Die großen Schlachtkonzerne müssen auf die sinkenden Schlachtzahlen reagieren. Einige Unternehmen strukturieren sich bereits um.
In den deutschen Schlachthöfen kamen 2022 insgesamt 4,8 Mio. bzw. 9,2 % weniger Schweine an den Haken als noch im Vorjahr. Das ist der stärkste Einbruch der Schlachtzahlen seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 1993. Bereits seit sechs Jahren sind die Zahlen rückläufig und der Trend dürfte sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen. So die Ergebnisse des Schlachthofrankings 2022 der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN).
Auch die größten Schweineschlachtbetriebe mussten im vergangenen Jahr zum Teil erhebliche Rückgänge bei den Schlachtungen hinnehmen. In der Summe betrug das Minus bei den Top-10-Betrieben aber nur 8,2 %, während die übrigen Betriebe ein Minus von 13,4 % verzeichneten. Der Marktanteil der Top-10-Betriebe am Gesamtmarkt liegt deshalb mitterweile bei 82 %. Trotz der hohen Marktdynamik gab im Vergleich zu 2021 es jedoch kaum Positionsveränderungen im Top-10-Ranking.
An der Spitze des Rankings steht weiterhin Tönnies mit 14,79 Mio. Schweineschlachtungen. Trotz 1,2 Mio. bzw. 7,5 % weniger Schlachtungen weniger als im Vorjahr, konnte Tönnies seinen Anteil am Gesamtmarkt steigern und liegt mittlerweile bei 31,4 %. Aufgrund der Marktentwicklung habe Tönnies die Schlachtungen vor allem an den Standorten in Sögel und Weißenfels deutlich reduziert. Im März 2023 teilte das Unternehmen außerdem mit, die Exportabteilung in Weißenfels wegen der Ausfuhrsperren in Folge der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu schließen.
Auf Platz zwei liegt Westfleisch mit 6,51 Mio. Schlachtungen im Jahr 2022. Das waren etwa 750.000 Schlachtungen odere 10,3% weniger als im Vorjahr.