Monat: März 2023

Thünen-Studie: Tierwohlfleisch aus Deutschland kein Exportschlager

In einem Forschungsprojekt hat das Thünen-Institut untersucht, welche Exportchancen für deutsches Tierwohlfleisch in verschiedenen Absatzländern besteht. Das Ergebnis zeigt, dass Tierwohlleistungen für Auslandskunden eine untergeordnete Rolle spielen, vor allem bei Schweinefleisch. Wichtig sind den Absatzländern Herkunft, Qualität und der Preis, berichtet Agra Europe.

Mit besonderen Tierwohlleistungen können die Fleischexporteure in Deutschland bei ihren Auslandskunden offenbar nur wenig punkten; Herkunft, Qualität und der Preis sind die wichtigeren Kriterien. Dies ist zusammengefasst das Ergebnis des Forschungsprojekts ExPoTiWo – Exportchancen von Tierwohlfleisch aus Deutschland des Thünen-Instituts, dessen Resultate jetzt vorgestellt wurden. Mittels Expertengesprächen und Onlinebefragungen sind die Forscher dabei den Verbraucherpräferenzen in verschiedenen Absatzländern auf den Grund gegangen. Im Fokus standen dabei für Geflügelfleisch die Länder Dänemark, Frankreich, die Niederlande und Großbritannien. Für Schweinefleisch waren es Japan, Südkorea, Italien und Polen.

Während laut Thünen-Institut bei Schweinefleisch das Thema Tierwohl in Japan, Südkorea und Polen so gut wie keine Rolle spielt, gibt es in Italien eine kleine Verbrauchergruppe, die sich dafür interessiert. Bei Geflügelfleisch war in den Zielländern generell mehr Wissen über Tierwohlfragen vorhanden; dort gibt es bereits entsprechende Label. In allen acht betrachteten Ländern sind dennoch die Fleischqualität, das Herkunftsland sowie der Preis die wichtigsten Einkaufskriterien; der Aspekt Tierwohl ist von geringerer Bedeutung. Grundsätzlich hat Fleisch aus Deutschland laut der Studie im Ausland einen guten Ruf und wird als vertrauenswürdig eingestuft. Das Absatzpotential ist der Mitautorin Rebecca Derstappen zufolge stark durch landesspezifische und kulturelle Gegebenheiten geprägt. Zurzeit sind die Exportchancen für deutsches Tierwohlfleisch wegen der hohen Produktionskosten als eher gering einzuschätzen, so die Wissenschaftlerin. Dies müsse aber nicht auf Dauer so bleiben, denn in vielen europäischen Ländern seien insbesondere bei Geflügel Tierwohllabel bereits gut eingeführt und hätten Marktanteile erobert. Bei Schweinefleisch spielt dieses Kaufkriterium jedoch in den untersuchten Exportländern derzeit nur eine untergeordnete Rolle.

Aufgrund der teilweise festgestellten Unkenntnis empfehlen die Forscher, Tierwohlaspekte verständlicher und greifbarer zu kommunizieren. Der Wissensstand müsse erhöht werden. Hier könnten zielmarktorientierte Informationskampagnen und Marketingstrategien hilfreich sein. Tierwohlfleisch aus deutschen Landen als Qualitätsprodukt zu vermarkten, stelle gleichwohl eine Herausforderung dar. Hierbei erscheine es sinnvoll, das Tierwohl in das umfassendere Thema Qualität und Nachhaltigkeit einzubinden, um größere Marktchancen zu erreichen. Im Moment, so die Studienergebnisse, könne Tierwohlfleisch nur als Nischen- oder Premiumprodukt exportiert werden.

Schlachtschweine gesucht

Laut Österreichischer Schweinebörse war das Angebot an schlachtreifen Schweinen in
den letzten Wochen nicht bedarfsdeckend. Der Vergleich der angebotenen Mengen in den
ersten 10 Kalenderwochen ergab ein Minus von 6,2 % zum Vorjahr. Dennoch akzeptierten
die Schlachtunternehmen die Notierungsanhebung um 5 Cent in der Vorwoche nur wider-
willig. Sie klagten, dass sie auf der Absatzseite permanent auf Unverständnis für Preiser-
höhungen stießen. Die Handelsketten würden sich äußerst konfrontativ verhalten.

Ferkelnotierung steigt
Der österreichische Ferkelmarkt blieb bei einer anhaltend sehr guten Nachfrage knapp
versorgt. Durch den Preisanstieg bei Schlachtschweinen entstand Spielraum für eine
Anhebung auch bei den Ferkeln. Die Notierung steigt in der 13. Kalenderwoche um 10
Cent auf EUR 3,90 je kg.
Europaweit bestimmten das geringe Angebot und die stetige bis rege Nachfrage den
Ferkelhandel. Die höheren Schweinepreise ermöglichten wieder mehr Anstiege von
Ferkelnotierungen als zuletzt, z.B. in Deutschland.
EU-Schweinemarkt: Luft wird dünner
Auf dem EU-Schweinemarkt fand das weiterhin begrenzte Angebot rasch Abnehmer. Im
Fleischhandel sorgte der vermehrte Rohstoffbedarf vor Ostern, insbesondere für die
Schinkenproduktion, für eine Nachfragebelebung. Allerdings blieben die Impulse in einigen
Mitgliedsländern bisher unter den Erwartungen. Zudem konnten die Teilstückpreise häufig
nicht mit den Anstiegen bei den Schlachtschweinen Schritt halten. Dennoch legten viele
Notierungen nochmals zu, die Luft für weitere Anhebungen wurde aber dünner.
Auch in Deutschland verursacht die Weitergabe der zuletzt wieder gestiegenen Schlacht-
schweinepreise im Fleischhandel Probleme. Trotz kleinerer Impulse durch das Osterge-
schäft wird der Fleischmarkt insgesamt als stockend beschrieben. Viele Abnehmer akzep-
tieren daher nur die bisherigen Teilstückpreise. Das kleine Angebot an schlachtreifen
Schweinen kann problemlos vermarktet werden.

US-Schweineproduktion soll weiter wachsen

Die Schweinefleischproduktion der USA könnte bis zum Jahr 2032 auf rund 14 Mio. t wachsen. Das wäre ein Plus von 11, 7% gegenüber dem Basisjahr 2021. Dies geht aus neuen Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums USDA hervor. Im laufenden Jahr könnte die US-Schweineproduktion die Erzeugung von Rindfleisch übertreffen. Der Vorsprung der Schweinefleischproduktion dürfte sich dann in den nächsten Jahren weiter vergrößern. Im Jahr 2032 könnte die Erzeugung von Schweinefleisch in den USA rund 1,2 Mio. t größer sein als der Rindfleischsektor. Dominiert wird der Fleischmarkt in den USA indes von Geflügel. Diese Fleischart hat mit einer jährlichen Produktion von rund 20 Mio. t schon jetzt einen Marktanteil von gut 40 % und könnte ebenfalls weiter zulegen.

Positive Markttendenzen sehen die Fachleute auch beim Inlandsverzehr. Beim Schweinefleisch könnte dieser bis 2032 in den USA auf gut 25 kg pro Kopf zulegen. Das entspricht einer Steigerung von mehr als 10 % gegenüber dem aktuellen Konsum. Einen leichten Konsumrückgang sieht das USDA hingegen beim Rindfleisch.

Lebensmittelhandel in Deutschland stopft die Taschen voll

Laut Auswertungen hat der LEH seine Marge beispielweise beim Hackfleisch vervierfacht.

Die Zahlen schockieren. Während die Schweinehalter die letzten Jahre ums Überleben kämpften, hat sich der deutsche Lebensmittelhandel die Taschen vollgestopft. Dies zeigen Auswertungen von Prof. Thomas Roep von der Hochschule Rhein-Ruhr-Sieg.

Demnach hat der LEH den Verkaufspreis von gemischtem Hackfleisch seit 2017 von knapp 4,80 auf fast 8 €/kg stark angezogen. Die Verteuerung um 67 % nutzte der Handel vorrangig, um seinen Anteil am Verkaufserlös von 9 auf 27 % zu verdreifachen!

Hingegen erhielten die Landwirte im letzten Jahr erstmals weniger als 50 % des Verkaufserlöses für Hackfleisch. Auch der Erlösanteil der Fleischbetriebe ging von 26 auf 18 % binnen fünf Jahren zurück.
Mit diesem Vorgehen konnte der Lebensmittelhandel seine Marge beim gemischten Hack binnen fünf Jahren von 0,43 auf 2,17 €/kg erhöhen. Das ist ein Plus von über 400 % bzw. 1,75 €/kg. Hiervon entfielen 0,99 €/kg auf die Verbraucher, die schlichtweg mehr bezahlen mussten. Weitere 0,66 € gingen zu Lasten der Landwirte sowie 0,10 € auf Kosten der Fleischbetriebe, indem der Lebensmittelhandel ihnen nicht mehr die vollen Produktionskosten erstattete. Fazit: Der LEH nutzt seine Marktmacht immer brutaler aus. Hohe Verkaufspreise belasten den Konsum. Während das Preisdumping im Einkauf die Existenz der Erzeuger gefährdet.

Was im Bericht des Weltklimarats steht

Ein rasant steigender Meeresspiegel, bis zu 2,8 Grad mehr bis 2100: Die Zukunftsszenarien im Abschlussbericht des Weltklimarats sind dramatisch. Die Forderungen entsprechend dringlich. Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Papier.

Der Weltklimarat hat in seinem Abschlussbericht eindringlich vor den Folgen des Klimawandels gewarnt. Die Ozeane könnten demnach bis zur Jahrhundertwende einen Anstieg von bis zu einem Meter verzeichnen, die Erde sich schneller und stärker erwärmen als bisher angenommen. Grund sei der vor allem in den vergangenen Jahrzehnten extrem gestiegene CO2-Ausstoß, so die Wissenschaftler. Die Folgen sind für Milliarden von Menschen dramatisch – vor allem im Globalen Süden, der am wenigsten Treibhaus ausstößt. Zu welchen Schlüssen die Wissenschaftler gekommen sind – eine Übersicht.

Dem Bericht zufolge lagen die Temperaturen auf der Erde im Zeitraum von 2011 bis 2020 um durchschnittlich 1,1 Grad Celsius höher als im vorindustriellen Zeitraum (1850-1900). Auf den Landflächen sind es sogar rund 1,6 Grad, über den Ozeanen 0,9. Sollte der CO2-Ausstoß nicht umgehend und drastisch vermindert werden, könnten dem Weltklimarat zufolge die eigentlich für das Ende des Jahrhunderts anvisierten 1,5 Grad bereits in den 2030er-Jahren zumindest zeitweise überschritten werden.

Einige Modelle zeichnen ein noch dramatischeres Bild: Demnach könnte die Erderwärmung am Ende des 21. Jahrhunderts bei 2,8 Grad liegen, sollten die Staaten ihre versprochenen Anstrengungen gegen den Klimawandel nach 2030 nicht intensivieren.

Auch für die Ozeane sehen die Wissenschaftler durch den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase in den vergangenen 150 Jahren dramatische Folgen: Der globale Meeresspiegel lag 2018 im Mittel um 20 Zentimeter höher als 1901. In den vergangenen Jahren hat sich der Anstieg sogar beschleunigt: Bis 1971 waren es im Schnitt pro Jahr 1,3 Millimeter, von 2006 bis 2018 hingegen jährlich schon 3,7 Millimeter.

Der Weltklimarat hält es für nicht unwahrscheinlich, dass der Meeresspiegel im Vergleich zum Zeitraum von 1995 bis 2014 je nach Entwicklung der CO2-Emissionen bis zum Jahr 2100 um bis zu einen halben oder im Extremfall sogar um einen Meter steigen könnte.

Durch den Ausstoß von Kohlendioxid heizen die Menschen den Klimawandel immer weiter an. 2019 waren es laut Weltklimarat rund zwölf Prozent mehr als 2010 und 54 Prozent mehr als 1990. Von der Gesamtmenge an Emissionen zwischen 1850 und 2019 wurden 42 Prozent von 1990 bis 2019 ausgestoßen. Sollte der jährliche CO2-Ausstoß bis 2030 auf gleichem Niveau wie 2019 bleiben, dann wäre das Budget, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, fast aufgebraucht, so die Wissenschaftler.

Vor allem Haushalte in wirtschaftsstarken Staaten tragen dem Bericht zufolge zu den weltweiten verbrauchsbedingten Treibhausgasemissionen bei. Das Zehntel der Haushalte mit dem höchsten Pro-Kopf-Ausstoß ist demnach für bis zu 45 Prozent Emissionen verantwortlich. Dagegen trägt die Hälfte mit dem niedrigsten Ausstoß nur höchstens 15 Prozent bei. Die wirtschaftlich am wenigsten entwickelten Länder und kleine Inselstaaten haben wesentlich niedrigere Pro-Kopf-Emissionen als der weltweite Durchschnitt – sind vom Klimawandel aber am stärksten betroffen.

Angesichts der verheerenden Auswirkungen des Klimawandels fordert der Weltklimarat die Staatengemeinschaft zur Eindämmung des CO2-Ausstoßes auf. Die Vorhaben zur Eindämmung des Klimawandels werden dabei nach Angaben der Wissenschaftler zunehmend günstiger.

Von 2010 bis 2019 sind demnach die Kosten pro Einheit bei der Solarenergie um 85 Prozent, bei der Windenergie um 55 Prozent und bei Lithium-Ionen-Batterien um 85 Prozent gesunken. In diesem Zeitraum habe der Einsatz von Solarenergie um das Zehnfache und die Zahl der E-Fahrzeuge um mehr als das 100-Fache zugenommen. Ziel müsse sein, schnellstmöglich CO2-neutral zu werden. In diesem Jahrzehnt müssten Entscheidungen und Maßnahmen getroffen werden, die Auswirkungen auf Tausende von Jahren hätten, so der Weltklimarat.

Mehr Tierwohl im Stall: „Thomas Reisecker vom Gefühl her gefällt mir der Versuch gut!“

Die Familie Reisecker aus St. Georgen bei Obernberg am Inn führt seit gut 250 Jahren ihren Erbhof. Seit den 80er-Jahren spezialisierte sich der Betrieb auf die Schweinemast. 55 ha bewirtschaftet Thomas Reisecker, der seit 2019 den Hof führt. „Über die Jahre haben wir die Mastplätze ständig ausgeweitet. Im Moment haben wir Platz für rund 850 Schweine“, sagt Reisecker. Er ist einer von acht Schweinemastbetrieben, die am Projekt IBeSt teilnehmen. Zusätzlich sind auch sieben Ferkelaufzuchtbetriebe daran beteiligt.

Der Tierwohl-Gedanke ist ihm vor einigen Jahren bewusst geworden. „Beigetragen haben die Angriffe der NGOs auf Schweinehalter und die Meinungsmache in den sozialen Medien“, schildert Reisecker. Grundsätzlich ist sein Betrieb konventionell und mit Betonvollspaltenböden ausgestattet.

Seit einigen Monaten hat er eine Stalleinheit für IBeSt adaptiert. Auf einer Seite der Kammer entfernte Reisecker die Trennwände, um aus den fünf Boxen zu je zehn Tieren eine gemeinsame Box von 40 m² zu machen. Die Fressplätze stellte er an die Außenwände, dadurch erlangen die 44 Schweine jetzt mehr Bewegungsfreiraum. „Vielleicht versuchen wir in einer weiteren Bucht noch eine andere Anordnung der Tröge“, ergänzt Reisecker. Grundsätzlich gibt es für die Schweine jetzt einen Kotbereich, einen Fressbereich und einen Liegebereich. Dieser ist mit schweren Gummimatten ausgelegt, um die Spalten abzudecken. Zusätzlich bietet er den Tieren Raufutter und Beschäftigungsmaterial an. „Wir haben jetzt auf einer Seite des Stalles unser altes System und daneben das neue, so können wir gut vergleichen“, sagt Reisecker.

Bisher hat er einen Mastdurchgang durchgeführt und es habe ganz gut funktioniert. „Für Ergebnisse ist es noch zu früh, aber mir gefällt es so ganz gut“, zeigt sich Reisecker begeistert. Zuerst hat der Landwirt die Schweine in den großen Bereich reingelassen, ich wollte den Liegebereich vorher nicht definieren, erst als wir gesehen haben, wo die Schweine liegen, haben wir die Matten verlegt“, erklärt Reisecker. Die Tiere liegen oft trotzdem auf dem Spaltenboden. Bisher haben sie die Schweine nicht verschoben oder angeknabbert. Bemerkbar mache sich das Mehr an Bewegung bei den Tieren. „Die Zunahme war gefühlt etwas weniger als beim alten System“, sagt Reisecker. Genau werde dies aber noch in den nächsten Mastdurchgängen untersucht.

Vom Gefühl her gefällt mir der Versuch gut, ich werde die Veränderungen auch so oder in einer ähnlichen Form in den anderen Buchten umsetzen“, erklärt Reisecker. Aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen auf den Höfen ist es schwer zu sagen, wie viel Kosten je Betrieb für so einen Umbau anfallen würden.

Am Betrieb Reisecker hielten sie sich jedoch in Grenzen. Lediglich für Raufen, Beschäftigungsmaterial und andere Kleinteile musste investiert werden, sonst wurde alles in Eigenleistung durchgeführt. „Mit Firmen wären die Kosten bestimmt um ein Vielfaches höher“, meint Reisecker.

Für ihn ist wichtig, dass Landwirte mit Freude und motiviert in den Stall gehen. Deshalb macht er bei dem Projekt mit, um gangbare Wege für mehr Tierwohl zu finden. „Denn wenn mir jemand sagt, ich müsse eine Million Euro investieren und das bestehende Gebäude abreißen, um weiterhin Schweine halten zu können, dann würde auch ich als motivierter Schweinebauer mit der Schweinehaltung aufhören“, sagt Reisecker. Projektleiterin Birgit Heidinger ist froh über die teilnehmenden Betriebe: „Sie sind absolute Pioniere.“

Weniger Biobetriebe in Österreich

In Österreich nahm die Zahl der Ökobauern um gut zwei Prozent ab. Besonders stark war der Rückgang in Salzburg. Die Gründe scheinen vielschichtig.

Die Entwicklung des Ökolandbaus in Österreich stagniert beziehungsweise ist sogar leicht rückläufig. Angesichts der aktuellen Entwicklung braucht es neue Impulse für den Biosektor, um die Ziele des österreichischen Bio-Aktionsplans bis 2030 sicherzustellen.

Österreichs Agrarminister Norbert Totschnig hat hier das Ziel von 30 Prozent Anteil bis 2030 ausgegeben. Nach Ministeriumsangaben beträgt der Anteil aktuell und rund 26 Prozent der Fläche und 22 Prozent der Betriebe sind Bio-Landwirtschaft. 

In Österreich sind im vergangenen Jahr 1450 landwirtschaftliche Betriebe aus der ökologischen Bewirtschaftung ausgestiegen. Sie hätten ihren Kontrollvertrag bei ihrer Kontrollstelle gekündigt, berichtete kürzlich, Dr. Wolfgang Pirklhuber, Sprecher der Interessengemeinschaft der Bio-Kontrollstellen Österreichs (IG), dem Dachverband der österreichischen Bio-Kontrollstellen.

Im Gegenzug kamen aber laut IG-Angaben auch 850 neue Ökobetriebe im Jahr 2022 und zum Jahresanfang 2023 hinzu. Unterm Strich bleibt aber ein Minus von 600 Betrieben zum Jahresanfang 2023. Das sind gut 2 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Dabei war der negative Saldo mit 182 Betriebe nach IG-Zahlen in Salzburg am höchsten und mit fünf in Vorarlberg am niedrigsten. Ein deutlicher Rückgang bei den Betriebszahlen sei in den Bundesländern Salzburg, Steiermark, Tirol und Kärnten festzustellen, nur in Wien und Niederösterreich habe es ein schwach positives Ergebnis gegeben.

Der Ausstieg sei in absoluten Zahlen mit 284 Betrieben in der Steiermark am höchsten gewesen, gefolgt von Salzburg mit 247 Betrieben und Niederösterreich mit 236 Betrieben, so Maria Geitzenauer, stellvertretende IG Sprecherin.

Die Gesamtzahl aller landwirtschaftlichen Biobetriebe in Österreich belief sich zum Jahresende 2022 nach Angaben von Pirklhuber auf 26.161. Von diesen Betrieben seien 584 Bioimker ohne Fläche. Die Gesamtzahl der von der Kontrolle erfassten Betriebe sei damit um etwa 10 % höher als die geförderten Biobetriebe laut dem österreichischen Agrarumweltprogramm ÖPUL, erläuterte der Sprecher.

Die Gründe für die Ausstiege seien noch genauer zu analysieren, aber umfassten mit Sicherheit nicht nur den natürlichen Abgang durch Pensionierungen und Hofaufgaben. Als mögliche Gründe nannte Pirklhuber erhöhte Auflagen im Weidemanagement, verschärfte Dokumentationspflichten für Kleinbetriebe und die zuletzt relativ geringeren Preisunterschiede zwischen Bio und konventionell. Mit Material von AgE

Mastschweine plus 5 Cent

In Deutschland fällt das Angebot an schlachtreifen Schweinen wieder kleiner aus als in der
Vorwoche. Gleichzeitig wirken sich die wärmeren Temperaturen und das nahende Oster-
fest positiv auf den Fleischhandel aus. Mittelfristig sollten auch die im Vergleich zu den
letzten Jahren wieder häufiger stattfindenden Veranstaltungen die Nachfrage beleben.

Laut Österreichischer Schweinebörse lagen Angebot und Nachfrage auf dem heimischen
Lebendmarkt gleich auf. Mit rund 90.000 Schweinen pro Woche wurden etwa 6 % weniger
als vor einem Jahr geschlachtet. Beim weiterhin mühsamen Umsetzen der höheren Preise
Richtung Fleischindustrie und LEH war das reduzierte Angebot das wichtigste Argument
der Schlachtbranche. Ein namhafter Schlacht- und Zerlegebetrieb berichtete über eine
erste Anfrage aus Asien.
Die Mastschweine-Notierung steigt um 5 Cent auf EUR 2,39 je kg für den Zeitraum 23. bis
29. März.
Ferkelangebot nicht ausreichend
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt herrschte noch immer eine teilweise deutliche
Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage. Die verfügbaren Mengen verharrten auf
konstant unterdurchschnittlichem Niveau. Die Ferkelnotierung bleibt in der 12. Kalender-
woche unverändert bei EUR 3,80 je kg.
Europaweit bot der Ferkelhandel ein uneinheitliches Bild. In Deutschland, Dänemark und
in den Niederlanden näherten sich Angebot und Nachfrage an und die Notierungen blie-
ben unverändert. In Südeuropa legten die Preise dagegen zu.
EU-Schweinemarkt: Nachfragebelebung im Fleischhandel
Der EU-Schweinemarkt war von einem fortgesetzt kleinen Angebot gekennzeichnet.
Fehlende Impulse vom Fleischhandel begrenzten jedoch den Spielraum für weitere
Preissteigerungen. Zuletzt zeichnete sich eine Nachfragebelebung ab. Verantwortlich
dafür waren das anlaufende Ostergeschäft und vermehrtes Interesse an europäischem
Schweinefleisch im asiatischen Raum. In Dänemark konnte die davor stagnierende
Notierung daher angehoben werden. Auch in den anderen wichtigen Produktionsländern
zogen die Preise mehrheitlich etwas an.

Agrarministerkonferenz in Deutschland: Landwirte demonstrieren drei Tage in Büsum

Im Konvoi fuhren die Demoteilnehmer gestern (22.03.) von Hemmingstedt nach Büsum, wo um 12:05 Uhr ein gemeinsames Hornblasen von Traktoren und Kuttern geplant war. Eine Kundgebung mit der Übergabe der Forderungen und einem Pressegespräch fand am Nachmittag statt. Am heutigen Donnerstag und am Freitag soll es weitere Kundgebungen geben. Etwa 400 Traktoren und 60 Kutter sollen mehreren Medienberichten zufolge gestern an der Demo teilgenommen haben. Von über 1.000 Traktoren war bei den Freien Bauern und beim LsV Wesermarsch die Rede.

Die Polizei Steinburg und Dithmarschen informierte Autofahrer gestern über Treckerkorsos von Hemmingstedt und auch von der Hafenstadt Husum in Richtung Büsum. Von Husum seien gestern Vormittag etwa 80 Traktoren gestartet. Weitere Schlepper fuhren nach Angaben der Polizei in der Kreisstadt Husum los. Es kam zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen

LsV wandte sich im Vorfeld der Demo nicht nur an den landwirtschaftlichen Berufsstand, sondern auch an die ländliche Bevölkerung insgesamt und warb um Teilnahme an der Demo. Während der dreitägigen Demo schließen sich laut LsV Schäfer, Fischer und der Mittelstand zusammen.

Landwirte von LsV warnen vor dem Mercosur-Abkommen, dem Ceta-Abkommen und vor Flächenstilllegungen. Durch das Mercosur-Abkommen würden europäische Standards bei Agrarimporten unterwandert und es werde in Deutschland Greenwashing betrieben. Darüber hinaus bedrohe aus Sicht von LsV und der Plattform Moderner Landwirt die fortschreitende Ausweitung von Schutzgebieten Existenzen. Sie komme einem Berufsverbot gleich. Die Fanggebietsbeschränkungen für Krabbenfischer stehen bei der Demo in Büsum ebenfalls im Mittelpunkt.

Auf der Tagesordnung der Agrarministerkonferenz stehen 36 Punkte. Unter anderem werden Verbesserungen der Ökoregelungen, die Einführung von Ökoregelungen für Grünlandbetriebe, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ab 2028, die äischen Ziele zur Pflanzenschutzmittelreduktion (EU-Verordnung SUR) und der Umbau der Tierhaltung besprochen.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat zur Agrarministerkonferenz ein siebenseitiges Forderungspapier veröffentlicht. Darin wird das von der Bundesregierung geplante Mercosur- Abkommen nicht abgelehnt. Die Agrarminister sollten jedoch absichern, dass EU-Standards nicht durch Dumping-Importe unterlaufen werden. Im Mittelpunkt des Papiers stehen Anpassungen der Ökoregelungen ab 2024, eine Neubewertung des Schutzstatus für den Wolf, die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und der Umbau der Nutztierhaltung.

Kaum jemand beachtet den Ölpreis-Einbruch, obwohl der ein Zeichen sein könnte

Vor lauter Bankenbeben registrierte so gut wie niemand den Einbruch der Rohstoffpreise. Der berühmte Stratege Albert Edwards sieht darin einen Abwärtstrend. Er erwartet, dass die US-Inflation wieder unter null fallen wird – und der Fed den Vorwand liefert, die Zinsen zu senken.

Eine Folge der Turbulenzen bei den Banken sei, dass Anleger offensichtlich nicht mehr daran glauben, dass die US-Notenbank Fed ihre straffe Geldpolitik fortsetzen wird – sondern dass sie die Zinsen bald senken wird, schreibt Albert Edwards, der berühmte Stratege der französischen Großbank Société Generale, in einem internen Blogbeitrag und einem Brief an seine Kunden.

Edwards weiter: „Eine weitere wichtige Marktfolge, die mir aufgefallen ist, ist der gestrige Einbruch des Ölpreises um etwa fünf Prozent.“ Die meisten Kommentare erklärten dies damit, dass Anleger in Folge der Bankenturbulenzen Angst vor einer weltweiten Rezession hätten – in der normalerweise weniger Öl verbrannt und damit nachgefragt wird.

„Dies brachte mich zum Nachdenken darüber (was immer gefährlich ist),“ schreibt Edwards, „wie schwach die Industrierohstoffe in letzter Zeit trotz des Versprechens einer sich belebenden chinesischen Wirtschaft waren.“ Ölpreis und die Preise von Industriemetallen wie Kupfer, Aluminium und Nickel hatten schon vor ihrem jüngsten Einbruch zu kämpfen.

In den vergangenen zwölf Monaten sind der Ölpreis und die Industrierohstoffe um etwa 30 Prozent und die Agrarpreise um etwa 20 Prozent gefallen: „Dies wird sich ziemlich stark auf den Verbraucherpreisindex auswirken, da die Lebensmittel- und Energieinflation nachzieht und stark ins Negative kippt,“ so Edwards. Die von Edwards so definierte „Super-Kerninflation (ohne Lebensmittel- und Energiepreise sowie ohne Mieten) in den USA sei jetzt bereits wieder auf den Stand der Zeit vor der Pandemie zurückgefallen, sie liegt bei 0,2 Prozent: „Es sieht so aus, als ob sich die Super-Kerninflation tatsächlich als vorübergehend erwiesen hat – auch wenn sie viel länger anhielt, als man dachte.“

Der Rückgang der Rohstoffpreise um 20 bis 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr werde sich schnell im Verbraucherpreisindex für Lebensmittel und Energie niederschlagen. Zudem werde die Inflation bei Wohnimmobilien auch zurückgehen. Die Notenbank Fed werde dann „jeden deflationären Vorwand“ haben, um wieder in den Zinssenkungsmodus umzuschalten, wenn sie dies wünscht. Edwards: „Ich persönlich rechne immer noch damit, dass der Verbraucherpreisindex, irgendwann unter null fallen wird. Das wäre eine Überraschung, und ein guter Vorwand, um die Zinsen zu senken.“

Edwards wurde Ende der 90er Jahre berühmt mit seiner Vorhersage einer „Eiszeit“ an den Kapitalmärkten, in der die Anleiherenditen in den negativen Bereich fallen und die Aktienkurse crashen würden. Er gewinnt regelmäßig die wichtigsten Analystenrankings in der Kategorie „Globale Strategie“. aus Wirtschaftswoche Hauke Reimer

Ukraine: Nachfrage nach Schweinefleisch steigt – trotz Krieg und Turbulenzen

Die Turbulenzen – zum Beispiel aufgrund von Stromausfällen – dauerten Monate, jetzt zeichnet sich in der Ukraine eine teilweise Erholung der Nachfrage nach Schweinefleisch ab.

Die Nachfrage nach Schweinefleisch in der Ukraine erhole sich teilweise. Das berichtet laut Pig Progress der Verband der ukrainischen Schweinezüchter. Die vergangenen Monate seien aufgrund des Angriffskriegs Russlands von Turbulenzen gekennzeichnet gewesen. So bedrohten zum Beispiel Stromausfälle immer wieder die Produktion.

Ende Februar habe sich das Bild gedreht: Von Seiten der Einkäufer sei die Nachfrage wiederbelebt worden. Dementsprechend sei die Preisdynamik positiv gewesen. Die Schweinehalter konnten ihre Tiere für 67 bis 68 UAH (umgerechnet 1,69 bis 1,72 Euro) pro kg an die Schlachthöfe verkaufen. Das seien umgerechnet rund 5 bis 9 Cent/kg mehr als in der Vorwoche gewesen, schätzt der Verband.

In den vergangenen Monaten hatten die ukrainischen Schweinehalter Schwierigkeiten, ihre Schweine zu verkaufen. Dies war zum Teil auf Stromausfälle zurückzuführen, die durch russische Angriffe auf die ukrainische Strominfrastruktur verursacht wurden.

Die Ausfälle zwangen Schlachthöfe und fleischverarbeitende Betriebe zu einem Teilbetrieb. Den meisten Betrieben gelang es aber jetzt, Reservekapazitäten für die Stromerzeugung einzurichten.

Im Februar gab es mehrere Wochen lang keine neuen Ausfälle. Das ukrainische Energieministerium geht davon aus, dass es zu keinen weiteren Stromausfällen kommt, wenn es keine neuen Störfälle gibt. Das Land sei sogar in der Lage, einige Stromreserven anzulegen.

Die Nachfrage nach Schweinefleisch im ukrainischen Einzelhandel würde allerdings weiterhin von der Massenmigration und den wirtschaftlichen Turbulenzen beeinträchtigt. Genaue Zahlen lägen aber noch nicht vor.

Trotzdem gibt es Anzeichen dafür, dass es zu wenig schlachtreife Schweine gäbe. Laut des Verbands der Schweinezüchter würden Großhändler derzeit Extrabestellungen aufgeben. Wahrscheinlich habe die geringe Nachfrage der letzten Monate dazu geführt, dass der Schweinebestand im ganzen Land abgestockt wurde.

Mit Material von Pig Progress/Sergiy Kasyanov (KSG Agro)

Heftige Kritik an AMA-Ausgaben

Der Agrarausschuss im Nationalrat diskutierte intensiv über Sinn und Zweck der Ausgaben der AMA-Marketing.

Wien Die heftige Kritik am Umgang der AMA Marketing mit Bauerngeldern sorgt für eine Gegenreaktion der AMA. So hatte der FPÖ-Agrarsprecher Peter Schmiedlechner im Landwirtschaftsausschuss des Nationalrats am Mittwoch (15.3.) den Umgang als „handfesten Skandal“ bezeichnet. „Nur zehn Prozent des Budgets werden für Qualitätskontrollen ausgegeben, der Rest wird für sinnbefreite Marketingmaßnahmen verschleudert oder versickert in der Bürokratie.“

Als Beispiel für Maßnahmen ohne Mehrwert nannte Schmiedlechner den Online-Shop der AMA-Marketing. Wer hinter der Domain shop.amainfo.at einen Online-Feinkostladen mit heimischen Produkten erwartet, wird bitter enttäuscht. Stattdessen werden laut Schmiedlechner „Minikäsereien“ um 699 Euro und „Käseservierwagen für bis zu 2189 Euro angeboten. Der Abgeordnete zweifelt, was dies den Zwangsbeitragszahlern bringen soll. So hat die AMA um gleich für 35.000 Euro Waren für dieses „Kaufhaus Österreich 2.0“ eingekauft.

Die zusätzlichen neun Millionen Euro Budget durch das Ausweiten der Beitragspflicht auf Ackerbauern wertet Schmiedlechner als einen „ungeheuerlichen Griff in die Taschen der Bauern während einer Rekordteuerung“. Das komme einer versteckten Grundsteuer gleich.

Diese Kritik ließ die AMA-Marketing nicht auf sich sitzen. Die Geschäftsführerin der AMA-Marketing, Christina Mutenthaler-Sipek erläuterte im Ausschuss, die budgetären Mittel nach dem gesetzlichen Auftrag für Qualitäts- und Absatzförderung sowie für Kommunikation zu verwenden. So seien die Kontrollkosten insgesamt für die Qualitätsprogramme höher als 10% der Ausgaben. Die AMA-Marketing selbst finanziert nur einen Teil der Kontrollkosten, der Großteil wird direkt zwischen den Landwirten, Lizenznehmern und Kontrollstellen verrechnet.

Auch bei der Mitarbeiteranzahl beschäftige die AMA-Marketing deutlich mehr Personen im Qualitätsmanagement als im Marketing, so die AMA-Chefin. ´Beim Qualitätsmanagement fielen neben den höheren Personalaufwänden unter anderem auch Reise- und Analysekosten sowie für die Beauftragung von externen Kontrolleinrichtungen an. Im Marketing hingegen geht es um Produktions-, Agentur- und Schaltkosten. „Daraus erklären sich die unterschiedlichen Zugänge in der Budgetierung der einzelnen gesetzlichen Aufgaben“, so Mutenthaler-Sipek.

Zudem habe die AMA in den vergangenen Jahren gemeinsam mit der Branche eine eigenständige Käsekultur etabliert. Zu dieser Käsekultur gehöre auch bestimmte Schneidetechniken und das dazugehörige Werkzeug. Diese Ausstattung, sowie die entsprechende Präsentationsmöglichkeit von Käse auf einem Käsewagen, biete die AMA-Marketing in ihrem Webshop an. Eine Vielzahl an Exemplaren von Käsemessern, als auch von Käseservierwägen werden in der Aus- und Weiterbildung bei Tourismus- und landwirtschaftlichen Schulen verwendet. Ein wesentlicher weiterer Absatzkanal sind Gastronomie und Käsetheken. Besonders in den Top-Outlets des Lebensmitteleinzelhandels sei der AMA Käseservierwagen, der alle Stückerl spielt, hochgeschätzt und täglich im Einsatz, so die AMA-Geschäftsführerin.

Getreidepreise fallen weiter – Großes Zittern um das Getreideabkommen

Die Getreidepreise fallen, wegen der Sorgen um eine globale Wirtschaftskrise. Doch um das Getreideabkommen wird weiter gestritten. Die Russen bestehen auf 60 Tagen. Ukraine und Türkei wollen mindestens 120 Tage. Am Samstag läuft das Abkommen aus.

Die Getreidepreise fallen in Europa weiter. Ursache ist die Unsicherheit über das globale Wirtschaftswachstum und die aktuelle Bankenkrise, begründen die Analysten von Agritel den anhaltenden Preisrutsch. In diesem unruhigen Umfeld hat die EZB gestern ihre Leitzinsen um 50 Punkte angehoben. Die Gespräche über eine die Verlängerung des Exportkorridors aus der Ukraine dauern indessen an.

Russland will immer noch eine Verlängerung von nur 60 Tagen während die Ukraine, die Vereinten Nationen und die Türkei eine Verlängerung von 120 Tagen wollen. Der Vertrag läuft am Samstag aus. Er wurde im Juli zwischen Russland und der Ukraine von den Vereinten Nationen und der Türkei ausgehandelt – und im November erneuert – um eine globale Nahrungsmittelkrise zu bekämpfen.

Der Kreml sagte am Freitag, Russland verlängere das Schwarzmeerabkommen um 60 Tage und wiederholte damit frühere Aussagen des russischen Außenministeriums. Das Abkommen zur Freigabe ukrainischer Getreideexporte wurde von der Türkei ausgehandelt, wobei die Vereinten Nationen als Beobachter fungierten. Der Deal verlängert sich eigentlich automatisch alle 120 Tage, wenn keine der Parteien widerspricht. Sowohl die Ukraine als auch die Türkei haben erklärt, dass das Abkommen, das am Samstag ausläuft, vollständig zu den bestehenden Bedingungen verlängert werden muss.

Eines der Abkommen regelt den Getreideexport aus den von Kiew kontrollierten Häfen Odessa, Chernomorsk und Yuzhny. Das andere Abkommen zwischen Russland, der Türkei, der Ukraine und den Vereinten Nationen, sieht die Einrichtung eines Vier-Parteien-Koordinierungszentrums vor, dessen Vertreter Getreideschiffe inspizieren, um Waffenschmuggel und Operationen unter falscher Flagge zu verhindern.

Darüber hinaus unterzeichneten Russland und die UNO ein Memorandum, in dem die Organisation Anstrengungen unternehmen soll, um Beschränkungen aufzuheben, die den Export von Agrarprodukten und Düngemitteln aus Russland behindern. Die russische Seite sagt, dass dieser Teil des Abkommens nicht umgesetzt wurde.

Jetzt geht es endlich los : Großküchen in Österreich starten mit Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln

Milchreis mit Milch aus Tirol. Rindsgulasch mit Rindfleisch aus Österreich. Schweinsschnitzel mit Schweinefleisch aus Deutschland. So muss ab September die Herkunftskennzeichnung in österreichischen Gemeinschaftsküchen vorgenommen werden. Mit Fleisch, Milch und Eiern wird gestartet. „Jeden Tag werden in Österreich 2,2 Mio. Speisen in Großküchen wie Kantinen, Krankenhäusern und Schulen ausgegeben. Nach langen Verhandlungen ist nun die Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung verpflichtend vorgeschrieben“, erklärt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.

Die verpflichtende Angabe der Herkunft trifft alle Großküchen und Kantinen, unabhängig ob öffentlich oder privat. Alle Gastronomiebetriebe, die darüber hinaus freiwillig mit Angaben zur Herkunft der verwendeten Produkte werben, müssen sicherstellen, dass die Angaben zutreffend und nicht irreführend gestaltet sind. „Damit wird der Vollzug deutlich gestärkt und jeder kann sich sicher sein, dass auch tatsächlich Österreich drin ist, wo Österreich draufsteht“, heißt es aus dem Ministerium.



„In der Gemeinschaftsverpflegung sind wir jetzt schon regionaler unterwegs, als die meisten Menschen glauben. Gleichzeitig sehen wir, dass immer mehr Gemeinschaftsverpfleger ihre Gäste mit einer einfachen, klaren Kennzeichnung über die Herkunft der Lebensmittel in den Speisen informieren wollen. Die Gemeinschaftsverpfleger nehmen jetzt eine Vorbildfunktion ein. Wir werden die Möglichkeit nutzen, sehr präzise die Herkunft mit Österreich, dem Bundesland oder der Region auszuloben“, erklärt Geschäftsführer der GV Austria (Dachverband der österreichischen Gemeinschaftsverpfleger), Manfred Ronge.

Die Herkunft der betroffenen Lebensmittel muss in einer deutlich lesbaren und gut sichtbaren Form durch z.B. einen Aushang oder in der Speisekarte ausgelobt werden. Im Zentrum der Herkunftskennzeichnung steht die konkrete Information, aus welchem Land, Bundesland oder Region die Produkte stammen. In Fällen, wo Produkte unterschiedlicher Herkunft eingesetzt werden, schreiben EU-Vorgaben vor, dass die Herkunft auch „EU“ oder „Nicht-EU“ lauten darf. „Vertreter der Gemeinschaftsverpflegung haben bereits klargestellt, dass sie den Wettbewerbsvorteil heimischer Produkte in der Kennzeichnung nutzen werden und diese Kennzeichnung faktisch nur in Ausnahmefällen erfolgen wird“, heißt es.

Sind Zutaten in Speisen nicht über einen längeren Zeitraum konstant verfügbar, ist auch eine Angabe eines Prozent-Anteils am Gesamteinkauf über max. ein Jahr möglich. Auch hier wollen die Gemeinschaftsverpfleger österreichische Ware ausloben.

„Seit Jahren wird die Herkunftskennzeichnung gefordert – wir setzen nun den ersten großen Schritt. Den Konsumentinnen und Konsumenten ermöglichen wir damit eine bewusste Entscheidung und tragen dem Wunsch nach regionalen und österreichischen Produkten Rechnung. Ich bin überzeugt, dass wir bei den Kantinen eine Dynamik in Gang setzen, die weitere Transparenz am Teller bringen wird“, sagt Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Ferkelnachfrage weiterhin hoch


Der heimische Schweinemarkt zeigt etwas ausgeglichenere Verhältnisse zwischen
Lebend- und Fleischmarkt als zuletzt. Laut Österreichischer Schweinebörse verläuft der
Warenstrom im Vergleich zur Vorwoche derzeit auf beiden Seiten flüssig. Zusätzlich
kündigen sich Impulse durch das Ostergeschäft an.

Die Nachfrage auf dem heimischen Ferkelmarkt lag zum Teil deutlich über dem Angebot.
Die Ferkelnotierung bleibt in der 11. Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,80 je kg.
Auf den europäischen Ferkelmärkten wird mittelfristig keine Verbesserung der Angebots-
situation erwartet. Experten gehen davon aus, dass die aktuelle Versorgungsknappheit in
den kommenden Wochen aufrecht bleibt. Die Nachfrage hängt nicht zuletzt von den
Entwicklungen am Schlachtschweinemarkt ab, wobei sich gezeigt hat, dass die aktuell
hohen Preise zu einer abgeschwächten Nachfrage auf Handels- und Verbraucherstufe
geführt haben. Die europäischen Ferkelnotierungen halten ein stabiles Niveau. Die Länder
verzeichnen weiterhin ein knappes Angebot, das regional stärker ausgeprägt ist.
EU-Schweinemarkt: anhaltend knappes Lebendangebot
Auf den europäischen Schweinemärkten zeigen sich derzeit ausgewogene Verhältnisse
am Fleischmarkt. Das Angebot am Lebendmarkt bleibt hingegen knapp. Aufgrund der
europaweit zwischen 5 bis 10 % reduzierten Schweinebestände werden deutlich weniger
schlachtreife Tiere angeliefert. Das knappe Angebot stützt somit weiterhin ein hohes
Preisniveau. Die Notierungen in Italien, Spanien, Frankreich, Dänemark und den
Niederlanden tendieren stabil bis leicht aufwärts.
Auf dem deutschen Schweinemarkt sind die wöchentlichen Schweineschlachtungen durch
das zuletzt leicht erhöhte Lebendangebot angestiegen. Insgesamt zeigt sich der deutsche
Markt allerdings unverändert. Für die Fleischbranche bleibt die Umsetzung des hohen
Preisniveaus auf Verbraucherseite eine große Herausforderung. Für Preissteigerungen
fehlen derzeit Impulse, wie etwa wärmere Grilltemperaturen oder eine spürbare Zunahme
der Drittlandexporte. Laut VEZG findet das verfügbare Angebot weiterhin zeitnah und voll-
ständig seine Käufer. Die Preise entwickeln sich in der neuen Schlachtwoche fortgesetzt
stabil.

China Schweinepreispolitik -füllt staatliche Fleischreserven auf

Durch die Aufstockung der Lagerbestände soll der Erzeugerpreis gestützt werden.

China plant 20.000 t gefrorenes Schweinefleisch vom Markt zu nehmen und in die staatliche Schweinefleisch-Reserve einzulagern. Als Grund dafür führt die zuständige Behörde in Peking an, dass ein Index zur Überwachung der Schweinefleischpreise unter die Warnschwelle gefallen ist. Das berichtet das Onlineportal 3drei3.de.

Der genannte Index bildet den nationalen Durchschnitt der Schweinefleischpreise gegenüber den Getreidepreisen ab. Dieser war nun nach Angaben der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission unter die Warnschwelle von 5 zu 1 gefallen. Der Kommission zufolge sollen die lokalen Regierungen jetzt Unterstützung bekommen, um zeitnah mit der ersten Aufstockung der staatlichen Schweinefleischreserven in diesem Jahr beginnen zu können.

China hat in den vergangenen Jahren immer wieder Schweinefleisch für die staatliche Reserve vom Markt genommen, um die Erzeugerpreise zu stützen und einen nachgelagerten Angebotseinbruch zu verhindern. Auf der anderen Seite wird ein zu starker Anstieg der Schweinefleisch- bzw. Verbraucherpreise dadurch verhindert, dass Peking in diesen Marktphasen Fleisch aus den zentralen Reserven wieder freigibt.

Fairness-Büro: So bekommen Bauern die Macht des Handels zu spüren

Das 2022 gegründete Fairness-Büro bietet Bauern & Lebensmittelverarbeitern Hilfe, wenn sie von unfairen Handelspraktiken betroffen sind. Jetzt liegt der erste Tätigkeitsbericht vor.

Der erste Tätigkeitsbericht des 2022 gegründeten Fairnessbüros zeigt: In der Lebensmittelkette herrscht ein Ungleichgewicht, das bäuerliche Familienbetriebe und Lieferanten unter Druck bringt und sich negativ auf die Konsumentinnen und Konsumenten auswirkt. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig stellte mit dem Leiter des Fairness-Büros, Dr. Johannes Abentung, die Ergebnisse des ersten Berichtes vor.

„Entlang der Lebensmittelkette herrscht ein Kampf mit ungleichen Waffen. 107.000 Bäuerinnen und Bauern und eine Vielzahl von Lieferanten stehen drei großen Handelskonzernen gegenüber, die fast 90 % des heimischen Marktes kontrollieren“, sagt Minister Totschnig. „Dieses Ungleichgewicht führt zu harten Preisverhandlungen, drohenden Auslistungen oder aufgezwungenen Vertragsbedingungen. Um Lieferanten im Kampf gegen unfaire Handelspraktiken zu schützen, wurde 2021 das Faire-Wettbewerbsbedingungen-Gesetz beschlossen und darauf aufbauend vor einem Jahr das Fairness-Büro eröffnet.“

Und der Leiter des Fairness-Büros Dr. Johannes Abentung meint: „Jede Woche beschweren sich im Schnitt vier Lieferanten wegen unfairer Handelspraktiken beim Fairness-Büro. Diese Beschwerden haben bereits im ersten Arbeitsjahr das Ungleichgewicht in der Verhandlungsmacht zwischen Produzenten und größeren Käufern bestätigt. Aufgrund von Aussagen der Beschwerdeführer und der vorgelegten Unterlagen wurde der Verdacht auf Missbrauch der Verhandlungsmacht erheblich erhärtet. Weitere Schritte hängen aufgrund des Schutzes der Anonymität von Beschwerdeführern entweder von deren Zustimmung oder von weiteren Meldungen an das Fairness-Büro ab.“

Abentung ergänzt: „Der Vorteil des Fairness-Büros ist, dass Betroffene von unfairen Handelspraktiken frei und ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen, wie zusätzlichem Preisdruck oder Auslistungen, Missstände aufzeigen können. Sämtliche Anliegen im Zusammenhang mit dem Verkauf von Medieninformation Lebensmitteln werden stets anonym und vertraulich behandelt. Ich kann nur jeden Betroffenen dazu aufrufen, sich zu melden.“

„Das bloße Bewusstsein für die Existenz eines Fairnessbüros hat mit Sicherheit bereits zu einer Verbesserung der Situation für die bäuerlichen Lieferantinnen und Lieferanten geführt. Die besten Fälle sind jene, die gar nicht erst in der Statistik vorkommen, weil sie von vorne herein verhindert werden konnten“, betont Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ-)Präsident Josef Moosbrugger anlässlich der Pressekonferenz zum ersten Jahresbericht des Fairnessbüros. Diese weisungsfreie Stelle, die im Landwirtschaftsministerium angesiedelt ist, hilft anonym und kostenlos Betroffenen, denen verbotene oder unlautere Handelspraktiken widerfahren bzw. die Fragen haben. Zu den unlauteren Geschäftspraktiken gehören etwa Zahlungsverzug, kurzfristige Stornierungen von Bestellungen verderblicher Lebensmittel oder auch die Androhung von Vergeltungsmaßnahmen, wenn Lieferanten ihr Recht durchsetzen wollen.

„Studien des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) haben gezeigt, dass das System zu Lasten der bäuerlichen Betriebe aus den Fugen geraten ist. Das Fairnessbüro ist wichtig, um den Druck, dem Zulieferbetriebe ausgesetzt sind, zu reduzieren. Die verzeichneten durchschnittlich vier Fälle pro Woche sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs auf der rauen See des Lebensmittelmarktes. Das Fairnessbüro samt rechtlichem Rahmen ist entscheidend, um den extremen Wettbewerb der Handelsketten nicht zu sehr auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern auszutragen“, so Moosbrugger.

„Immer wieder sind Lieferantinnen und Lieferanten mit Situationen konfrontiert, in denen sie unsicher sind, ob alles im besten Sinne des Wortes ‚mit rechten Dingen zugeht‘. Gerade in solchen Fällen möchte ich sie wirklich aufrufen, das Fairnessbüro zu kontaktieren und sich genau beraten zu lassen“, betont der LKÖ-Präsident.

Einkaufsverhalten ändert sich: Die Analyse 2022: Weniger Fleisch und Gemüse, mehr Haltbarmilch und Aktionsprodukte

Am stärksten sanken 2022 die Einkaufsmengen bei Fleisch und Frischgemüse, wie die RollAMA mitteilt. Der Trend geht zu Fertigprodukten und Glasverpackungen.

Die RollAMA, die eine rollierende Agrarmanrktanalyse in Österreich erstellt, gab nun die Zahlen für 2022 bekannt. Das Fazit: Die Märkte passen sich wieder dem früheren Einkaufsverhalten an. Entsprechend sanken die Einkaufsmengen im Jahr 2022 um acht Prozent gegenüber der Vorjahresperiode und blieben gegenüber der Zeit vor der Corona-Krise stabil. Die Mengenrückgänge führten dazu, dass die Ausgaben im Vergleich zu 2021 nur um zwei Prozent stiegen, gegenüber 2019 um 15 %.

Monatlich gaben die österreichischen Haushalte 2022 rund 170 € für frische Lebensmittel und Fertiggerichte (exkl. Brot und Gebäck) aus. Der größte Anteil fällt dabei auf tierische Lebensmittel wie Fleisch, Wurst und Milchprodukte. Die Einkaufsfrequenz war rückläufig und lag deutlich unter dem Wert von 2019, was darauf hindeutet, dass man neben mehr Außer-Haus Konsum auch Vorräte aufgebraucht wurden bzw. etwas sparsamer bei der Verwendung der eingekauften Lebensmittel umgegangen, vielleicht auch weniger weggeworfen wurde, heißt es von der AMA.

„Längerfristig zeigen sich zwei größere Trends: Nachhaltigkeit und Convenience“, erklärt Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing. „Die Nachhaltigkeit zeigt sich darin, dass die stetig steigende Bionachfrage durch die Inflation nur leicht gedämpft wurde und immer mehr Menschen zu Produkten in wiederverwertbaren Glasflaschen greifen. Convenience-Produkte zeigen satte Zuwächse. Es ist davon auszugehen, dass dieses Segment weiter an Bedeutung gewinnen wird“, fasst sie die Trends zusammen

Am stärksten sanken 2022 die Einkaufsmengen bei Fleisch, vor allem Rindfleisch, und Frischgemüse (insbesondere Fruchtgemüse und Blattgemüse) und weniger bei Käse, Wurst und Eiern. „Es wurde weniger gekocht als während der Corona-Pandemie und bei höherpreisigen Lebensmitteln wurde eher gespart“, so die Analysten. Auf längere Sicht ist neben einem Mengenrückgang von Fleisch und Wurst auch ein sinkender Obsteinkauf zu verzeichnen. Der Grund liegt am Wachstum des Segments Beeren Obst, das mengenmäßig weniger stark ins Gewicht fällt.

Die Preise stiegen 2022 im Schnitt über alle Warengruppen um 11 %, der Indexwert lag um 19 % über dem Jahr 2020. Die Inflationsrate für Nahrungsmittel lt. Statistik Austria betrug im selben Zeitraum 22 %. Steigende Milchpreise ließen Konsumenten vermehrt zur günstigeren Haltbarmilch greifen, aber auch Faktoren wie Bevorratung, sinkende Einkaufsfrequenz und weniger Bedarf durch kleinere Haushalte spielen dabei eine Rolle.

11,5 % der Haushaltsausgaben im Jahr 2022 entfielen auf Bioprodukte. Ein höheres Umweltbewusstsein zeige sich an der wachsenden Beliebtheit der wiederverwertbaren Glasflasche bei Milch und Fruchtjoghurt. Bereits 35 % der Haushalte lassen sich von dieser ökologischen Verpackungsart ansprechen.

„Die steigenden Butterpreise führen jedoch kaum zu Verhaltensänderungen, Butter bleibt gegenüber Margarine stabil“, teilen die AMA-Experten mit. Am Eiermarkt waren die Preissteigerungen im Segment Bodenhaltung besonders ausgeprägt, am geringsten fielen sie bei Eiern aus der konventionellen Freilandhaltung aus, wodurch die Wahl der Käufer verstärkt auf Haltungsform fiel.

Die steigenden Preise führen auch dazu, dass zahlreiche Aktionsprodukte vom Lebensmitteleinzelhandel angeboten und vom Verbraucher auch gekauft werden. Jeder dritte Euro wird für ein vergünstigtes Lebensmittel ausgegeben. Butter und Fleisch gehören wie üblich zu den Top Aktionsartikeln. Marktanteilsgewinne der Diskonter gehen mit der Entwicklung ebenso einher wie steigende Anteile von Eigenmarken.


Dürre bedroht Iberico-Eichelmast: Schlachtzahlen stark gesunken

Spaniens Eichelhaine, die sogenannte Dehasa, liefert aufgrund der Dürre zu wenig Eicheln. Die Eichelmast der Iberico-Schweine ist deshalb um 12 Prozent gesunken.

Spanien gehen die Eicheln aus. Das hat Folgen für die Eichelmast der IBERICO-Schweine: Für die Produktion des hochwertigen Iberico-Schinkens steht aktuell deutlich weniger Rohstoff zur Verfügung.

Laut AgE teilte die Vereinigung der Erzeuger von iberischem Schinken (ASICI) mit, dass die Schlachtzahlen der Eichelmastschweine in der „Montanera-Kampagne“ 2022/23 gegenüber der vorherigen Saison um 86.215 Tiere oder 12,6 Prozent auf 596.274 gesunken sind.

Die Montanera bezeichnet die letzte Mastphase der Iberico-Schweine. In dieser Phase ernähren sich die Schweine auf den Weiden der Eichenhaine, der sogenannten Dehasa, von Eicheln, Gras und Kräuter. Dabei sollen sie Idealgewicht von 170 kg bis 180 kg erreichen. Die Eichelmastphase fängt im Oktober an und geht bis Anfang März. Aufgrund des Identifizierungs-, Rückverfolgbarkeits- und Qualitätssystems (ITACA) lässt sich die Tierzahl und damit das Rohstoffaufkommen für die Erzeugung von Schinken, Fleisch und Wurst der Iberico-Eichelmastschweine genau feststellen.

Laut ASICI ist die geringe Zahl von Schlachttieren auf die schwere Dürre des vergangenen Jahres zurückzuführen. Es gab weniger Eicheln und folglich weniger Eichelschweine. Regional wurde mit 286.777 Tieren fast die Hälfte aller Eichelmastschweine in Andalusien erzeugt; das waren jedoch 11,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

In der Extremadura ging das Schlachtviehaufkommen um 9,7 Prozent auf 230.468 Tiere zurück. Der Anteil der Iberico-Schweine am spanischen Gesamtbestand lag zuletzt bei gut 10 Prozent. Nicht alle Tiere werden mit Eicheln gefüttert, um den weltbekannten und teuren Pata Negra-Schinken herzustellen. Der hierzulande in den Supermärkten angebotene Iberico-Schinken stammt in der Regel von Tieren aus der Getreidemast. von AgE

Mercosur: Kritik von Gewerkschaft und Handelsverband

In Österreich geht die Debatte um das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den südamerikanischen Mercosur-Staaten weiter. Jetzt bekommen die Landwirte Unterstützung von Gewerkschaften und Handel.

Kritik übte kürzlich die Leitende Sekretärin des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), Ingrid Reischl. Sie warnte vor „verheerenden Auswirkungen“ auf das Klima und die Arbeitnehmer. Die ÖGB-Chefin geht unter anderem davon aus, dass durch eine Ausweitung der landwirtschaftlichen Flächen „gewaltige Umweltschäden“ zu erwarten sind. „Äußerst problematisch“ seien zudem der Anbau von in der EU größtenteils verbotenen gentechnisch veränderten Produkten sowie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

Für wenig erfolgversprechend hält Reischl mögliche Zusatzvereinbarungen zu Nachhaltigkeitsaspekten. „Das ist ein wirkungsloser Beipackzettel, mit dem offenbar die Zustimmung argumentiert werden soll.“ Kritik übte die Gewerkschaftssekretärin am Vorgehen der EU-Kommission. Die Öffentlichkeit habe die Zusatzvereinbarungen noch immer nicht zu Gesicht bekommen; das sei „intransparent und demokratiepolitisch bedenklich“. Nach Angaben des ÖGB ist die österreichische Regierung durch einen Beschluss des Nationalrats vom 18. September 2019 daran gebunden, das Abkommen abzulehnen.

Die niedrigeren Standards in Mercosur-Länder beim Tier- und Pflanzenschutz kritisiert auch der österreichische Handelsverband. Allein in Brasilien seien mehr als 500 Pestizide genehmigt, darunter 150, die in der EU verboten seien, so der Verband. Ein aktueller Test von Greenpeace habe ergeben, dass beispielsweise ein Fünftel aller Früchte aus Brasilien Pestizide enthalten, die in der EU längst verboten sind.

Der Handelsverband lehnt nach eigenen Angaben als einziger Arbeitgeberverband Österreichs das geplante EU-Mercosur-Freihandelsabkommen in seiner bestehenden Form ab. Man sei für freien Handel, aber gegen intransparente Freihandelsabkommen, mit denen gleichzeitig ein Absenken von Lebensmittelstandards mangels Vollzugsdefizit in der Praxis einhergehe, teilt er in einer Pressemitteilung it. „Die erstklassige Qualität europäischer Produkte darf unter keinen Umständen konterkariert werden“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Ein unregulierter Freihandel mit Südamerika würde aus Sicht des Verbandes beispielsweise den europäischen Markt mit 100.000 Tonnen an Rindfleisch und weiteren Agrarrohstoffen überschwemmen. Er sieht darin eine Gefahr für die kleinstrukturierte österreichische Rinderbetriebe. Der Handelsverband fordert daher entsprechend hohe Standards und Obergrenzen bei Importfleisch sowie ein Bekenntnis zur ökosozialen Marktwirtschaft.Die Exportchancen für die europäische Agrarbranche seien hingegen „äußerst überschaubar“. Graf wies ferner daraufhin, dass die Produkte zudem den europäischen Standards nicht genügten. In den letzten Jahren sei es insbesondere bei Fleischimporten aus Brasilien immer wieder zu Beanstandungen gekommen. „Dabei geht es insbesondere um die Rückverfolgbarkeit der Produkte im Fleischsektor“, von AgE

Wenig Schweinefleisch in Kühlhäusern

Der deutsche Lagerbestand an Schweinefleisch ist so niedrig wie seit Jahren nicht mehr.

Schweine sind knapp. Das zeigen die niedrigen Schlachtzahlen von zuletzt um 700.000 Schweinen pro Woche deutlich. Auch der Bestand an Schweinefleisch in den deutschen Kühl- und Gefrierhäusern ist auf einem historischen Tiefstand angekommen. Der Verband deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen (VDKL) bezifferte den Bestand an Schweinefleisch im Dezember 2022 auf nur noch 96.000 t. Das sind fast 60 % weniger als Anfang 2022 und der niedrigste Lagerbestand seit mehr als sechs Jahren. Im Januar 2023 stieg das Lagervolumen beim Schweinefleisch nur leicht auf 103.000 t an.
Im Jahr 2022 wurde der Bestand an gekühltem und gefrorenem Schweinefleisch mit hohem Tempo abgebaut. Der Höchststand in der vergangenen Zeit lag im Juli 2021 bei 259.000 t eingelagertem Schweinefleisch.
Als Hauptgrund für die zuletzt stark reduzierten Vorratsmengen nennen Fachleute die drastisch gestiegenen Energiekosten. Denn sie verteuern die Lagerhaltung enorm. Hinzu kommen die vergleichsweise hohen Erzeugererlöse, die das Einlagern von Fleisch insgesamt unrentabel machen.

So wie immer: Aldi kündigt Preissenkungen an

Der Discounter Aldi Süd verbilligt Butter und Milch. Nun sollen auch die Preise für Obst und Gemüse drastisch sinken. Das sorgt für Kritik.

Sie strecken Plakate in den Himmel, fahren mit den Traktoren auf die Parkplätze von Aldi Süd: Es ist noch nicht lange her, dass Aldi Süd in den Blick der bayerischen Landwirte geraten ist. In ganz Bayern protestierten Bäuerinnen und Bauern gegen die aus ihrer Sicht zu niedrigen Lebensmittelpreise.

Der damalige BBV-Präsident Walter Heidl brachte seinen Unmut über Aldis Preispolitik in einem Schreiben zum Ausdruck. Sein Vorwurf: Aldi inszeniere sich mit ganzseitigen Werbeanzeigen, während die Bauernfamilien unter Aldis aggressiver Niedrigpreisstrategie leiden würden.

Damals hatte Aldi mit seiner Ankündigung, mehr Tierwohlfleisch verkaufen zu wollen, für Schlagzeilen gesorgt. „Tierwohl ist eine Frage der Haltung“ schrieb der Discounter über seine Anzeigen. Von einer „Doppelmoral“ des Discounters war in der Bauernschaft vielerorts die Rede. Oberbayerns BBV-Bezirkspräsident Ralf Huber wählte im Gespräch mit der „tz“ deutliche Worte: Die Gewinnspanne bei Aldi werde immer höher, „während unsere Betriebe verrecken“.

Nun startet der Discounter eine neue Werbeanzeige – die für ein geteiltes Echo sorgt. Die Unternehmensgruppe Aldi Süd spricht von einem „Preishammer“ und einer „Preisoffensive“. Seit Jahresbeginn seien nach Unternehmensangaben mehr als 300 Artikel dauerhaft im Preis gesenkt worden, darunter auch Milch und Butter.

Mehrere Medien berichteten über Aldis Ankündigung, die Preise für Obst und Gemüse zu senken. Wer genauer hinschaut, erkennt aber vor allem eines: Es ist vor allem eine gut platzierte Eigenwerbung des Discounters. Denn auch Konkurrenten reduzieren für ihre Faltblätter bestimmte Produkte vorübergehend im Preis. Im konkreten Fall scheint es bei Aldi nicht anders zu sein. Aldi Süd verweist darauf, dass die Kampagne besonders Obst und Gemüse in den Vordergrund rücken würde.

Schlachtschweine ausverkauft

Der heimische Schweinemarkt zeigt sich nach wie vor ausverkauft. Aufgrund der rückläu-
figen Verbrauchernachfrage geht nun allerdings der Bedarf der Schlachtbetriebe nach
schlachtreifen Tieren spürbar zurück. Die Betriebe sind weiterhin bemüht, ihre Auslastungsicher zu stellen. Die Branche rechnet aufgrund des knappen Ferkelangebots mit einem
deutlich unterversorgten Schlachtschweinemarkt im Jahresverlauf. Die Mastschweine-
Notierung bleibt bis zum 15. März unverändert bei EUR 2,34 je kg.
Knappe Ferkelversorgung
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt zeigte sich zuletzt eine leicht rückläufige Nachfrage.
Dennoch müssen Mäster teilweise mehrwöchige Wartezeiten bewerkstelligen. Die Ferkel-
notierung bleibt in der 10. Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,80 je kg.
Auf den europäischen Ferkelmärkten ist die Nachfrage weiterhin rege bei gleichzeitig
knappem Angebot. Die Notierungen bleiben europaweit unverändert.
EU-Schweinemarkt: hohes Preisniveau
Die positive Entwicklung gab zuletzt etwas nach, dennoch wird das hohe Preisniveau
durch ein weiterhin knappes Angebot gestützt. Die deutlichen Preissteigerungen der
letzten Wochen haben zu einer rückläufigen Nachfrage der europäischen Schlachtunter-
nehmen geführt. Die Notierungen in Italien, Spanien, Frankreich, Dänemark und den
Niederlanden tendierten stabil bis leicht aufwärts. Aus Südeuropa werden unzureichende
Angebotsmengen gemeldet.
Die Schlachtschweinepreise in Deutschland liegen seit Mitte Februar auf einem Allzeit-
hoch. Das Angebot an Lebendtieren hat zuletzt zugenommen. Laut VEZG findet das
verfügbare Angebot aber weiterhin vollständig seine Käufer. Der Markt ist besser versorgt
als noch vor einigen Wochen und weitgehend ausgeglichen. Lediglich im Süden scheinen
die Stückzahlen begrenzter zu sein.

Noch ärger als Drogen und Waffen: Die weltweiten Geschäfte der Holz-Mafia

Interpol zufolge werden mit illegal geschlagenen Bäumen jährlich mindestens 50 Milliarden Euro verdient. Und die Nachfrage steigt. Das gefährdet Wälder auf der ganzen Welt – und mit ihnen Lebensräume für Tiere und Menschen.

Jeder zweite Baum in Rumäniens Wäldern, schätzen Experten, wird illegal geschlagen. Wertvolles Edelholz – Teak für teure Yachten – aus Myanmar gelangt trotz Sanktionen in die Europäische Union. Und Prüfunternehmen bescheinigen Forstunternehmen per Qualitätssiegel Nachhaltigkeit und Legalität, obwohl diese ihr Holz in Schutzgebieten schlagen oder falsche Genehmigungen verwenden. Bisweilen verschwinden auf diese Weise ganze Urwälder, indigene Menschen werden vertrieben.

Angesichts der Klimakatastrophe und des nahenden Endes des Zeitalters von Öl und Gas boomt weltweit das Geschäft mit dem Holz – auch das illegale. Eine internationale Recherche unter der Federführung des International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) hat untersucht, wie die wertvolle Ressource Holz durch illegalen Holzeinschlag, weltweit steigende Nachfrage und fragwürdige Zertifizierungen gefährdet wird.

Schon heute, schätzt die Umweltschutzorganisation WWF, liegt der weltweite Holzverbrauch gut 50 Prozent über der Menge, die auf nachhaltige Weise wieder aufgeforstet werden kann. Also so, dass sich Wälder regenerieren und ihre Funktion als Ökosystem aufrechterhalten können.

40 Medien aus 27 Ländern – in Deutschland gehören neben der Süddeutschen Zeitung auch NDR, WDR und der Spiegel dazu – werden ihre Recherchen in den kommenden Tagen unter dem Titel Deforestation Inc veröffentlichen. Deforestation heißt übersetzt Entwaldung.

Das illegale Holzgeschäft gehört längst zu den einträglichsten Zweigen der organisierten Kriminalität und spielt in derselben Liga wie Drogen- oder Waffenhandel. Schätzte die Weltbank 2012 den Umsatz der globalen Holz-Mafia noch auf jährlich bis zu 15 Milliarden Dollar, geht Interpol heute von mindestens 50 Milliarden Dollar aus. Experten nehmen an, dass weltweit auf diese Art alle zwei Sekunden Wald von der Fläche.

Gleichzeitig nimmt auch der legale Handel mit Holz zu. In Europa gilt das Verbrennen des Rohstoffs als grüne Energie, wird sowohl im privaten als auch industriellen Bereich subventioniert. Das kurbelt den Verbrauch etwa von Pellets an. Das sind aus Sägespänen gepresste Holzstäbchen, kaum größer als ein Zigarettenfilter. In Großbritannien, den Niederlanden und Dänemark sind Kohlekraftwerke bereits auf die Verbrennung von Pellets umgerüstet worden, der Bedarf kann dort nicht mehr aus heimischer Holzproduktion gedeckt worden.

Für die Pellet-Produktion werden den internationalen Recherchen zufolge aber nicht nur, wie eigentlich vorgesehen, lediglich Holzabfälle oder Restholz verwendet, sondern auch ganze Stämme aus natürlichen Wäldern. SZ und WDR haben deshalb in den Wäldern von North Carolina an der Ostküste der USA recherchiert, wie europäische Umweltpolitik mit dem Verschwinden amerikanischer Laubwälder zusammenhängt. Umweltschützer in den USA kritisieren die Biomasse-Industrie für ihren rabiaten Umgang mit dem Wald und die Belastung der Umwelt durch die industrielle Pellet-Produktion. In North Carolina sei der „Ground Zero“ dieser Branche, sagt eine Umweltschützerin.

Offiziellen Zahlen zufolge gehen in Rumänien jährlich mehr als 20 Millionen Kubikmeter Wald verloren – oft unter den Augen der staatlichen Forstämter, die nach Ansicht von Regierungskritikern häufig Teil des Problems sind. Ohne ihre Genehmigung ist kein legaler Holzschlag möglich, ohne ihr Wegsehen kein illegaler. EU-Politiker befürchten, dass die illegale Abholzung in Rumänien kurzfristig weiter zunehmen könnte, weil dem Land 2024 insgesamt vier Wahlen bevorstehen. „Dieses ganze System wäre ohne politische Rückendeckung nicht möglich“, sagt der rumänische Politiker Nicolae Ștefănuță, der für die Liberalen im Europaparlament sitzt. „Wir müssen davon ausgehen, dass illegales Geld aus der Forstwirtschaft auch in den Wahlkampfkassen landen könnte.“

Allerdings identifizierte die Deforestation-Recherche 48 Prüffirmen, die das Geschäft von Forstunternehmen für nachhaltig erklärt hatten, obwohl diese im Verdacht standen, für Vergehen wie Abholzung von Schutzgebieten, Verwendung falscher Genehmigungen, Holzeinschlag auf indigenen Gebieten oder Einfuhr illegalen Holzes verantwortlich zu sein. Etwa 50 dieser Unternehmen besaßen ein Nachhaltigkeitssiegel sogar noch, während sie für eines oder mehrere dieser Vergehen verurteilt wurden. Angefragte Zertifizierungsunternehmen und das FSC erklärten, man gehe aktiv gegen betrügerische Firmen vor und arbeite mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Kritiker bemängeln in diesem Zusammenhang eine zu große Nähe zwischen den Prüffirmen und den zu prüfenden Forstunternehmen – die suchen sich ihre Zertifizierer selbst aus, bezahlen sie und bauen so oft jahrelange Beziehungen auf.

Von Christoph Cadenbach, Kristiana Ludwig, Lena Maurer, Mauritius Much und Ralf Wiegand

Alles sichtbar – Weniger Vor-Ort-Kontrollen, aber total überwacht?

Brüssel will künftig per Satellit überwachen, ob sich Europas Landwirte an die EU-Vorgaben für die Flächenförderungen halten. In Österreich ist das System bereits im Einsatz.

Die Einhaltung der Förderkriterien, Verpflichtungen und sonstigen Auflagen im Rahmen der EU-Agrarförderung für landwirtschaftliche Flächen werden regelmäßig vor Ort überprüft. Stimmen die Flächenangaben, sind die angegebenen Feldfrüchte korrekt oder findet die Mahd zum richtigen Zeitpunkt statt, um beispielsweise die Bodenbrüter noch besser zu schützen? Bislang hat die Agrarmarkt Austria stichprobenartig kontrolliert.

Jetzt bieten auch in Österreich zwei Firmen ( Geo Ville in Innsbrug und EOX in Wien) die automatisierte Auswertung von Satellitendaten an. „Damit können viele Vor-Ort-Kontrollen entfallen“, hebt Christian Hoffmann, Geschäftsführer der GeoVille Informationssysteme und Datenverarbeitung GmbH in einem Bericht im Ö1 Journal hervor. Das neue System greift auf Daten der Satelliten Sentinel 1 und 2 zurück. Die Satellitenbilder werden von der Europäischen Weltraumorganisation zur Verfügung gestellt. Das neu entwickelte Computerprogramm vergleicht mittels künstlicher Intelligenz automatisch die Angaben der Bauern mit den Satellitenbildern, sprich ob ein Landwirt z.B. die GAP-Förderungen für den Weizenanbau erhält und auch wirklich Weizen angebaut hat und nicht etwa Raps.

Hoffmann im Ö1-Journal: „Die technische Herausforderung ist es im Moment, 100 % aller Flächen alle drei Tage auf Einhaltung von Fördervoraussetzungen, Auflagen und Verpflichtungen zu kontrollieren.“ Die Auswertung der Satellitenbilder erfolgt anhand eines Ampelsystems: Grün bedeutet, dass die angegebenen Pflanzen auch wirklich auf dem Feld wachsen. Ist die Ampel rot, wird bei den Betrieben nachgefragt. Sie haben dann 14 Tage Zeit zu beweisen, dass sie die EU-Gelder zu Recht bekommen haben. Dafür müssen sie ein Foto von ihren Flächen machen und dieses dann mittels einer eigenen App an die Behörden schicken. Da die Bilder mit Standortdaten versehen sind, kann überprüft werden, ob das Foto wirklich am angegebenen Ort aufgenommen wurde, heißt es in dem Morgenmagazin weiter.

Allerdings sind Experten skeptisch, ob das neue System die Qualität einer vor Ort-Kontrolle erreichen kann. Dazu wird der Datenschutz-Experte Thomas Lohninger von Epicenter Works zitiert: „Das wird man nie mit einer 100 %igen Sicherheit hinbekommen. Und wenn dann auf das Smartphone und die Fotos von den Betroffenen zurückgegriffen wird, dann gibt es in jedem Fall Fälschungspotenziale. Außerdem müsse darauf geachtet werden, dass nicht alle Bäuerinnen und Bauern Smartphones haben und dadurch die neue Kontroll-App nicht nutzen können.“ Epicenter Works ist eine Plattform für Grundrechtspolitik, die sich vor allem Fragen des Datenschutzes und der Überwachung widmet.

Und viele Landwirte sehen in dem neuen Kontrollsystem oder auch den schon seit September 2022 im Internet verfügbaren Agraratlas und Agrar- Geodatenportal die Gefahr einer totalen Überwachung.

Green Deal: Nicht der richtige Weg – Wissenschaft sieht Nahrungsmittelproduktion gefährdet

Die EU hat mit dem Green Deal einen ambitionierten Plan zum Schutz des Klimas aufgestellt. Ziel ist es, Europa bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Neben handelbaren Emissionsrechten als zentralem Instrument sollen Vorgaben zur Reduzierung der heimischen Emissionen umgesetzt werden. Die Ökolandwirtschaft soll ausgedehnt und der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln deutlich reduziert werden.

So wichtig der Klimaschutz auch ist, die vorgeschlagenen Maßnahmen könnten global betrachtet genau das Gegenteil von dem bewirken, was die EU eigentlich erreichen will. Darauf weist der Agrarökonom Prof. Dr. Harald von Witzke vom Thaer Forum für Agrikultur (TFFA) e. V. und emeritierter Professor für internationalen Agrarhandel und Entwicklung an der Humboldt-Universität zu Berlin hin. Experten kritisieren die Fokussierung des Green Deal auf die Auswirkungen innerhalb der EU. Der Ökolandbau weist ein deutlich geringeres Ertragsniveau als der konventionelle Landbau auf. Dies führt weltweit zu einer zusätzlichen Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Dadurch werden global per Saldo weit mehr Klimagase emittiert als in der EU eingespart, weiterhin wird Biodiversität zerstört.

Die Weltbevölkerung wird nach aktuellen Schätzungen bis 2050 um rund 2 Milliarden Menschen anwachsen; gleichzeitig gelten mehr als 800 Mio. Menschen auf der Welt als unterernährt. Die globale Nahrungsmittelerzeugung müsste um rund 50 % gesteigert werden. Erforderlich wäre eine nachhaltige Intensivierung der bestehenden landwirtschaftlichen Systeme, um eine zusätzliche Umwandlung natürlicher Ökosysteme in landwirtschaftliche Nutzflächen zu minimieren. Besonders die Gunststandorte mit einer effizienten landwirtschaftlichen Erzeugung und vergleichsweise geringen Umweltbelastungen, wie beispielsweise Deutschland, spielen hierbei eine besondere Rolle. Die EU ist bereits jetzt Nettoimporteurin von landwirtschaftlichen Rohstoffen und nutzt somit jährlich zwischen 17 und 34 Mio. Hektar außerhalb europäischer Grenzen. Deutschland trägt hierzu 6 bis 7 Mio. ha bei. Eine bewusst provozierte Extensivierung und Reduzierung der innereuropäischen landwirtschaftlichen Erzeugung ist auch aus Sicht der globalen Versorgungssicherung nicht vertretbar und verantwortungslos. Der Green Deal darf nicht dazu führen, dass Europa auf Kosten von Drittländern und der Welt insgesamt klimapolitisch gut dasteht. Die durch den Green Deal verursachten erhöhten weltweiten Klimagasemissionen schaden schließlich auch dem Klima in der EU. Jede vorgeschlagene Maßnahme muss daher hinsichtlich ihrer internationalen Auswirkungen überprüft werden.

Der Grüne- Wahnsinn „Mit Schneckenküberl und Harke kann Bevölkerung nicht ernährt werden“

Darüber hinaus sei es endlich an der Zeit, dass auch Vertreter aus dem Landwirtschaftsbereich am Verhandlungstisch sitzen. „Die Grünen im Europaparlament diskreditieren eine gesamte Branche, um realitätsferne und völlig überzogene Forderungen durchzusetzen. Die Landwirte brauchen zeitgemäße Werkzeuge, um die künftigen Herausforderungen zu lösen. Mit Schneckenküberl und Harke kann man keine 447 Mio. Menschen ernähren“, plädiert IGP-Obmann Christian Stockmar für ein Ende der Diskriminierung von jenen, die verlässlich und effizient Lebensmittel produzieren.

Der IGP-Chef gibt zu bedenken, dass nach geringeren Erträgen im Pflanzenbau und somit auch sinkenden Einkommen bei Anwendung der SUR zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe ihre Tore für immer schließen werden, da der Handel die steigenden Produktionskosten nicht abgelten will. Dadurch steige die Abhängigkeit Europas von Drittländern.

Die Folgen seien aktuell in England zu sehen: „Der Klimawandel macht nicht vor Ländern in Afrika und Südamerika Halt, in die die EU ihre Lebensmittelproduktion auslagert. Schon jetzt wird eine Produktion vielerorts aufgrund von Wetterextremen und Schaderregerdruck erschwert. Die Folgen sind leere Gemüse- und Obstregale in den Supermärkten und steigende Preise für die ohnehin inflationsgeplagten Konsumenten.“

Stockmar kritisiert zudem, dass die Grünen „scheinbar blind“ gegenüber den absehbaren Folgen ihrer Politik sind: „Experten sogar der EU-Kommission haben klargestellt, dass die Umweltziele mit den vorliegenden Plänen keinesfalls erreicht werden und global die Emissionen sogar ansteigen, da viele Habitate in Drittländern in Agrarfläche umgewandelt werden, um den Hunger Europas zu stillen.“

Die heute präsentierten Vorschläge würden damit nicht nur die Landwirtschaft gefährden, sondern auch den Kampf gegen den Klimawandel. „Es ist Zeit, den von anderen eingeforderten Respekt selbst zu leben und endlich den Agrarsektor und seine vor- und nachgelagerten Bereiche in die Verhandlungen einzubinden.“

Mit dem Innovation Deal habe die IGP mit Experten selbst Vorschläge erörtert, wie eine nachhaltige Transformation der Landwirtschaft gelingen kann. Demnach brauche es unter anderem bessere Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung, innovative Betriebsmittel und Investitionen in smarte und präzise Technologien.

Die Industrie gehe mit gutem Beispiel voran und investiere bis 2030 insgesamt 14 Mrd. Euro in die Entwicklung biologischer Pflanzenschutzmittel und moderner Technologien.

Die IGP widerlegt zudem Global 2000, die wiederholt behaupten, die Menschen würden die SUR unterstützen: „Die Menschen wollen die SUR in dieser Form nicht. Durch geringere Erträge steigen die Lebensmittelpreise weiter an. Mehr als die Hälfte gibt bereits jetzt an, auf günstige Eigenmarken des Handels zurückzugreifen und auf Premium-Produkte, die in der Regel nachhaltiger produziert werden, zu verzichten“, so Stockmar.

EU spart Milliarden durch vermiedene Gasimporte

Erneuerbare Energien können russischem Gas Paroli bieten. Von März 2022 bis Ende Januar 2023 produzierte die EU 10 Prozent mehr Wind- und Solarstrom als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor.

Insgesamt sei laut einer Analyse der Denkfabrik Ember Climate 23 Prozent des Stroms in der EU aus Solar – und Windkraft gekommen – damit sind die beiden Energieträger anteilig so hoch wie noch nie zuvor vertreten. Zusätzlich seien 50 TWh Strom erzeugt worden.

Für die gleiche Menge an erzeugtem Strom hätte die EU laut dem Bericht von Ember Climate zufolge 90 TWh Gas importieren müssen, die insgesamt 12 Mrd. Euro gekostet hätten.

„Dank wachsender Kapazitäten du günstiger Wetterbedingungen haben Wind- und Solarenergie seit Beginn des Krieges eine Rekordmenge an EU-Strom produziert“, heißt es in einer veröffentlichten Analyse der Denkfabrik Ember Climate.

Laut der Analyse gingen die Gasimporte in die EU insgesamt um 5 Prozent zurück. Aktuell mache russisches Gas 16 Prozent der Importe aus, vor Kriegsbeginn in der Ukraine seien es noch rund 40 Prozent gewesen.

Weiterhin heißt es, dass fossile Brennstoffe durch Wind- und Solarenergie zu ersetzen, die einzige Möglichkeit für die EU sei „dauerhafte Energiesicherheit und Unabhängigkeit zu erreichen“.

Nichts da trotzdem – Preissenkungen des Handels für Fleischprodukte – ISN: Unverschämte Handelsgebaren von Unternehmen des LEbensmitteleinzelhandels

Verschiedene Lebensmitteleinzelhändler, unter anderem der Discounter Norma, haben zuletzt mit der Preissenkung von Fleischprodukten geworben. Die Müller Gruppe, die im ISN-Schlachthofranking unter den Top 5 der deutschen Schweineschlachtbetriebe rangiert, zeigt sich diesen Ankündigungen gegenüber verständnislos. Das Signal, das damit an den Verbraucher gesendet werde, sei kontraproduktiv. Das Unternehmen appellierte an den Handel und den Verbraucher, die Leistung der regionalen Landwirtschaft zu honorieren.

ISN: Man kann nur den Kopf darüber schütteln wie einige Lebensmitteleinzelhändler, entgegen der aktuell knappen Versorgungssituation am Markt, Druck auf die Preise ausüben wollen. Die Schweinehalter haben drei Krisenjahre hinter sich, viele sind bereits ausgestiegen und die Mengen sind knapp. Da muss der Preis nach oben und nicht nach unten!

Die Müller Gruppe, einer der führenden Schweineschlachtunternehmen in Deutschland mit Hauptsitz im baden-württembergischen Birkenfeld bei Pforzheim, kann die aktuellen Preissenkungen für Fleischprodukte im Lebensmitteleinzelhandel nicht nachvollziehen. Das Unternehmen hat heute in einer Presseerklärung betont, dass es in den vergangenen Monaten gemeinsam mit allen Partnern der Kette für eine gewisse Stabilität am Markt in Süddeutschland gekämpft habe, um besonders die Erzeugerseite in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen. Nun würden durch die aktuellen Preissenkungen erneut die nachvollziehbaren Ängste der Erzeuger geschürt. Die Müller Gruppe bezeichnete die Signale, die damit an den Verbraucher gesendet werden, als kontraproduktiv. Das werfe die Frage auf, warum ein hochwertiges Produkt jetzt auf einmal günstiger angeboten wird, so das Unternehmen.

Bei allem Verständnis für die angespannte finanzielle Situation in vielen Privathaushalten, appelliere die Müller Gruppe an die moralische Verantwortung des Handels und der Verbraucher, sich nun nicht ausschließlich vom Preis leiten zu lassen und die Leistung der regionalen Landwirtschaft auch zu honorieren.

Auch wir bekommen von verschiedenen Seiten Signale, dass Lebensmitteleinzelhändler aktuell versuchen, entgegen der aktuell knappen Versorgungssituation am Markt, die Preise beeinflussen wollen. So hat beispielsweise Norma zu Wochenbeginn verkündet, dass ab sofort die Preise unter anderem für einige Schweinefleischprodukte um bis zu 10 % sinken. Das beschere den Kun­din­nen und Kun­den des Dis­coun­ters ei­nen per­fek­ten Start in die neue Wo­che bei Ih­rem Ein­kauf. Das ist aus unserer Sicht eine Unverschämtheit und eine Verhöhnung der Erzeuger, die gerade drei Jahre lang massive Verluste eingefahren haben. Viele Betriebe sind ausgestiegen, der Schweinebestand in nur zwei Jahren um ca. 18 % reduziert worden. Das Angebot ist knapp und der Lagerbestand an Fleisch sehr niedrig. Alles deutet mittelfristig auf weitere Preisanstiege hin. Mit einem nachhaltigem Umgang mit ihren Lieferanten hat das durchsichtige Treiben dieser Lebensmitteleinzelhändler deshalb nichts zu tun. Wer heute einen derartigen Umgang mit seinen Lieferanten betreibt, der darf sich nicht wundern, wenn morgen die Lieferanten fehlen, die ihm das Fleisch nach seinen Ansprüchen liefern können.

„Wie Selbstmord mit Anlauf“

Zu den jüngsten Berichten über die vermeintliche Missachtung von gesetzlichen Vorschriften in einem Geflügelschlachthof hat sich Josef Kaltenegger, Unternehmer in der Lebensmittelbranche in Graz seine Gedanken gemacht. Kaltenegger war übrigens auch vor Jahren Chefredakteur von „Neues Land“, der Wochenzeitung des Steirischen Bauernbundes. Hier sein Gastkommentar:

„Aus aktuellem Anlass zu den Berichten über die „angeblich verstörenden Zustände bei der Geflügelschlachtung in einem Schlachthof: Wenn Meldungen wie diese im Standard- die Tierhaltung betreffend – weiter so die Massen-Medien dominieren, ist das so, wie wenn man Selbstmord mit Anlauf macht! Die Branche (Landwirtschaft und Verarbeitungsindustrie) versagt in diesen Fragen offensichtlich gnadenlos!! Man hat den Eindruck, dass zu viele handelnde Akteure meinen, man könne diese Ereignisse und die Berichterstattung dazu aussitzen! Aus meiner Sicht kann man gar nichts aussitzen, weil es heute ein Mediensystem gibt, welches nicht steuerbar ist.

Diese Berichte über fragwürdige Formen der Tierhaltung werden – insbesondere den Schweine- wie auch den Geflügelbauern – bei uns das ökonomische Genick brechen, wenn man sich nicht zu einem dramatischen Paradigmenwechsel bei vielen Fragen zur Tierhaltung wie zur Landbewirtschaftung durchringt! Das betrifft die Haltungsformen, die Art der Schlachtung und damit insgesamt, wie man mit dem Tier umgeht. Wer hier Möglichkeiten für Kritik offen lässt, dem ist nicht zu helfen!

Es gilt zudem: Wenn die Politik wie die Standesvertretung nicht sofort den Mut und den Willen aufbringen, bei den Importen von Lebensmitteln rigorose Kontrollen einzuführen und eine komplette Gleichstellung bei der Produktion von importierten Lebensmitteln erzwingen, dann Gute Nacht heimische Bauern. So werden das unsere Tierhalter ökonomisch nicht überleben. Es sollten daher dringendst alle entscheidenden Köpfe einmal ohne Scheuklappen und ohne Ausreden oder „Alibierklärungen“ diese Debatte – zuerst intern – führen und dann solche Entscheidungen/Vorgaben auf den Tisch legen (selbst wenn sie dem einen oder anderen nicht passen oder weh tun), die diesem Wahnsinn ein Ende setzen.

Die Bauernvertretung muss konkret sagen, was es für die Produzenten braucht, damit sie ökonomisch Perspektiven haben. Neben dem Thema Importwaren und gleiche Produktionsbedingungen gehört zum Paradigmenwechsel, dass es z.B. einen neuen Weg bei der Verrechnung braucht. Jeder Unternehmer hat bei einer Rechnungslegung alle Kosten in seiner Rechnung drinnen, dazu einen Gewinnanteil. Dann funktioniert das Unternehmen. Bei den Bauern ist es in der Regel so, dass sie das bekommen, was übrigbleibt. So kann das nicht funktionieren.

In Zeiten, wo die Versorgungssicherheit ein zentrales Thema ist, muss es eine staatliche Verpflichtung geben, die regionale Landwirtschaft zu stärken. Daher braucht es Spielregeln, die gesetzlich bindend sind und die Austauschbarkeit nicht ermöglichen. Das stärkt nicht nur die Souveränität des Staates, sondern auch die regionalen Volkswirtschaften. Ein Staat hat nicht globalen Konzernen oder geostrategischen Interessen von Staaten zu dienen, sondern in erster Linie den Bürgern und den Berufsgruppen im eigenen Land.

von Torsten Altmann