Monat: Oktober 2023

Der beste Käse kommt aus Österreich: Die Sieger der Käse-Olympiade

In Österreich fand die 16. Käsiade statt: ein internationaler Wettbewerb der Käsehersteller. Dieses Jahr gewinnt den „Peak of Quality“ ein Bergkäse aus Hittisau in Vorarlberg.

Gerne wird die Käsiade in Hopfgarten, die alle zwei Jahre in Tirol stattfindet, auch „Käse-Olympiade“ genannt. Die Bezeichnung trifft insofern ganz gut zu, als hier vor allem auch Prüferinnen und Prüfern eine Menge Kondition abverlangt wird. Stundenlang wird getastet, gerochen und gekostet, bis am Ende endlich die Sieger und Siegerinnen feststehen.

Für den diesjährigen Wettbewerb waren 421 Käse- und 31 Butterproben eingesandt worden, was in etwa dem Level der vergangen Jahre entspricht, wie Obmann Sebastian Wimmer vom Verband der Käserei- und Molkereifachleute bei einer Pressekonferenz betonte. Wimmer bezeichnete die Veranstaltung im Freizeit- und Kulturzentrum Salvena als „strengsten Käsewettbewerb“, der hohe Anforderungen an alle Beteiligten stelle.

Am Ende gab es bei der Preisverleihung viele strahlende Gesichter; der beste Käse aller Klassen (Peak of Quality) ging in den Bregenzerwald. So konnte dieses Mal der „Hittisauer Bergkäse“ von der Sennerei Hittisau in Vorarlberg die Jury überzeugen.

Für den Käserei- und Molkereifachleuteverband ist die Internationale Käsiade so etwas wie ein olympischer Wettbewerb, bei dem Käsespezialitäten und auch -raritäten ins Rampenlicht gestellt werden. Was Steigerungen der Qualität betrifft, stellte Wimmer folgenden Vergleich an: Wer vor etwa zehn Jahren noch eine Goldmedaille für eine eingereichte Käseprobe erhielt, der bekäme dafür heute vielleicht noch eine Bronzemedaille. Eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung sowie handwerkliches Geschick seien Voraussetzung, um im internationalen Spitzenfeld mitmischen zu können.

Inzwischen hat sich die Käsiade für die österreichische Milchwirtschaft zu einem Großereignis ersten Ranges entwickelt. Wimmer: „Die Teilnehmerzahlen bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

An der 16. Käsiade beteiligten sich sowohl Käserei- und Molkereispezialisten als auch bäuerliche Hersteller; die Teilnehmer kamen u. a. aus Italien, Schweiz, Deutschland, Frankreich, Niederlanden und sogar aus Finnland.

Der Innovationspreis ging dieses Mal an die Schönauer Käsekeller GmbH aus Grünenbach in Deutschland. Es handelt sich um einen besonders kreativen Schnittkäse mit essbarer Rotschmiererinde, wie die Jury in ihrem Urteil begründete. 

Den sogenannten Medienpreis sicherte sich die Alpe Lizum im Wattental/Tirol. Der Geschäftsführer der Agrarmarketing Tirol, Matthias Pöschl, sprach von einem Event, „das europaweit einzigartig ist“.

Wie gewohnt – möchte man sagen – ging die dreitägige Veranstaltung bei schönem Spätsommerwetter reibungslos über die Bühne. Über dem Freizeit- und Kulturzentrum Salvena in Hopfgarten lag wieder einmal ein ganz besonderer Duft in der Luft.

In Holland: Ausstiegsprogramm stößt auf Interesse

Bislang haben sich bereits knapp 300 Betriebe für das staatliche Aufkaufprogramm angemeldet.

Im Frühjahr erhielt die niederländische Regierung von der Europäischen Kommission die Erlaubnis, ein rund 1,47 Mrd. € schweres Aufkaufprogramm für tierhaltende Betriebe zu starten. Ziel des Programmes ist es, in Naturschutzgebieten den Stickstoffaustrag aus der Landwirtschaft massiv zu verringern.

Die Anmeldephase läuft nun bereits mehrere Monate und bislang haben 644 Tierhalter ihr Interesse an dem zweigleisigen Ausstiegsprogramm bekundet. Mehr als die Hälfte der Anmeldungen entfallen konkret auf das mit 975 Mio. € ausgestattete LBV-plus-Entschädigungspaket. Dieses Paket steht nur den Viehzuchtbetrieben mit den höchsten Stickstoffemissionen offen und unter bestimmten Bedingungen werden hier Entschädigungssätze von bis zu 120 % gezahlt. Für eine Teilnahme am rund 500 Mio. € schweren LBV-Standardpaket müssen die Betriebe nicht so hohe Emissionswerte erreichen. Allerdings werden hier auch nur bis zu 100 % der Verluste ausgeglichen, die bei der Einstellung der Tierhaltung entstehen würden.

Die mit Abstand meisten Anträge für die beiden Entschädigungspakete stellten Schweinehalter. Sie kommen auf 290 Stück an der Zahl. Dahinter folgen 114 Geflügelbetriebe, 111 Milchviehalter und 42 Kälbermäster. Die restlichen Anträge stammen von Betrieben mit gemischter Tierhaltung. Wenig überraschend kommt der überwiegende Teil der interessierten Schweinehalter aus den Veredlungshochburgen Limburg (87) und Brabant (86). Auch das Gelderland ist mit 69 Anmeldungen stark vertreten.

Laut der für das Programm verantwortlichen niederländischen Wirtschaftsorganisation RVO geben die bisherigen Anmeldezahlen einen guten Überblick über das Interesse unter den Viehhaltern. Die Organisation betont aber, dass das Programm noch läuft und sich Betriebe anmelden können. Außerdem sind die eingegangenen Anträge bislang nicht final geprüft und auch die Landwirte können von einem Rücktrittsrecht Gebrauch machen. Wie viele Betriebe also letztlich mitmachen bzw. in welcher Größenordnung die Tierbestände reduziert werden, ist derzeit unklar.

Mehrheit im EU-Umweltausschuss für Glyphosat-Wiederzulassung

Der EU-Umweltausschuss hat am Dienstag für die Wiederzulassung von Glyhosat gestimmt. EVP-Abgeordneter Alexander Bernhuber verweist auf wissenschaftliche Bewertungen.

Der EU-Umweltausschuss hat am Dienstag ein richtungsweisendes Signal gesetzt, und mit einer Mehrheit der Mitglieder für die Wiederzulassung von Glyphosat in der Europäischen Union gestimmt. Der Einspruch der Grünen und Sozialistischen Abgeordneten ist mit einer knappen Mehrheit von 40 zu 38 Stimmen abgelehnt worden.

Alexander Bernhuber, ÖVP-Agrarsprecher im EU-Parlament, unterstützt den wissenschaftlichen Ansatz bei der Bewertung von Glyphosat: „Unsere eigenen Europäischen Behörden haben über 2.400 Studien zu Glyphosat bewertet und keine ausreichenden Gründe gefunden, die gegen eine Wiederzulassung sprechen. Ich bin erfreut, dass sich eine Mehrheit meiner Kollegen im EU-Parlament von diesen Argumenten überzeugen ließen.“

Die Abstimmung im EU-Umweltausschuss gegen ein Verbot von Glyphosat hat wichtige Symbolwirkung für die anstehenden Entscheidungen in den kommenden Wochen. Ende November werden die Mitgliedstaaten bei einer weiteren Runde über eine Wiederzulassung für weitere zehn Jahren beraten.

von Torsten Altmann

In Deutschland -Lidl und Kaufland senken Preise für Wurstwaren – ISN: Absatzimpulse für Schweinefleisch dringend nötig

Die Preissenkungen im Einzelhandel gehen weiter. Nachdem bereits Anfang des Monats bei verschiedenen Händlern die Preise von Fleisch- und Wurstwaren gefallen waren, zieht die Schwarz-Gruppe nach und teilte heute die dauerhafte Preissenkung von Wurstartikeln bei Kaufland und Lidl mit.

ISN: Die Preissenkungen im Einzelhandel sind richtig und wichtig, um den Fleischabsatz anzukurbeln – das ist dringend nötig, insbesondere in Zeiten schwächelnder Nachfrage aufgrund hoher Inflation und steigender Verbraucherpreise! Denn trotz nahezu historisch niedrigem Angebot stehen die Schweinepreise immer wieder unter Druck, weil der Absatz von Schweinefleisch weiterhin schwach ist.

Im Einzelhandel läutet die Schwarz-Gruppe eine weitere Preissenkungsrunde ein. Wie das Unternehmen heute mitteilte, soll ab sofort ein Großteil des Wurstwaren-Sortiments bei Kaufland und Lidl günstiger angeboten werden. Bereits in den vergangenen Wochen wurden bei verschiedenen Einzelhändlern, wie Aldi Nord und Süd, Norma, Edeka und Netto die Preise für Fleisch- und Wurstwaren gesenkt.

Bei Kaufland sollen laut Pressemitteilung mehr als 100 Wurst-Artikel der Kaufland Eigenmarke K-Classic von der Senkung der Verkaufspreise betroffen sein. So koste zum Beispiel die 150-g-Packung Edelsalami ab sofort 1,69 Euro statt 1,79 Euro, der 125

-g-Becher Teewurst 1,39 Euro statt 1,49 Euro und die 500-g-Packung Bockwurst 3,79 Euro statt 3,99 Euro. Als Grund für die Preissenkungen nennt Kaufland die gesunkenen Rohwarenpreise. Da die Verbraucher in den vergangenen Monaten von gestiegenen Lebenshaltungskosten betroffen waren, soll dieser Preisvorteil nun an die Kunden weitergegeben werden, so Kaufland.

Der Discounter Lidl erklärt, dass unter anderem die Preise für die Edelsalami Langpackung der Lidl-Eigenmarke Dulano in der 150 Gramm-Packung von bisher 1,79 Euro auf 1,69 Euro (Grundpreis 11,26 Euro/Kilogramm), die Hähnchen/Truthahnbrust geschnitten von 1,49 Euro auf 1,39 Euro (Grundpreis 13,90 Euro/Kilogramm) und die Bockwurst sort. in der 500 Gramm-Packung von 3,99 Euro auf 3,79 Euro (Grundpreis 7,58 Euro/Kilogramm) fallen. Eine genaue Angabe, wie viele Artikel im Preis gesenkt werden, macht Lidl nicht.

Die vielfach nachgewiesene Preissensibilität der Konsumenten ist angesichts der hohen Inflation und leerer Geldbeutel größer denn je. Insbesondere Nahrungsmittel sind nach wie vor ein Preistreiber. Es ist daher wenig verwunderlich, dass fast die Hälfte der Verbraucher laut forsa-Umfrage beim Kauf von Lebensmitteln spart. Es geht hier nicht um Verramschen von Schweinefleisch, sondern um Absatzimpulse – und die sind dringend nötig! ordnet ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack ein. Der Schweinebestand befindet sich auf einem historisch niedrigen Niveau – dahinter stehen erschreckend viele Betriebe, die bereits das Handtuch geworfen haben. Trotzdem stehen die Schweinepreise immer wieder unter Druck, weil der Absatz von Schweinefleisch weiterhin schwach ist. Hauptgrund für die Nachfrageschwäche ist die hohe Inflation: Die Verbraucherpreise für Schweinefleisch liegen momentan noch immer um ca. 30 % höher als vor der Corona-Krise. Die Preissenkungen im Einzelhandel sind also richtig, um den Fleischabsatz anzukurbeln.

Ohne Landwirtschaft keine Kirche

Pastor Matthias Jehsert erinnert an die uralte und enge Verbindung zwischen Kirche und Landwirtschaft. Er hat einen Rat, wie dieses Verhältnis erfolgreich in die Zukunft getragen werden kann.

Kirche – und im weitesten Sinne Kultur – im ländlichen Raum ist seit jeher undenkbar ohne ein intensives Verhältnis zur Wertschöpfung. Diese liegt bis heute weitgehend bei unserer heimischen Agrarwirtschaft. Überschüsse ermöglichten schon im Spätmittelalter den Ausbau des Sozial­wesens in den Städten; zahlreiche Stifte und Spitäler zeugen davon, ebenso die bis heute erhaltene religiöse Kunst und Architektur. Nach der Reformation wurde das Stiftungswesen weitgehend vom Patronat abgelöst – und dieses erst im 20. Jahrhundert durch staat­liche Zuschüsse. Zugleich sind kirchliche Körperschaften in vielen Regionen bis heute mit eigenem Grundvermögen ausgestattet.

Umgekehrt sind die Kirchen soziale Akteure im ländlichen Raum, mitunter gar die einzig verbliebenen. Sie verantworten nicht allein das religiöse Leben, sondern auch Perspektiven für Kultur, Bildung, Integration, Regionalentwicklung und zunehmend für das interkulturelle Miteinander. Ihr diakonischer Einsatz ist vielerorts unverzichtbar, sei es als Träger der Jugendhilfe, von ­Kindergärten, Beratungsstellen und Friedhöfen, sei es bei der häuslichen Seelsorge oder im Hospizdienst. Chöre und Konzerte gedeihen auf kirchlichem Grund, Bastelkreise, Orts-Feste und auch schonmal ein Kicker-Turnier.

Nicht zuletzt prägt der Kirchturm manches Dorf, manche Landschaft. So kommen die Erträge des agrarisch genutzten Pfarr- und Kirchenlandes dem Gemeinwohl zugute. Deshalb sollte auch ein Interesse an sinnvollen Rahmenbedingungen für die betrieblichen Entscheidungen der Land- und zunehmend der Energiewirte einleuchten.

Gleichwohl hört man immer wieder von Zielkonflikten, die sich aus der ­gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für Gegenwart und Zukunft ergeben und von denen gerade die Kirchen durch ihren Einsatz für die „Bewahrung der Schöpfung“ betroffen sind. Ernährungssicherheit versus Klimaschutz, Flächenversiegelung durch Photovoltaik, Wiedervernässung, Windkraft, Nachhaltigkeit im Landbau oder die wirtschaftliche Erschließung von Regionen für Naturschutz oder Tourismus treten als Themen immer wieder zutage. Selbst Artenschutz-Projekte auf Kirchplätzen sind nicht immer kollisionsfrei umzusetzen.

Umso wichtiger ist es, in derartigen Fragen das Bewusstsein für die eigene Rolle etwa als Verpächter und die ­eigenen Interessen zu schärfen und ein konstruktives Miteinander zu pflegen. So kann zwischen Kirche und Landwirtschaft auch in den nächsten Jahrzehnten, bei allem Wandel und un­abhängig von der konfessionellen Bindung, Vertrauen herrschen, wie es im Erntedankfest zum Ausdruck kommt.

Pflanzenschutzverbot: Harte Kritik an EU-Umweltausschuss

Agrarorganisationen und Industrie sehen Versorgungssicherheit stark gefährdet. ÖVP warnt davor, Bauern zu schikanieren. Dagegen wehren sich die Grünen.

Die Entscheidung des Umweltausschusses des europäischen Parlaments zum nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (SUR), stößt bei österreichischen Agrarorganisationen, Industrieverbänden sowie ÖVP-Politikern auf heftige Kritik. Mit einer knappen Mehrheit von 47 zu 37 Stimmen hatten die EU-Umweltpolitiker am Dienstag (24.10.) für einige schärfer Regeln als im Kommissionsentwurf gestimmt.

Der ÖVP-Europaabgeordnete Alexander Bernhuber beklagt, ein breiter Kompromiss scheiterte leider an teilweise praxisfremden Vorstellungen der grünen Chefverhandlerin Sarah Wiener. Ein noch ambitionierteres Reduktionsziel von 65 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel bis 2030, ohne ausreichende Flexibilität und Berücksichtigung der unterschiedlichen Ausgangspunkte der Mitgliedstaaten, sowie überbordende Dokumentationspflichten und Auflagen für Landwirte seien so nicht tragbar.

Neben strengen Regeln für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, die ohnehin bereits zum Beispiel in Städten, neben Schulen und Kindergärten gelten, sieht der Vorschlag laut Bernhuber nun auch ein Beinahe-Verbot von Pflanzenschutzmitteln in sensiblen Gebieten wie den sogenannten Natura2000-Regionen vor.

„In der Praxis bedeutet das, dass unseren Bäuerinnen und Bauern jede Flexibilität genommen wird. Langwierige Notfallzulassungsverfahren, das Anbringen von Hinweisschildern an Feldern und die Veröffentlichung umfangreicher Informationen beim Anwenden von Pflanzenschutzmitteln auf einer Homepage sind eine reine Schikane für unsere Bäuerinnen und Bauern“, wettert der ÖVP-Politiker. Vorgaben wie diese würden nach Einschätzung Bernhubers Gebiete wie die Obst- und Weinbauregion Wachau oder ein Fünftel der Agrarfläche des Burgenlandes massiv treffen, und noch mehr landwirtschaftliche Betriebe ins Aus treiben.

Welche Folgen es haben kann, wenn keine ausreichenden Pflanzenschutzmitteln verfügbar sind, verdeutlicht Lorenz Mayr, Vizepräsident der LK Niederösterreich. So habe in den vergangenen Jahren der Schaddruck durch den Drahtwurm auf Österreichs Äckern massiv zugenommen. Die Folgen zeigen sich laut LK mittlerweile auch in den Anbauflächen von Erdäpfeln: 2023 wurden im Vergleich zum Jahr 2020 rund 4.000 ha weniger Erdäpfel angebaut. Für Mayr ist daher klar: „Die Abstimmung geht an der Wirklichkeit vorbei, so wird sich die Situation noch mehr zuspitzen.“

Aus seiner Sicht sind Notfallzulassungen von Pflanzenschutzmitteln wichtig, um Zulassungslücken zu schließen oder anderweitige nicht behandelbare Schaderreger zu regulieren

Für Christian Stockmar, Obmann der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) zeigt der im EU-Umweltausschuss beschlossene SUR-Vorschlag zeigt, dass viele leider die eigene Ideologie über die globale Verantwortung stellen. So hätten seriöse Folgenabschätzungen haben die negativen Folgen des Vorschlags offengelegt, wie sinkende Erträge, erhöhte Importabhängigkeit sowie CO2-Verlagerung in Drittländer. „Es ist wirklich höchst an der Zeit, dass wieder fakten- und wissenschaftsbasiert Entscheidungen getroffen werden, um weiteren Schaden vom Agrarstandort Europa abzuwenden“, fordert Stockmar.

Weltweiter Bedarf an Schweinefleisch bleibt stabil

Während die Verbraucher bei uns und in der EU immer weniger Schweinefleisch verzehren, ist weltweit ein anderer Trend zu beobachten. China hat dabei großen Anteil.

Der weltweite Konsum von Schweinefleisch entwickelte sich in den Jahren 2021 und 2022 recht stabil. Auch im laufenden Jahr wird mit einem Verbrauch gerechnet, der sich in etwa auf dem zuvor erreichten Niveau befindet. Bis zum Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in China kam es fast jährlich zu einer Zunahme beim Schweinefleischverbrauch.

An erster Stelle mit der weltweit größten Erzeugung und dem höchsten Verbrauch steht China. In dem asiatischen Land dürfte sich der Schweinefleischverbrauch gegenüber dem Vorjahr nur minimal steigern. Die chinesische Produktion wurde in den vergangenen Jahren stark ausgebaut, nachdem die Bestände wegen des Auftretens der ASP 2018 dezimiert wurden, und einen Verbrauch von 57,6 Mio. t.

Auf dem zweiten Platz folgt die EU, die ihre Nachfrage im Gegensatz zu den meisten anderen Regionen dieser Welt allerdings verringern dürfte. Hier wirken sich vor allem die fast europaweit rückläufigen Bestände und der vielerorts sinkende Verzehr von Schweinefleisch auf den Verbrauch auf 17,1 Mio. t.

Moderate Zunahmen werden hingegen in einigen asiatischen Ländern wie Südkorea und den Philippinen erwartet. Dass sich der globale Verbrauch dennoch kaum ändert, liegt vor allem an dem stabilen Verbrauch Chinas, der in diesem Jahr fast die Hälfte des global verbrauchten Schweinefleischs ausmacht. Die Änderungsraten in anderen Ländern und Regionen der Welt können dadurch ausgeglichen werden. AMI

Pflanzenschutz: EU-Abgeordnete für noch drastischere Reduktion

Umweltpolitiker im EU-Parlament wollen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln noch stärker reduzieren als bisher geplant.

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments fordert eine Reihe von Verschärfungen der geplanten EU-Verordnung zum nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (SUR). So verlangt der Ausschuss, den Einsatz von besonders gefährlichen Pflanzenschutzmitteln, sogenannten Substitutionskandidaten, bis 2030 um 65 Prozent zu verringern. Der Vorschlag der EU-Kommission sieht für alle chemischen Pflanzenschutzmittel eine Reduktion um 50 Prozent vor. 

Der Berichtsentwurf der grünen Europaabgeordneten Sarah Wiener wurde im Umweltausschuss heute (24.10.) mit 47 Ja- gegen 37 Nein-Stimmen bei 2 Enthaltungen angenommen. Wiener hob hervor, es sei um jeden einzelnen Satz gerungen worden. Mit der EU-Verordnung würden jetzt die Daumenschrauben angezogen.

  • In sensiblen Gebieten sollen alle chemischen Pflanzenschutzmittel verboten werden, einschließlich der im Ökolandbau zugelassenen Kupferpräparate, so Wiener. Allerdings sollen die Mitgliedstaaten Ausnahmen erlassen dürfen, beispielsweise für Landschaftsschutzgebiete. 
  • Landwirte sollen künftig einmal jährlich an einer kostenlosen Pflichtberatung zum Pflanzenschutz teilnehmen müssen. 
  • Für alle Mitgliedstaaten sollen verpflichtende, nationale Reduktionsziele festgelegt werden. Der Referenzzeitraum zur Erreichung der Reduktionsziele soll auf die Jahre 2013 bis 2017 erweitert werden statt dem von der Kommission geplanten Zeitraum 2015 bis 2017. Das würde laut Wiener einigen Mitgliedstaaten die Zielerreichung erleichtern. 
  • Alle Mitgliedstaaten müssen nationale Reduktionsstrategien ausarbeiten mit spezifischen Maßnahmen für die fünf wichtigsten Kulturen
  • Regionale Reduktionsprogramme sollen aufgewertet und von der Kommission als mit der SUR-Verordnung gleichwertig behandelt werden. 
  • Für in der EU verbotene Pflanzenschutzmittel soll bis 2025 ein Exportverbot geprüft werden. Im Gegenzug würde beim Import von Lebensmitteln eine Nulltoleranz für Rückstände von Pflanzenschutzmitteln eingeführt, die in der EU verboten sind.

Kultiviertes Fleisch steht laut Professor an der Schwelle zum Markteintritt

Künftig könnte kultiviertes Fleisch einen wichtigen Beitrag für einen nachhaltigen Fleischkonsum leisten und zugleich den ökologischen Fußabdruck der Fleischproduktion reduzieren.

Mit den ersten Angeboten von kultivierten Fleisch steht eine Innovation an der Schwelle zum Markteintritt, die einen nachhaltigen Fleischkonsum denkbar werden lässt. In dieser Einschätzung waren sich die Teilnehmer der wissenschaftlichen Tagung „Fleisch der Zukunft“ einig, die vom 4. bis 6. Oktober in Vechta stattfand.

Zusammengekommen waren etwa 30 Experten aus ganz unterschiedlichen Fachdisziplinen sowie aus der Praxis, die sich über Fragen und Antworten rund um das „Fleisch der Zukunft“ austauschten. Sie stellten übereinstimmend fest, dass die In-vitro Erzeugung von Fleisch nicht nur den immensen ökologischen Fußabdruck der heutigen Fleischindustrie deutlich reduzieren, sondern auch zur Sicherung der globalen Ernährung beitragen könnte.

Angesichts einer erwarteten Weltbevölkerung von fast 10 Mrd. Menschen im Jahr 2050 sowie dem kontinuierlichen Wegfall von Agrarflächen aufgrund des Klimawandels brauche es neue Ansätze für die globale Versorgung mit Proteinen.

EU: Schweinebestände deutlich abgestockt

Fast 4 Mio. Schweine stehen EU-weit weniger in den Ställen.

Die langanhaltende Preiskrise hat in nahezu allen Staaten der Europäischen Union tiefe Spuren hinterlassen. Bei der jüngsten Viehzählung im Mai bzw. Juni dieses Jahres standen im Mittel 3 % weniger Schweine auf den Betrieben. EU-weit gingen die Bestände um mehr als 4 Mio. Tiere auf gut 136 Mio. Schweine zurück, wie die Statistikbehörde Eurostat meldet. Noch im Jahr 2020 zählten die EU-Staaten insgesamt mehr als 148 Mio. Schweine, was den Höchststand der vergangenen Jahre markiert.

Besonders drastisch sind die Abstockungen in Dänemark und Rumänien, wo die Bestände um fast 10 % binnen eines Jahres zurückgingen. Ähnlich verheerend ist der Bestandsrückgang in Deutschland mit knapp 8 % binnen zwölf Monaten. Einzig Spanien kann eine positive Entwicklung vermelden. Dort legte der Schweinebestand zur Mitte dieses Jahres um 4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.

So wie immer alles fordern und nicht bezahlen Große Mehrheit der EU-Bürger fordert mehr Tierwohl

Tiertransporte, Kükentöten, Schwänze Kupieren: Einer Umfrage im Auftrag der EU-Kommission zeigt, dass ein Großteil der EU-Bürger mehr Tierwohl in den Ställen der Landwirte fordert.

Wenn es nach der Mehrheit der Bürger in der Europäischen Union geht, muss die Poltik in puncto Tierschutz mehr tun. Laut einer Mitte der Woche veröffentlichten Erhebung von Eurobarometer sind 84% der Befragten der Ansicht, dass der Schutz des Tierwohls bei Nutztieren in ihrem Land verbessert werden sollte.

Ein ähnlich hoher Prozentsatz, nämlich 83%, spricht sich dafür aus, die Dauer von Tiertransporten zu begrenzen. Einen besseren Schutz des Tierwohls bei Heimtieren in ihrem Land fordern 74% der Befragten.

Interessanterweise war die EU-Kommission bei der Vorlage eines neuen Tierschutzgesetze selbst zuletzt eher auf die Bremse getreten. Ein für September angekündigtes großes Tierschutzpaket wurde immer noch nicht präsentiert. Dem Vernehmen nach soll am 6. Dezember ein Novellierungsentwurf zum Tiertransportrecht präsentiert werden. Unklar ist allerdings, was mit den offenbar fertigen Vorschlägen zur Haltung von Tieren und zur Tötungsverordnung geschehen soll. Auch für 2024 gibt es bisher kein Datum.

Laut Eurobarometer vertreten mehr als 90% der Befragten die Auffassung, dass für die Tierhaltung und -zucht grundlegende ethische Standards gelten sollten. Dies soll ein ausreichendes Platzangebot, ausreichend Futter und Wasser, eine an die Bedürfnisse der Tiere angepasste Unterbringung und einen tierschutzkonformen Umgang einschließen. Zudem zeigten sich die Umfrageteilnehmer mehrheitlich besorgt über einen ausreichenden Schutz von Tieren in Schlachthöfen.

Drei Viertel der Befragten bezeichnen es als „unhaltbar“, dass männliche Hühnerküken aus Legehennenlinien direkt nach der Geburt getötet werden. Von einer großen Mehrheit wird auch das Kupieren bestimmter Körperteile wie Schwänze, Ohren oder Schnäbel als äußerst kritisch angesehen. Angewendet werden sollten solche Vorgehensweisen nur, sofern dies nicht zwingend erforderlich sei und unter Narkose erfolge.

Mit Blick auf Lebensmitteleinfuhren aus Nicht-EU-Ländern pochen 84% auf tierschutzrechtliche Änderung. Dies sollte entweder durch Anwendung der EU-Tierschutzvorschriften auf eingeführte Lebensmittel erfolgen oder durch eine Kennzeichnung der Lebensmittel entsprechend den eingehaltenen Standards. Die Eurobarometer-Sonderumfrage war im Zeitraum vom 2. bis zum 26. März 2023 durchgeführt worden. Befragt wurden 26.376 Personen in den EU-27 aus unterschiedlichen sozialen und demografischen Gruppen. AgE

Landwirtschaft erhält 2024 um 130 Mio. € mehr Finanzmittel

Für das Jahr 2024 sind im Budget rund 3,1 Mrd. Euro für das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (BML) geplant, um 129,5 Mio. € mehr als im Budget 2023. Wie wird das Geld verwendet?

In dem um knapp 130 Mio. € auf 3,1 Mrd. € aufgestockten Agrarbudget sieht Bundesminister Norbert Totschnig ein klares Bekenntnis zur Versorgungssicherheit, zur Entwicklung des ländlichen Raums, dem Schutz vor Naturgefahren sowie für einen klimafitten Wald und eine sichere Wasserversorgung.

„So können wir Initiativen für die heimische Versorgungssicherheit, zum Schutz vor Naturgefahren und der Bewältigung der Klimafolgen stärken. Indem wir in unsere Lebensgrundlagen investieren, investieren wir in eine sichere Zukunft.“

Für die Gemeinsame Agrarpolitik stehen im nächsten Jahr insgesamt rund 1,7 Mrd. € EU- und Bundesmittel für die Bäuerinnen und Bauern und den ländlichen Raum zur Verfügung. Zu den im GAP-Strategieplan 2023-2027 vorgesehenen Mitteln ist deutlich mehr budgetiert, und zwar sind zusätzliche 55 Mio. € pro Jahr mehr im Rahmen der GAP bis 2027 geplant.

Gemeinsam mit den kofinanzierenden Ländern wird mit diesen Mitteln ein 360 Mio. € „Impulsprogramm für die Landwirtschaft“ für den Zeitraum 2024 bis 2027 vorbereitet. Totschnig: „Es soll vor dem Hintergrund der Inflation dazu dienen, die Leistungen unserer Familienbetriebe in den Bereichen Umwelt, Klima, Tierwohl, Bio- und Berglandwirtschaft besser abzugelten und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“ Zudem werden 10 Mio. € mehr für die Agrarinvestitionskredite bereitgestellt, wobei 5 Mio. € durch Rücklagenbudgetierung vorgesehen werden. Aber der Umbau der Schweinehaltung, auf mehr Tierwohl bleibt auf der Strecke weil die Länder, dass kofinanzieren müssen.

Mastschweine-Notierung gibt um 5 Cent nach

Laut Österreichischer Schweinebörse lagen die Stückzahlen an schlachtreifen Schweinen
weiterhin unter dem langjährigen Niveau. Der Druck aus der Schlachtindustrie, das ge-
bremste Kaufverhalten und fehlende Exportmöglichkeiten wirken sich entsprechend auf
die Preise aus. Das geringe Angebot an Lebendschweinen reicht derzeit nicht aus, um die
Schlacht- und Zerlegekapazitäten effizient auszulasten. Gleichzeitig wird von einem leb-
haften Handel mit Fleischstücken im Großhandel berichtet.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt übertrifft die Nachfrage derzeit das Angebot. Die
Mengen der angebotenen Ferkel sind auf einem stabilen Niveau, reichen aber nicht aus,
um den Ferkelpreis zu halten. Aufgrund des Preisdrucks wurde die Notierung auf EUR
3,50 je kg in der 42. Kalenderwoche reduziert. Die Rücknahme von 15 Cent, die in Öster-
reich geringer als in den Nachbarländern ausfällt, soll den kontinuierlichen Ferkelabfluss
weiterhin absichern.
Im Gegensatz zum heimischen Markt gestaltet sich die Ferkelvermarktung in Deutschland
bereits wesentlich schwieriger. Hier sind die Auswirkungen der zuletzt gesunkenen
Schlachtschweinepreise zu spüren mit entsprechend rückläufigen Ferkelnotierungen. Die
deutlichen Preisrücknahmen bei Schlachtschweinen haben zu einer Verunsicherung der
Mäster und einer deutlich rückläufigen Ferkelnachfrage geführt. Der Überhang bleibt aber
wegen der weiterhin sehr niedrigen Produktionsmenge überschaubar.

Die europäischen Schlachtschweinemärkte stehen überwiegend unter Druck. Einerseits
zeigt sich ein saisonüblich steigendes Angebot an schlachtreifen Tieren, andererseits wird
von einer gedämpften Nachfrage berichtet. Im Handel mit Drittländern ist das europäische
Schweinefleisch mit dem aktuell hohen Preisniveau nicht wettbewerbsfähig. Von Seiten
der Schlachtunternehmen und Verarbeiter wurde entsprechend Druck ausgeübt, die
Notierungen weiter zu senken. Spanien, Frankreich und die Niederlande korrigierten die
Auszahlungspreise nach unten. Italien und Dänemark meldeten stabile Schweinepreise.

So wie alle – Diese Probleme hat Chinas Fleischsektor

Auf dem Weltfleischkongress skizziert der Chef von Chinas Fleischverband die Lage der Branche. Seine Landsleute wollen mehr Fleisch essen, doch auch in China hat die Fleischbranche Probleme.

Mit Chen Wei wollen am Rande des Weltfleischkongresses Mitte Oktober in Maastricht viele Teilnehmer sprechen. Der Chinese leitet den Fleischverband seines Heimatlandes, die Chinese Meat Association. Er vertritt die Schlachtunternehmen und Fleischverarbeiter im Land der Superlative: Größter Fleischerzeuger, größter Fleischimporteur, höchster Fleischverbrauch.

China ist wichtig für Fleischerzeuger rund um den Globus. In kaum einem anderen Land auf der Welt lassen sich die sogenannten Schlachtnebenprodukte wie Schweineohren, -pfoten, oder -nasen so gut absetzen wie in China.

Was Chen auf dem WMC berichtet, dürfte die angereisten Branchenvertreter freuen: Nebenprodukte der Schlachtindustrie, die westliche Verbraucher nicht konsumieren möchten, will China auch in Zukunft abnehmen, den Import sogar erhöhen.

Allerdings ist fraglich, wie sich der Fleischimport Chinas langfristig entwickeln wird.

Gerade beim Schweinefleisch liegt die chinesische Selbstversorgung heute bei 95 %, bei Geflügel und Eier sogar bei nahezu 100 %, berichtet Chen. Bei Rind und Schaffleisch decken die chinesischen Erzeuger 85 % des eigenen Bedarfs.

An den Graphen und Schaubildern, die Chen dem aus aller Welt angereisten Publikum zeigt, sieht man wie chinesische Unternehmen planen: langfristig. Seit 1980 hat sich Fleischverbrauch der Chinesen von 12 kg pro Kopf auf 71 Kg/Kopf in 2022 fast versechsfacht. Die Chinesen verspeisen 100 Mio. t Fleisch im Jahr.

Von einem solch starken Wachstum geht Chen in den kommenden Jahren nicht mehr aus. Allerdings werden die Chinesen weiterhin mehr Fleisch essen, prognostiziert Chen ein „langsameres Wachstum“.

Diese Zahlen präsentierte Chen selbstbewusst, doch auch er sieht Herausforderungen für seinen Sektor. Vor allem Tierseuchen und ja, der Fachkräftemangel, bereiten dem Chinesen Sorge.

Die Afrikanische Schweinepest hatte in China für große Probleme gesorgt. Eines der Hauptziele der chinesischen Führung in puncto Viehwirtschaft, die stabile Versorgung mit Schweinefleisch, sei dadurch besonders gefährdet, so Chen.

Junge Chinesen fehlten zunehmend in Fleischsektor, so Chen. „Sie teilen nicht mehr den Stolz für die Landarbeit und die Viehproduktion wie die Generationen vorher“, fasste Chen die Lage zusammen.

Der Irrsinn -In Niederösterreich und so wie überall regt sich Unmut „Durch die Richtlinien werden die Emissionen nicht wie gewünscht eingespart“

Betriebe aus dem Bezirk Scheibbs, die Weizen, Roggen und Triticale aber auch vereinzelt Wintergerste erst nach dem 15.Oktober anbauen, weisen auf die Probleme durch die Nitratrichtlinie hin.

„Der Unmut ist groß in der Bauernschaft, speziell bei rinderhaltenden Betrieben, die Weizen, Roggen und Triticale aber auch vereinzelt Wintergerste erst nach dem 15.Oktober anbauen“, erklären Obmann Herbert Hochwallner und Josef Handl vom UBV NÖ. Denn laut Nitrat-Richtlinie dürfen bei Anbau von Weizen, Roggen und Triticale generell und auf Wintergerste nach den 15.Oktober keine leicht löslichen Stickstoffdünger wie Gülle, Jauche, Geflügelmist, und Mineraldünger ausgebracht werden.

Diese Richtlinie tritt heuer erstmals in Kraft. „Vielen Bauern wird erst jetzt bewusst, welche wirtschaftlichen Nachteile dies mit sich bringt“, macht Josef Handl klar. „Die Herbstdüngung ist für eine gute Stickstoffversorgung zum Wachstumsstart der neu angebauten Kulturen sehr wichtig und fördert zusätzlich die Verrottung von Maisstroh. Diese Verordnung hat zur Folge, dass Mineraldünger und vor allem die Gülle vermehrt im Frühjahr ausgebracht werden.“

Durch sehr hohe Güllegaben in einem immer kleiner werdenden Zeitfenster bestehe bei anschließendem Schlechtwetter die große Gefahr von Umweltschäden in Folge von Ausschwemmungen. Zusätzlich werde vermehrt im Sommer gedüngt. In dieser Jahreszeit besteht in Folge der hohen Sommertemperaturen vermehrt die Gefahr von Methan- und Ammoniakemissionen in die Luft. „Vor allem dann, wenn die Gülle nicht behandelt wurde“, meint LLK-Rat Handl.

Zusätzlich erschwerend für die Bauern sei die Ammoniakreduktionsverordnung. „Diese schreibt den Bauern vor, dass die Gülle und Harnstoff innerhalb von vier Stunden nach dem Ausbringen eingearbeitet werden müssen“, moniert UBV-Obmann Hochwallner. Weiters stelle die bodennahe Gülleausbringung die Bauern speziell im Grünland und im Berggebiet vor große Probleme. Auch die Technik dazu werde immer schwerer. „Das hat starke Bodenverdichtungen zur Folge“, meint Hochwallner. Diese Gesetze und Richtlinien seien für die Bauern nicht durchführbar, ist sich die UBV-Bezirksgruppe Scheibbs einig. „Diese Maßnahmen belasten die Bauern finanziell, aber auch arbeitstechnisch enorm. Auch die Gefahr von schweren Unfällen auf Steilflächen wird immer größer“, so UBV-Obmann.

Handl und Hochwallner abschließend: „Wenn die Gülle nicht im Herbst ausgebracht werden darf, benötigen wir Bauern wieder größere Güllelager. Damit stünden wieder enorme Investitionskosten an. Durch die neuen GAP-Periode bekommen wir bei höheren Auflagen, mehr Bürokratie und Arbeit ohnehin weniger Ausgleichszahlungen, und das ohne Inflationsabgeltung.

Die Seltene-Erden-Minen, über die China lieber nicht spricht

China zeigt sich verschlossen, wenn es darum geht, unter welchen Bedingungen es Seltene Erden abbaut. Jene Metalle, ohne die heute viele Zukunftstechnologien – vom Elektroauto bis zum Windrad – nicht funktionierten. Und wie viel von diesen Rohstoffen noch im Boden schlummern, gilt sogar als Staatsgeheimnis. Schließlich hat das Land die Welt mit Elementen wie Neodym am Haken. China ist für 70 Prozent der globalen Produktion verantwortlich. Bei den besonders raren und teuren schweren Seltenen Erden wie Dysprosium und Terbium, die für leistungsfähige Permanentmagnete gebraucht werden, sind es sogar 100 Prozent.

Während die leichten, weniger wertvollen Seltenen Erden in gewaltigen Tagebau-Minen im Norden des Landes gefördert werden, kommen die mittelschweren und schweren fast ausschließlich aus dem Süden. Ihr Abbau ist besonders schmutzig. Nicht nur, weil Minenbetreiber einen Großteil illegal fördern. Eine 2016 für das US-Energieministerium erstellte Studie geht von 59 bis 65 Prozent aus. Der Abbau ist zudem extrem umweltschädlich.

Das Erz steckt in sogenannten Tonerden, die laut einer im Wissenschaftsmagazin „Nature“ veröffentlichten Untersuchung meist in weniger als zehn Metern Tiefe liegen. Indem sie Löcher bohren oder graben und Chemikalien hineinpumpen, lösen legale und illegale Minenbetreiber das magnetische Material heraus. „Diese Methode ist verrückt“, kommentiert Greg Barnes, ein australischer Geologe, der auf Seltene Erden spezialisiert ist und mehrere Vorkommen in Grönland entdeckt hat. Die sogenannte In-Situ-Laugung ist zwar eine altbewehrte Methode im Bergbau. Allerdings wird sie normalerweise nur in tiefen, gut abgeriegelten Gesteinsschichten eingesetzt, nicht direkt unter der Oberfläche.

Die Minen verwenden meist mit Ammoniumsulfat versetztes Wasser, um das Material aus dem Tonboden zu lösen. Wissenschaftlern zufolge braucht es heute etwa sieben bis acht Tonnen des Pulvers, um eine Tonne Seltene Erden zu extrahieren. Das Mittel ist problemlos zu beschaffen, weil es normalerweise als Pflanzendünger eingesetzt wird. In der tonnenweisen Anwendung aber ist es schädlich. Allein in der Region Ganzhou, im Süden der Provinz Jiangxi, sind offenbar hunderte Quadratkilometer Wald geschädigt.

Die Tagebaulöcher sind inzwischen bis zu einem Kilometer tief und beschäftigen Tausende Mitarbeiter. Mit dieser Mine war es China gelungen, konkurrierende Bergwerke etwa in den USA (Mountain Pass) Anfang der 2000er-Jahre aus dem Markt zu drängen und so die Dominanz Chinas in dem Geschäft zu besiegeln. Mit den billigen Arbeitskräften und den geringen Förderkosten konnten sie nicht mithalten. Zugleich entlässt die Mine aber jedes Jahr zehn Millionen Kubikmeter Wasser ungereinigt in die Umgebung. Die UN nahm die nahegelegene Stadt Baotou, in der das Erz weiterverarbeitet wird, 2021 in ihre Liste der 50 am stärksten durch menschliche Schad- und Giftstoffe verschmutzen Regionen auf.

Keine Mehrheit für Glyphosat-Zulassung

Die Europäische Kommission hat zunächst keine ausreichende Zustimmung der EU-Länder für eine erneute Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat für weitere zehn Jahre bekommen.

Bei einer Abstimmung von Vertretern der EU-Staaten gab es am Freitag keine qualifizierte Mehrheit dafür, dass das umstrittene Mittel bis Ende 2033 eingesetzt werden darf. Die Kommission hatte im September einen entsprechenden Vorschlag veröffentlicht. Für eine qualifizierte Mehrheit wird die Zustimmung von mindestens 55 Prozent der EU-Staaten gebraucht, die gleichzeitig mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren.

Jetzt wird im November über die Erneuerung der Zulassung in einem Berufungsausschuss weiter diskutiert. Änderungen an dem Vorschlag der Kommission sind möglich. Wenn sich im Berufungsausschuss weder eine qualifizierte Mehrheit für noch gegen den Vorschlag findet, kann die EU-Kommission eigenständig entscheiden.

Zu den Aspekten, die nicht abschließend geklärt wurden, gehören laut Efsa etwa ernährungsbedingte Risiken für Verbraucher und die Bewertung der Risiken für Wasserpflanzen. Auch mit Blick auf den Artenschutz ließen die verfügbaren Informationen keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu.

Kritiker und Befürworter streiten unter anderem darüber, ob Glyphosat krebserregend sein könnte. Zudem stehen Gefahren für die Umwelt im Raum. Eine aufwendige Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hatte jüngst keine inakzeptablen Gefahren gesehen, aber auf Datenlücken in mehreren Bereichen hingewiesen.

Deutsche Schweineschlachtungen bleiben auf niedrigem Niveau – Trotzdem sinken die Schweinepreise so wie bei uns

Die neuesten Schlachtzahlen des Statistischen Bundesamtes spiegeln erneut den anhaltenden Abbau der deutschen Schweinebestände wider. In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres wurden rund 8 % weniger Schweine als im Vorjahreszeitraum geschlachtet. Trotz der stark rückläufigen Angebotsentwicklung stehen die Schweinepreise derzeit unter Druck, weil auch der Absatz von Schweinefleisch schwach ist. Hauptgrund ist die hohe Inflation: Die Verbraucherpreise für Schweinefleisch liegen momentan um ca. 30 % höher als vor der Corona-Krise.

on Januar bis August 2023 kamen in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 28,9 Mio. Schlachtschweine an die Haken, was einem Rückgang von 8,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Bei der Schlachtmenge fiel der Rückgang mit 8,3 % etwas weniger stark aus, weil die Schweine durchschnittlich 100 g schwerer waren. Die Zahl der geschlachteten Tiere inländischer Herkunft nahm besonders stark ab. Mit etwa 27,8 Mio. Schweinen aus den deutschen Ställen wurden ca. 2,8 Mio. Schweine weniger als von Januar bis August 2022 geschlachtet, was einem Rückgang von 9,2 % entspricht. Demgegenüber wurden mit rund 1 Mio. Schlachtschweinen aus dem Ausland knapp 200.000 Tiere mehr als im Vorjahreszeitraum über die Grenzen zur Schlachtung nach Deutschland gebracht, was eine Steigerung von 24,4 % bedeutet.

Wegen der stark rückläufigen deutschen Schweinebestände tauchen immer wieder Spekulationen über Kapazitätsreduzierungen bis hin zu kompletten Standortschließungen in der Schlachtbranche auf, zuletzt beispielsweise über den Vion-Konzern . Jede Meldung muss im Einzelfall kritisch hinterfragt und überprüft werden; insgesamt ergibt sich in der Schlachtbranche derzeit eine eher unruhige Lage, denn neben dem rapide sinkenden Schlachtschweineangebot klagen die Schlachtunternehmen auf der Verkaufsseite über schwache Fleischgeschäfte. Die Inlandsnachfrage nach Schweinefleisch entwickelt sich vor allem wegen der hohen Inflation deutlich rückläufig. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit liegen die Verbraucherpreise für Schweinefleisch nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes derzeit ca. 30 % höher. Im Export sind viele Zielländer wegen der Afrikanischen Schweinepest für deutsche Unternehmen noch immer gesperrt und die verbleibenden Abnehmerländer fragen sowohl aus Deutschland als auch aus der übrigen EU weniger Nebenprodukte nach, was sich negativ auf die Preise für den gesamten Schlachtkörper auswirkt.

Zwischen diesen dynamischen Entwicklungen sowohl auf der Erzeugerseite als auch auf Absatzseite versucht die Schlachtbranche derzeit, ihre Margen zu behaupten. In den vergangenen Wochen hatte das zur Folge, dass sie erheblichen Druck auf die Erzeugerpreise ausübten, was letztlich zu einem deutlichen Rückgang der Schweinepreise führte.

Lidl gleicht die Preise für Veganes an Fleisch an

Gleichberechtigung auf dem Teller: Lidl in Deutschland gleicht die Preise für vegane Artikel an das Preisniveau der tierischen Proteine an. Wird Fleisch künftig zum Auslaufmodell?​

Der Discounter Lidl ändert seine Proteinstrategie. Der Lebensmitteleinzelhändler gleicht die Preise für nahezu das gesamte Sortiment der veganen Lidl-Eigenmarke Vemondo an vergleichbare Produkte tierischen Ursprungs an. Dadurch sind ein Großteil der Vemondo-Produkte künftig zum gleichen Grundpreis erhältlich wie ihre tierischen Vergleichsprodukte.

Hintergrund ist die Anfang des Jahres erarbeitete Strategie für bewusste Ernährung“. Lidl hat sich darin ganzheitliche, verbindliche Ziele gesetzt, um seinen Kunden das beste Angebot für eine bewusste und nachhaltige Lebensweise zum gewohnt günstigen Lidl-Preis zu bieten.

Ein Baustein dieser Maßnahmen, für die sich Lidl an den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Planetary Health Diet orientiert, ist dabei unter anderem der Ausbau des pflanzlichen Sortiments und die Transparenz hinsichtlich der Anteile tierischer und pflanzenbasierter Proteinquellen.

Jetzt geht Lidl in Deutschland den nächsten Schritt. Der Lebensmitteleinzelhändler ist davon überzeugt, dass ein bewusster und nachhaltiger Konsum nur in die Breite getragen werden kann, wenn die darauf einzahlende Ernährung für alle erschwinglich und leichter zugänglich ist. Bisher sind vegane Alternativprodukte im Lebensmitteleinzelhandel deutlich teurer als tierische Vergleichsprodukte. Das möchte Lidl in Deutschland ändern und sorgt ab sofort für Gleichberechtigung auf dem Teller.

„Mit der Preisanpassung unserer Vemondo-Produkte möchten wir Kunden vermehrt dazu einladen, die pflanzlichen Alternativen auszuprobieren – ohne, dass dabei der Preis das ausschlaggebende Kriterium ist“, erklärt Christoph Graf, Geschäftsleiter Ware der Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG. „Nur, wenn wir unseren Kunden eine immer bewusstere und nachhaltigere Kaufentscheidung und faire Wahl ermöglichen, können wir die Transformation zu einer zukunftsfähigen Ernährung mitgestalten. Dazu gehört für uns gleichermaßen, im aktiven Dialog mit unseren Partnern in der deutschen Landwirtschaft zu bleiben und unser tierisches Sortiment hinsichtlich Transparenz und Haltungsformen kontinuierlich weiterzuentwickeln.“ schon Irre …….

Mastschweine-Notierung fällt um 10 Cent

Laut Österreichischer Schweinebörse floss das Angebot an schlachtreifen Schweinen zeit-
nah und dynamisch ab. Die leicht gestiegene Wochenschlachtmenge von etwa 87.000
Stück lastete die meisten Schlacht- und Zerlegebetriebe nur zu ca. 90 % aus. „Unter-
auslastung kostet noch mehr als schlechte Margen im Verkauf“, so erklärten namhafte
Schlachtunternehmen ihre anhaltende Nachfrage. Aufgrund des überschaubaren Ange-
botes blieb die heimische Notierung trotz eines Rückganges in Deutschland (-5 Cent je kg
ab 5. Oktober) vorerst unverändert. Durch die aktuelle Korrektur (-10 Cent) auf dem
Referenzmarkt wurde der Druck aber zu groß. Die österreichische Mastschweine-
Notierung sinkt um 10 Cent auf EUR 2,22 je kg für den Zeitraum 12. bis 18. Oktober

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt führte eine steigende Nachfrage zu einer wieder
knapperen Versorgungslage. Bei neuen Bestellungen musste teilweise mit Wartezeiten
gerechnet werden. Die Notierung bleibt in der 41. Kalenderwoche unverändert bei EUR
3,65 je kg.
Europaweit präsentierten sich die Ferkelmärkte uneinheitlich. Neben zumeist relativ aus-
gewogenen Verhältnissen gab es vereinzelte Preisanstiege (z.B. in Spanien). Dagegen
tendierten in Deutschland im Sog der Schlachtschweine auch die Ferkelnotierungen
abwärts.

Der EU-Schweinemarkt bewegte sich weiterhin im Spannungsfeld zwischen geringem
Angebot und impulslosem Fleischhandel. Angesichts fehlender Margen und mangelnder
Konkurrenzfähigkeit auf den Weltmärkten erhöhten die Schlacht- und Zerlegebetriebe zu-
letzt wieder den Druck auf die Schweinepreise. Dem Beispiel Deutschlands folgend senk-
ten zahlreiche Mitgliedsländer die Notierungen, zumeist aber nur moderat. Dänemark und
Italien konnten die Preise stabil halten.
In Deutschland haben einige Schlachtunternehmen die in der Vorwoche reduzierte
Schweinenotierung mit eigenen Hauspreisen unterschritten. Infolge zurückhaltender Be-
stellungen und vorzeitiger Anmeldungen zur Schlachtung bestehen weiterhin Angebots-
überhänge.

Landwissen.at: Neue Plattform für Wissen zu Landwirtschaft und Lebensmitteln

Auf der neuen Plattform „Landwissen.at“ ist geprüftes Bildungsmaterial zu Landwirtschaft, Wald und Lebensmittel abrufbar.

Woher kommt unser Essen? Wie wird es angebaut und verarbeitet? Und was können wir tun, um unsere Wälder und Gewässer zu schützen? Es ist nie zu früh, sich diese wichtigen Fragen zu stellen, ist Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig überzeugt: „Mit der neuen Plattform www.landwissen.at stellen wir geballtes Wissen über Landwirtschaft, Lebensmittel, Wald und Wasser an einem Ort zur Verfügung. Die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft betrifft alle Menschen unmittelbar. Umso wichtiger ist es, dass Kinder und Jugendliche zu diesen Themen ein objektives Wissen vermittelt bekommen. Dabei spielen die Lehrerinnen und Lehrer aller Schulstufen eine zentrale Rolle. Mit der Plattform unterstützen wir die Pädagoginnen und Pädagogen bei ihrer wichtigen Aufgabe. Ich bin überzeugt: Bildung ist der Schlüssel, um die vielfältigen und komplexen Aufgaben der Zukunft zu bewältigen.“

Zahlreiche Organisationen, auch das BML, bieten Bildungsmaterialien rund um Landwirtschaft, Lebensmittel, Wald und Wasser an. Mit der Website www.landwissen.at werden diese vielfältigen Angebote erstmals gebündelt und sind über eine einzige Plattform abrufbar. Über 430 Unterrichts- und Informationsmaterialien von 22 Anbietern sind derzeit über die Plattform abrufbar. Das Angebot wird laufend ergänzt. Die Website wurde im Auftrag des BML von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (HAUP) erstellt und wird laufend ergänzt. Alle Bildungsmaterialien werden fachlich geprüft. Von der Elementarstufe bis hin zur Sekundarstufe II bietet die Plattform gut aufbereitetes, objektives Wissen – von der konkreten Stundenvorbereitung über Learning-Apps bis zu Videos und Podcasts.

Für die Plattform arbeitet das BML mit Organisationen zusammen, die viel Erfahrung im Bereich Aus- und Weiterbildung haben. Die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, das Ländliche Forstbildungsinstitut LFI und die Bäuerinnen Österreich bringen Wissen aus erster Hand in die Schulen. Vielfältige Bildungsmaterialien bieten auch Land schafft Leben, die Agrarmarkt Austria, die Agentur für Gesund- und Ernährungssicherheit, Bio Austria, das Forum Umweltbildung, die Land&Forstbetriebe, das Bundesforschungszentrum für Wald, Biosphäre Austria, die Waldpädagogik und die Waldverbände.

Das BML selbst bietet über das Projekt „Landwirtschaft und Du“ ein Schulbuch samt Hörspiel und interaktiven Unterrichtsmaterialien. „Biber Berti“ informiert kindgerecht über Naturgefahren wie Hochwasser oder Lawinen. Mit den Plattformen „Generation blue“ und „Wasseraktiv“ verfügt das BML über zahlreiche Angebote rund um das Thema Wasser. „Die Bäuerinnen, die zu den Kindern in die Schulen gehen, vermitteln nicht nur objektives Wissen aus erster Hand, sie wecken auch Interesse und Verständnis für die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern“, so Totschnig.

Fronius verdoppelt Produktionskapazität für Wechselrichter

Fronius hat seine neue Fertigung in Betrieb genommen. Damit steigt die Produktionskapazität von vier auf sieben Gigawatt pro Jahr. Der weitere Ausbau ist schon geplant.

Der Wechselrichterhersteller Fronius hat seine neue Produktionshalle am Standort in Sattledt bei Linz in Betrieb genommen. Dadurch kann das Unternehmen in diesem Jahr 52.000 Wechselrichter produzieren. Zum Vergleich, im Jahr 2022 liefen bei Fronius 32.000 Wechselrichter vom Band. Aufgrund der Tatsache, dass sich das Unternehmen vor allem auf das Segment der privaten Hausdachanlagen und der kleinen Gewerbeanlagen konzentriert, kommt in diesem Jahr eine Produktionskapazität von etwa sieben Gigawatt zusammen. Im vergangenen Jahr betrug die Kapazität vier Gigawatt.

Doch damit ist die letzte Ausbaustufe noch nicht erreicht. Neben einer Auftragsfertigung in Ungarn wird Fronius auch in Sattledt weiter hochfahren. Das Unternehmen plant für das kommende Jahr die Produktion von 70.000 Wechselrichtern mit einer Leistung von zehn Gigawatt. Dann kann Fronius in einem Jahr ein Drittel der Wechselrichterleistung produzieren, die insgesamt bisher installiert ist. Denn derzeit wandeln weltweit Froniuswechselrichter mit einer Gesamtleistung von 29 Gigawatt den Strom aus Solarmodulen in netzkonformen Wechselstrom um.

Keine Ferkel und Schweine mehr aus Niederösterreich: Kaum Investitionen

Im Schweinebereich sieht die Sache nicht gut aus. Die Bestände gehen um 2 bis 3 % pro Jahr zurück, die Sauen stärker als die Mastschweine. „Es wurde zuletzt wenig investiert“, weiß Martina Gerner, von der LK NÖ. Derzeit gibt es rund 700.000 Schweine im Land.

Mit der neuen Tierhaltungsverordnung kommen auf die Betriebe viele Auflagen zu. „Egal ob Mast oder Ferkelaufzucht, für die Betriebe besteht Handlungsbedarf“, sagt Gerner. Im Moment würden viele noch abwarten. Zuchtsauenhalter können noch bis Ende 2033 weitermachen, dann braucht es neue Buchten und die Gruppenhaltung nach dem Decken. „Vor allem die hohen Investitionen zwischen 8.000 und 13.000 € pro Zuchtsauenplatz, inklusive Ferkelaufzucht, schrecke die Landwirte ab“, sagt Johannes Spangel von der LK NÖ. Ein Zukunftsproblem, denn es könnte dann zu wenige Ferkel für den Eigenbedarf geben.

In Deutschland-Streit am Schweinemarkt: Tönnies, Vion und Westfleisch machen Hauspreise

Der Vereinigungspreis hat Mittwoch nachgegeben, doch den Schlachtern reicht das nicht. Sie setzen mit Hauspreisen den Markt zusätzlich unter Druck.

Der Schweinemarkt ist seit Wochen unter Spannung. Die rote Seite fordert gebetsmühlenartig weitere Preisabschläge bei Schlachtschweinen, weil die Fleischgeschäfte im In- und Ausland schwächeln. Die grüne Seite verweist auf das knappe Lebendangebot und hält dagegen. Bisher haben sich die Schlachtunternehmen mit Hauspreisen zurückgehalten. Das scheint sich nun zu ändern.

Nachdem die Vion bereits in der vergangenen Woche einen Hauspreis verkündet hat, der 5 Cent unter dem VEZG-Preis lag, preschen nun Tönnies und Westfleisch in der neuen Schlachtwoche vor.

Wie Händler berichten, wird bei Tönnies ab dem morgigen Freitag statt der 2,20 € pro kg SG nur noch ein Hauspreis von 2,15 € gezahlt. Bei Westfleisch ist demnach ein Hauspreis in der gleichen Höhe angekündigt, der aber erst ab Montag gelten soll. Und auch Vion bestätigt auf Anfrage, dass es ebenfalls in der neuen Schlachtwoche einen Hauspreis gibt. Der niederländische Schlachtkonzern wird ab Montag einen deutschlandweiten Hauspreis von 2,15 € zahlen.

Wie marktwirksam diese Hauspreise dann wirklich sind, muss sich zeigen. Bei Tönnies stehen nämlich die meisten Schlachtschweine unter Vertrag. Marktkenner schätzen, dass etwa 70 bis 80 % der Tiere vertraglich gebunden sind und dort der VEZG-Preis als Basis genannt ist. Schweinemäster mit diesen Verträgen haben somit einen Hauspreisschutz. Bei Westfleisch dürfte der Vertragsanteil sogar noch größer sein. In den Partnerverträgen der Westfleisch ist aber der VEZG-Preis nicht zwingend vorgeschrieben, berichten Händler. In der Vergangenheit hat man bei den Münsteranern oft unterschiedliche Hauspreise für Mitgliedsbetriebe und freie Schweine ausgerufen. Wie es diesmal läuft, ist noch nicht ganz klar.

Auch wenn sich wegen der Klauseln die Hauspriese am Markt nur abgeschwächt auswirken, dürfte die Hauspreisdiskussionen die Schweinehalter verunsichern. Vermutlich wird auch dadurch die Abgabebereitschaft der Mäster zunehmen, weil sie sich sorgen, dass die Notierung weiter fällt. Dann hätte man den Preisdruck auch am Lebendmarkt. Marktinsider vermuten, dass genau das das Ziel von Tönnies, Westfleisch und Co. ist.

Trotz ASP -China lässt wieder russisches Schweinefleisch ins Land

China hat nach jahrelangen Verhandlungen den Markt für Schweinefleisch aus Russland wieder geöffnet. Die 15-jährige Einfuhrsperre aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Russland wurde auf Grundlage einer aktuellen Risikobewertung für Schweinefleisch aus ASP-freien Regionen aufgehoben. Die Importbedarf Chinas an Schweinefleisch ist zuletzt wieder gestiegen. Die größten Exporteure in die Volksrepublik sind aktuell Spanien und Brasilien, berichtet AgE.

Die Allgemeine Zollverwaltung Chinas (GAC) hat den Weg frei für russische Schweinefleischlieferungen in die Volksrepublik gemacht. Wie der Föderale Aufsichtsdienst für die Tier- und Pflanzengesundheit in Russland (Rosselkhoznadzor) mitteilte, wurde die 15-jährige Einfuhrsperre aufgehoben. Diese galt nach Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Russland seit 2008. Nach Angaben der GAC wurde die Entscheidung auf der Grundlage von Ergebnissen einer aktuellen Risikobewertung und Analyse des staatlichen des russischen ASP-Kontrollsystems getroffen. Nach den neuen Vorschriften sind jedoch nur Schweinefleischimporte aus Regionen Russlands erlaubt, die nachweislich frei von dem Virus sind.

Laut Rosselkhoznadzor sind der jetzigen Marktöffnung zehnjährige Verhandlungen für die Wiederzulassung von russischen Schweinefleischprodukten am chinesischen Markt vorausgegangen. Die Behörde wies darauf hin, dass die chinesische Zollverwaltung in den kommenden Monaten noch konkrete Inspektions- und Quarantäneanforderungen für russische Schweinefleischlieferungen formulieren werde. Die ersten Schweinefleischexporte in die Volksrepublik werden wegen der regulatorischen Anforderungen frühestens für das zweite oder dritte Quartal 2024 erwartet. So ist noch die Unterzeichnung eines Veterinärprotokolls durch beide Länder nötig. Die Exporteure müssen Veterinärzertifikate einholen und die chinesischen Importeure sich im System registrieren.

Der Vorsitzende des nationalen Schweinezüchterverbandes (NSS) in Russland, Jurij Kowalew, wies darauf hin, dass immer weniger Länder frei von der ASP seien, weshalb es Einfuhrkontrollen geben müsse, aber nicht unbedingt umfassende Importsperren. Beim Markteintritt in China müsse Russland mit erheblicher Konkurrenz rechnen, aber wenn wir 5 % bis 7 % dieses Marktes erobern können, wird es ein großer Erfolg sein, so Kowalew. Analysten zufolge verfolgt China mit diesem Schritt eine Diversifizierung seiner Importe und stärkt den Handel mit Russland als strategischem Partner.

Nach jüngsten Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Peking hat China von Januar bis August 2023 insgesamt rund 1,17 Mio. t Schweinefleisch eingeführt; das waren fast 10 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Zudem stieg der Import von Schlachtnebenerzeugnissen vom Schwein um fast 8 % auf 780.000 t. An die Rekordzahlen der Jahre 2020 und 2021 reichen diese Mengen aber nicht heran. Größte Lieferländer bei Fleisch waren im bisherigen Jahresverlauf Spanien und Brasilien, bei den Nebenerzeugnissen die USA und Spanien.

In Russland : ASP-infiziertes Schweinefleisch in der Lebensmittelkette gefunden

Im Süden Russlands wurden ASP-infizierte Hausschweinekadaver im Wald gefunden. Zudem wurde kontaminiertes Schweinefleisch in der Lebensmittelkette nachgewiesen.

Auch in Russland scheint sich das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) weiter auszubreiten. Mitte September wurden in verschiedenen Teilen der Region Krasnodar, die an die Krim grenzt, drei Fälle von ASP registriert, wie Pig Progress berichtet.

In einem Lebensmittelvertriebszentrum entdeckten die Behörden mit ASP-infizierte Lebensmittelhalbprodukte, in einer Kantine rund 50 kg kontaminiertes Schweinefleisch und auch in einem Einzelhandelsgeschäft konnten die Behörden das ASP-Genom nachweisen. Offensichtlich ist ASP-infiziertes Schweinefleisch in die Lebensmittelkette gelangt.

Parallel dazu wurden in einem Wald Kadaver von zwei ASP-infizierten Hausschweinen und Schlachtabfälle eines dritten Tieres entdeckt. In den vergangenen Jahren hatten russische Veterinärbeamte wiederholt beklagt, dass Landwirte ASP-Ausbrüche manchmal verheimlichen. Sie würden die Kadaver der toten Schweine verbrennen oder in Mülldeponien und Wäldern verstecken, was zur weiteren Ausbreitung der Seuche beiträgt.

Der genaue Ursprung der neuen ASP-Funde ist noch unklar. In früheren Fällen konnte die Infektion auf die Verwendung von Lebensmittel- und Schlachtabfällen ohne ordnungsgemäße Erhitzung in der Futtermittelproduktion zurückgeführt werden, wie der Veterinärdienst erklärt.

Um die weitere Ausbreitung des Virus zu stoppen, wollen die Behörden jetzt 12.000 Schweine keulen lassen. Außerdem soll mithilfe eines Rückverfolgungssystems ASP-infiziertes Schweinefleisch in der Lieferkette identifiziert werden. von Christa Rohlmann

Reibungslose Schweinevermarktung

Laut Österreichischer Schweinebörse floss das Angebot an schlachtreifen Schweinen
reibungslos ab. Das spätsommerliche Schönwetter leistete, speziell bei der Frischfleisch-
vermarktung, einen positiven Beitrag. Sowohl im Inlandsgeschäft als auch beim Absatz
Richtung Italien war eine Belebung spürbar. Im Gegensatz dazu wurde die Lage bei
Verarbeitungsware weiterhin als sehr problematisch beschrieben. Speziell Wurst- und
Schinkenfabrikanten klagten lautstark über laufend steigende Kosten, insbesondere im
Personalbereich, die im Verkauf an den Lebensmitteleinzelhandel nicht abgegolten
würden.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt bestand in allen Bundesländern eine hohe Absatz-
sicherheit. Bei einem anhaltend niedrigen Angebot zog die Nachfrage etwas an. Warte-
zeiten im Ferkelbezug konnten nicht ausgeschlossen werden. Die Notierung bleibt in der

  1. Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,65 je kg.
    Europaweit waren die Ferkelpreise für die Jahreszeit ungewöhnlich stabil, Spanien ver-
    zeichnete sogar einen Anstieg. Aufgrund des geringen Angebotes änderten regionale
    Nachfragschwächen nur wenig an den zumeist ausgeglichenen Verhältnissen.
  2. Der EU-Schweinemarkt bot ein uneinheitliches Bild. Teilweise ging der Abwärtstrend derVorwochen leicht abgeschwächt weiter, einige Notierungen konnten sich behaupten. Dasinsgesamt klar unterdurchschnittliche Angebot wirkte stabilisierend. Im Süden kamen da-gegen aufgrund saisonaler Effekte mehr Schweine zur Schlachtung. Die größte Belastungfür den europäischen Schweinemarkt blieb aber der verhaltene Fleischabsatz. Entlastungdurch Drittlandexporte war angesichts deutlich günstigerer Angebote der amerikanischenKonkurrenten nur begrenzt möglich.In Deutschland hat der feiertagsbedingte Ausfall eines Werktages am 3. Oktober die An-gebotsüberhänge auf dem Schweinemarkt wieder wachsen lassen. Eine Senkung derNotierung um 5 Cent je kg war daher unumgänglich.

China: ARD-Filmteam in neuem Schweinehochhaus

Durch den zunehmenden Wohlstand steigt in China auch der Schweinefleischkonsum. Im Durchschnitt konsumiert dort jeder Mensch inzwischen rund 60 kg Fleisch pro Jahr; in Deutschland sind es etwa 52 kg. Der reine Schweinefleischverzehr ist hierzulande mittlerweile auf unter 30 kg gefallen. Vor zehn Jahren waren es noch rund 40 kg.

Mit dem steigenden Verzehr sind in China auch die Schweineställe gewachsen – und zwar in die Höhe, weil Land teuer ist. Die ARD-Tagesschau durfte nun zwei Jahre nach der ersten offiziellen Anfrage eines dieser Schweinehochhäuser besuchen, in dem besondere Quarantäneregeln nach den vergangenen ASP-Ausbrüchen gelten.

So steht am Anfang vor dem Betreten des Gebäudes ein Desinfektionsmarathon an. Insgesamt sieben Checkpoints mussten die Journalisten und das Kamerateam durchlaufen: Mal wurde nur der Bus mit Desinfektionsmitteln abgesprüht, dreimal mussten die Gäste duschen, einmal sogar in die Sauna, jedes Mal gab es neue Kleidung, Gegenstände wie Handy und Co. wurden desinfiziert.

Der Blick ins Innere des Schweinehochhauses zeigt: Die Sauen stehen in Kastenständen. Nur alle vier Monate dürfen sie raus, Bewegung für etwa eine Stunde, berichtet ein Mitarbeiter. Den Arbeitern fällt laut Tagesschaubericht nur Positives zu der mehrstöckigen Haltungsform ein. Viele finden die Bedingungen in Ordnung, so scheint es.

Massentierhaltung sei sehr modern, finden die Mitarbeiter. „Wenn die Schweine draußen wären bei Wind, Sonne und Regen würden sie vielleicht nicht genug zu Essen finden; sie wären wie Obdachlose“, schildert eine Arbeiterin über die Haltung im Hochhaus. Hier im Hochhaus dagegen hätten sie alles was sie brauchen: „Essen, Trinken, eine volle Mahlzeit, und sie müssen nicht in der Kälte stehen. Natürlich sind sie glücklicher“, schwärmt sie.

Die Hälfte aller Zuchtschweine weltweit lebt inzwischen in China, heißt es im Bericht weiter. Der Fleischkonsum ist mit wachsendem Wohlstand rasant gestiegen. Und die Regierung fördert die Industrie. „Der Erfolg der Regierung hängt auch davon ab, ob sich die Menschen genügend günstiges Schweinefleisch kaufen können“, sagt Mindi Schneider von der Crown University Providence in den USA. So könne die Regierung zeigen, „schau, es geht uns immer besser“.

Inzwischen investieren neue Konzerne in das lukrative Geschäft. IT Unternehmen zum Beispiel. Und die größte Mastanlage für 1,2 Mio. Schweine pro Jahr betreibt ein Zementhersteller.

So wie immer alles fordern und dann -Hühnerfleisch zum Kampfpreis ! Und Geflügelwirtschaft Bemühungen für mehr Tierwohl gehen den Bach runter

Engmaschige Kontrollen, mehr Tierwohl und trotzdem setzen Handelsketten auf Billigimporte aus Tschechien. Die Geflügelwirtschaft Österreich kritisiert die Vorgehensweise des Diskonters.

Die Geflügelwirtschaft Österreich bemüht sich, langsamer wachsende, vitalere Tiere am Markt einzuführen. „Eine Handelskette untergräbt alle österreichischen Anstrengungen, um für mehr Tierwohl bei Mastgeflügel zu sorgen. Der Diskonter vermarktet 1 kg Hühnerfleisch aus Tschechien zum Kampfpreis von 3,49 €“, teilt die Geflügelwirtschaft mit.

Mastgeflügel in Österreich hat per Gesetz 30 bis 40 % mehr Platz, die Tiere leben gesünder und auch der Tierarzneimitteleinsatz ist deshalb nachweislich deutlich geringer. Die Geflügelwirtschaft Österreich fordert den Diskonter auf, „sich beim Einkauf an die in Österreich geltenden Tierschutzbestimmungen zu halten und nur Fleisch zu vermarkten, das dem hohen österreichischen Standard und damit den hohen Erwartungen der Konsumenten entspricht.

„Wir arbeiten in Österreich nach den EU-weit strengsten Haltungsbestimmungen für Mastgeflügel und setzen uns seit dem Vorjahr auch klar für die Einführung von vitaleren Masthühnern ein. Penny schädigt mit seiner Aktion nicht nur österreichische Bäuerinnen und Bauern, die sich täglich sorgsam in ihren Familienbetrieben um ihre Hühner kümmern. Der Diskonter verunsichert mit dem Kampfpreis auch die Konsumenten. Denn so billig kann Geflügel bei Einhaltung aller gesetzlichen, tierschutzkonformen Bestimmungen nicht produziert werden“, sagt Markus Lukas, Obmann der Geflügelwirtschaft Österreich.

Österreichische Hühner werden darüber hinaus mit gentechnikfreiem Futter gefüttert und Soja aus Regenwaldregionen ist für die heimische Geflügewirtschaft tabu. „Wir fordern den Diskonter auf, derartige Ware vom Markt zu nehmen. Denn wenn etwas so billig ist, dann zahlt immer jemand in der Wertschöpfungskette drauf, das sind in diesem Fall vor allem die Tiere“, erklärt der Obmann.

In Österreich wird jede einzelne Herde mehrfach von Geflügelfachtierärzten besucht. Alle für die Tiergesundheit und die Rückverfolgbarkeit erforderlichen Daten werden in der „Poultry Health Data“ des österreichischen Geflügelgesundheitsdienstes QGV dokumentiert. „Der Tierarzneimitteleinsatz bei Geflügel wird jährlich veröffentlicht, so konnten wir auch darstellen, dass sich der Einsatz bei Masthühnern in Österreich in den vergangenen Jahren um mehr als 50 % verringert hat“, freut sich QGV-Obmann Gerhard Skreinig.

USA: Schweinebestand bleibt stabil

Laut den neuesten Daten des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums USDA, blieb der Schweinebestand in den USA im September etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Der Sauenbestand war mit einem Minus von 1,2 % etwas geringer als ein Jahr zuvor.

In den USA finden alle drei Monate Viehzählungen statt. Gestern hat das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA die Viehzählungsergebnisse vom 01. September 2023 veröffentlicht. Insgesamt wurden zu diesem Stichtag 74,32 Mio. Schweine in den US-amerikanischen Ställen gezählt, was 0,3 % mehr waren als am 01. September 2022. Im Vergleich zur letzten Zählung am 01. Juni 2023 bedeutete dies ein Plus von 2,2 %. Eine leichte Steigerung zur Junizählung ist durchaus üblich. Tendenziell stehen im September saisonal bedingt meist etwas mehr Schweine in den Ställen als im Juni.

Die Sauenbestände am 01. September 2023 gingen um 1,2 % zum Vorjahr auf 6,08 Mio. Stück zurück. Im Vergleich zur Juni-Zählung bewegte sich das Minus mit 1,1 % in einer ähnlichen Größenordnung. Auffällig war die Zahl der aufgezogenen Ferkel pro Wurf, die zwischen Juni und August 2023 mit 11,61 angegeben wurde und damit deutlich über dem Wert des Vorjahreszeitraums von 11,13 lag. Für September bis November 2023 erwartet das USDA, dass mit 2,93 Mio. Sauen wesentlich weniger Muttertiere abferkeln werden als im Vorjahreszeitraum (-5,2 %). Von Dezember bis Februar rechnen die US-Fachleute mit 2,91 Mio. abferkelnden Sauen, was 1,4 % weniger als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor wären.