Monat: April 2023

Photovoltaik auf Hühnerauslauf: Eier bleiben Freiland-Eier

Die EU-Kommission legt aktuell ein Gesetz für eine geänderte Vermarktung vor. Danach sollen die Eier von Betrieben mit Photovoltaikanlagen auf Auslaufflächen das Freiland-Zertifikat behalten.

Die EU-Kommission hat ein Durchführungsgesetz zur Änderung der Vermarktungsnormen vorgelegt, wonach künftig Photovoltaikanlagen auf Hühnerauslaufflächen aufgestellt werden dürfen, ohne dass die Eier der Hühner ihr Freiland-Zertifikat verlieren.

Das Gesetz tritt automatisch in Kraft tritt, wenn EU-Parlament oder Mitgliedstaaten keinen Einspruch dagegen erheben.

„Das ist eine wahre Win-Win-Situation, so haben wir glückliche Freiland-Hühner, qualitativ hochwertige, frische Eier und grünen Strom“, freut sich Simone Schmiedtbauer, Agrarsprecherin der ÖVP im Europaparlament, über die Umsetzung einer langjährigen Forderung von Landwirten.

„Wir wollen eine unabhängige und grüne Energieversorgung und müssen dafür die Solarenergie ausbauen. Neben verbauten Flächen wie Dächern eignen sich dafür unter anderem Hühnerauslaufflächen. Hier gibt es in Österreich großes Potenzial. Die Tiere profitieren davon, weil die Solarpaneele Schutz vor Raubvögeln bieten und in der heißen Jahreszeit Schatten spenden“, erklärt Schmiedtbauer.

Für die EU-Parlamentarierin ist es nur schwer nachvollziehbar, warum diese Lösung bisher nicht erlaubt war. Betriebe mussten sich entscheiden, ob sie Freilandeier verkaufen oder grünen Strom produzieren. „Genau solche bürokratischen Hindernisse müssen wir Stück für Stück abbauen, wenn wir eine erfolgreiche Landwirtschaft sicherstellen und die Energiewende schaffen wollen“, schließt Schmiedtbauer.

Klimaschutz: Zu viele Treibhausgase aus der Landwirtschaft

Der Fortschrittsbericht 2022 zum Klimaschutz zeigt akuten Handlungsbedarf für Landwirte, aber auch für Verbraucher.

Der Klimaschutzbericht von Umweltministerin Leonore Gewessler zeigt deutlichen Handlungsbedarf für die Agrarbranche auf. Vergangene Woche legt die Ministerin ihn dem Parlament vor. Denn die Landwirtschaft verfehlte ihre CO2-Einsparungsziele weitgehend, trotz Umsetzen der geplanten Maßnahmen.

Damit ist sie aber nicht allein. Vor allem der Verkehrssektor bereitet Gewessler Kopfzerbrechen.

Die Emissionen aus der Landwirtschaft konnten zuletzt den sinkenden Trend aus den Jahren 2005 bis 2010 nicht mehr fortsetzen. Seit 2014 überschreiten sie gar leicht die Vorgaben. So lag die Emissionsmenge 2020 um 0,04 Mio. t über der sektoralen Höchstmenge des Klimaschutzgesetzes von 7,9 Mio. t CO2-Äquivalent.

Der Ausblick ist laut dem Fortschrittsbericht 2022 düster: Die Emissionen des Sektors Landwirtschaft werden sich in den nächsten Jahren voraussichtlich nur wenig verändern. Die Viehbestände haben sich stabilisiert und auch beim Mineraldüngereinsatz ist kein klarer fallender Trend mehr erkennbar.

Der Bericht kommt zum Schluss: Es ist daher notwendig, noch stärker als bisher auf Kreislaufwirtschaft mit standortangepasster, flächengebundener Tierhaltung zu setzen. In der neuen Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU soll zudem verstärkt auf die Klimawirksamkeit der geplanten Maßnahmen geachtet werden.

Den Verbrauchern rät der Bericht dringend zu einer gesünderen Ernährung mit hochwertigen Lebensmitteln, geringerem Fleischkonsum und einer deutlichen Verringerung der Lebensmittelabfälle.

Positiv: Von 2019 auf 2020 nahmen die Emissionen um 0,2 % zumindest marginal ab. Seit 1990 sanken sie um 16,3 %. Im Vergleich zu 2005 war eine leichte Abnahme um 1,6 % zu verzeichnen.

Im Vergleich zu 2019 sind die Treibhausgas-Emissionen aus dem Einsatz fossiler Energieträger annähernd konstant geblieben.

Russland der Druck steigt: Betriebe sollen auf westliche Impfstoffe verzichten​ ​ ​

Die russischen Schweinehalter sind allerdings stark von ausländischen Medikamenten abhängig.

Die russische Veterinärbehörde Rosselhoznadzor hat die Schweinehalter sehr eindringlich dazu aufgefordert, zukünftig auf importierte Impfstoffe und Medikamente zu verzichten. Nach Aussagen der Staatsbehörde würden aktuell vor allem vier große westliche Pharmaunternehmen Lieferungen aussetzen, um die strengen Arzneimittelgesetze des Landes zu sabotieren. Das berichtet das internationale Schweinefachmagazin PigProgress.

So sei es Ziel des Lieferboykotts, durch einen Medikamentenmangel die Behörden zu zwingen, die Gesetzgebung aufzuweichen und stärker nach den Wünschen der Pharmakonzerne auszurichten. Die beschuldigten Unternehmen haben sich zwar bislang nicht zu den Lieferstopps und den Vorwürfen geäußert. Eine Verbindung zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine liegt aber nahe.

Obwohl es derzeit kein Importverbot für im Ausland hergestellte Medikamente und Impfstoffe gibt, fehlt es in der russischen Schweinehaltung seit mehreren Monaten an häufig verwendeten Medikamenten und Impfstoffen. Zudem sind durch die knappen Verfügbarkeiten die Preise bei einigen Produkten um 20 bis 30 % gestiegen.

Der russische Verband der Schweinefleischproduzenten schätzt, dass die Abhängigkeit von ausländischen Arzneimitteln und Impfstoffen je nach Produkt zwischen 50 % und 90 % liegt. Das drücken auch die Zahlen der Beratungsagentur VetAnalitika aus, wonach die Schweinehalter Schweinezüchter in den vergangenen Jahren bis zu 80 Mio. importierte Impfstoffdosen eingesetzt hätten.

Rosselhoznadzor zufolge ist aber auch die russische Produktion von Tierarzneimitteln und Impfstoffen stetig gewachsen. So wurden im vergangenen Jahr 12,74 Mrd. Dosen Lebendimpfstoffe für den Agrarsektor hergestellt. Das waren 90 % mehr als in 2021.

Hoffen auf 1.Mai

Der EU-Schweinemarkt wartete weiterhin auf eine Belebung der Fleischnachfrage. In wei-
ten Teilen des Kontinents waren die Temperaturen zu kühl für die Jahreszeit. Der Start der
Grillsaison verzögerte sich weiter. Somit war das Interesse der Schlachthöfe am unter-
durchschnittlichen Lebendangebot vor allem dem Bemühen um Auslastung der Kapazi-
täten geschuldet. Die Notierungen verharrten zumeist auf dem Niveau der Vorwoche. In
Frankreich zeigte der Trend nochmals leicht nach unten. Auch in Italien gerieten die Preise
durch die schleppenden Fleischgeschäfte unter Druck, Erzeugerorganisationen und
Schlachtbetriebe konnten sich nicht auf eine Notierung einigen. Dänemark verzeichnete
dagegen einen weiteren Preisanstieg, der dank der zunehmenden Schweinefleischex-
porte, insbesondere nach Großbritannien, zustande kam.
In Deutschland bleibt die Nachfrage nach Schweinefleisch ebenfalls witterungsbedingt
hinter den Erwartungen zurück. Selbst das verlängerte Wochenende bis zum 1. Mai dürfte
nicht die erhofften Impulse bringen. Die zurückhaltenden Bestellungen der Schlachthöfe
stehen dem geringen Schweineangebot relativ ausgeglichen gegenüber. Daraus folgt ein
unveränderter Vereinigungspreis fürSchweine.

Laut Österreichischer Schweinebörse hielten sich Angebot und Nachfrage auf unterdurch-
schnittlichem Niveau die Waage. Obwohl in der verkürzten Arbeitswoche nach Ostern nur
75.500 Schweine geschlachtet wurden, entstanden keine Überhänge. Die Fleischbranche
hoffte auf besseres Wetter im Mai. Speziell die Feste und Feierlichkeiten um den 1. Mai
lassen bei schönem Wetter das Geschäft mit Koteletts und Grillwürsten boomen.
Die Mastschweine-Notierung bleibt bis zum 3. Mai unverändert bei EUR 2,39 je kg.
Konstante Ferkelnotierung
Auf dem heimischen Ferkelmarkt klaffte weiterhin eine Lücke zwischen dem anhaltend
unterdurchschnittlichen Angebot und der lebhaften Nachfrage. Die Wartezeiten beim
Einstallen von Ferkeln konnten nicht verringert werden. Die Notierung bleibt in der 17.
Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,90 je kg.
Europaweit präsentierten sich die Preise sehr stabil, einige Notierungen wurden sogar
angehoben. Ein knappes Angebot traf auf eine stetige bis flotte Nachfrage.

Minister Totschnig präsentiert 5-Punkte-Resilienz-Plan für Lebensmittelversorgungssicherheit

Der Plan hat das Ziel, die Krisenfestigkeit der Lebensmittelversorgungskette weiter zu stärken sowie die Energieabhängigkeit zu reduzieren.

Teuerung, fragile Versorgungsketten und Energieknappheit können schnell zu Krisen führen. Sind es festgesetzte Frachtschiffe im Suezkanal oder Lockdowns in China. In der globalisierten Welt, könnten auch die Konsumenten in Österreich schnell Engpässe in der Versorgung zu spüren bekommen.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig präsentierte vor Kurzem einen 5-Punkte-Resilienz Plan für die Lebensmittelversorgungssicherheit. „Wenn wir die Lebensmittelversorgung in Österreich langfristig sichern wollen, brauchen wir krisenfeste Betriebe, die nachhaltig wirtschaften können. Deshalb enthält unser 5-Punkte-Resilienz-Plan Anreize, etwa für Investitionen in die Sicherung und den Ausbau von Produktionskapazitäten, in die Verbesserung der Energie- und Umwelteffizienz wie auch in Blackout-Vorsorgemaßnahmen“, erklärt Totschnig.

Außerdem werden weitere Anreize zum Ausbau der Direktvermarktung, für eine Verringerung von Abfällen und des Wasserverbrauchs, zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit regionaler lebensmittelverarbeitender Betriebe und im Bereich der Forschung geschaffen. Jede Investition in eine krisenfeste Lebensmittelversorgung sei eine Investition in mehr Sicherheit und weniger Abhängigkeit.

Hier die fünf Punkte, mit denen der Minister die Versorgungssicherheit stärken will.

  1. 5 Mio. Euro Fördercall zur Unterstützung von Lebensmittelverarbeitungsbetrieben bei Investitionen in Resilienzmaßnahmen (z.B. Blackout-Vorsorge). Dafür stehen 5 Mio. € zur Verfügung. Lebensmittelverarbeitende Betriebe können bis 30. Juni 2023 unter https://foerdermanager.aws.at/ ansuchen.
  2. „Erneuerbare Rohstoffe und Klimawandel“, sowie „Versorgungs- und Ernährungssicherung“ als Schwerpunkte der BML-Ressortforschung. Um nachhaltige und zukunftsfähige Lösungen sowie Strategien für die Versorgungs- und Ernährungssicherung aufzuzeigen, stehen für entsprechende Forschungsprojekte bis zu 5 Mio. € zur Verfügung.
  3. Stärkung der Resilienz in der Land- und Forstwirtschaft mittels Investitionsförderungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik. Um die landwirtschaftliche Produktion und die Lebensmittelwertschöpfungskette krisenfester zu gestalten, werden bestehende Finanzmittel im Zuge der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gebündelt.
  4. Reform des Lebensmittelbewirtschaftungsgesetzes. Das Lebensmittelbewirtschaftungsgesetz gibt den Rahmen für die Lebensmittelversorgung im Krisenfall vor. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre soll dieses Gesetz novelliert werden und zeitnah in Begutachtung gehen.
  5. Aktualisierung von Krisenplänen. Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein und, etwa bei einer gestörten Lebensmittel- und Trinkwasserversorgung rasch handeln zu können, werden die Krisenpläne des BML an die aktuellen Bedrohungslagen angepasst.

So wie immer -Fleischindustrie XXL: Russische Miratorg plant Farmen in Vietnam

Russlands größter Fleischkonzern und Schweinehalter will in Vietnam künftig Schweinefleisch produzieren.

Die Miratorg-Gruppe, Russland größter Schweinehalter und fleischverarbeitender Konzern, möchte in Vietnam eigene Produktionskapazitäten aufbauen. Das kündigte der Mitgründer und Präsident des Unternehmens, Viktor Linnik, auf einer Messe in Hanoi an.

Die russische Holding Miratorg beliefert den Markt in Vietnam seit 2018 mit Schweinefleisch. In den vergangenen Jahren betrug das Liefervolumen laut Angaben des Konzerns jährlich durchschnittlich 50.000 t. Wegen der international angespannten Logistik ging der Export im vergangenen Jahr auf 30.000 t zurück. In diesem Jahr rechnet Miratorg jedoch mit einem Wiederanstieg auf 60.000 t. Die Gruppe liefert dabei nicht nur Schweinefleisch, sondern auch Fertiggerichte.

„Russen werden in Vietnam gut behandelt; es gibt sehr gute Wettbewerbsvorteile und Investitionsbedingungen“, sagte Linnik. Dabei betrachtet Miratorg den Markt in Vietnam als Sprungbrett in die umliegenden Länder. Die dort hergestellten Erzeugnisse sollen im Rahmen von Freihandelsabkommen nach Japan, Südkorea, Kambodscha und Laos geschickt werden.

Der Durchbruch in Vietnam gelang dem russischen Fleischriesen 2018, als Vertreter der Botschaft, des Landwirtschaftsministeriums und der Lebensmittelbehörde Rosselkhoznadzor mit den vietnamesischen Behörden ein Handelszertifikat für Schweinefleisch vereinbarten. Damals war Vietnam das erste Land in Südostasien, das russisches Schweinefleisch importierte. Mittlerweile liefert Miratorg neben größeren Mengen an Schweinefleisch auch Rindfleisch und Geflügel.

Ungeachtet dessen setzt die russische Regierung ihre Bemühungen um eine Importgenehmigung für Schweinefleisch nach China weiter fort. Moskau schätzt das Exportpotenzial für russisches Schweinefleisch in der Volksrepublik auf 500.000 t jährlich.

Auch China will Abhängigkeit von Sojaimporten reduzieren

China will Abhängigkeit von Sojaimporten reduzieren

Mit dem Aktionsplan soll vor allem die Importabhängigkeit von dieser Eiweißpflanze gesenkt werden. Zielvorgabe des kürzlich in Peking veröffentlichten Plans ist, den Anteil von Sojamehl im Tierfutter von 14,5 % im vergangenen Jahr auf weniger als 13,0 % bis 2025 zu senken. Das Ministerium forderte alle Provinzen, autonomen Regionen, Gemeinden und die Futtermittelindustrie dazu auf, praktische Maßnahmen zu ergreifen, um dieses Ziel zu erreichen.

eu ist das Bestreben der Pekinger Regierung zur Begrenzung des Sojas im Futter aufgrund der mangelnden Eigenversorgung nicht. Bereits zuvor hatte es Pläne und Leitlinien dafür gegeben. Bisher lag die Zielvorgabe bei 13,5 %, die nun gesenkt wurde.

Der stellvertretende Direktor der Tierhaltungsabteilung im Ministerium, Xin Guochang, verwies auf die bereits erzielten Erfolge bei der Substitutionspolitik. So sei es gelungen, den Anteil des Sojaschrots im Tierfutter innerhalb von fünf Jahren von 17,8 % auf 14,5 % zu verringern. Dies müsse so weitergehen, denn die eigene Versorgung sei nicht ausreichend und die Risiken beim Import nähmen zu.

Die Sojasubstitution im Futter soll laut Ministerium unter anderem durch eine bessere finanzielle und technische Unterstützung erreicht werden. So soll die Futtereffizienz der Tiere durch neue Züchtungen und Rationsgestaltung verbessert sowie der Anbau anderer Proteinfuttermittel vorangetrieben werden. So kann beispielsweise durch die Zugabe industriell synthetisierter Aminosäuren die Eiweißmenge im Futter verringert werden. Auch sollen in Pilotprojekten mikrobielle Proteine für Futtermittel zugelassen werden, damit auch Lebensmittelreste oder sogar Tierkadaver für die Futtermittelherstellung genutzt werden können.

Die Rabobank schätzte im Januar, dass der Sojaanteil im Futter bis 2030 auf 12 % sinken könnte, wodurch Chinas Sojabohneneinfuhren auf 84 Mio t abnehmen würden. In diesem Jahr wird mit Einfuhren von etwa 95 Mio t gerechnet. Der Analyst Liu Bing von Donghai Futures geht sogar davon aus, dass bei Verwirklichung des neuen Plans die Einfuhren bis 2025 auf 82 Mio t abnehmen könnten, wenn die Futtermittelhersteller mehr Raps, Sonnenblumenkerne und synthetisches Eiweiß als Sojamehlersatz verwenden würden. Agra Europe (AgE)

Vertauschte Eier – ÖVP Niederösterreich verteilte Ostereier aus der Türkei

Große Aufregung in Niederösterreich, nachdem bekannt wurde, dass Ostereier der ÖVP aus türkischer Käfighaltung stammten.

n Niederösterreich kam es zu Ostern zu einem Eierdebakel für die ÖVP, wie die Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) berichten. Statt niederösterreichischer Freilandeier, verteilten Funktionäre teilweise türkische Käfigeier. Entdeckt wurde die Herkunft aufgrund der türkis-weißen Färbung der Eier – bei einigen erkannten Parteimitglieder den Code 3-TR. Die Ziffer gibt die Haltungsform an. 0 steht für Bio-Betriebeund 3 für Käfighaltung. TR bezeichnet Türkei.

Schuld an dem Ostereierskandal soll eine Firma aus Niederösterreich sein. Sie habe die Eier beim Einfärben vertauscht, teilte die ÖVP mit.Noch vor der Verteilaktion zu den Osterfeiertagen sei die ÖVP auf die Problematik aufmerksam geworden und habe die Eier retourniert. „Offensichtlich sind in Melk einige aber trotzdem verteilt worden. Dafür können wir uns nur entschuldigen. Zum Glück werden die Eier der VPNÖ in blau-gelben Streifen gefärbt, womit man sofort erkennen konnte, dass die Eier nicht aus Niederösterreich sind“, heißt es von der ÖVP.

„Wenn eine angeblich christlich-soziale Partei zum Osterfest Eier aus türkischer Massentierhaltung anstatt von niederösterreichischen Freilandbetrieben verteilt, dann ist das ein direkter Angriff auf die Bauern und Bäuerinnen in Niederösterreich“, erklärt SPÖ-NÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander.

„Wir haben ausschließlich niederösterreichische Freilandeier gekauft. Beim Einfärben sind in diesem Betrieb die Eier aber scheinbar vertauscht worden“, ärgert sich Günther Haslauer von der ÖVP Niederösterreich, wie er gegenüber der NÖN erklärt.

kult.farm

Zoff um Stilllegung: So wie immer- Zeitung wirft Bauern doppeltes Abkassieren vor

Der Bauernbund und der Unabhängige Bauernverband wehren sich gegen das Bauernbashing der Tageszeitung „Die Presse“. Sie schreibt, Bauern würden fürs „Tun für Nichttun“ doppelt bezahlt.

Bauernbundpräsident Georg Strasser ist richtig sauer. Auch beim Unabhängigen Bauernverband (UBV) kochen die Wogen hoch. Beide Organisationen haben sich schon in Offenen Briefen an die Redaktion der Tageszeitung „Die Presse“.

In einem Beitrag, prominent auf Seite 2 und 3 platziert, kritisierte sie, Bauern würden bei Stilllegungsflächen, EU-Agrargelder doppelt abkassieren, und zwar fürs „Tun und Nichttun“. Die Tageszeitung monierte, den erfolgreichen Einsatz der „Bauernlobby“ kurz nach Beginn des Ukrainekrieges 2022, die verpflichtende Stilllegung von vier Prozent für den Anbau landwirtschaftlicher Kulturen freizugeben. Österreichs Bauern würden so über 1 Mio. € Greeningprämie bekommen, EU-weit würde sich die Summe auf über 60 Mio. € belaufen. Dabei schreibt der Autor Oliver Grimm fälschlicherweise auch von „Ökoprämien“.

m Offenen Brief an den zuständigen Journalisten weisen Bauernbundpräsident Strasser und Bauernbunddirektor David Süß die Vorwürfe „entschieden“ zurück. Noch deutlicher wurde Stefan Wurm, rechts- und wirtschaftspolitischer Sprecher des UBV in einer Mail an die Redaktion.“ Ihr Artikel beweist, dass Sie von der Materie kaum bis überhaupt keine Ahnung haben.“ So sei die Freigabe der Stilllegungsflächen durch die EU-Kommission in 2022 sehr spät erfolgt. „Zu diesem Zeitpunkt war es für Anbau von Getreide oder Mais schon zu spät“, so Wurm. Das Abmähendes Aufwuchses mache für viehlose Betriebe gar keinen Sinn. Auch für Rinderhaltende Betriebe bringe es wegen schlechter Futterqualitäten so gut wie nichts. Zudem seien die wirtschaftlichen Aussichten für den Anbau von Getreide auf Stilllegungsflächen im laufenden Jahr aufgrund der hohen Betriebsmittelpreise und gesunkenen Getreidepreise schlecht. Zudem müssten Landwirte an Flüssen, Bächen und sonstigen Gewässern auf Randstreifen von 5 bis 20 Meter die Brache einhalten.

Strasser betont, dass Bäuerinnen und Bauern keine Prämie für das „Nichtstun“, sondern für die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln bekommen. Im vergangenen Jahr habe die EU-Kommission die politische Entscheidung getroffen, dass der Ernährungsauftrag in Krisenzeiten essenziell und prioritär zu behandeln ist. Laut Strasser hat der Krieg Russlands gegen die Ukraine sofort die massiven Auswirkungen auf die weltweite Versorgunglage ebenso wie die europäische Abhängigkeit von Agrar-Importen deutlich vor Augen geführt. So war der größte ukrainische Seehafen in Odessa gesperrt – es konnte über diesen Weg kein Getreide mehr exportiert werden. Viele bäuerliche Betriebe in der Ukraine konnten auch nicht anbauen, weil Betriebsmittel, Maschinen und Arbeitskräfte fehlen oder Flächen sowie Infrastruktur zerstört oder besetzt waren. Russische Streitkräfte griffen gezielt Agrarinfrastruktur an, um die Produktion zu verunmöglichen. Bereits im März wurden Ernteausfälle bis zu 60 % der ukrainischen Produktion erwartet.

Der Welthunger-Index 2022 der FAO zeigt zudem eine weltweit dramatische Hungersituation auf. „Das Maßnahmenpaket der EU-Kommission sollte daher einerseits die Ernährungssicherheit sicherstellen und gleichzeitig den Teuerungen entgegenwirken“, erläutern Strasser und Süß.

Was der Artikel in der Tageszeitung „Die Presse“ allerdings verschweigt: Die Greeningprämie stand den Bauern 2022 immer zu, egal ob sie ihre Flächen bestellen oder nicht. Dafür mussten sie aber ihre damaligen Cross Compliance Auflagen erfüllen. Das verschweigt der Autor des Beitrags. Ebenso erwähnt er nicht, dass es für stillgelegte Flächen in Agrarumweltprogrammen keine Freigabe von der EU-Kommission gab. Daher ist der Vorwurf der Tageszeitung, Bauern würden durch die Ausnahmeregelung doppelt abkassieren, nicht nur obsolet, sondern auch fachlich falsch. Bauern haben durch diese Ausnahmeregelung nicht mehr EU-Agrargelder bekommen als ohne diese Sonderregelung.

Jetzt geht es an die Wurst -Wurstkonzern schließt Werk

Deutschlands zweitgrößter Wursthersteller, The Family Butchers, schließt einen Standort mit 290 Mitarbeitern.

Der anhaltend sinkende Fleischkonsum fordert ein weiteres Opfer im deutschen Verarbeitungssektor. So gibt The Family Butchers (TFB) mit Stammsitz in niedersächsischen Nortrup bekannt, dass es seinen Standort in Vörden im Landkreis Vechta bis 2025 schließen wird. In dem Werk mit einer jährlichen Kapazität von 22.000 t sollen insgesamt 290 Arbeitsplätze wegfallen. The Family Butchers passt sich damit nach eigenen Angaben an die veränderten Rahmenbedingungen beim Fleischkonsum an. Um die verbleibenden 2.300 Arbeitsplätze zu sichern, baut TFB sein Geschäftsführungsteam personell aus. Ziel ist, den notwendigen Transformationsprozess des Fleischkonzerns weiter zu optimieren.

The Family Butchers ist einem Jahresumsatz von über 700 Mio. €, neun Verarbeitungsstätten und aktuell rund 2.600 Mitarbeitern das zweitgrößte Fleischverarbeitungsunternehmen in Deutschland hinter der Tönnies-Gruppe. Der Marktanteil von TFB wird auf 10 bis 20 % in Deutschland geschätzt. Der Konzern entstand im Jahr 2020 durch die Fusion der vorherigen Wettbewerber Reinert und Kemper.

Fleischnachfrage schwach


Laut Österreichischer Schweinebörse entstanden trotz des fehlenden Schlachttages am
Ostermontag keine Warteschlangen an den Schlachthoframpen. Wie erwartet lief das
Fleischgeschäft unmittelbar nach Ostern schwach. Die Verwertung von Osterschinken und
-eiern drückte wie jedes Jahr kurzfristig die Fleischnachfrage.
In der neuen vollständigen Arbeitswoche entspricht das leicht gestiegene Angebot dem
Bedarf der Schlachtbranche. Die Mastschweine-Notierung bleibt im Zeitraum 20. bis 26.
April unverändert bei EUR 2,39 je kg.
Ferkelknappheit bleibt
Auf dem heimischen Ferkelmarkt übertraf die Nachfrage neuerlich das Angebot. Der Grad
der Unterversorgung fiel in den drei großen Bundesländern durchaus unterschiedlich aus,
mit Wartezeiten im Ferkelbezug musste aber überall gerechnet werden. Die Notierung
bleibt in der 16. Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,90 je kg.
Europaweit gab es Berichte über ein leicht steigendes Ferkelangebot. Verantwortlich dafür
waren saisonale Effekte, langfristig sollten die Mengen unterdurchschnittlich bleiben. Die
meisten Notierungen verharrten auf dem Niveau der Vorwoche, in Ländern mit sehr guter
Nachfrage stiegen die Preise moderat.
EU-Schweinemarkt: Ausgewogene Verhältnisse
Der EU-Schweinemarkt präsentierte sich insgesamt ausgewogen mit stabilen Preisen.
Weiterhin lag das Angebot deutlich unter dem Niveau der Vorjahre. Der Fleischhandel
wartete noch vergeblich auf wärmere Temperaturen und den Beginn der Grillsaison.
Drittlandexporte entlasteten den Binnenmarkt nur wenig. Vor allem Verkäufe nach China
waren angesichts der niedrigeren Preise der Konkurrenten aus den USA und Brasilien
schwierig. Lediglich Dänemark konnte als günstigster Anbieter in der EU größere Mengen
exportieren. Gemeinsam mit dem steigenden Bedarf der fleischverarbeitenden Betriebe
ermöglichte das eine Anhebung der dänischen Notierung. Im Gegensatz dazu gerieten die
Preise in Frankreich durch ein wachsendes Angebot und die verhaltene Fleischnachfrage
unter Druck.
In Deutschland ruhen die Hoffnungen auf einem baldigen Start der Grillsaison. Die damit
verbundene Belebung der Fleischnachfrage könnte höhere Preise für das zuletzt etwas
umfangreichere Angebot an schlachtreifen Schweinen ermöglichen.

Regionale Kostenunterschiede sind Anreiz für Tiertransporte in
der EU

Jedes Jahr werden Milliarden von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen, Geflügeltieren und Pferden zwecks
Aufzucht, Mast oder Schlachtung sowohl innerhalb der EU als auch in oder aus Drittländern transportiert,
da Landwirte und Fleischerzeuger regionale Kostenunterschiede nutzen möchten, um Gewinne zu erzielen.
Über ein Drittel dieser Transporte dauert mehr als acht Stunden, und die Tierschutzstandards werden dabei
nicht immer eingehalten, weshalb sich die Frage stellt, ob diese Standards angemessen sind. Dies geht aus
einer heute veröffentlichten Analyse des Europäischen Rechnungshofs hervor. Darin zeigen die Prüfer
Entwicklungen bei Tiertransporten auf und erläutern, mit welchen Herausforderungen die politischen
Entscheidungsträger der EU konfrontiert sind und welche Chancen sich ihnen im Vorfeld der Überarbeitung
der EU-Rechtsvorschriften bieten.

Die Nutztierhaltung sei nicht in allen Ländern und Regionen der EU gleich stark ausgeprägt, und die Betriebe
würden sich zunehmend auf eine Tierart oder einen Produktionsschritt spezialisieren. Außerdem sei ein Trend
hin zu weniger und größeren Betrieben und Schlachthöfen zu beobachten. Vor diesem Hintergrund
versuchten Landwirte und Fleischerzeuger, die Kosten für Produktion und Schlachtung zu senken, die
Einnahmen zu maximieren und größenbedingte Kostenvorteile optimal auszuschöpfen, indem sie die
Kostenunterschiede zwischen den Mitgliedstaaten nutzten. Diese Faktoren stellten einen Anreiz für
Tiertransporte dar, insbesondere wenn die Transportkosten nur einen kleinen Teil des Einzelhandelspreises
für Fleisch ausmachten.
„Der Transport von lebenden Tieren über lange Strecken kann sich negativ auf das Wohlergehen der Tiere
auswirken“, so Eva Lindström, das für die Prüfung zuständige Mitglied des Europäischen Rechnungshofs. „Die
EU-Rechtsvorschriften über Tiertransporte werden von den Mitgliedstaaten nicht einheitlich durchgesetzt, und
es besteht das Risiko, dass Transportunternehmen die in den verschiedenen nationalen Sanktionssystemen
bestehenden Schlupflöcher ausnutzen.“
Transportunternehmen könnten längere Strecken wählen, um Mitgliedstaaten mit einer strikteren Umsetzung
der EU-Vorschriften oder härteren Strafen zu meiden. Für Fleischerzeuger könne aber auch der Verstoß gegen Vorschriften finanziell von Vorteil sein, etwa wenn nicht transportfähige Tiere transportiert würden, da die
EU-Länder in der Regel keine abschreckenden Strafen verhängten.

Die Prüfer betonen, dass die negativen Auswirkungen von Transporten auf das Tierwohl abgemildert werden
könnten, indem die Anzahl an Transporten und deren Dauer verringert sowie die Transportbedingungen der
Tiere verbessert würden. Sie weisen jedoch auch auf Alternativen zu Lebendtiertransporten hin. So könne in
einigen Fällen die Lösung darin bestehen, die Tiere näher an der Produktionsstätte zu schlachten, denn die
Nutzung lokaler Schlachthöfe und mobiler Schlachtanlagen würde manche Tiertransporte überflüssig machen
und sei außerdem umweltfreundlicher. Auch die Verbraucher könnten eine wichtige Rolle dabei spielen,
Veränderungen voranzubringen: Einer Umfrage zufolge ist ein Teil der Verbraucher bereit, einen höheren
Preis zu zahlen, wenn sie wissen, dass das Fleisch unter guten Tierschutzbedingungen erzeugt wurde.

US -Schweinefleischexporte im Aufwind

Im vergangenen Jahr hatte insbesondere der schwache Absatz in China zu einem Rückgang der US-amerikanischen Schweinefleischexporte geführt, doch nun scheint sich die Lage zu bessern. Laut Daten der amerikanischen Exportorganisation für Fleisch (USMEF) wurden im Januar und Februar insgesamt 456.500 t Schweinefleisch einschließlich Verarbeitungsware ins Ausland geliefert; das waren 49.150 t oder 12,1 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch mit den Einnahmen ging es aufwärts; die Ausfuhrerlöse stiegen um 13,0 % auf umgerechnet 1,13 Mrd. €.

Mitverantwortlich für die positive Entwicklung war eine deutliche Zunahme der US-Exporte von Verarbeitungsfleisch, die im Vergleich zu den ersten beiden Monaten von 2022 um 37,3 % auf 95.170 t zulegten. Die Ausfuhr von Hälften und Teilstücken vom Schwein nahm um 6,9 % auf 361.300 t zu. „Nach einem Rekord der Exporterlöse im Jahr 2022 setzt sich die Dynamik bei den Ausfuhren von Verarbeitungsfleisch auch in diesem Jahr fort“, stellte USMEF-Geschäftsführer Dan Halstrom fest. Dies sei vor allem auf einen Aufschwung der Exporte nach China zurückzuführen, aber auch in Märkten wie Mexiko und den Philippinen steige die Nachfrage.

Während die EU-Exporteure von Schweinefleisch weiter über einen rückläufigen Absatz beim wichtigen Kunden China klagen, konnten die US-Anbieter auf diesem Markt nun wieder kräftig zulegen. Die Schweinefleischlieferungen in die Volksrepublik fielen im Januar und Februar mit insgesamt 88.540 t um 21.900 t oder ein Drittel höher aus als in der Vorjahresperiode. Die betreffenden Exporterlöse legten um 27,3 % auf fast 209 Mio. € zu. Aufgrund der niedrigeren Einkaufspreise für Schlachtschweine im Vergleich zur EU sind die USA und auch Brasilien auf dem chinesischen Markt mit ihrem Fleisch wettbewerbsfähiger.

Wert- und mengenmäßig rangierte nur Mexiko bei den US-Schweinefleischausfuhren vor der Volksrepublik. Die ins südliche Nachbarland verkaufte Menge einschließlich Verarbeitungsware nahm gegenüber den ersten beiden Monaten von 2022 um 8,7 % auf 175.030 t zu; bei den Einnahmen wurde sogar ein Plus von 35,6 % auf 317 Mio, € verzeichnet. Bei anderen wichtigen Abnehmern waren die Liefermengen der US-Schweinefleischexporteure jedoch rückläufig, und zwar die nach Japan um rund 4 % und die nach Südkorea um 10 %. Agra Europe (AgE)

»Wir können nur noch beten«: Frankreich nach der Winterdürre

In Perpignan ist dieser Tage zu bestaunen, wie angsteinflößend die winterliche Dürre in Südfrankreich wirkt: An einem Samstag im März nahmen dort rund 1000 Landwirte und Bürgerinnen an einer Prozession teil, bei der sie einen Schutzheiligen um Regen baten. Rund 200 Jahre hatte es diesen religiöse Hilferuf nicht mehr gegeben; schließlich ist Frankreich ein säkularer Staat, in dem diese Art von Glaubensbekenntnis verpönt ist. Aber nun, nach weit mehr als 50 Tagen ohne nennenswerten Niederschlag, wussten sich die Südfranzosen nicht mehr anders zu helfen.

Initiator der Prozession war Georges Puig, ein Winzer, der durch eine Wanderung in den Bergen aufgeschreckt wurde: Er sah das niedrige Niveau in einem Staudamm, der üblicherweise die Ebene im Sommer versorgt, erzählt er im Gespräch mit der Autorin. „Da wusste ich: Diese Saison wird hart für uns Bauern werden, noch härter als 2022.“ Denn schon das vergangene Jahr ging als das trockenste in die Geschichte der Region rund um Perpignan ein. „Ich sehe es bereits kommen: Meine Traubenernte wird dieses Jahr gering ausfallen. Die Reben werden blühen, aber die Früchte ganz klein bleiben, geradezu winzig.“

Die Menschen in Frankreich erleben gerade eine so außergewöhnliche Situation, dass sie sogar ein neues Wort dafür fanden: Die Winterdürre. Die Flüsse sind nicht erst im Sommer, sondern schon im Februar trocken gefallen, die Trinkwasserversorgung ist in vielen Kommunen gefährdet. Inzwischen schlägt die Regierung täglich Alarm, hält Pressekonferenzen und Interviews zur Wassernot. Frankreich stehe eine „sehr, sehr schwere Zeit bevor“, sagt Umwelt- und Klimaminister Christophe Béchu. Er hat bereits die Präfekte aufgefordert, den privaten Wasserkonsum „ohne zu zögern“ einzuschränken.

Frankreich gilt unter Fachleuten als besonders betroffen vom Klimawandel. Der Weltklimarat IPCC prophezeit für Südwest- und Südostfrankreich bei einer Erderwärmung von zwei Grad Celsius bis zu zehn Prozent weniger Niederschlag. Bei vier Grad Erwärmung könnten bis 2100 sogar bis zu rund 40 Prozent des Niederschlages fehlen.[2] Hinzu kommt, dass durch zunehmende Hitze auch mehr Wasser aus der Landschaft verdunsten kann, was die Trockenheit weiter verstärkt.

Dabei ist schon die aktuelle Lage dramatisch. Erst kürzlich gab Umweltminister Béchu bekannt, dass in den vergangenen Monaten in mehr als 500 Kommunen kein Wasser mehr aus den Leitungen kam – dort mussten Zisternen mit Tanklastern befüllt werden und manche Haushalte behelfsweise mit Wasser aus Plastikflaschen- und Kanistern auskommen. Eine beeindruckende Zahl, von der die Regierung, so räumte der Minister gegenüber der Tageszeitung „Le Monde“ ein, bis dato keinen Überblick hatte.

Allerdings wird gerade letzteres in Frankreich besonders schwierig: Der größte industrielle Konsument dort ist die Atomkraft – sie verbraucht nach Angaben des Umweltministeriums rund 30 Prozent des insgesamt genutzten Wassers. Während bestimmte Reaktorlinien das meiste Wasser – erwärmt vom Kühlungsprozess im Reaktor – wieder zurück an die Flüsse geben, entweicht es bei anderen als Wasserdampf in die Luft. So muss Frankreich in trockenen Zeiten nicht nur um seine Ernte, sondern auch um seine Energieversorgung fürchten: Das Land ist zu rund 70 Prozent von Atomstrom abhängig. Nirgendwo sonst ist die AKW-Dichte so hoch. Die nuklearen Meiler müssen aber Flüsse anzapfen, um ihre Reaktoren zu kühlen. Das für sie verfügbare Flusswasser wird in der Klimakrise jedoch durchschnittlich weniger werden. Hydrologen gehen davon aus, dass die Rhône, der größte Fluss Südfrankreichs, an dem fünf Kernkraftwerke stehen, bis 2050 im Schnitt bis zu 40 Prozent weniger Wasser führen wird.[

Da scheint es erst einmal leichter, den Regengott anzurufen. „Uns bleibt nichts anderes übrig“, sagt der Initiator der Prozession in Perpignan, Georges Puig. Was hätten sie schon zu verlieren? Er habe vier Bauern gesucht, um die Figuren zu tragen, gemeldet hätten sich mehr als dreißig. Den Landwirten, die in der Region Pfirsiche und Aprikosen anbauen, gehe es noch schlechter – immerhin hätten seine Weinstöcke sehr lange Wurzeln, die meisten würden hoffentlich überleben. Die Obstbäume aber drohten komplett einzugehen.

„Da lohnt es sich doch, die Götter anzurufen“, sagt Puig. Und so brachten die Teilnehmer die Reliquie des heiligen Gaudérique bis zum Fluss Têt. Die vier Träger der Statue konnten den wichtigsten Fluss der Region zu Fuß durchqueren – er ist nur noch ein schmales Rinnsal.

von Annika Joeres

Osteuropäer verbieten ukrainische Agrarimporte

Polen, Ungarn und die Slowakei steigen vorläufig aus dem Transitabkommen mit der Ukraine aus, da der Preis für die eigenen Landwirte offenbar zu hoch wurde.

Die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten kündigten am Samstag (15.4.) an, keine Importe von Getreide und zahlreichen anderen Agrarrohstoffen und Lebensmitteln aus der Ukraine zuzulassen. Dies soll die inländischen Landwirte vor einem weiteren Preisverfall schützen. Betroffen ist auch der Transit solcher Produkte in andere EU-Mitgliedstaaten. 

Das ukrainische Landwirtschaftsministerium bedauerte die Entscheidung. Sie widerspreche den bestehenden Vereinbarungen. Kiew betonte, immer eine offene, konstruktive und für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit in Übereinstimmung mit den Assoziierungs- und Freihandelssabkommen zwischen der Ukraine und der EU unterstützt zu haben.

Die polnische Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) steht massiv unter Druck der polnischen Landwirte, etwas gegen die zollfreien Importe zu unternehmen. In Polen wird im Herbst gewählt. Die Landwirte und ländliche Bevölkerung sind für die PiS-Partei wichtige Wählergruppen. Verschiedene Gruppen von Landwirten haben in den vergangenen Wochen immer wieder zu Protestaktionen aufgerufen.

Aus Ungarn wurden zunächst keine Einzelheiten bekannt, wie umfangreich der Einfuhrstopp ausfallen soll. Die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban kündigte lediglich an, sich dem polnischen und slowakischen Importbann anzuschließen.

Das ukrainische Landwirtschaftsministerium äußerte in einer Erklärung Verständnis für die schwierige Situation der polnischen Landwirte, doch die ukrainischen Landwirte seien derzeit in der schwierigsten Situation. Das Ministerium erinnerte daran, dass Polen und die Ukraine sich erst vergangene Woche darauf verständigt hätten, Weizen, Mais, Sonnenblumenkerne und Raps bis zum 1. Juli 2023 nur per Transit durch Polen zu transportieren. Zudem seien eine Reihe von Vereinbarungen getroffen worden, um eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit in der Landwirtschaft zu entwickeln und logistische Probleme zu lösen. Der Text einer Absichtserklärung sei abgestimmt worden.

Das große Pantschen- Die Hälfte des Importhonigs entspricht nicht der europäischen Honigrichtlinie

Importhonig, verfälscht mit Zuckersirup, Farbstoffen und mit unrichtigen Angaben in der Europäischen Union in Verkehr gebracht, bringt Imker in der EU auf den Plan.

Laut einem Bericht der EU-Kommission entspricht fast die Hälfte (147 von 320 Proben) des in die EU importierten Honigs nicht den Bestimmungen der europäischen Honigrichtlinie. Der Dachverband der EU-Landwirte und -Genossenschaften, COPA-COGECA, spricht von „schockierenden Enthüllungen“ und startet unter dem Hashtag #HoneYstlabellingNow eine Mobilisierung aller EU-Imker in den sozialen Medien.

„Die Situation ist äußerst besorgniserregend, und wir brauchen eine schnelle Reaktion der EU-Entscheidungsträger. Angesichts der laufenden Überarbeitung der Honigrichtlinie fordern europäische Imker und ihre Genossenschaften eine transparente Kennzeichnung des Herkunftslandes mit absteigender Prozentangabe für eine bessere Rückverfolgbarkeit und einen modernen, harmonisierten, europäischen Rahmen für Laboruntersuchungen von Honig“, sagt Stanislav Jas, Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Honig von COPA und COGECA.

Laut der europäischen Interessenvertretung kommt billiger Importhonig derzeit in erster Linie aus China. „Aber in Zukunft warum nicht auch aus Vietnam und Indien? In der EU könnte in den kommenden Jahren so ein Drittel der Bienenstöcke verloren gehen, was weitere Importe bedeutet“, skizziert Jas ein düsteres Zukunftsszenario.

COPA-COGECA vermutet eine noch deutlich größere Anzahl an Betrugsfällen bei Honig, da die derzeit verwendeten amtlichen Methoden laut der Interessenvertretung nicht ausreichend seien. Ein umfassendes Gremium, das neue Technologien regelmäßig validiert, müsste eingesetzt werden, um ein Maximum an Betrug aufzudecken. Denn Analysen auf Zusatz von Zuckersirup würden andere Arten der Verfälschung, wie etwa unreifen Honig oder Farbstoffe nicht abdecken, heißt es von COPA-COGECA.

Deutschlands – Schweineschlachtungen im Februar spürbar gesunken

Der Rückgang bei den Schweineschlachtungen hat sich im Februar weiter beschleunigt. Die Schlachtzahlen lagen im Februar 2023 mehr als 13 % unter den Schlachtungen des Vorjahresmonats. Damit ist der stetige Abbau der Schweinebestände auch weiterhin deutlich in den Schlachtzahlen sichtbar.

Wie die Agrarmarktinformationsgesellschaft (AMI) berichtet, setzten die Schweineschlachtungen in Deutschland in den ersten beiden Monaten des Jahres den Abwärtstrend weiter fort. Insgesamt wurden im Januar und Februar 9,5 % weniger Tiere geschlachtet als im Vorjahreszeitraum, berichtet die AMI.

Schlachtungen im Februar 13% unter dem Vorjahresniveau

Im Januar habe der Rückgang der Schlachtungen um 5,9 % unter dem Vorjahreswert gelegen und sich im Februar dann beschleunigt. Gegenüber dem Vorjahresmonat Februar ging die Anzahl der Schlachtungen um 13,3 % zurück. Auch die in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres erzeugte Fleischmenge nahm ab, nämlich um knapp 10 %. So haben die Schlachtgewichte im Januar und Februar etwa 200 Gramm unter den Gewichten des Vorjahreszeitraums gelegen.

Schlachtschweineangebot immer knapper

Als Hauptursache für die reduzierten Schlachtungen führt die AMI das immer kleiner werdende Schlachtschweineangebot an. Seit Jahresbeginn sei das Schlachtschweineangebot zum Teil nur knapp verfügbar und gesucht gewesen. Daraus resultierend habe die Anzahl der geschlachteten Schweine ausländischer Herkunft zugenommen, der Anteil an den Gesamtschlachtungen sei jedoch sehr gering.

Sinkende Bestandszahlen


Laut Österreichischer Schweinebörse floss das schlachtreife Angebot flott und reibungslos
ab. Mit 90.000 Schweinen wurden um 6 % weniger geschlachtet als in der Vergleichs-
woche des Vorjahres. Trotzdem sank das durchschnittliche Schlachtgewicht auf 98 kg.
Das zeigte, dass für das geringere Angebot nicht zurückgehaltene Schweine, sondern
sinkende Bestandszahlen verantwortlich waren. Sowohl die Fleischbranche als auch die
Handelsketten klagten über schleppende Verkäufe. Neben dem kühlen Wetter dürfte auch
die wegen Osterurlauben verringerte Arbeitskapazität der fleischverarbeitenden Industrie
eine Rolle gespielt haben. Die Mastschweine-Notierung bleibt bis zum 19. April unverändert bei EUR 2,39 je kg.
Konstante Ferkelnotierung
Auf dem heimischen Ferkelmarkt reichte das unterdurchschnittliche Angebot erneut nicht
zur Deckung der guten Nachfrage. Die Notierung bleibt in der 15. Kalenderwoche unver-
ändert bei EUR 3,90 je kg.
Europaweit verlief die Vermarktung des knappen Ferkelangebotes flott. Analog zu den
Mastschweinen kam es nur in wenigen Ländern zu Preisanhebungen, zumeist wurden die
Notierungen unverändert fortgeschrieben.
EU-Schweinemarkt: Kaum Überhänge nach Ostern
Die Kombination aus geringem Angebot und feiertagsbedingt ausgefallenen Schlachttagen
sorgte für ausgeglichene Verhältnisse auf dem EU-Schweinemarkt. Angebotsüberhänge,
die sich in früheren Jahren nach Ostern immer wieder gebildet hatten, gab es praktisch
nicht. Allerdings blieben nennenswerte Impulse vom Fleischhandel weiterhin aus. Somit
verharrten fast alle wichtigen Notierungen auf dem Niveau der Vorwoche. Die Ausnahme
war neuerlich Dänemark, wo sich der Aufwärtstrend fortsetzte. Als Grund nannte das
Schlachtunternehmen Danish Crown eine nachhaltig höhere Nachfrage nach Schweine-
fleisch aus Großbritannien und anderen Drittländern.
Auch in Deutschland haben sich trotz der Osterfeiertage nur vereinzelt kleinere Überhänge
gebildet. Das nach wie vor überschaubare Angebot kann zügig vermarktet werden. Der
Fleischhandel hofft auf Impulse durch den Beginn der Grillsaison, der sich witterungsbe-
dingt jedoch verzögert.

Kontroverse Diskussion: Gülle für Landwirtschaft unverzichtbar

Die österreichische Rindfleisch- oder Milchproduktion hat im internationalen Vergleich niedrige CO2-Emissionen. Durch die Ernte von Futterpflanzen werden Nährstoffe von den Feldern abgefahren. Diese Nährstoffe werden über die Wirtschaftsdünger wieder auf die Felder zurückgebracht, um eine Aushagerung der Böden zu verhindern. „Die Ukraine-Krise hat uns drastisch vor Augen geführt, wie wichtig die Eigenversorgung mit Lebensmitteln ist. Mangelsituationen können zu Unruhen führen. Daher sind die Krisenvorsorge und ein hohes Maß an Autarkie ein zentrales Element der Staatssicherheit“, sagt LK-Präsident Franz Waldenberger.

Für gute Erträge brauchen die Pflanzen Nährstoffe. Wenn im Frühling die Verbotszeiträume für die Stickstoffdüngung zu Ende gehen und die Witterung bzw. Bodenverhältnisse es zulassen, dann zählt die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern zu den dringlichsten Aufgaben auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Tierhaltung. „Die Wirtschaftsdünger wieder auf die Felder zurückzufahren, ist im Sinne einer Kreislaufwirtschaft eine unverzichtbare Notwendigkeit“, sagt Waldenberger.

Der unverzichtbare Einsatz von Wirtschaftsdüngern, insbesondere von Gülle, wird kontrovers diskutiert. War in der Vergangenheit der Nitrataustrag ins Grundwasser das zentrale Thema, rückt die Wirtschaftsdüngerausbringung mit emotionalen Diskussionspunkten, wie Geruchsbelästigung, die zu Nachbarschaftskonflikten führt und auch als maßgebliche Quelle von Ammoniakemissionen immer mehr ins Zentrum des öffentlichen Diskurses.

Die Gülle – als Volldünger – enthält alle essentiellen Pflanzennährstoffe, die zur Entwicklung einer Pflanze beitragen. Dies sind die wichtigen Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium. Wirtschaftsdünger enthalten aber auch Schwefel, Magnesium, Calcium und die Spurennährstoffe Bor, Chlor, Mangan, Eisen, Kupfer, Zink und Molybdän. Zudem versorgen Mist und Gülle den Boden auch mit organischer Substanz.

Werden lediglich die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium betrachtet, hat unter Berücksichtigung der aktuellen Mineraldüngerpreise (Stand März 2023) ein Kubikmeter Gülle einen Nährstoffwert von 13 bis 15 Euro.

Durch die stets brisanter werdende Thematik der Reduktionerfordernisse der Ammoniakemissionen in der Landwirtschaft wurden seitens der Boden.Wasser.Schutz.Beratung zusätzliche Schwerpunkte zur bodennahen Gülleausbringung in der Förderung und Beratung gesetzt. So konnte die Menge im Jahr 2021 auf vier Millionen Kubikmeter und im Jahr 2022 auf ca. 5,5 Millionen Kubikmeter gesteigert werden.„Oberösterreich hat einen Anteil von 46 Prozent der in Österreich insgesamt bodennah ausgebrachten Menge. Damit können die besonderen Beratungs- und Sensibilisierungsanstrengungen eindrucksvoll bestätigt werden. Die Voranmeldezahlen für das Jahr 2023 im Agrar-Umweltprogramm stimmen zuversichtlich, dass heuer und in den nächsten Jahren abermals eine erhebliche Steigerung bodennah ausgebrachter Gülle erzielt werden kann“, sagt Helmut Feitzlmayr, Leiter der Abteilung Pflanzenbau in der Landwirtschaftskammer OÖ.

Abgeordnete geben AMA-Rückhalt

Eine Mehrheit im Nationalrat lehnt FPÖ-Antrag zur Abschaffung der AMA-Marketing ab.

Die Freiheitlichen zielten im eingebrachten Entschließungsantrag darauf ab, die „versteckte Grundsteuer“ zur Finanzierung der AMA Marketing GesmbH im Umfang von rund 27 Mio. € abzuschaffen. Ebenfalls forderten sie das AMA-Gütesiegel durch eine „echte Herkunftskennzeichnung als Garant für heimische Qualität“ zu ersetzen. Diese Forderungen lehnt die Mehrheit der Abgeordneten aber ab. Zuvor gab es schon heftige Debatten im Agrarausschuss zum AMA-Tätigkeitsbericht.

Einer, der gegen den FPÖ-Antrag stimmte, war Klaus Lindigner (ÖVP): „Viele Länder beneiden uns darum, mehr als 90 % der Österreicherinnen und Österreicher kennen es und alle profitieren davon. Das AMA-Gütesiegelprogramm garantiert hundertprozentig heimische Qualität auf unserem Teller, wie kein anderes Gütesigel,“ argumentiert er. Für ihn ist klar: „Mit dem Triple A, nämlich geboren in Österreich, aufgewachsen in Österreich und geschlachtet in Österreich, garantiert das AMA-Gütesiegel österreichische Herkunft, hohe Qualität, unabhängige Kontrolle und Wertschöpfung im ländlichen Raum.“

Freiheitliche und Sozialdemokraten hätten aber in ihrer Kritik nicht erwähnt, dass das AMA-Gütesiegel für die österreichischen bäuerlichen Betriebe einen Mehrwehrt von 60 bis 70 Mio. Euro pro Jahr bringe und es von über einhundert Gütesiegeln in Österreich das einzige sei, das von unabhängiger Stelle kontrolliert wird, so Lindinger. Er berichtete von täglich 60 Vorortkontrollen pro Tag.

Ganz so viel sind es laut AMA-Angaben aber nicht. Laut Tätigkeitsbericht fanden im Berichtszeitraum etwa 17.000 Vor-Ort-Kontrollen sowie rund 5.000 Produkt- und Rückstandsanalysen bei Lebensmitteln statt, um die Gütesiegelanforderungen zu überprüfen. 17.000 Vor-Ort-Kontrollen entspricht in etwa 47 Kontrollen täglich. Ihre Einnahmen bezieht die AMA-Marketing größtenteils aus Beiträgen. Laut dem Bericht standen daraus im Jahr 2021 Einnahmen von rund 19,2 Mio. € zur Verfügung. Insgesamt 42.562 landwirtschaftliche Betriebe waren im AMA-Gütesiegel-Programm eingebunden.

Was die AMA-Marketing betrifft, legte Lindinger einmal mehr die Fakten auf den Tisch: Während die drei größten Lebensmittelhändler in Österreich insgesamt ein Werbebudget von 500 Mio. Euro zur Verfügung haben, kommt AMA-Marketing mit einem Budget von 9,2 Mio. Euro aus. „Kleines Budget, große Wirkung“, verweist Lindinger auf die wertvollen Leistungen für die Landwirtschaft, die Konsumentinnen und Konsumenten und die wichtige Arbeit für mehr Transparenz und Herkunftssicherung.

Mit Material von Parlamentskorrespondenz

Tierwohlfleisch in Deutschland: Türöffner Aldi?

Wird sich Fleisch aus höheren Haltungsstufen nach der ­jüngsten Ankündigung von Aldi durchsetzen? Und brauchen wir künftig eine separate ­Tierwohl-Notierung?

Aldi will bis 2030 auch bei Fleisch- und Wurstwaren vollständig auf Ware aus den Haltungsformstufen (HF) 3 und 4 umsteigen. Das gilt für Schwein, Rind, Hähnchen und Pute. Gleichzeitig hat der Essener Konzern angekündigt, den Anteil deutscher Ware im Sortiment auszubauen. Ob Aldi im Fleischeinkauf künftig zu 100 % auf 5 x D setzt und damit auch die deutschen Sauenhalter unterstützt, bleibt ein Geheimnis.

Aldi betont die große Bedeutung der Fleisch- und Wurstwaren für den Umbau der Nutztierhaltung. Nur wenn man mit Tierwohlfleisch über die Warengruppe Frischfleisch hinausgeht und das Angebot weiter ausdehnt, könne der Umbau finanziert werden, heißt es dazu. Aldi selbst profitiert vom Ausbau des Warenangebots bei HF 3- und 4-Fleisch, weil der Discounter die Mehrkosten auf mehr Teile vom Schwein umlegen kann.

Und die Bauern? Noch sind viele ­skeptisch, welches Stück vom Kuchen sie er­halten und ob der LEH wirklich deutsches Tierwohlfleisch zuerst ordert. Wohlwollende Ankündigungen seitens des Handels hat es schließlich schon zuhauf gegeben. Die Konzerne haben aber immer auch darauf geachtet, dass die ein oder andere Hintertür offen bleibt. Man weiß ja nie, ob sich der Markt plötzlich um 180 Grad dreht.

Obstbau in Gefahr: Frost verursacht über 35 Millionen Euro Schaden

Rund 4000 ha, ein Drittel der Obstfläche, ist in Österreich geschädigt.

Der Frost in den vergangenen Nächten hat zu ordentlichen Schäden im Obstanbau geführt. Die österreichische Hagelversicherung schätzt den Gesamtschaden auf 35 Mio. €. Im Obstbau hat es hier vor allem das Steinobst mit den Marillen, Zwetschken, Nektarinen und Kirschen, teilweise auch das Kernobst mit Äpfeln und Birnen schwer getroffen. Bei Marillen sind punktuell Totalausfälle zu erwarten.

„Aktuell gehen wir nach ersten Bewertungen durch unsere Sachverständigen davon aus, dass ein Drittel der gesamten Obstfläche, also rund 4000 Hektar, von Frostschäden betroffen ist“, so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger. Erst wenn die Temperaturen weiter ansteigen und erkennbar ist, wie sich die Kulturen weiterentwickeln, wird das endgültige Schadensausmaß sichtbar sein.

Die Minustemperaturen in den vergangenen Tage konnten soviel Schaden anrichten, weil die Vegetation aufgrund des überdurchschnittlich warmen März schon weit vorangeschritten ist. So ist beispielsweise in der Wachau der Vegetationsfortschritt um mehr als 14 Tage früher als im zehnjährigen Durchschnitt. Auf der anderen Seite hat sich die kalte Luft aus dem hohen Norden in den vergangenen Tagen durchgesetzt. So gab es in disponierten Lagen im Burgenland, in Niederösterreich und der Steiermark Nächte mit bis zu minus 8°C.

Im Katastrophenjahr 2016 betrug der Schaden über 200 Mio. €. Nach Angaben der Hagelversicherung sind je nach Obstkultur sind mehr als 60 Prozent der Flächen versichert.

Es ist Ostern

Lasst uns mit Freunden einander umarmen

Es ist Ostern, die Erlösung von Schmerz und Tod.

Es ist der Tag der Auferstehung.

Lasst uns, ihr Brüder, Bruder sagen auch zu denen, die uns hassen!

Verzeihen wir alles um der Auferstehung willen!

Ein schönes OSTERFEST allen……

Vion: Doch nur Gerüchte um Zahlungsschwierigkeiten

In den Niederlanden sorgten in den vergangenen Tagen Gerüchte um die Zahlungsfähigkeit des Schlachtkonzerns Vion für ordentlich Wirbel. Wie das Fachmagazin boerderij berichtete, wurde einem Schlachtschweinelieferanten des Unternehmens das Limit seiner Warenkreditversicherung gekürzt. Dem Vernehmen nach hat der Versicherer Zweifel an der Kreditwürdigkeit des Schlachters. Bislang hat der Fleischkonzern noch keinen Jahresabschluss für das vergangenen Jahr vorgelegt und es gibt bislang nur Andeutungen, dass dieser wohl nicht mit den Ergebnissen der Vorjahresbilanz mithalten kann. Zudem sind durch die hohen Schweinepreise die versicherten Kreditlinien deutlich schneller ausgelastet und die Ausfallrisiken für die Versicherungsunternehmen gestiegen.

Vion hat auf diese Berichte und auf Nachfragen umgehend reagiert und klargestellt, dass die Lieferanten mit mehreren Versicherern zusammenarbeiten und einer dieser international tätigen Kreditversicherer tatsächlich sein relativ geringes Kreditlimit reduziert hat. Weiter erklärte das Schlachtunternehmen, dass man im ständigen Austausch mit den Kreditversicherern stehen würde und die Limits von Vion bis auf diese eine Ausnahme grundsätzlich unverändert bleiben. Außerdem verfügt der Fleischkonzern nach eigenen Angaben über ausreichend Liquidität. Das würde beispielsweise auch die millionenschwere Übernahme eines der größten Viehhandelsunternehmen in Bayern bzw. Sachsen in der vergangenen Woche belegen.

Prognose der EU-Kommission: 5 % geringere EU-Schweinefleischerzeugung in 2023

Die EU-Schweinefleischerzeugung dürfte in diesem Jahr noch deutlicher sinken als bisher erwartet – so die neueste Prognose der EU-Kommission. Demnach wird gegenüber dem Vorjahr nun ein Rückgang von 5% erwartet. Damit würde die Produktion von Schweinefleisch innerhalb von zwei Jahren um mehr als 10 % zurückgehen.

In der kürzlich veröffentlichten Frühjahrsprognose zur Entwicklung der EU-Agrarmärkte im Jahr 2023 hat die EU-Kommission ihre Schätzungen zur Schweinefleischerzeugung im Vergleich zur vorigen Prognose sehr deutlich nach unten korrigiert. Nun wird ein Rückgang der Nettoproduktion um 5,1 % im Vergleich zum Vorjahr auf 21,2 Mio. t erwartet.

Wenn diese Schätzungen eintreten, würde die europäische Schweinefleischproduktion innerhalb von nur zwei Jahren um mehr als 10 % schrumpfen, denn auch schon 2022 war mit 5,6 % ein sehr deutlicher Rückgang festgestellt worden.

Zurückzuführen sei diese Entwicklung laut den Experten der EU-Kommission auf die schwierige wirtschaftliche Situation in der Schweinehaltung sowie auf die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) innerhalb Europas.

Für den Schweinefleischverbrauch im Jahr 2023 wird ein Rückgang um 5,5 % auf 17,4 Mio. t vorausgesagt. Der Pro-Kopf-Verzehr soll um 1,8 kg auf 30 kg fallen. Im Exportbereich rechnet die EU-Kommission für 2023 mit einem Minus von 3 % auf 3,9 Mio. t. Bereits im vergangenen Jahr war der Export um 16,4 % im Vergleich zu 2021 eingebrochen. Das lag hauptsächlich an der Halbierung der Exporte nach China. Dies konnte nur teilweise durch mehr Lieferungen nach Japan, Südkorea, Australien und auf die Philippinen kompensiert werden.

Der Import von Schweinefleisch aus Drittstaaten in die EU belief sich 2022 auf gerade einmal rund 120.000 t und dürfte sich auch in diesem Jahr laut EU-Kommission kaum verändern. Etwa 85 % dieser Importe stammen aus Großbritannien, wo die Schweinefleischerzeugung derzeit ebenfalls stark rückläufig ist.

Der finanzielle Druck auf die europäischen Schweinehalter dürfte nach Einschätzungen der Brüsseler Experten im weiteren Jahresverlauf abnehmen.

Ostergeschäft flau


Laut Österreichischer Schweinebörse hielten sich Angebot und Nachfrage auf ca. 92 %
Mengenumsatz die Waage. Trotz Auslastungsproblemen an den Schlacht- und Zerlege-
bändern verlief das Ringen um das letzte Schwein etwas ruhiger. Das Ostergeschäft blieb
unter den Erwartungen, vermutlich bremste auch die kalte Witterung die Euphorie. Weitere
Preiserhöhungen wurden von den Schlachtunternehmen entschieden abgelehnt.
Die Mastschweine-Notierung bleibt im Zeitraum 6. bis 12. April unverändert bei EUR 2,39
je kg.
Wartezeiten im Ferkelbezug
In den drei Hauptproduktionsregionen Steiermark, Ober- und Niederösterreich lag das
Ferkelangebot beständig unter dem Niveau der Vorjahre. Die Wartezeiten im Ferkelbezug
wurden noch nicht kürzer. Die Notierung bleibt in der 14. Kalenderwoche unverändert bei
EUR 3,90 je kg.
Europaweit traf ein knappes Ferkelangebot auf eine mehr oder weniger lebhafte Nach-
frage. Die Notierungen blieben mehrheitlich unverändert, für Anstiege bestand aufgrund
der zumeist stagnierenden Schlachtschweinepreise nur wenig Spielraum.
EU-Schweinemarkt: Stabile Notierungen

Der EU-Schweinemarkt war nach wie vor gekennzeichnet vom raschen Absatz des über-
schaubaren Angebotes. Die Preisentwicklung hat dagegen an Dynamik verloren. Weitere
Zuschläge scheiterten oft am Widerstand der Schlachtbranche, die seit Wochen über
Probleme beim Umsetzen höherer Preise auf dem Fleischmarkt klagte. Der Ausfall von
Schlachttagen rund um das Osterwochenende stärkte ihre Verhandlungsposition. Zudem
schwand die Hoffnung auf letzte Nachfrageimpulse vor den Feiertagen angesichts der
kühlen Temperaturen. Dementsprechend dominierten weitgehend stabile Notierungen.
Von den wichtigsten Produktionsländern verzeichnete nur Dänemark einen nennenswer-
ten Preisanstieg, den zunehmende Exporte nach Asien ermöglichten.
In Deutschland passt das weiterhin kleine Angebot gut zum Bedarf der Schlachthöfe, der
durch den feiertagsbedingten Ausfall von Schlachttagen deutlich verringert ist. Somit bleibt
der Vereinigungspreis für Schlachtschweine bis zum 12. April unverändert bei EUR 2,33 je
kg. Kurz vor Ostern hat sich der Fleischhandel doch noch belebt. Neben Schinken stehen
bereits auch Grillartikel im Mittelpunkt des Interesses. Preisaufschläge können allerdings
nur selten erzielt werden.

Europaweit Besorgnis erregendes Höfesterben

Innerhalb von 15 Jahren haben mehr als ein Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU ihre Existenz verloren.

Die Europäische Union schmückt sich gern mit Erfolgszahlen. Vor allem die Europäische Kommission taucht ihre Politik gerne in das warme Licht einer in die Zukunft gerichteten Strategie. Ein Blick auf die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Europa wirft hier aber einen langen Schatten. 2020 gab es in der EU 9,1 Millionen landwirtschaftliche Betriebe. Das sind rund 5,3 Millionen weniger als 2005. Dies entspricht einem Rückgang von rund 37 %.

Der Rückgang fiel je nach Betriebsart unterschiedlich aus. Betroffen waren vor allem Gemischtbetriebe mit einem Minus von 2,6 Millionen und Viehhaltungsbetriebe mit einem Minus von 1,6 Millionen. Bei den spezialisierten Pflanzenbaubetrieben fiel der Rückgang mit 0,9 Millionen geringer aus.

Um diese Zahlen interpretieren zu können, braucht es einen Blick auf die Grundverteilung. Nur rund ein Fünftel (22 %) der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU haben ihr Hauptstandbein in der Tierhaltung. Am häufigsten sind Milchviehhaltung mit rund 5 % aller Betriebe, gefolgt von Rinderzucht und -mast, Geflügel sowie Schafen, Ziegen und sonstigem Weidevieh mit jeweils 4 %.

Einen etwas geringeren Anteil haben im Jahr 2020 mit 19 % die Gemischtbetriebe. Sie hatten mehrere Standbeine ohne dass eine einzige Tätigkeit mindestens zwei Drittel der Standardproduktion ausmachte.

Auf diese beiden Gruppen entfallen 2020 rund 42 % der Betriebe, was in absoluten Zahlen einen Wert von 4,4 Millionen ausmacht. Dem stehen rund 4,2 Millionen Betriebsaufgaben in den zurückliegenden 15 Jahren gegenüber, was das große Sterben in diesen Sektoren deutlich macht.

Fast drei Fünftel (58 %) aller landwirtschaftlichen Betriebe im Jahr 2020 sind spezialisierte Pflanzenbaubetriebe. Etwas mehr als ein Drittel (34 %) waren auf den Ackerbau, etwa ein Fünftel (22 %) auf Dauerkulturen und ein kleiner Anteil (2 %) auf den Gartenbau ausgerichtet. Dies geht aus den Daten von Eurostat hervor.

Im Jahr 2020 entfiel etwas mehr als die Hälfte (52 %) der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) in der EU auf Pflanzenbau spezialisierte Betriebe, etwa ein Drittel (33 %) auf Viehzucht ausgerichtete Betriebe und der Rest auf gemischte Betriebe (15 %). Auf Länderebene schwankt der Anteil der von den einzelnen Spezialisierungsarten bewirtschafteten LF stark.

Im Großen und Ganzen wurde in vielen osteuropäischen Ländern wie Bulgarien (73 %), Ungarn (72 %) und Rumänien (67 %) sowie in Mittelmeerländern wie Griechenland (74 %), Malta (63 %) und Kroatien (61 %) ein hoher Anteil an Betrieben beobachtet, die sich auf Spezialkulturen ausgerichtet haben. Dies spiegelt häufig die günstigen Bedingungen für den Anbau bestimmter Getreide-, Obst- oder Olivensorten wider.

Biokrise zeigt Wirkung – Biobauern geben auf und kündigen Verträge

Biobauern kämpfen gegen Absatzprobleme, Kostenexplosion und immer mehr Betriebe kehren der Biolandwirtschaft den Rücken. Jahrelang ging es in der Bio-Welt nur in eine Richtung: aufwärts. Mehr Bauern, mehr Fläche steigende Gewinne und sichere Einkommen für die Landwirte. Doch nun scheint es damit vorbei zu sein. Immer mehr Biobauern wollen offenbar wieder konventionelle Landwirtschaft betreiben.

Bei uns in Österreich berichtet die Interessengemeinschaft der Bio-Kontrollstellen (IG), über den Ausstieg von 1450 landwirtschaftliche Bio-Betrieben und viele hundert weitere denken über den Ausstieg nach. In Deutschland gibt es noch keine aktuellen Zahlen – doch eine ganze Reihe von Beispielen bestätigt die Brisanz der Lage in der Biobranche.

Statistisch gesehen waren die Einkommen der Biobauern zuletzt meist höher als bei den konventionellen Kollegen. Der Hauptgrund dafür ist waren jedoch die Öko-Prämie und die höheren Subventionen. Die Erträge im Ackerbau und die Leistungen in der Milch sind im Ökobereich hingegen nur halb so hoch wie in der konventionellen Landwirtschaft. Deshalb ist die Produktion trotz der hohen Erzeugerpreise (oft) nicht kostendeckend.

Bei uns in Österreich ist die Situation offenbar ähnlich dramatisch. Dort sind im Jahr 2022 etwa 1450 landwirtschaftliche Bio-Betriebe aus der Bio-Landwirtschaft ausgestiegen und haben ihren Kontrollvertrag bei ihrer Kontrollstelle gekündigt“, sagt Wolfgang Pirklhuber, Sprecher der Interessengemeinschaft der Bio-Kontrollstellen Österreichs.

Allein im Salzburger Land überlegen die Familien von weiteren knapp 230 Biohöfen, ob sie aufgeben sollen. Die Gefahr, dass es viele tun, sei relativ groß, sagt Andreas Schwaighofer, Geschäftsführer des Verbandes Bio Austria Salzburg. Bis April wollen sich viele festlegen, wie es weitergehen soll.

Bald auf 100 % beim Selbstversorgungsgrad mit Eiern

Ostern ist die Eier-Hochphase des Jahres. Der Selbstversorgungsgrad erreicht einen nie dagewesenen Höchststand. Der Anteil an bereits gekochten und gefärbten Eiern nimmt zu.

Rund 8 Mio. Legehennen gibt es laut Berechnungen der LK Steiermark in Österreich. Damit kann jeder Einwohner ab 12 Jahren – symbolisch gesprochen – eine Legehenne sein Eigen nennen. Der Selbstversorgungsgrad an Eiern ist damit auf einem noch nie dagewesenen Höchststand von 97%.

„Ostern ist, wie könnte es anders sein, die Eier-Hochphase des Jahres: Im Schnitt verbrauchen Herr und Frau Österreicher pro Jahr 233 Eier. Insgesamt fünf Ostereier werden pro Kopf in Österreich zu Ostern konsumiert, in Summe verspeisen wir damit 45 Millionen Eier zu den Feiertagen“, nennt Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing, einige Zahlen zum Eikonsum zu Ostern.

„Dabei fällt auf, dass der Osterhase immer weniger selbst zu Pinsel und Farbe greift. Der Anteil der bereits gekochten und gefärbten Eier nimmt – nicht nur in der Osterzeit – ständig zu. Mittlerweile fallen 8% der Einkäufe auf diese Kategorie. Bereits fertig gekochte Eier finden sich mittlerweile bei zwei von fünf Haushalten in den Einkaufskörben. Der jahreszeitliche Schwerpunkt dafür liegt in der Periode vom Ende des Faschings bis zu den Ostertagen. In dieser Zeit werden 80% verkauft. Die restlichen 20% verteilen sich als Jauseneier auf die übrigen Saisonen des Jahres.

In Summe gaben die heimischen Konsumenten im Vorjahr dafür 18 Millionen Euro aus. Die Preise stiegen gegenüber der Vorjahresperiode um 13%“, führt Mutenthaler-Sipek weiter aus.

Rund zwei Mrd. Eier legen Österreichs knapp 8 Mio. Hennen jährlich. 75% davon, das sind rund 6 Mio. Hennen, leben auf AMA-Gütesiegel Betrieben. Die Steiermark ist mit 340 AMA-Gütesiegel-Betrieben das produktionsstärkste Bundesland, gefolgt von Niederösterreich mit 129 und Oberösterreich mit 121 Legehennenhaltern.

Im Lebensmitteleinzelhandel werden die Eier nach folgenden Kriterien eingekauft:Bodenhaltung 51%,Freilandhaltung 36% undBio 13%.

Ab 1. September 2023 tritt in Österreich die verpflichtende Herkunftskennzeichnung in Kraft. Dabei muss in Kantinen und Großküchen die Herkunft von Fleisch, Milch und Eiern, bzw. von Eiprodukten, wie Flüssigei, Flüssigeigelb, Flüssigeiweiß oder Trockenei, verpflichtend gekennzeichnet werden. Damit wird ein Schritt vollzogen, der nach jahrelanger Diskussion mehr Transparenz für die Konsumenten bringt.

Dänemark: Schlachtungen stark rückläufig – mehr Ferkelexporte

In den ersten beiden Monaten dieses Jahres kamen deutlich weniger Schweine in Dänemark an die Haken als im Vorjahreszeitraum. Das schwache dänische Preisniveau führt dazu, dass ein größerer Teil der Ferkel aus Dänemark exportiert wird und weniger Schweine im Inland gemästet werden. Bei den beiden bedeutendsten dänischen Schlachtunternehmen Danish Crown und Tican bringt die Marktentwicklung Unruhe in die bislang eingespielten Verhältnisse.

Laut Daten des dänischen Erzeugerverbandes Danske Svineproducenter wurden im Januar und Februar 2023 mit 2,77 Mio. Schweinen etwa 13 % weniger geschlachtet als in den ersten beiden Monaten des Vorjahres. Die Zahlen zeigen zum einen, dass die dänische Ferkelerzeugung deutlich zurückgegangen ist (-10 % Sauen im Januar 2023 zum Vorjahr). Zum anderen kommt auch zum Ausdruck, dass die Dänen derzeit weniger Schweine selbst mästen, sondern anteilig mehr Ferkel exportieren. Dies ist ebenfalls an den Ferkelexportzahlen für Januar und Februar abzulesen, die trotz der stark rückläufigen dänischen Sauenbestände, knapp 1 % höher als im Vorjahr ausfielen. Für März deuten sich sowohl bei den Schlachtzahlen als auch bei den Exportzahlen ähnliche Entwicklungen an.

Der Hauptgrund für diese Entwicklung ist der schwache Verlauf der dänischen Schlachtschweinenotierung im europäischen Vergleich. Am Jahresanfang gaben die dänischen Preise sogar nach, während die Notierungen in anderen EU-Ländern mindestens stabil blieben. Mit den EU-weiten deutlichen Anstiegen in den vergangenen Wochen konnte die dänische Notierung nicht mithalten. So liegt die dänische Notierung im ISN-Preisvergleich aktuell etwa 34 Cent unter der deutschen Notierung. Begründet wurde dies vor allem mit dem schwachen Export nach Asien, der aufgrund der hohen Exportabhängigkeit der dänischen Schweinebranche von großer Bedeutung ist. Mittlerweile wird wieder von einer anziehenden asiatischen Nachfrage berichtet, die Preislücke ist aber immer noch groß.