Monat: März 2023

Schlachtschweine gesucht

Laut Österreichischer Schweinebörse war der heimische Schweinemarkt erneut leerge-
fegt. Die Schlachtbetriebe bemühten sich nach wie vor um schlachtreife Tiere, um die
ökonomisch wichtige Auslastung ihrer Betriebe sicher zu stellen. Die knappe Versor-
gungslage im Lebendbereich zeigte auch das Allzeithoch der Ferkelpreise. Beim Um-
setzen der höheren Preise waren die Schlacht- und Zerlegebetriebe speziell in der
Absatzschiene Richtung Lebensmitteleinzelhandel mit erheblichem Widerstand konfron-
tiert. Positive Impulse lieferte der Wintertourismus in den Schigebieten.
Die Mastschweine-Notierung bleibt bis zum 8. März unverändert bei EUR 2,34 je kg.
Konstante Ferkelnotierung
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt blieb die Nachfrage sehr gut, die neuen Bestellun-
gen fielen aber etwas geringer aus als in den Vorwochen. Die Ferkelnotierung bleibt in der
9. Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,80 je kg.
Europaweit ermöglichte das geringe Angebot weitere Preisanstiege. Auf dem inzwischen
erreichten Niveau war der Spielraum für weitere Verbesserungen allerdings begrenzt.
Daher waren die Aufschläge kleiner als zuletzt, einige Notierungen (z.B. in Deutschland)
blieben unverändert.
EU-Schweinemarkt: Dynamik lässt nach Der EU-Schweinemarkt tendierte insgesamt leicht aufwärts, im Vergleich zu den Vor-
wochen verlor die positive Entwicklung etwas an Dynamik. Zwar wirkte das fortgesetzt
knappe Angebot stützend, gleichzeitig agierten die Schlachtunternehmen zurückhaltender.
Im Fleischhandel reichte die Nachfrage bisher nicht für eine vollständige Weitergabe der
Preisanstiege. Bei einigen Schlachthöfen wurde daher nur noch an vier Tagen pro Woche
geschlachtet. Die Bandbreite bei den Notierungen reichte von unverändert bis steigend.
In Deutschland herrschen auf dem Lebendmarkt relativ ausgeglichene Verhältnisse, wobei
das Angebot im Süden noch immer als knapp eingeschätzt wird. Trotz etwas zügigerer
Ablieferung durch die Mäster läuft der Absatz problemlos. Der Vereinigungspreis für
Schlachtschweine bleibt im Zeitraum 2. bis 8. März unverändert bei EUR 2,28 je kg.

Schlachthofskandal: Videokameras für mehr Tierschutz

Die AMA-Marketing veranlasst ständige Videoüberwachung im steirischen Geflügelschlachtbetrieb.

Wien Der Skandal um den steirischen Geflügel-Schlachtbetrieb veranlasst die AMA-Marketing die digitalen Kontrollen zu verstärken. Wie die AMA-Marketing mitteilt, hat der Betrieb von nun an besonders tierschutzrelevante Bereiche der Geflügelschlachtung mit Videoaufzeichnungen zu überwachen.

Mit dem Einführen einer kameragestützten Überwachung will die Organisation mehr Transparenz während des Schlachtvorgangs erreichen. Die tierschutzrelevanten Videoaufzeichnungen sind regelmäßig von Fachleuten auszuwerten. Das hat zum einen präventive Wirkung. Andererseits ermöglicht es im Falle von Fehlverhalten schnelleres Eingreifen.

Gleichzeitig betont der Betrieb, dass erste behördliche Kontrollen klar gezeigt hätten: Ein Großteil der angezeigten Vorwürfe sei haltlos. Es sei auch täglich ein beamteter Tierarzt vor Ort, der die Einhaltung aller Bestimmungen kontrolliere.

Aufgrund akuter Bedrohungen gegenüber der Betreiberfamilie verzichtet das Wochenblatt, den Namen des Betriebes zu veröffentlichen.

Bereits Anfang des Jahres hatte AMA-Marketing angekündigt, das Kontrollsystem durch den Einsatz von Digitalisierungsmaßnahmen in allen Schlachthöfen weiter zu verbessern.

Als weitere Verbesserungsmaßnahme stärkt die Organisation im AMA-Gütesiegelprogramm die Position des Tierschutzbeauftragten im Schlachtbetrieb. Der Tierschutzbeauftragte hat ein Team zu bilden, welches ihm fachlich unterstellt und das für das Einhalten von Tierschutzmaßnahmen verantwortlich ist.

Das AMA-Gütesiegel-Kontrollsystem bei Schlachthöfen baut auf das amtliche Tierärztesystem auf. Die AMA-Marketing bietet den Behörden die gemeinsame Weiterentwicklung der Kontrollsysteme durch verstärkte Einbeziehung der Digitalisierung an. Die AMA-Marketing ist überzeugt, dass es insgesamt mehr Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Nutztieren und den Wert von Lebensmitteln braucht. Es muss wieder mehr Wertschätzung für Tiere und tierische Lebensmitteln in allen Bereichen geschaffen werden – von der Tierhaltung, über den Transport bis hin zur Schlachtung, aber auch im Handel und bei den Konsumenten.

Spree-Neiße: ASP-Ausbruch in Hausschweinebestand

Im Landkreis Spree-Neiße wurde die ASP in einer Kleinsthaltung nachgewiesen. Verbraucherschutzstaatssekretärin Dr. Antje Töpfer mahnt Betriebe und Kleinsthaltungen, die Biosicherheit einzuhalten.

Die Afrikanische Schweinepest zieht in Brandburg weitere Kreise. In der vergangenen Woche ist die Tierseuche bei einem verendeten Wildschwein im Stadtgebiet Cottbus nachgewiesen worden. Jetzt ist das ASP-Virus in einem Hausschweinebestand im Landkreis Spree-Neiße bestätigt worden. Wie das Verbraucherschutzministerium berichtet, handelt es sich um eine Kleinsthaltung mit 11 Tieren. Zunächst wurde das Virus vom Landeslabor Berlin-Brandenburg nachgewiesen. Heute hat das nationale Referenzlabor, das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), den ASP-Verdacht bestätigt.

Der Bestand wurde sofort durch das zuständige Veterinäramt gesperrt und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Der betroffene Bestand liegt im Kerngebiet 6, das sich im Süden des Landkreises in unmittelbarer Nähe zur sächsischen Grenze befindet. Die Schweine des Bestandes wurden heute getötet und unschädlich beseitigt. Aktuell laufen die Ermittlungen zur Eintragsursache des Erregers in den Bestand. Das Veterinäramt wird dabei vom Tierseuchenbekämpfungsdienst des Landes unterstützt. Das Krisenzentrum des Landes Brandenburg steht zudem mit dem Veterinäramt des Landkreises in laufendem Kontakt.

Biosicherheit einhalten für alle besonders für Kleinschweinehalter!