten Schweinebestand zusammenhing. Im Fleisch-
geschäft waren, wie zu Ostern üblich, Filet und Schinken Kassenschlager, während Grill-
artikel mancherorts als Ladenhüter beschrieben wurden.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt konnten die Wartezeiten im Ferkelbezug vollständig
abgebaut werden. Angebot und Nachfrage lagen auf ähnlichem Niveau. Die Notierung
bleibt in der 16. Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,10 je kg.
Europaweit lief der Ferkelhandel ruhiger bei relativ ausgeglichenen Verhältnissen. Die
Notierungen blieben zumeist stabil, die Niederlande verzeichneten erneut einen Rück-
gang.

Irland beschließt Unterstützung für Schweinehalter

Um die heimischen Schweinehalter zu unterstützen, hat die irische Regierung ein Unterstützungspaket auf den Weg gebracht. Für den Schweinesektor sind Hilfen von insgesamt 13 Mio. Euro vorgesehen. Unter bestimmten Voraussetzungen können die schweinehaltenden Betriebe aus diesem Topf jeweils bis zu 70.000 Euro erhalten. Dem irischen Bauernverband reicht der geplante Finanzumfang nicht aus, er warnt vor einem Ausstieg der Betriebe aus der Schweinehaltung.

Die irische Regierung hat auf die wirtschaftlich angespannte Lage der schweinehaltenden Betreibe reagiert und ein Unterstützungspaket für diese auf den Weg gebracht. Laut dem Dubliner Agrarressort belaufen sich die Sonderhilfen für den Schweinesektor auf 13 Mio. Euro. Wie Ressortchef Charlie McConalogue vergangene Woche mitteilte, sollen die Schweinehalter – vorbehaltlich bestimmter Bedingungen – eine Zahlung von maximal 70.000 Euro je Betrieb erhalten. 

Finanziert werden sollen die Maßnahmen aus den von der EU-Kommission im März angekündigten Mitteln für außerordentliche Anpassungshilfen für Erzeuger in landwirtschaftlichen Sektoren, die vom Ukraine-Krieg betroffen sind.

Bauernverband warnt vor Ausstiegswelle in der Schweinehaltung

Der irische Bauernverband (IFA) betonte mit Blick auf das Hilfspaket, nun sei es wichtig, dass die Einzelheiten nicht an unrealistische Bedingungen geknüpft würden. Zugleich zeigte sich Verbandspräsident Tim Cullinan aber besorgt, dass der geplante Finanzumfang nicht ausreichen werde, um einen Ausstieg der Betriebe insbesondere aus der Schweinehaltung zu stoppen. Cullinan sprach hier von einer realen Gefahr. Dem IFA zufolge haben etliche Schweinehalter bereits ihren Betrieb aufgegeben; weitere 20 % bis 30 % seien ernsthaft bedroht. Laut Cullinan gehört der Schweinesektor mit seinen rund 8.000 Arbeitsplätzen zu den wichtigsten Branchen der irischen Agrarwirtschaft, berichtet AgE .

In der Ukraine bahnt sich die nächste Katastrophe an

Als wären der Krieg und die Pandemie nicht genug, steuert die Ukraine auf einen weiteren Notstand zu: Das Gesundheitssystem steht kurz vor dem Kollaps. Es drohen noch mehr Opfer.

Ärzte und Pfleger kämpfen gegen Masern, Tuberkulose und Polio, zudem ächzt das Gesundheitssystem unter der Pandemie. Dann bricht ein Krieg aus. Dieses Schreckensszenario ist mitten in Europa Realität geworden. Zusätzlich zu den vielen Opfern des Kriegs in der Ukraine könnten bald noch mehr vermeidbare Todesfälle kommen, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Als wären der Krieg und die Pandemie nicht genug, steuert die Ukraine auf einen weiteren Notstand zu: Das Gesundheitssystem steht kurz vor dem Kollaps. Es drohen noch mehr Opfer.

Ärzte und Pfleger kämpfen gegen Masern, Tuberkulose und Polio, zudem ächzt das Gesundheitssystem unter der Pandemie. Dann bricht ein Krieg aus. Dieses Schreckensszenario ist mitten in Europa Realität geworden. Zusätzlich zu den vielen Opfern des Kriegs in der Ukraine könnten bald noch mehr vermeidbare Todesfälle kommen, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO).


Das ukrainische Gesundheitssystem befindet sich in einem unvorstellbaren Stresstest“, sagt WHO-Sprecher Bhanu Bhatnagar. Es müsse aktuell gleich drei Krisen gleichzeitig bewältigen: den Krieg, die Corona-Pandemie und einen Ausbruch von Polio, auch bekannt als Kinderlähmung. „Jetzt bringt die neue humanitäre Notlage ein ohnehin schon angeschlagenes Gesundheitssystem weiter ins Wanken“, analysiert er aus dem westukrainischen Lwiw.

Bereits seit Jahren hat die Ukraine mit Infektionskrankheiten zu kämpfen, die in anderen Ländern Europas kaum noch eine Rolle spielen. Dazu zählen zum Beispiel Masern und Tuberkulose. Nach WHO-Angaben erkranken jedes Jahr rund 32.000 Menschen in dem Land an der Krankheit.

Bei etwa 22 Prozent der ukrainischen Tuberkuloseerkrankten liegt außerdem eine Infektion mit HIV vor – 350.000 Menschen in der Ukraine tragen das immunschwächende HI-Virus in sich.

Aufgrund des Krieges sind in der Ukraine nach WHO-Angaben aktuell die Hälfte aller Apotheken geschlossen, rund 1.000 Einrichtungen des Gesundheitssystems befinden sich in umkämpften Gebieten oder in unmittelbarer Nähe. Mehr als 100 Angriffe auf das Gesundheitssystem zählen die Vereinten Nationen bereits.

  • Von Sonja Eichert

Noch nie erreicht – 400 €-Marke bei Weizen an der Matif geknackt

Die Putin-Pläne für eine Großoffensive Russlands in der Ostukraine verursachen ein Kursfeuerwerk von Weizen, Mais und Raps in Paris. Weizen notiert erstmals über 400 €/t. Die Sojabohnennotierung in Chicago steigt ebenfalls.

Der Weizenkontrakt in Paris steigt gegenüber der Vorwoche um 39,00 EUR/t auf 403,00 EUR/t (Schluss 13.04.2022). Damit wird das bisherige (kriegsbedingte) Allzeithoch von 396 EUR/t am 07.03.2022 deutlich übertroffen und die magische 400-Euro-Marke geknackt. Verantwortlich hierfür sind Pläne für eine erneute Großoffensive Russlands in der Ostukraine, welche nach Ansicht westlicher und ukrainischer Militärs und Geheimdienste unmittelbar bevorsteht.

Zudem hatte Russlands Präsident Wladimir Putin am Dienstag erklärt, dass die Gespräche mit der Ukraine in eine Sackgasse geführt hätten. Zudem konnten kurze Regenphasen den Zustand der US-Weizenkulturen nur geringfügig verbessern. In der Ukraine scheinen sich dagegen, nach dem Rückzug russischer Truppen aus dem Norden des Landes, die Aussichten für die Frühlingsaussaat zu verbessern. Das ukrainische Landwirtschaftsministerium erwartet eine Aussaat auf rund 80 Prozent der potenziellen Flächen.

An der landwirtschaftlichen Produktenbörse in Wien hat sich Qualitätsweizen gegenüber der Vorwoche geringfügig auf 403 EUR/t erhöht, während Mahlweizen mit 382 EUR/t unter dem Vorwochenwert liegt. Die internationalen Preissteigerungen sind möglicherweise erst in der kommenden Woche am Wiener Notierungsblatt sichtbar.

Der Pariser Maiskurs stieg um 39 EUR/t auf 330 EUR/t auf den höchsten Wert seit 8.03.2022 (351,5 EUR/t, Juni-Kontrakt). Dies bewertet die alte Maisernte, aus Sicht der neuen Maisernte (November-Kontrakt) erreichte Mais ein Paris ein Allzeithoch von 317,50 EUR/t. Eine angekündigte Erhöhung der Beimischung von maisbasiertem Bioethanol in den USA von 10% auf 15% wirkt preisstützend. In Argentinien werden die Maisverladungen zu den Exporthäfen durch den Streik der LKW-Fahrer gegen steigende Spritpreise weiterhin blockiert. Preissteigernd wirkt auch die Reduktion der globalen Maisexportmenge, durch weniger Exporte der Ukraine im jüngsten WASDE-Bericht des USDA. Andererseits wirkt eine Erhöhung der weltweiten Maisendbestände preisdrückend.

An der landwirtschaftlichen Produktenbörse in Wien liegt Futtermais mit 336 bis 338 EUR/t um 13,50 EUR/t unter der letzten Notierung vor zwei Wochen und um 18,50 EUR/t unter dem Höchststand am 23.03.2022. Die Notierung an der Wiener Produktenbörse am 13.04.2022 repräsentiert Abschlüsse von 06.04.2022 bis 13.04.2022 dar. Die internationalen Preissteigerungen sind möglicherweise erst in der kommenden Woche am Wiener Notierungsblatt sichtbar.

Der Rapskurs erhöht sich in Paris um 39,00 EUR/t zur Vorwoche auf 991,00 EUR/t. Ein Kälteeinbruch in Kanada ist neben den bullischen Vorgaben von Weizen und Rohöl kurstreibend.

Sojabohnen in Chicago steigen um 24 EUR/t zur Vorwoche, während Sojaschort in Übersee stagniert.

– Patrick Herz, AMA –

Chinas Schweinepreise stürzen ins Bodenlose – Kampf ums Überleben

Chinas Schweinepreise sind extrem niedrig. Die Schweinehalter kämpfen ums Überleben. Ein Ende der Krise ist nicht in Sicht.

Chinas Schweinehalter, die aufgrund steigender Futterkosten und fallender Schweinepreise Rekordverluste erleiden, kämpfen ums Überleben. Die hohen Verluste für Schweinebauern und industrielle Schweinefarmen auf dem größten Schweinemarkt der Welt, könnten noch bis zum nächsten Jahr dauern, glauben Analysten.

Der Absturz folgt auf eine Zeit enormer Gewinne für viele chinesische Schweinehalter, als die Afrikanischen Schweinepest die Schweinebestände vor drei Jahren drastisch dezimiert hatte. Die Folgen waren eine stark schrumpfende chinesische Schweinefleischproduktion, sehr hohe Importe und rekordhohe Schweinepreise. Nun ist der Aufbau der Schweineherde offenbar schneller und umfangreicher erfolgt als die meisten Beobachter erwartet hatten. Auch wegen des Baus gigantischer Schweinehochhäuser und riesiger Schweinestädte.

Parallel zu diesem Anstieg sind auch die Importe kräftig geschrumpft und vor allem die Schweinepreise ins Bodenlose abgestürzt. Am Terminmarkt in Dalian sind die Preise für lebende Schweine derzeit mit 12.500 Yuan je Tonne (1.650 Euro) nicht einmal halb hoch wie im Sommer 2021 – als die Börse Schweinepreise von knapp 30.000 Yuan je Tonne (3.900 Euro) auswies.

Nach dem raschen Wiederaufbau der Schweineherde stellten die Produzenten außerdem fest, dass die Fleischnachfrage aufgrund anhaltender COVID-19-Ausbrüche sich nicht wie erwartet erholen konnte, denn viele Restaurants blieben weiter geschlossen. Nach den monatelangen Verlusten, sehen sich die Landwirte nun mit einem enormen Kostenanstieg konfrontiert, da die bereits hohen Getreidepreise im Zuge des Krieges in der Ukraine nochmals steigen und die Kosten nach oben katapultieren.

Dem Osterhasen auf der Spur

Hasen legen keine Eier. Warum bitte ist es dann gerade Meister Langohr der uns die Ostereier bringt? Spekulationen reichen von Fruchtbarkeit bis Hasenbraten.

Der Hase macht seinen Job noch gar nicht so lange. Erst seit dem 19. Jahrhundert behauptet er seinen Platz in unserer Osterkultur. Wobei er aber lange Zeit nicht das Monopol als Eierbringer hatte. Auch Kuckuck, Raabe, Hahn, Kranich, Storch oder sogar der Fuchs brachten die Eier. Und dann gibt es auch die Legende, dass die Kirchturmglocken am Gründonnerstag nach Rom fliegen. Deshalb gibt es auch die Karfreitagsratschen als Krachmacher. Am Karsamstag kommen die Glocken dann mit den österlichen Gaben zurück, um sie am Ostersonntag zu verteilen.

Eigentlich reicht die Geschichte des Osterhasen aber viel weiter zurück. So nimmt Herr Hoppel bei den Protestanten bereits im 17. Jahrhundert die Figur des fiktiven Eierlieferanten ein. Schriftlich belegt wurde der zu dieser Zeit bereits übliche Brauch durch eine Dissertation von Medizinprofessor Georg Franck von Franckenau im Jahre 1682 unter dem Titel “De ovis paschalibus – von Oster-Eyern”. Darin warnt er die Menschen vor einem zu hohen Verzehr von Eiern.Den Katholiken war während der Fastenzeit der Konsum von tierischen Produkten – also auch Eiern – strikt verboten. Dieser Eierüberschuss wurden häufig als „Zinsei“ an die Klöster abgeliefert und dort gesegnet. Und um die gesegneten Eier von den noch nicht gesegneten zu unterscheiden, wurden sie bemalt.

Auch wenn die Vergangenheit des Osterhasen noch etwas im Dunkel liegt, seine Zukunft  ist mehr als rosig. Sie ist bunt, fröhlich und vor allem süß. Denn auch wenn der Osterhase beim Eierbringen keine Spuren hinterlässt, weil es ihn ja eigentlich nicht gibt – einmal im Jahr wollen wir trotzdem ganz fest an ihn glauben. Denn er beschert uns ein besonderes kulinarisches Fest.

Ostern in Kärnten

Ob Kärnten-Urlauber oder Kärntner Urgestein: Wer die Osterwoche im südlichsten Bundesland Österreichs verbringt, erlebt erfüllte Tage zwischen Traditionen, Brauchtum und Kulinarik. Ostern ist für viele ein Nach-Hause-Kommen. Es wird gegessen und gefeiert, gespielt und gelacht – und selbst Gäste bekommen die schönsten Gefühle des Jahres gemeinsam mit der Kärntner Osterjause serviert: Herzlichkeit, Harmonie und Heimkommen.

Der SVR Süd wünscht euch allen ein schönes friedvolles Osterfest im Kreise eurer Lieben.

Energie speichern: Darum rät der Fachmann zur Salzwasserbatterie

Mit einem Salzwasserspeicher können Betreiber einer Photovoltaik-, Biogas- oder Windkraftanlage ihren Strom umweltfreundlich und sicher speichern. Wie das genau funktioniert, erklärt Thomas Krausse von der BlueSky Energy GmbH in Österreich.

Wir haben mit Thomas Krausse, dem Geschäftsführer der BlueSky Energy GmbH darüber gesprochen, wie Betreiber einer Photovoltaik-, Biogas- oder Windkraftanlage den Strom speichern können. 

Er spricht über Salzwasserspeicher und erklärt, was ein Salzwasserspeicher ist, wie dieser funktioniert und welche Vorteile die Salzwasserbatterie gegenüber einer Lithiumionen-Batterie hat.Thomas Krausse sagt außerdem: „Die Salzwasserbatterie kommt ohne Kobalt aus, das im Kongo abgebaut wird.“

Im Wesentlichen ist es eine umweltfreundliche und sichere Batterie. Sie besteht aus natürlichen Materialien wie Wasser und Salz und ist weder brennbar noch explosiv. Vom Aufbau her ist sie sehr ähnlich zu einer Bleibatterie. Sie ist statisch und hat keine beweglichen oder rotierenden Teile, wie beispielsweise eine Flow-Batterie. Im Gegensatz zur Bleibatterie verwenden wir allerdings keinerlei toxische Materialien und unsere Batterie kann zu 100 und nicht nur zu 50 Prozent entladen werden.

Das Prinzip der Salzwasserbatterie existiert zwar bereits seit 1970, aber die Technologie ist aufgrund des Erfolgs der Lithiumionen-Technologie in Vergessenheit geraten. Wir haben das Thema vor Jahren wieder aufgegriffen und weiterentwickelt. Seit 2017 bieten wir den Salzwasserspeicher in Form des Greenrock-Gesamtsystems an und produzieren ihn seit diesem Jahr komplett in Österreich.

In der Salzwasserbatterie ist ein wässriges Elektrolyt, bestehend aus Natriumsulfat und Wasser. Wenn Strom, beispielsweise von der Photovoltaik-(PV)-Anlage, in die Batterie fließt, wandern die Natrium-Ionen zur Anode und setzen sich dort fest und unsere Batterie ist geladen. Wenn wir sie wieder entladen, wird der Prozess umgekehrt und die Natrium-Ionen wandern zur Kathode. Dadurch wird elektrische Energie freigesetzt und der Strom kann genutzt werden.

Schweineangebot nimmt zu

Laut Österreichischer Schweinebörse flossen schlachtreife Schweine zeitnah vom Markt
ab. Zwar nahm das Angebot merklich zu, lag aber noch immer unter dem saisonüblichen
Niveau. Sinkende Schlachtgewichte deuten darauf hin, dass das in nächster Zeit so
bleiben dürfte. Schlacht- und Zerlegebetriebe berichteten von nachlassendem Absatz in
Richtung Fleischindustrie, da das Ostergeschäft abgeschlossen wurde. Grillfähige Teil-
stücke standen unter Druck, was dem kurzzeitigen Wintereinbruch geschuldet war.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt herrschten überwiegend ausgeglichene Verhält-
nisse. Die Nachfrage fiel etwas verhaltener aus. Somit konnten die Wartezeiten im Ferkel-
bezug deutlich reduziert werden.

Der Ferkelhandel verlief europaweit ruhiger als in den Vorwochen. Die Nachfrage passte
recht gut zum leicht steigenden Angebot. Dementsprechend dominierten stabile Notierun-
gen, Anhebungen (z.B. Italien) und Absenkungen (erneut Niederlande) blieben Ausnah-
men.

Der EU-Schweinemarkt präsentierte sich nicht mehr so dynamisch wie im März. Das
wachsende Angebot lag auf ähnlichem Niveau wie die rückläufige Nachfrage. Mit dem
Ende des Ostergeschäfts fielen saisonale Impulse weg und durch den feiertagsbedingten
Ausfall von Schlachttagen sinkt der Bedarf weiter. Die meisten Notierungen wurden daher
unverändert fortgeschrieben. Nur Spanien und Italien verzeichneten nochmals nennens-
werte Anstiege. In den Niederlanden tendierten die Preise dagegen abwärts.
In Deutschland melden die Mäster in den letzten Tagen vor Ostern vermehrt Schweine zur
Schlachtung an. Gleichzeitig sind die Verarbeitungskapazitäten durch die Feiertage redu-
ziert. Regional bestehen daher Angebotsüberhänge. Die Erzeugergemeinschaften beur-
teilen die Lage insgesamt als eher ausgeglichen und belassen den Vereinigungspreis für
Schlachtschweine im Zeitraum 14. bis 20. April unverändert bei EUR 1,95 je kg. Einige
Schlachtunternehmen haben im Vorfeld einen Abschlag gefordert. Neben den regionalen
Überhängen führten sie fehlende Nachfrageimpulse aufgrund der kühlen Witterung und zu
niedrige Erlöse im Fleischhandel ins Treffen.

Doch schaut man auf den Fleischmarkt, sieht die Sache anders aus: Dort standen die Preise zuletzt unter Druck. „Seitdem am Lebendmarkt weitere Aufschläge ausblieben, ließen sich auch beim Fleisch keine Mehrerlöse mehr erzielen“, sagt jedenfalls die VEZG. Leider bewegten die Fleischpreise zuletzt sogar in die entgegengesetzte Richtung. Vermutlich auch, weil das für einen weiteren Preisanstieg dringend benötigte Grillwetter ausblieb.

In dieser Woche verloren die Teilstücke unterm Strich 8 Cent, berichtet die VEZG. Das kann sicher nicht lange gutgehen. Sollten sich Nachfrage und Absatzlage nicht schnell bessern sind seitens der Schlachter auch preisliche Reaktionen im Einkauf zu befürchten.

Brandenburg stoppt Tiertransporte nach Russland, Belarus und Ukraine

Wegen des Krieges in der Ukraine verbietet Brandenburg Tiertransporte nach und durch Russland, Belarus und die Ukraine. Transporteure und Tiere seien nicht mehr sicher.

Transporte von Tieren wie Rindern, Schafen oder Schweinen aus dem Land Brandenburg nach und durch Russland, Belarus sowie die Ukraine sind ab sofort und bis auf weiteres untersagt. Das teilte das Brandenburger Verbraucherschutzministerium am Dienstag in Potsdam mit. Ausgenommen von der Regel sind Transporte nach Kaliningrad. Das Ministerium habe einen entsprechenden Erlass an die abfertigenden Landkreise verschickt, die somit solche Transporte nicht mehr abfertigen dürfen, heißt es weiter.

Als Grund gibt das Ministerium an, dass weder für die Transporteure noch für die Tiere die nötige Sicherheit garantiert werden könne. „Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit einhergehende unübersichtliche Lage können wir weder für die Sicherheit der Transporteure noch für die der Tiere garantieren, auch wenn die Transporte möglicherweise nicht direkt durch Kriegsgebiet verlaufen“, sagte Verbraucherschutzstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer. Zudem könne auch eine tierschutzkonforme Abfertigung und Versorgung der Tiere nicht auf der gesamten Strecke gewährleistet werden.

Die Situation in Russland, Belarus, der Ukraine und an den Grenzen der EU könne sich durch Kriegshandlungen und die Sanktionen täglich ändern. Die politische und fachliche Kommunikation zwischen den europäischen und russischen Behörden sei bereits stark gestört oder nicht mehr gewollt. Vor diesem Hintergrund könnten unnötige Schmerzen, Leiden und Schäden der Tiere aufgrund verlängerter Transportzeiten und eventuellem Nichtabladen an Versorgungsstellen nicht ausgeschlossen werden, begründet das Ministerium seinen Entschluss weiter.

Russland ist laut dem Ministerium das wichtigste Zielland von Tiertransporten aus Brandenburg. Hauptsächlich werden Rinder, Bisons, verschiedene Wildarten und Bruteier exportiert. Im Zeitraum Januar bis September 2021 wurden danach 79 % der transportierten Rinder aus Brandenburg nach Russland verbracht, 2,5 %gingen nach Belarus. In die Ukraine fanden laut den Angaben allerdings seit mindestens 2019 keine Beförderungen aus Brandenburg mehr statt. Auch die zentralasiatischen Staaten Usbekistan, Kasachstan, Turkmenistan und die Kaukasusrepubliken Georgien, Aserbaidschan und Armenien wurden zuletzt 2020 mit Tieren aus Brandenburg angefahren.

Nicht nur in der EU auch in der USA-Sojabohnenfläche 2022 mit Rekordwert prognostiziert

Nach jüngsten Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) beläuft sich die Anbaubaufläche für Sojabohnen in den Vereinigten Staaten zur Ernte 2022 auf den Rekordwert von 36,8 Mio. ha. Das wären gut 5 % mehr als im Jahr 2021.

Im Vorjahresvergleich dürften die Flächen damit in 24 der 29 Mitgliedsstaaten ausgeweitet werden oder unverändert bleiben. Illinois ist der größte Sojabohnenerzeuger der USA. Mit 4,5 Mio. ha dürften dort knapp 5 % mehr Sojabohnen zur Ernte stehen als noch im laufenden Wirtschaftsjahr. Auch Iowa und Minnesota verzeichnen ein Flächenplus von jeweils knapp 3 % und 4 %. Gleiches gilt für South Dakota, Ohio, Missouri, Nebraska, Indiana und Kansas. Demgegenüber wird in Oklahoma, South Carolina und Wisconsin mit einem Rückgang der Flächen gerechnet.

Neue Chancen für Biomethan

Österreichs Erdgas-Abhängigkeit wird einem gerade vor Augen geführt. Wie viel Gas können wir selbst erzeugen?

Die EU fordert, 35 Mrd. m³ Biomethan als Erdgasersatz zu ­erzeugen. Welches Potenzial ­besteht in Österreich?

Mit dem EGG soll ein wirtschaftlich tragfähiger ­Gesetzesrahmen geschaffen ­werden. Gasversorger könnten beispielsweise verpflichtet ­werden, einen bestimmten ­Anteil an sogenanntem „Grünem Gas“ beizumischen. Damit könnten bestehende Biogas-­Verstromungsanlagen auf die Biomethanproduktion umsteigen und bereits geplante bzw. ­genehmigte Projekte umgesetzt werden. So könnten zusätzlich rund 1.000 GWh Biomethan ­erzeugt werden. Umgerechnet wären das insgesamt 90 Mio. m3 Biomethan aus Österreich.

Aufgrund unserer kleinen Strukturen ist es schwierig, die notwendigen Güllemengen an einem Ort zusammenzubringen. Daher muss Gülle mit biogenen Abfällen und Reststoffen aus der Landwirtschaft wie z. B. Getreideausputz mitvergärt ­werden. Erst dann erreicht man eine Leistungsklasse, die die Aufbe­reitung und Nutzung von Biomethan zu überschaubaren Kosten ermöglicht.

Ein Umstieg ist für größere Biogasanlagen ab 500 kW interessant. Der fehlende Strom wird mit PV- oder ­Windkraftanlagen ausgeglichen werden müssen. Das Problem ­daran ist der fehlende Winterstrom. Wir brauchen Anlagen,
die ­Energie genau für diese Zeit ­bereitstellen können.

Das EAG bleibt unangetastet und damit auch die Rahmenbedingungen wie z. B. Verstromung unter 250 kWel und mindestens 10 km Luftlinie Abstand zu einer Gasleitung. ­Ver­gärungsanlagen, wie man sie in den 80iger-Jahren gebaut hat, sind aktuell kaum wirtschaftlich.

Biodiversität: Moosbrugger wirft Gewessler „grobes Foul“ vor

Kammerpräsident fordert grüne Umweltministerin zum Weiterverhandeln auf.

Den derzeit vorliegenden Entwurf der nationalen Biodiversitätsstrategie wertet der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger, äußerst kritisch.

„Weitere Außer-Nutzung-Stellungen und realitätsferne Produktionseinschränkungen gefährden unsere Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln, nachhaltigen Rohstoffen und Energie und schaden dem Klima- und Biodiversitätsschutz selbst“, warnte Moosbrugger anlässlich der Tagung der Biodiversitätskommission am Donnerstag (7.4.). Er lehnt den gegenwärtigen Entwurf der Biodiversitätsstrategie strikt ab. Von der Umweltministerin Leonore Gewessler verlangt er weiter nach Kompromissen zu suchen.

Die Absicht des Klimaschutzministeriums, über die halbfertige Strategie abzustimmen und diese im stillen Kämmerchen in Eigenregie fertigzustellen, wertete der LKÖ-Präsident als “grobes Foul gegen die bisherige Kompromissbereitschaft aller Beteiligten. „Ein Miteinander sieht anders aus,“ so Moosbrugger. Breite Expertenrunden abzustellen und nach eigenem Ermessen die restlichen kritischen Inhalte festzulegen, bedeutet nach seiner Auffassung, die Beteiligten vor den Kopf zu stoßen und die Rechnung ohne Wirt zu machen.

Nach Kammerangaben verfügt Österreich mit einem Viertel der Landesfläche – in Form von FFH-Gebieten, Natura 2000, Natur- und Nationalparken, Landschaftsschutz- und Wildnisgebieten über ein hohes nationales Schutzniveau verfügt. Trotz monatelanger intensiver Verhandlungen ist laut Kammerpräsidenten dem Klimaschutzministerium bisher nicht gelungen, eine ausgewogene Lösung vorzulegen.

„Sollte der aktuelle Entwurf beschlossen werden, brächte dies massive Verschlechterungen mit sich – nicht nur für die heimische Land- und Forstwirtschaft und Österreichs Versorgungssicherheit, sondern auch für den Umwelt-, Klima- und Biodiversitätsschutz selbst“, warnte der LKÖ-Präsident.

So sieht der aktuelle Entwurf vor, dass 10% aller Äcker, Wiesen und Wälder außer Nutzung gestellt werden sollen. Ebenso will die grüne Umweltministerin Gewessler im Entwurf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln pauschal verringern und den von Düngemitteln pauschalsenken. vor.

“Das hätte einen Rückgang der Lebensmittelproduktion um mindestens 15% zur Folge. Das wäre gerade jetzt, in Zeiten drohender Hungersnöte in einigen Teilen der Welt und enorm angespannten Rohstoffmärkten und steigenden Preisen auch bei uns, nicht zu verantworten“, warnt Österreichs Kammerpräsident. Auch das aktuell vorgesehene Verbot der Beweidung und Bejagung in großen Gebirgsregionen hält der LKÖ-Präsident für nicht akzeptabel.

Anbau auf ökologischen Vorrangflächen bleibt in Deutschland verwehrt

Der Anbau auf ökologischen Vorrangflächen bleibt 2022 in Deutschland untersagt. Der Bundesrat gibt die Flächen nur zur Futternutzung frei. Damit setzt sich Agrarminister Cem Özdemir durch.

Der Bundesrat hat am Freitagmittag für 2022 nur die Nutzung des Futteraufwuchses auf ökologischen Vorrangflächen (ÖVF) erlaubt. Damit setzt Deutschland die von der EU-Kommission erteilte Anbauerlaubnis auf den ÖVF nicht um. Die Bundesländer stimmten im Plenum des Bundesrates dafür, eine Verordnung aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) unverändert umzusetzen.

Danach werden 2022 bundesweit Brachflächen, die als ÖVF ausgewiesen wurden, ab 1. Juli zur Beweidung für alle Tierarten sowie zur Schnittnutzung für Futterzwecke freigegeben. Das betrifft laut BMEL rund 170.000 ha. Gleiches gilt für die ÖVF mit Zwischenfruchtanbau oder Gründecke. Hier legt das BMEL eine Fläche von 1,06 Mio. ha als Orientierung zu Grunde. Davon ungehindert bleibt der Anbau von Eiweißpflanzen auf ÖVF ohne Anwendung von Pflanzenschutzmitteln weiterhin möglich.

Die Bundesländer wenden sich damit gegen eine Empfehlung des Agrarausschusses des Bundesrates. Dort hatte sich eine Mehrheit der Länder auch für einen Anbau auf ÖVF samt Pflanzenschutz und Düngung ausgesprochen. Entscheidend war jedoch zum Schluss, dass sich die Bundesländer je nach Koalitionsbündnis bei der Abstimmung verhielten. Danach hat sich Baden-Württemberg, das schwarz-grün regiert wird, aber auch Niedersachsen, das rot-schwarz regiert wird, der Stimme enthalten. Die Grünen hatten sich in den letzten Tagen und Wochen vehement gegen die Erlaubnis aus Brüssel, 2022 die ÖVF für den Anbau zu nutzen, gewehrt. Aber auch in Niedersachsen hat sich die SPD im Sinne der Ampel im Bund verhalten. Zuvor hatte der CDU-Agrarminister von Baden-Württemberg Peter Hauk in einer Rede im Bundesrat noch für den Anbau ausgesprochen. „Es ist verantwortungslos diesem Antrag zuzustimmen“, sagte er. Die Welt stehe vor einer Hungerkrise, deshalb müssten alle Reserven mobilisiert werden, so Hauk weiter. Er bedauere daher, dass selbst seine Landesregierung nicht zu einem Votum für einen Anbau auf ÖVF habe durchringen können und sich daher der Stimme enthalten werde, sagte er im Bundesrat.

Die Parlamentarische Staatssekretärin aus dem BMEL, Manuela Rottmann (Grüne) hingegen verteidigte den Beschluss. Sie erneuerte die seit Tagen vorgebrachte BMEL-Linie, dass der Schaden mit der ÖVF Freigabe für den Anbau größer wäre als der Nutzen. Das maximale Produktionspotenzial der ÖVF läge nur bei 0,6 bis 0,8 Mio. t Getreide, so Rottmann. Sie zog den Vergleich, dass es 2019 bei der Dürre in Deutschland einen Rückgang von 6 Mio. t Getreide gegeben habe. „Ein Umpflügen von Brachflächen setzt zusätzliches CO2 frei, das die Klimakrise verschärft, die ohnehin die Lebensmittelversorgung bedroht“, sagte Rottmann. Eine Verschiebung des Kampfes gegen die Klima- und Artenkrise könne nicht die Lösung sein, sie bedrohe weltweit die Versorgung mit Lebensmitteln ohnehin, so Rottmann. Das BMEL würde allerdings an weiteren anderen Maßnahmen zur Linderung der Preiskrise, die der Ukraine Krieg befeuert, arbeiten. Am Freitagmorgen hat parallel zur Bundesratssitzung auch der Bundestag über das Thema Ukrainehilfe und Nahrungsmittelversorgung debattiert. Ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion, der die Freigabe der ökologischen Vorrangflächen 2022 für den Anbau mit Düngung und Pflanzenschutz und eine Verschiebung der GAP-Reform von 2023 auf 2024 sowie die Aufhebung der 4% Stilllegung der Ackerflächen ab 2023 verlangte, wurde allerdings nicht zur Abstimmung gestellt, sondern zu weiteren Beratungen in die Bundestagsausschüsse überwiesen. „In Krisenzeiten müssen vorübergehend neue Prioritäten gesetzt werden. Das heißt: Jetzt ist nicht die Zeit für weniger Anbau, sondern für eine Ausweitung der Produktion“, hatte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Fraktion Steffen Bilger den Antrag begründet.

EU-Kommission gibt Rückmeldung zu österreichischem GAP-Strategieplan

Die Europäische Kommission hat jetzt eine Reaktion auf den österreichischen GAP-Strategieplan in Form des sog. „Observation Letters“ geschickt. Die Rückmeldung an Österreich beinhaltet viele positive Rückmeldungen, aber auch Vorschlägen zur Anpassung von Maßnahmen. LK-Präsident Josef Moosbrugger zeigt Unverständnis über die „unpraktikable“ EU-Rückmeldung.

Grundsätzlich soll die Rückmeldung der EU-Kommission Verbesserungspotenziale der nationalen Strategiepläne abbilden. Insgesamt wurden für Österreich 251 Bemerkungen abgegeben, die zum einen den guten Fortschritt und die strategische Ausrichtung hervorstreichen, zum anderen aber auch verschiedene Adaptierungen anregen.

Folgende Inhalte wurden im „Observation Letter“ positiv hervorgestrichen:

  • Die wirtschaftliche Absicherung der bäuerlichen Landwirtschaft steht im Fokus.
  • Es werden mehr Mittel als bisher für Klima- und Umweltmaßnahmen zur Verfügung gestellt.
  • Das Tierwohl (Weidehaltung und Stallhaltung) findet starke Berücksichtigung.
  • Mit dem Strategieplan wird ein wesentlicher Beitrag zur Versorgungssicherheit geleistet.
  • Die Verteilung der Direktzahlungen ist fair und zielgerichtet.
  • Der Strategieplan trägt nach Ansicht der Kommission zur Erreichung von Green-Deal-Zielen bei.
  • Positiv bewertet wird in diesem Zusammenhang das Ziel, den Anteil der Bio-Fläche bis 2030 auf rund 30% zu erhöhen.
  • Auch die Maßnahmen zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes, der Erhaltung von Landschaftselementen und die Ziele zum Nährstoffmanagement werden hier anerkennend erwähnt.

Klima- und Umweltschutz soll sich nach Ansicht der EU-Kommission noch stärker in den Strategieplänen wiederfinden. Weiters wird empfohlen, dass zu den Zielen im Strategieplan nationale Zielwerte verankert werden sollen. Für Bundesministerin Elisabeth Köstinger bestätigt der „Observation Letter“ bestätigt, „dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir werden im weiteren Genehmigungsprozess bestmöglich auf die Anmerkungen und Anregungen der EU Kommission eingehen. Damit können wir jetzt die finalen Prozesse in der nationalen Umsetzung einleiten“, betont Köstinger. Die Genehmigung des Strategieplans wird für Herbst 2022 erwartet.

Anlässlich der Antwort („Observation Letter“) der Europäischen Kommission richtet der Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich, Josef Moosbrugger, eindringliche Worte nach Brüssel:

„Die ursprünglichen Pläne der EU und Österreichs sind unter völlig anderen Voraussetzungen geschaffen worden. Seither hat sich die Versorgungslage gänzlich verändert – sowohl bei Betriebsmitteln als auch bei Agrarrohstoffen selbst. Diese für viele Höfe existenzbedrohliche Lage, zahlreiche GAP-Auflagen weiter in die Höhe zu schrauben, die Produktion de facto zu drosseln und unseren Betrieben noch mehr Leistungen ohne zusätzliche Abgeltung abzuverlangen, geht an den Möglichkeiten unserer Betriebe komplett vorbei. Die Antwort der EU-Kommission zum nationalen GAP-Strategieplan ist für uns daher völlig unverständlich.

Ich appelliere an die EU-Kommission, die Latte für unsere bäuerlichen Betriebe nicht noch höher zu legen. Das hätte zur Folge, dass viele die Hürde nicht mehr nehmen und somit nicht an den bisher so erfolgreichen Agrarumweltmaßnahmen teilnehmen können. Das wäre ein Schaden für die Umwelt und mit einem Einkommensverlust für die ohnehin finanziell ’nicht gerade verwöhnten ‚ Bauernfamilien verbunden.“

In der Ukranine Millionen Hektar bleiben unbestellt

Der ukrainische Landwirtschaftsminister Mykola Solskyi hat die absehbaren Ausfälle bei der anstehenden Frühjahrsaussaat konkretisiert. Ihm zufolge sind aufgrund der Kampfhandlungen die Feldarbeiten auf einem Gesamtareal von rund 3,5 Mio ha unmöglich. Diese Flächen dürften damit für die Ernte 2022 keine Rolle spielen. Selbst wenn der Krieg in den nächsten Wochen beendet werden sollte, wäre es für die meisten Feldfrüchte zu spät für die Aussaat.

Nicht in der Schätzung enthalten sind solche Flächen, auf denen wegen fehlender Betriebsmittel nur eingeschränkt oder gar nicht gearbeitet werden kann. Dies betrifft beispielsweise den fehlenden Treibstoff. Die Dieselknappheit wird nach Darstellung der Marktanalysten der ProAgro Gruppe regional zusätzlich durch den gezielten russischen Beschuss von Treibstofflagern verschärft, so zuletzt in der Region Odessa, wo Tanks von der Krim aus bombardiert worden seien.

Solskyi rief die Landwirte unterdessen mit Hinweis auf die blockierten Seehäfen und die stark eingeschränkten Exportmöglichkeiten dazu auf, nach Möglichkeit solche Kulturen auszusäen, die bei geringer Tonnage hohe Einnahmen versprechen. Gemeint sind beispielsweise Sonnenblumen, Raps und Sojabohnen. Die zuvor bestehenden Engpässe beim Saatgut hat man dem Minister zufolge inzwischen weitgehend in den Griff bekommen. AgE

Niedrigster Schweinebestand seit 25 Jahren in Deutschland – In nur einem Jahr fast 9 % weniger Schweine

Nun stehen die Zahlen fest. Die Veröffentlichung der endgültigen Viehzählungsergebnisse zum Stichtag 03. November 2021 durch das Statistische Bundesamt (Destatis) zeigt, dass sich der deutsche Schweinebestand stark verkleinert hat. Zwar ist der Rückgang etwas geringer im Vergleich zu den im November auf Basis der vorläufigen Ergebnisse gemeldeten Werte. Trotzdem ist die Reduktion des Schweinebestandes in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr mit minus 8,9% enorm.

Das Statistisch Bundesamt (Destatis) hat mittlerweile die endgültigen Ergebnisse der Viehzählung zum Stichtag 03. November 2021 veröffentlicht. Wie AgE berichtet, zeigt ein Vergleich mit dem vorläufigen Resultat, dass der deutsche Schweinebestand etwas weniger stark abgenommen hat, als anhand der vorläufigen Zahlen im November ursprünglich gemeldet. Aufgrund von Nachmeldungen wurde der Gesamtbestand um 142.700 Tiere auf 23,76 Mio. etwas nach oben korrigiert. Das offizielle Minus im Vergleich zur Vorjahreserhebung beläuft sich somit nicht mehr 9,4 %, sondern nur noch auf 8,9 %. Absolute gesehen entspricht das einem Rückgang der Tierzahl um 2,31 Mio. Schweine. Der Schweinebestand in Deutschland ist damit auf das niedrigste Niveau seit 1995 gesunken.

Die Wiesbadener Statistiker veröffentlichten die Bestandszahl an Mastschweinen nun mit fast 11,0 Mio. Tiere. Ferkeln wurde demnach 6,92 Mio. gehalten und Jungschweine 4,23 Mio.. Der Bestand an Zuchtsauen wurde mit 1,57 Mio. ebenfalls etwas nach oben korrigiert. Der Rückgang des Sauenbestandes belief sich demnach auf 6,6 %, was absolut gesehen im Vorjahresvergleich einem deutlichen Minus von 111.700 Muttertieren entspricht.

Die ISN meint:

Auch wenn die Zahlen leicht nach oben korrigiert wurden, zeigen die Daten des Statistischen Bundesamtes noch immer eine dramatische Entwicklung in der Schweinehaltung. Der Rückgang der Schweinebestände, aber auch der der Schweinehalter, schreitet unaufhaltsam voran – im letzten Jahr war er besonders erschreckend. Kein Wunder, immerhin waren die Schweinehalter durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie ganz besonders gebeutelt. Zudem kamen und kommen immer höhere Auflagen für die Haltung von Schweinen hinzu – gepaart mit fehlender Planungssicherheit und Perspektive. Durch die massiven Kostensteigerungen für Energie und Futter, u.a. ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, ist es wahrscheinlich, dass der Strukturwandel noch weiter beschleunigt wird, denn trotz gestiegener Ferkel- und Mastschweinepreise sind Ferkelerzeugung und Mast weiter ein deutliches Verlustgeschäft. Und die Zukunftsaussichten sind weiter getrübt, weil nach wie vor von Seiten der Politik ein klares Handeln zur Schaffung von machbaren Rahmenbedingungen für Schweinehalter fehlt und weiter nur diskutiert wird. Liebe Politiker, wollt ihr noch Haltung vor Ort oder Schweinefleischimport? Im Sinne der Versorgungssicherheit, im Sinne der Landwirte, im Sinne der Tiere aber auch im Sinne von Klima- und Umweltschutz brauchen wir die Haltung vor Ort! Deswegen müssen den vielen Worten endlich Taten der Politik folgen und praxistaugliche und machbare Lösungen für die Schweinehalter ermöglicht werden.

Deutschlands ehrgeizige Pläne für neue LNG-Terminals

Mit drei neuen Terminals für flüssiges Erdgas will Deutschland unabhängiger von russischem Erdgas werden. Dazu sollen Terminals zum Import von Liquified Natural Gas (LNG) in den niedersächsischen Hafenstädten Wilhelmshaven und Stade sowie Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) entstehen. Den Anfang macht nach Angaben von Niedersachsens Umwelt- und Klimaschutzminister Olaf Lies Wilhelmshaven. Hier sind insgesamt drei verschiedene Projekte geplant. Mit einer schwimmenden Plattform (Floating Storage and Regasification Unit, FSRU), die sich sehr schnell errichten lässt, soll möglichst schon Ende 2022 das erste Flüssiggas importiert werden können. Damit soll das Gas gespeichert und wiederverdampft werden.

Mit einer FSRU lassen sich ca. 9 Mrd. m³ Gas importieren und lagern. Im Herbst 2023 soll die zweite Einheit folgen. Parallel dazu sollen dann Terminals an Land errichtet werden, um in Wilhelmshaven insgesamt eine Importkapazität von 25 Mrd. m³ Flüssiggas zu schaffen. Ab 2024 soll dann das Terminal in Stade fertig sein, ab 2025/26 in Brunsbüttel. „Mit der Importmenge aus allen drei Terminals könnten wir russisches Gas komplett ersetzen. Das muss Grundlage sein, auch wenn Frieden mit der Ukraine kommt“, fordert der Minister und ergänzt: „Alle Terminals, in denen wir zunächst fossiles Gas importieren, müssen wir auch mit erneuerbarem Gas nutzen können.“

Ein Projektpartner in Wilhelmshaven ist der belgische Konzern Tree Energy Solutions (TES). TES plant eine Anlage bestehend aus einem Anlieferungsterminal, Speicheranlagen und einem emissionsfreies Oxyfuel-Kraftwerk. Darüber hinaus entwickelt TES die Produktion von grünem Wasserstoff in Ländern des Solargürtels und investiert in die Lieferkette sowie die entsprechende Infrastruktur. TES wird grünen Wasserstoff, der aus Solarstrom erzeugt wird, in Form von fossilfreiem Methan nach Europa transportieren und plant, in die Infrastruktur für den Transport des CO2 zu investieren. TES hat zudem mit E.ON eine strategische Partnerschaft vereinbart, um in großem Umfang grünen Wasserstoff nach Deutschland zu importieren.

Wir rechnen frühestens mit einem LNG-Import in Deutschland ab 2025 und das auch nur, wenn die geplanten Terminals ohne Klagen und andere Genehmigungsverzögerungen gebaut werden können“, sagt Dr. Stefan Ulreich, Professor für Energiehandel, Risikomanagement, Energiepolitik und Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Biberach. Zudem ist der Markt bereits heute stark umkämpft. So importieren Japan, China und Südkorea jeweils im Jahr so viel LNG, wie die gesamte EU an Gas benötigt, nämlich 155 Mrd. m³. „Im LNG-Markt wartet niemand auf die EU. Ein Umleiten von Lieferströmen ist wahrscheinlich nur mit höheren Kosten denkbar“, macht der Experte deutlich.

Keine Aussaat dafür Kriegsbeute: Ukrainische Bauern klauen mit Traktor Panzer

Es ist ein Krieg David gegen Goliath, den die Ukrainer in ihrem Land erleben müssen. Ukrainische Bauern greifen zu eigenen Mitteln.

Für ihren Einsatz wurden die Landwirte vom ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj in einer einer Ansprache an die Nation am vergangenen Freitag ausdrücklich gelobt. Die „Traktoren-Truppen“ würden russische Ausrüstung auf den Feldern an den Haken nehmen und an die ukrainischen Streitkräfte weitergeben.

Beim Vorrücken der russischen Truppen in der Ukraine bleiben immer wieder Panzer liegen, Häufigste Ursache ist Treibstoffmangel. Zum Abschlepper braucht es schweres Gerät, z. B. Traktoren.

Anstatt ihre Felder bestellen zu können , schleppen die Bauern die russischen Panzer ab zu den ukrainischen Streitkräften und doch vieleicht Sicherstellungen für ihren Frühlingsanbau zu erreichen.

Russischer Exportstopp für Raps und Sonnenblumenkerne

Ist es eine Retourkutsche wegen westlicher Sanktionen oder tatsächlich eine Notentscheidung? Wie auch immer, Russland verhängt ab sofort ein Exportverbot für Raps und Sonnenblumenkerne.

Bis Ende August verhängt Russland einen Export-Stopp für Raps und Sonnenblumenkerne. Das hat das Landwirtschaftsministerium am Donnerstag in Moskau mitgeteilt. Zudem wird der Export für Sonnenblumenöl von Mitte April bis Ende August auf 1,5 Mio. t begrenzt, berichten Medien.

Die Rohstoffe würden aufgrund einer erhöhten Nachfrage und gestiegener Preise für die Versorgung der eigenen Bürger benötigt, so die Begründung. In Russland waren angesichts einschneidender westlicher Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs zuletzt viele Lebensmittel deutlich teurer geworden. Es soll schon Hamsterkäufe gegeben haben. Mehrere Supermarktketten beschränkten den Verkauf von Grundnahrungsmitteln wie Zucker oder Buchweizen auf eine bestimmte Menge pro Person.

Laut US-Präsident Joe Biden soll sich der russische Präsident Wladimir Putin weiter isoliert haben. Es gebe Anzeichen dafür, dass er einige seiner Berater entlassen oder unter Hausarrest gestellt hat. Der Kreml wies die Darstellung zurück und warf der US-Regierung vor, weder Putin noch die Vorgänge in Moskau zu verstehen.

Der EU-weite Handel erwartet derweil bei Lebensmitteln kräftige Preiserhöhungen. Erste Handelsketten hätten schon damit begonnen, Preise anzuheben,

Schlachtschweine weiterhin gefragt

Laut Österreichischer Schweinebörse zeigte sich der heimische Schlachtschweinemarkt
blitzsauber geräumt. Trotz einer Preiserhöhung um 62 Cent je kg binnen fünf Wochen war
das Interesse an schlachtreifen Schweinen ungebrochen, primär aufgrund der beschränk-
ten Verfügbarkeit. Im März dürften die Schlachtungen mit voraussichtlich etwa 360.000 um
ca. 10 % unter der Menge vom Februar liegen. Der Mangel an Schlachtschweinen stellte
sich regional etwas unterschiedlich dar, im Osten schien der „Kampf um das letzte
Schwein“ am intensivsten zu sein.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt stand einem unterdurchschnittlichen Angebot eine
gute Nachfrage gegenüber. Mit Wartezeiten im Ferkelbezug musste man überall rechnen.

Europaweit verlor die Ferkelnachfrage etwas an Schwung. Sie lag aber immer noch deut-
lich über dem im Vergleich zu den Vorjahren geringeren Angebot. Die Notierungen legten
erneut zu, häufig jedoch moderater als zuletzt.

Der EU-Schweinemarkt setzte den Aufwärtstrend fort, die Zugewinne der Notierungen
fielen aber uneinheitlich aus. Das lag zum Teil an unterschiedlichen Verhältnissen in den
Mitgliedsländern. Während die Nachfrage weiterhin zumeist als rege beschrieben wurde,
nahm das Angebot in mehreren Regionen zu, in anderen nicht. Zudem näherten sich die
Preisniveaus der Länder an. Die Notierungen, die in den letzten Wochen vorsichtiger an-
gehoben worden waren, holten auf.

In Deutschland flacht der Anstieg der Preiskurve weiter ab. Ein Grund dafür ist das wach-
sende Angebot an schlachtreifen Schweinen. Zwar gibt es Berichte über kleine regionale
Überhänge, insgesamt sind die Mengen aber nur knapp bedarfsdeckend. Darüber hinaus
steigt der Widerstand der Schlachtunternehmen gegen weitere Preiserhöhungen aufgrund
eines impulslosen Fleischhandels.