Ende vergangener Woche lag der Durchschnittspreis für Schlachtschweine in China laut nationaler Erhebung bei 24,46 CNY (3,51 Euro) je Kilogramm Lebendgewicht (LG); das waren rund 60 % mehr als Anfang 2022.
Innerhalb eines Jahres sind die Schweinepreise damit um etwa 125 % gestiegen. Nach Angaben der Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) haben die Schweinepreise ein Niveau erreicht, das die zweite von drei Warnstufen auslöste.
Die Regierung in Peking reagiert auf die Preissteigerung und ordnete die Auslagerung von zentralen staatlichen Schweinefleischreserven an. Bei uns in Österreich ging der Schlachtschweinepreis um 10 Cent zurück.
Im Laufe des Septembers waren in China in drei Tranchen bereits insgesamt 70.000 t Schweinefleisch ausgelagert worden. Am vergangenen Freitag (30.9.) kam eine weitere Partie hinzu.
Laut NDRC haben auch die meisten Provinzen mit der Freigabe ihrer Reserven begonnen, so dass im September rund 200.000 t Schweinefleisch zusätzlich auf den Markt gekommen sein sollen, so viel wie noch nie in einem Monat.
Das Schweinefleisch wird an regionale Ausgabestellen geliefert, wo es zu vergünstigten Preisen abgegeben wird. Einige Provinzen zahlen finanzielle Zuschüsse an private Schweinehalter, um das Angebot zu vergrößern.
All dies hat bisher den Anstieg der Schweinepreise in China nicht wirklich stoppen können. Einigen Analysten zufolge könnte ein stärkerer Import die Lage entspannen. Die Reformkommission beschuldigt Internet-Blogger und Wirtschaftsbeteiligte, die Situation auszunutzen und „übertrieben“ über künftige Preissteigerungen zu berichten. Dies geschehe, um den Verkauf ihrer Produkte zu steigern, wie zum Beispiel Futterzusatzstoffe oder Tierarzneimittel.
Die NDRC hat die lokalen Behörden angewiesen, gegen „irreführende Falschmeldungen“ über starke Preiserhöhungen vorzugehen. Sie sollten diese Personen aufsuchen und sie von „illegalen Aktivitäten“ abhalten, die die Marktstabilität gefährdeten, so die NDRC.
Mit Material von AgE