Umbruch im Viehhandel: Die westfälische RVG und die Stuttgarter Viehzentrale Südwest (VZ) schließen sich zusammen.
Die Raiffeisen Viehvermarktung GmbH (RVG) und die Viehzentrale Südwest wollen ihre Geschäftstätigkeit in der Vermarktung von Nutz- und Schlachtvieh bündeln. Das gaben die beiden genossenschaftlichen Organisationen heute (27.4.) in einer gemeinsamen Presseverlautbarung bekannt. Dadurch dürfte der wahrscheinlich größte Viehhändler Deutschlands entstehen.
Der Umsatz mit Tieren wird von den Partnern mit voraussichtlich jährlich 750 Mio. Euro angegeben. Allerdings steht die Fusion noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch das Bundeskartellamt.
Geplant ist ein Eigenkapital von 29 Mio. Euro. Voraussetzung ist, dass – neben dem Kartellamt – auch die beiden Hauptgesellschafter zustimmen. Die Abstimmungen der Viehverwertungsgenossenschaft Werne eG und der Vieherzeuger-Gemeinschaft eG sollen im Rahmen der Generalversammlungen im Juni 2023 stattfinden.
Synergieeffekte erwarten die beiden großen Viehhandelszentralen aus dem Süden und dem Nordwesten vor allem im Bereich der Vermarktung, Logistik und Verwaltung.
Nach Angaben von RVG und VZ sollen die Mitarbeiter beider Organisationen zusammengeführt werden. Dadurch sollen die über Jahre aufgebauten persönlichen Beziehungen zwischen Landwirten und Viehhandel bestehen bleiben. Den Tierhaltern will sich das fusionierte Unternehmen, das noch keinen neuen Namen bekannt gegeben hat, als vertrauensvoller und zuverlässiger Partner und Dienstleister präsentieren. Ziel sei, durch die Verwirklichung der Synergieeffekte für alle Beteiligten in der Branche eine höhere Wertschöpfung zu ermöglichen.