Die wenigsten Tierhalter sind begeistert, wenn sie den CO2-Fußabdruck ihrer Schweine und Rinder erfassen sollen. Mehr als verständlich, aber zu kurz gedacht, findet Gerburgis Brosthaus.
Hintergrund:Die Tierwohldebatte ist noch in vollem Gange, da kommt schon die nächste Herausforderung: Der CO2-Fußabdruck von Schweinen und Bullen. „Die CO2-Reduzierung ist das Top-Thema, das Tierwohl etwas abgelöst hat“, stimmte Dr. Gereon Schulze Althoff die rund 1.000 Besucher des Tönnies-Zukunftsforums auf neue Dokumentationspflichten ein.
„Nicht schon wieder neue Listen, nicht noch mehr Kontrollen und Audits!“ Die wenigsten Tierhalter sind begeistert, wenn sie den CO2-Fußabdruck ihrer Schweine und Rinder erfassen sollen. Mehr als verständlich, aber zu kurz gedacht.
Denn die Klimadebatte gewinnt mit jedem Jahrhundertwetter an Fahrt. Ein niedriger CO2-Fußabdruck kann künftig die Lizenz zum Produzieren sein. Die EU und Deutschland haben ihre Ziele längst gesteckt.
Jetzt heißt es: Vor die Welle kommen. Eigene Standards setzen, bevor Lebensmittelhandel und Politik das Paket schnüren. Das Konzept muss hieb- und stichfest sein, damit es nicht als „Greenwashing“ auseinandergepflückt wird. Zudem muss es praktikabel für die Bauern sein. Und die zusätzliche Arbeit der Landwirte finanziell ausgleichen. Vor allem aber darf es nicht zu einem Firmenchaos kommen wie bei der Milch, wo jede Molkerei ihr eigenes Süppchen kocht.
Da kommt Clemens Tönnies mit seiner Idee zur Branchenlösung zur richtigen Zeit. Zumal er schon bei anderen Themen wie der Initiative Tierwohl seine Vorreiterqualitäten unter Beweis gestellt hat, und von uns Österreicher es abgeschaut hat. vom Wochenblatt Landwirtschaft und Landleben.