In Österreich nahm die Zahl der Ökobauern um gut zwei Prozent ab. Besonders stark war der Rückgang in Salzburg. Die Gründe scheinen vielschichtig.
Die Entwicklung des Ökolandbaus in Österreich stagniert beziehungsweise ist sogar leicht rückläufig. Angesichts der aktuellen Entwicklung braucht es neue Impulse für den Biosektor, um die Ziele des österreichischen Bio-Aktionsplans bis 2030 sicherzustellen.
Österreichs Agrarminister Norbert Totschnig hat hier das Ziel von 30 Prozent Anteil bis 2030 ausgegeben. Nach Ministeriumsangaben beträgt der Anteil aktuell und rund 26 Prozent der Fläche und 22 Prozent der Betriebe sind Bio-Landwirtschaft.
In Österreich sind im vergangenen Jahr 1450 landwirtschaftliche Betriebe aus der ökologischen Bewirtschaftung ausgestiegen. Sie hätten ihren Kontrollvertrag bei ihrer Kontrollstelle gekündigt, berichtete kürzlich, Dr. Wolfgang Pirklhuber, Sprecher der Interessengemeinschaft der Bio-Kontrollstellen Österreichs (IG), dem Dachverband der österreichischen Bio-Kontrollstellen.
Im Gegenzug kamen aber laut IG-Angaben auch 850 neue Ökobetriebe im Jahr 2022 und zum Jahresanfang 2023 hinzu. Unterm Strich bleibt aber ein Minus von 600 Betrieben zum Jahresanfang 2023. Das sind gut 2 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Dabei war der negative Saldo mit 182 Betriebe nach IG-Zahlen in Salzburg am höchsten und mit fünf in Vorarlberg am niedrigsten. Ein deutlicher Rückgang bei den Betriebszahlen sei in den Bundesländern Salzburg, Steiermark, Tirol und Kärnten festzustellen, nur in Wien und Niederösterreich habe es ein schwach positives Ergebnis gegeben.
Der Ausstieg sei in absoluten Zahlen mit 284 Betrieben in der Steiermark am höchsten gewesen, gefolgt von Salzburg mit 247 Betrieben und Niederösterreich mit 236 Betrieben, so Maria Geitzenauer, stellvertretende IG Sprecherin.
Die Gesamtzahl aller landwirtschaftlichen Biobetriebe in Österreich belief sich zum Jahresende 2022 nach Angaben von Pirklhuber auf 26.161. Von diesen Betrieben seien 584 Bioimker ohne Fläche. Die Gesamtzahl der von der Kontrolle erfassten Betriebe sei damit um etwa 10 % höher als die geförderten Biobetriebe laut dem österreichischen Agrarumweltprogramm ÖPUL, erläuterte der Sprecher.
Die Gründe für die Ausstiege seien noch genauer zu analysieren, aber umfassten mit Sicherheit nicht nur den natürlichen Abgang durch Pensionierungen und Hofaufgaben. Als mögliche Gründe nannte Pirklhuber erhöhte Auflagen im Weidemanagement, verschärfte Dokumentationspflichten für Kleinbetriebe und die zuletzt relativ geringeren Preisunterschiede zwischen Bio und konventionell. Mit Material von AgE