Auf der Grünen Woche in Berlin gibt es nicht nur Schinken, Käse und Speck aus Österreich. Hanfwein und schwarzer Knoblauch sorgen für neugierige Blicke.
Ein wenig stechen die grünen Flaschen in Berlin mit goldenem Etikett am Stand des Weinguts Elfenhof schon heraus. Vertriebsleiter András Kádár platziert sie neben den dunklen Weißweinflaschen. Er weiß, wie er die kleinen 0,2 Liter-Flaschen in Szene setzt. „Das ist unser neuer Hit“, macht Kádár neugierig und nimmt die Flasche in die Hand. Eine kleine Elfe und ein großes Hanfblatt zieren das Etikett. „Elfenhof Hemp“ heißt das Getränk aus Hanf und Trauben.Lange haben sie im Weingut im Burgenland daran herumgetüftelt und noch länger dafür gekämpft, das Getränk überhaupt auf dem Markt bringen zu dürfen. Die Hürden sind überwunden, sämtliche Genehmigungen liegen vor. Nun steht der neue „Lifestyle-Drink“, wie das österreichische Weingut seine Kreation nennt, pünktlich zur Internationalen Grünen Woche am Messestand.
Black Garlic, also schwarzer Knoblauch, erinnert geschmacklich an eine Mischung von Balsamico, Vanille und Karamell, heißt es am Stand. Entstanden ist der schwarze Knoblauch bei einem monatelangen Fermentationsprozess. „Ursprünglich stammt der schwarze Knoblauch aus Korea und Japan“, erklärt Robert Sorger. Neben dem Knoblauch bieten sie auch gefriergetrocknete Produkte, darunter Erdbeeren und Physalis an. Die Nachfrage sei sehr gut, berichtet Patrick Sorger. „Ich glaube, wir sind nächstes Jahr wieder am Start.“Holzer Austria repräsentierte auf der Internationalen Grünen Woche Kärnten und punktete insbesondere mit dem schwarzen Knoblauch.
Bei den Käsesorten haben die Besucherinnen und Besucher in der Österreich-Halle eine große Auswahl. Am Stand gegenüber sind auf der Preisliste schon einige Produkte durchgestrichen. Gertrud und Günter Kammerlander legen sich ins Zeug, bieten den Passanten Kostproben an. „Aktiv muss man schon sein“, sagt Gertrud Kammerlander, die mit ihrem Mann Günter am Stand der Genossenschaft Bioalpin aus Tirol steht. Normalerweise sind die Kammerlanders Milcherzeuger. Die Käsereien verarbeiten ihre Heumilch. Nun stehen sie zehn Tage am Messestand. „Das ist eine Abwechslung zum Alltag im Betrieb und wir treffen hier viele Freunde“, sagt Gertrud Kammerlander. Als Milchviehhalter geben sie den Verbrauchern Infos aus erster Hand.
Eine besondere Köstlichkeit bietet ihr Sortiment: einen Trüffelkäse. Den nahm die Alpbachtaler Heumilch-Käserei aus Reith erst kürzlich in das Sortiment auf. „Den hat hier sonst keiner“, sagt Günter Kammerlander und reicht ein Stückchen. Am meisten gefragt sei am Stand würziger Käse, insbesondere der Bergkäse.
13 Sorten Käse umfasst der Stand der „KäseStrasse Bregenzerwald“. Die Gemeinschaft aus 12 regionalen Sennereien und 20 Alpen präsentiert auf der Messe die verschiedenen Erzeugnisse. „Wir haben knapp eine Tonne Käse dabei“, erzählt Franziska Kohler. Sie ist Sennerin bei der Langenegger Dorfsennerei. Am Stand verspricht sie einige Raritäten: Tomatinokäse zum Beispiel, der nach Basilikum und frischen Tomaten schmeckt. Oder Thymian-Zitronen-Pfefferkäse. „Es kommen immer wieder neue Käsesorten dazu“, berichtet sie.
Das Vulkanland sei ein besonderes Fleckchen Erde und der Schinkenmanufaktur gehe es um artgerechte Haltung, sagt sie. Das wolle sie den Gästen am Stand vermitteln – und sie zu einer Betriebsbesichtigung einladen. „Wir sind hier ja für die Region da. Wir präsentieren unsere Produkte und unsere Tourismusregion.“
Renate Dohmen arbeitet als Gästebetreuerin bei der Schinkenmanufaktur. Nun erklärt sie in Berlin, welche unterschiedlichen Reifestufen es beim Schinken gibt. „Unser Bestseller ist der 18er“, sagt sie. Die ersten fünf Monate reift der Vulcano Schinken zwischen 0 und 8 Grad. Danach wird die Temperatur auf bis zu 24 Grad erhöht, damit der Schinken gut reifen kann. Die milde Würze und das leicht salzige Aroma zeichnen den Schinken aus, erklärt Dohmen und reicht eine kleine Scheibe.
Wer außergewöhnliche Kulinarik sucht, wird hier ebenfalls fündig: Die Schinkenmanufaktur bietet Schinken-Crisps an. Sie eignen sich als kleiner Snack zum Wein oder zum Garnieren von Speisen, erklärt Dohmen. Das Interesse der Kunden sei jeden Tag unterschiedlich. „Am einen Tag interessieren sie sich vor allem für Walnusssalami, am anderen Tag für Trüffelfilet.“ Eines kann sie aber auf jeden Fall sagen: Das Interesse ist groß. „Wir hatten sehr gute Gespräche und viele Kontakte zu potenziellen Kunden.“