Eine ISN-Umfrage zeigt, wie düster Ferkelerzeuger ihre Zukunft einschätzen.
Fast ein Drittel der Sauenhalter plant den Ausstieg in den nächsten fünf bis zehn Jahren. Ein weiteres Drittel ist noch unentschlossen. Das ist das Kernergebnis einer Umfrage der ISN- Interessengemeinschaft. Vom 15. August bis zum 10. September 2023 gaben insgesamt 492 Schweinehalter ihr Votum ab. Unter den auswertbaren Teilnehmern waren 48 reine Sauenhalter, 194 Kombibetriebe, 247 Mastbetriebe und drei Ferkelaufzüchter.
Sollten auch die unentschlossenen Betriebe ihre Sauen abschaffen, wären fast 66 % der Ferkelerzeugerbetriebe in Zukunft verschwunden! Bei den Mästern sind sich nur 44 % aller Betriebsleiter sicher, weiterzumachen.
Sauenhalter müssen bis 2036 teure Umbaumaßnahmen im Deck- und Abferkelstall stemmen. Zwar gaben 58 % der Befragten an, den Umbau des Deckstalles zu planen. Wie viele am Ende aber tatsächlich bauen, ist ungewiss. Der größere Knackpunkt ist der Abferkelstall. Drei Viertel wollen deshalb aussteigen oder sind unschlüssig.
Nicht nur die Industrie sucht händeringend Personal. Auch die Schweinehalter haben große Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden. Die große Sorge der Landwirte ist, dass sich die Situation weiter zuspitzt, da die Ansprüche an Mitarbeiter immer weiter steigen.
Bei der Frage, welche Faktoren die Betriebsentwicklung derzeit am stärksten beeinflussen, nennen fast alle Betriebe (97 %) die politischen Regulierungen. Auf Platz zwei folgt mit über 82 % die Bürokratie. Der zunehmende Arbeitskräftemangel bereitet über 34 % der Umfrageteilnehmer Sorge. Die Vermarktungsoptionen sind nur für 12,6 % der Schweinehalter ein maßgeblicher Faktor Entwicklung ihres Betriebes.