In den ersten beiden Monaten dieses Jahres kamen deutlich weniger Schweine in Dänemark an die Haken als im Vorjahreszeitraum. Das schwache dänische Preisniveau führt dazu, dass ein größerer Teil der Ferkel aus Dänemark exportiert wird und weniger Schweine im Inland gemästet werden. Bei den beiden bedeutendsten dänischen Schlachtunternehmen Danish Crown und Tican bringt die Marktentwicklung Unruhe in die bislang eingespielten Verhältnisse.
Laut Daten des dänischen Erzeugerverbandes Danske Svineproducenter wurden im Januar und Februar 2023 mit 2,77 Mio. Schweinen etwa 13 % weniger geschlachtet als in den ersten beiden Monaten des Vorjahres. Die Zahlen zeigen zum einen, dass die dänische Ferkelerzeugung deutlich zurückgegangen ist (-10 % Sauen im Januar 2023 zum Vorjahr). Zum anderen kommt auch zum Ausdruck, dass die Dänen derzeit weniger Schweine selbst mästen, sondern anteilig mehr Ferkel exportieren. Dies ist ebenfalls an den Ferkelexportzahlen für Januar und Februar abzulesen, die trotz der stark rückläufigen dänischen Sauenbestände, knapp 1 % höher als im Vorjahr ausfielen. Für März deuten sich sowohl bei den Schlachtzahlen als auch bei den Exportzahlen ähnliche Entwicklungen an.
Der Hauptgrund für diese Entwicklung ist der schwache Verlauf der dänischen Schlachtschweinenotierung im europäischen Vergleich. Am Jahresanfang gaben die dänischen Preise sogar nach, während die Notierungen in anderen EU-Ländern mindestens stabil blieben. Mit den EU-weiten deutlichen Anstiegen in den vergangenen Wochen konnte die dänische Notierung nicht mithalten. So liegt die dänische Notierung im ISN-Preisvergleich aktuell etwa 34 Cent unter der deutschen Notierung. Begründet wurde dies vor allem mit dem schwachen Export nach Asien, der aufgrund der hohen Exportabhängigkeit der dänischen Schweinebranche von großer Bedeutung ist. Mittlerweile wird wieder von einer anziehenden asiatischen Nachfrage berichtet, die Preislücke ist aber immer noch groß.