Roggen hat ein großes Potential für eine nachhaltige und gesunde Schweinefütterung. Das ist das Ergebnis des Forschungsprojekts „6-R-Konzept“, das ein Forschungsverbund von Hochschulen und Wirtschaftsvertretern jetzt abgeschlossen hat. Konkret könnten durch mehr Roggen in der Ration die Salmonellengefahr in den Ställen gesenkt, die Darmgesundheit und das Wohlbefinden der Tiere verbessert sowie der CO2-Ausstoß verringert werden, fasste der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) als ein Projektpartner am vergangenen Mittwoch die Ergebnisse zusammen. Außerdem verbrauche Hybridroggen im Anbau gegenüber anderen Getreidearten weniger Dünger, Pflanzenschutzmittel und Wasser und sei so eine attraktive Alternative in der Fruchtfolge.
Die KWS Lochow GmbH wies darauf hin, dass Roggen von den Tieren auch bei hohem Leistungsniveau in größeren Mengen akzeptiert werde. Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) erläuterte die Hintergründe der Beeinflussung der Salmonellengefahr durch die Verfütterung von Roggen. Die Untersuchungen belegten, dass die hohen Anteile an wasserlöslichen Kohlenhydraten des Roggens am Ende des Verdauungstrakts von den Bakterien vermehrt zu flüchtigen Fettsäuren umgebaut würden. Das sei gut für die Darmschleimhaut und erschwere die Ansiedlung von Salmonellen. An dem vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten und vom Saatguthersteller KWS initiierten Forschungsprojekt „6-R-Konzept“ mit dem Titel „Regionale Renaissance von Roggen und Raps zur Reduktion von Problemen in Pflanzenbau und Tierproduktion durch Reevaluation der Inhaltsstoffe und deren gezielte Nutzung zur Förderung des Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutzes“ waren neben dem DRV, der KWS Lochow GmbH und der TiHo die Freie Universität Berlin und die Universität Bonn sowie das Raiffeisen Kraftfutterwerk Mittelweser Heide und die Viehvermarktungsgemeinschaft Aller-Weser-Hunte beteiligt. AgE