Kein Faschingscherz – Österreichs Schweinebestände brechen ein

Wien Die lange Zeit schlechten Schweinepreise hinterlassen Spuren. Gegenüber 2021 sind die Bestände im vergangenen Jahr um 4,9% oder 135.400 Tiere gesunken. Auch die Schlachtzahlen gingen zurück, berichtet Statistik Austria. Relativ stabil blieben indes die Rinderbestände. Zum Stichtag 1. Dezember 2022 wurden laut Statistik Austria österreichweit rund 1,86 Mio. Rinder gehalten, um 0,5 % oder 9 000 Tiere weniger alsIm gleichen Zeitraum ging die Anzahl der Schweine um 4,9 % auf 2,65 Millionen zurück. Rückläufig waren auch die Schaf- und Ziegenbestände. Die Statistiker zählten 2021 mit 400.7000 Stück 0,4 % weniger Schafe und mit 99.000 Tieren 1,6% weniger Ziegen.

Der Bestand an Rindern nahm gegenüber 1. Dezember 2021 um 2,3 % auf 597.000 Tiere ab. Die Zahl der Schlachtkälber sank dabei auf 44.000, ein Minus von 71,5 %), während jene der anderen Kälber und Jungrinder um 21 % auf 553.000 Stück anstieg.

Mit einem Plus von 2,2 % erhöhte sich im vergangenen Jahr der Bestand der ein bis unter zwei Jahre alten Rinder auf 430.100 Tiere. Dabei nahm die Anzahl der Stiere und Ochsen (+3,1 % auf 166 000) als auch jene der Nutz- und Zuchtkalbinnen (+10,7 % auf 199 300) zu, während die Zahl der Schlachtkalbinnen um 19% auf 64.800 Tiere sank.

Ein geringer Bestandsrückgang von 0,5 % auf 834.000 Tiere stellten die Statistiker auch in der Altersklasse der zumindest zwei Jahre alten Rinder fest. Gegenüber dem Vorjahr sank auch hier die Zahl der Schlachtkalbinnen um 21,2% als auch jene der anderen Kühe um 15%. Bestandszuwächse gab es hingegen bei Stieren und Ochsen, Nutz- und Zuchtkalbinnen sowie bei Milchkühen.

Stärker als die Bestände gingen aber die Rinderhalter zurück. Die Zahl der am Stichtag Rinder haltenden Betriebe sank im Jahresabstand um 2,1 % auf 52.500. Die durchschnittliche Bestandsdichte lag wie im Vorjahr bei 35 Rindern je Betrieb.

Bei den Daten zum Rinderbestand gibt die Statistik Austria zu bedenken, dass aufgrund von methodischen Anpassungen die Bestände der entsprechenden Tierkategorien nur bedingt mit dem Vorjahresergebnis vergleichbar sind.

Im vergangenen Jahr waren bei Schweinen in allen Tierkategorien Bestandsrückgänge zu verzeichnen. So sanken die Zahlen der Ferkel und Jungschweine um 4,8 % auf 1,32 Mio., jene der Mastschweine um 4,5 % auf 1,12 Mio. und die der Zuchtschweine um 7 % auf 212.000 Tiere. Im Detailvergleich verringerten sich die Zahl der Ferkel um 2,9 % und die der Jungschweine um 6,5 %.

Schwerpunkt der Schweinehaltung ist Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark. Der Anteil der in der Schweinehaltung maßgeblichen Bundesländer nahm mit 94 % des Gesamtbestands geringfügig zu. 2021 standen noch 93,7 % der Schweine in diesen drei Bundesländern.

Mit 19.201 Betrieben zum 1. Dezember 2022 halten 2,2 % weniger Höfe noch Schweine.

2022 sank die Anzahl der tauglichen Schweineschlachtungen um 4,3 % auf 4,88 Mio. Schlachtschweine. Rückgänge wurden gegenüber 2021 auch bei den tauglichen Schlachtungen von Rindern um 0,8 % auf 639.000 ermittelt. Schafe wurden mit 169.100 Stück plus 1,1% und Ziegen mit sogar plus 8,1 % mehr geschlachtet.