In Österreich fand die 16. Käsiade statt: ein internationaler Wettbewerb der Käsehersteller. Dieses Jahr gewinnt den „Peak of Quality“ ein Bergkäse aus Hittisau in Vorarlberg.
Gerne wird die Käsiade in Hopfgarten, die alle zwei Jahre in Tirol stattfindet, auch „Käse-Olympiade“ genannt. Die Bezeichnung trifft insofern ganz gut zu, als hier vor allem auch Prüferinnen und Prüfern eine Menge Kondition abverlangt wird. Stundenlang wird getastet, gerochen und gekostet, bis am Ende endlich die Sieger und Siegerinnen feststehen.
Für den diesjährigen Wettbewerb waren 421 Käse- und 31 Butterproben eingesandt worden, was in etwa dem Level der vergangen Jahre entspricht, wie Obmann Sebastian Wimmer vom Verband der Käserei- und Molkereifachleute bei einer Pressekonferenz betonte. Wimmer bezeichnete die Veranstaltung im Freizeit- und Kulturzentrum Salvena als „strengsten Käsewettbewerb“, der hohe Anforderungen an alle Beteiligten stelle.
Am Ende gab es bei der Preisverleihung viele strahlende Gesichter; der beste Käse aller Klassen (Peak of Quality) ging in den Bregenzerwald. So konnte dieses Mal der „Hittisauer Bergkäse“ von der Sennerei Hittisau in Vorarlberg die Jury überzeugen.
Für den Käserei- und Molkereifachleuteverband ist die Internationale Käsiade so etwas wie ein olympischer Wettbewerb, bei dem Käsespezialitäten und auch -raritäten ins Rampenlicht gestellt werden. Was Steigerungen der Qualität betrifft, stellte Wimmer folgenden Vergleich an: Wer vor etwa zehn Jahren noch eine Goldmedaille für eine eingereichte Käseprobe erhielt, der bekäme dafür heute vielleicht noch eine Bronzemedaille. Eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung sowie handwerkliches Geschick seien Voraussetzung, um im internationalen Spitzenfeld mitmischen zu können.
Inzwischen hat sich die Käsiade für die österreichische Milchwirtschaft zu einem Großereignis ersten Ranges entwickelt. Wimmer: „Die Teilnehmerzahlen bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
An der 16. Käsiade beteiligten sich sowohl Käserei- und Molkereispezialisten als auch bäuerliche Hersteller; die Teilnehmer kamen u. a. aus Italien, Schweiz, Deutschland, Frankreich, Niederlanden und sogar aus Finnland.
Der Innovationspreis ging dieses Mal an die Schönauer Käsekeller GmbH aus Grünenbach in Deutschland. Es handelt sich um einen besonders kreativen Schnittkäse mit essbarer Rotschmiererinde, wie die Jury in ihrem Urteil begründete.
Den sogenannten Medienpreis sicherte sich die Alpe Lizum im Wattental/Tirol. Der Geschäftsführer der Agrarmarketing Tirol, Matthias Pöschl, sprach von einem Event, „das europaweit einzigartig ist“.
Wie gewohnt – möchte man sagen – ging die dreitägige Veranstaltung bei schönem Spätsommerwetter reibungslos über die Bühne. Über dem Freizeit- und Kulturzentrum Salvena in Hopfgarten lag wieder einmal ein ganz besonderer Duft in der Luft.