Eine Mehrheit im Nationalrat lehnt FPÖ-Antrag zur Abschaffung der AMA-Marketing ab.
Die Freiheitlichen zielten im eingebrachten Entschließungsantrag darauf ab, die „versteckte Grundsteuer“ zur Finanzierung der AMA Marketing GesmbH im Umfang von rund 27 Mio. € abzuschaffen. Ebenfalls forderten sie das AMA-Gütesiegel durch eine „echte Herkunftskennzeichnung als Garant für heimische Qualität“ zu ersetzen. Diese Forderungen lehnt die Mehrheit der Abgeordneten aber ab. Zuvor gab es schon heftige Debatten im Agrarausschuss zum AMA-Tätigkeitsbericht.
Einer, der gegen den FPÖ-Antrag stimmte, war Klaus Lindigner (ÖVP): „Viele Länder beneiden uns darum, mehr als 90 % der Österreicherinnen und Österreicher kennen es und alle profitieren davon. Das AMA-Gütesiegelprogramm garantiert hundertprozentig heimische Qualität auf unserem Teller, wie kein anderes Gütesigel,“ argumentiert er. Für ihn ist klar: „Mit dem Triple A, nämlich geboren in Österreich, aufgewachsen in Österreich und geschlachtet in Österreich, garantiert das AMA-Gütesiegel österreichische Herkunft, hohe Qualität, unabhängige Kontrolle und Wertschöpfung im ländlichen Raum.“
Freiheitliche und Sozialdemokraten hätten aber in ihrer Kritik nicht erwähnt, dass das AMA-Gütesiegel für die österreichischen bäuerlichen Betriebe einen Mehrwehrt von 60 bis 70 Mio. Euro pro Jahr bringe und es von über einhundert Gütesiegeln in Österreich das einzige sei, das von unabhängiger Stelle kontrolliert wird, so Lindinger. Er berichtete von täglich 60 Vorortkontrollen pro Tag.
Ganz so viel sind es laut AMA-Angaben aber nicht. Laut Tätigkeitsbericht fanden im Berichtszeitraum etwa 17.000 Vor-Ort-Kontrollen sowie rund 5.000 Produkt- und Rückstandsanalysen bei Lebensmitteln statt, um die Gütesiegelanforderungen zu überprüfen. 17.000 Vor-Ort-Kontrollen entspricht in etwa 47 Kontrollen täglich. Ihre Einnahmen bezieht die AMA-Marketing größtenteils aus Beiträgen. Laut dem Bericht standen daraus im Jahr 2021 Einnahmen von rund 19,2 Mio. € zur Verfügung. Insgesamt 42.562 landwirtschaftliche Betriebe waren im AMA-Gütesiegel-Programm eingebunden.
Was die AMA-Marketing betrifft, legte Lindinger einmal mehr die Fakten auf den Tisch: Während die drei größten Lebensmittelhändler in Österreich insgesamt ein Werbebudget von 500 Mio. Euro zur Verfügung haben, kommt AMA-Marketing mit einem Budget von 9,2 Mio. Euro aus. „Kleines Budget, große Wirkung“, verweist Lindinger auf die wertvollen Leistungen für die Landwirtschaft, die Konsumentinnen und Konsumenten und die wichtige Arbeit für mehr Transparenz und Herkunftssicherung.
Mit Material von Parlamentskorrespondenz