Milchpreise: „60 Cent sind greifbar“

Die Preise für konventionelle Milch gehen durch die Decke. Und der positive Trend geht weiter. Biomilch hingegen bleibt im Regal stehen.

Das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben sprach mit Anna Althoff, Milchreferentin beim WLV, zum aktuellen Milchmarkt.

Die Milchpreise steigen in neuen Dimensionen. Im Juni haben die NRW-Molkereien das Milchgeld weiter erhöht: Die Auszahlungspreise liegen bei mehr als 50 Cent/kg Milch. Wo geht die Reise hin, Frau Althoff?

Die Preise steigen aller Voraussicht nach bis in das dritte Quartal weiter. Einige Molkereien haben bereits für Juli erneut saftige Aufschläge angekündigt.

Knackt konventionelle Milch die 60-Cent-Marke?

Vermutlich ja. Besonders bei den Genossenschaftsmolkereien mit Frischesortiment ist noch Spielraum nach oben. Denn das Frische-Segment, wie Milch und Butter, zieht deutlich an. Das bringt Schwung in die Auszahlungspreise.

Der Kieler Rohstoffwert fällt im Juni auf 65,8 Cent/kg Milch. Ende Juni sinkt das IG-­Milchbarometer um 2 Cent auf 61,1 Cent/kg Milch …

Besonders die Höhe des Kieler Rohstoffwerts zeigt aber, dass bei den Erzeugerpreisen noch Musik drin ist. Knapp 66 Cent/kg ist ein enormes Niveau. Zudem sind Schwankungen normal, da sich der Wert aus den Preisen für Butter und Magermilch zusammensetzt und dieser Markt sehr reaktiv ist.

Die konventionellen Milchpreise haben die Preise für Biomilch fast eingeholt. FrieslandCampina zahlt im Juni für konventionelle Milch mehr als einige Biomolkereien. Warum steigen die Preise für Biomilch nicht entsprechend?

Bei Biomilch leidet die Nachfrage im Einzelhandel. Die Verbraucher lassen die Milch im Regal…