Laut Österreichischer Schweinebörse blieb die für Mai erwartete Absatzbelebung in der
ersten Monatshälfte aus. Die Fleischbranche suchte nach Gründen für die Flaute. Offen-
sichtlich schadet die inflationsgeschwächte Kaufkraft der Konsumenten dem Fleischabsatzmehr als anderen Branchen. Schlacht- und Zerlegebetriebe berichteten über volle Ge-
frierlager, auch weil die Wurstindustrie wegen der geringen Nachfrage bereits Arbeitstage
ausfallen ließ. Allein das nach wie vor unterdurchschnittliche Angebot an schlachtreifen
Tieren ermöglichte die unveränderte Mastschweine-Notierung.
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt war die Verunsicherung der Mäster nach der letzten
Preissenkung deutlich spürbar. Dies führte zu Ferkelrückstellungen in allen Regionen. Zu-
sätzlich zu den Auswirkungen der Krisen litt die Nachfrage auch unter den erhöhten Platz-
erfordernissen je Mastschwein in AMA-Gütesiegelbetrieben.
Europaweit setzten die Ferkelpreise ihren Abwärtstrend fort. Das Angebot war oftmals
größer als die verhaltene Nachfrage.
Der EU-Schweinemarkt stand weiterhin im Zeichen der trotz wärmerer Temperaturen nicht
in Schwung kommenden Fleischnachfrage. Da das Angebot häufig zurückging, herrschten
in vielen Mitgliedsländern relativ ausgeglichene Verhältnisse mit stabilen Notierungen.
In Deutschland ist das Angebot nicht mehr so drängend wie in den letzten Wochen. Über-
hänge bestehen nur noch in wenigen Regionen. Die Nachfrage wird weiterhin als ruhig
beschrieben, die Schlachtunternehmen nutzen ihre Kapazitäten nicht vollständig aus.