Seit Anfang Mai sin die Schweinepreise am Terminmarkt in Dalian um 50 % gestiegen. Analysten begründen diesen steilen Preisanstieg, mit einem deutlich knapperen Angebot infolge einer kräftigen Reduzierung der Zuchtschweinebestände. Hintergrund dieser Entwicklung war der rasche und staatlich massiv geförderte Wiederaufbau der chinesischen Schweinebestände nach ASP. Auch in riesigen Schweinehochhäusern und gigantischen „Schweinestädten“.
Das Ergebnis dieses Booms war dann ein Absturz der Preise um deutlich mehr als Hälfte und massive Verluste für die Schweinehalter. Und auch in China stiegen die Kosten im letzten Jahr steil an. Dazu kam noch die globale Preisrallye bei Getreide und Sojaschrot. Nun hat sich die Lage offenbar umgekehrt.
Staatliche Stellen – wie die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) – nennen die „irrationale Zurückhaltung beim Verkauf“, als Hauptursache für den steilen Preisanstieg, berichte die Nachrichtenagentur Reuters.
Offenbar hat es wegen der steil ansteigenden Schweinepreise und dem großen Einfluss der Schweinefleischpreise auf die Nahrungsmittinflation ein Krisen-Treffen zwischen der Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) und den großen Produktionsunternehmen gegeben. Chinas Staatsplaner forderte die Unternehmen danach auf, die konstante Versorgung sicherzustellen, hieß es in einer Erklärung, nachdem die Preise in den letzten Monaten stark gestiegen waren.
In dem Bericht des NDRC heißt es außerdem, einige Medien hätten Informationen über die steigenden Preise übertrieben und erfunden, was die Zurückhaltung der Landwirte beim Verkauf noch verstärkt habe. „Derzeit ist die Produktionskapazität für lebende Schweine im Allgemeinen angemessen und ausreichend“, sagte die NDRC in der Erklärung. Danach geben es derzeit einen schwachen Konsum und keine Grundlage für einen nachhaltigen Preisanstieg.
Ob diese offizielle Statement dazu beiträgt, den Markt zu beruhigen, ist indessen fraglich. Die Preise am Terminmarkt in Dalian sprechen jedenfalls eine andere Sprache. Sie steigen auch Anfang Juli weiter. Das gilt sowohl für den vorderen aktuellen Juli-Termin und erst recht für die späteren Termine im Herbst. Diese sind noch deutlich höher. Erst danach geben die Preise leicht nach bzw. konsolidieren sich auf hohem Niveau.