Laut Österreichischer Schweinebörse war der heimische Schlachtschweinemarkt erneutrestlos ausverkauft. Erstmals in diesem Jahr lag das durchschnittliche Schlachtgewichtunter 98 kg, eine Auswirkung des hitzebedingt verlangsamten Wachstums der Schweine.Das schmälerte das ohnehin nur bei 85 % liegende Angebot weiter. Gleichzeitig belebte das Sommerwetter den Absatz von Grillartikeln. Dennoch haderten die Schlacht- undZerlegebranche sowie die Verarbeitungsindustrie mit der Tatsache, dass sich der Lebens-mitteleinzelhandel Preiserhöhungen massiv entgegenstellt. In Anbetracht der hohen Roh-stoffkosten und der mit Juli wirksamen Lohnerhöhung um 10 % in der Fleischwirtschaft,stellt sich die Frage, wie das die Branche verkraften wird.
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt blieb das Angebot knapp, wenngleich es in den
letzten Wochen unterschiedlich ausfiel. In der Steiermark, Ober- und Niederösterreich
konnte die Nachfrage nicht vollständig gedeckt werden. Der Notierungsanstieg bei
Schlachtschweinen sowie der geringe Preisabstand zum Referenzmarkt Deutschland
ermöglichten eine Anhebung der heimischen Ferkelnotierung. Sie steigt in der 27. Ka-
lenderwoche um 10 Cent auf EUR 4,10 je kg.
Europaweit entwickelten sich die Ferkelmärkte uneinheitlich. Neben annähernd ausge-
glichenen Verhältnissen mit stabilen Notierungen führte z.B. in Deutschland eine knappe
Versorgungslage zu Preisanstiegen.
Der EU-Schweinemarkt war knapp versorgt, die Fleischnachfrage schwächelte – insofern
blieben die Verhältnisse gleich. Allerdings machte sich allmählich der Beginn der Urlaubs-
saison bemerkbar. Während die Nachfrage vielerorts weiter zurückging, nahm sie in Län-
dern wie Italien dank der Touristen zu. Daher konnten einige Mastschweine-Notierungen
angehoben werden. Wie Österreich profitierten die Niederlande und Belgien vom starken
Preisanstieg in Deutschland. Mehrheitlich blieben die Notierungen jedoch unverändert.
In Deutschland lässt sich das kleine Angebot an schlachtreifen Schweinen trotz der
Preisanhebung in der Vorwoche zügig vermarkten. Auf dem Fleischmarkt herrscht
dagegen weiterhin Flaute, durch den Ferienbeginn in einigen Bundesländern nimmt die
Nachfrage nochmals ab. Eine Weitergabe der höheren Einkaufspreise ist daher kaum
möglich.