Im Jahr 2014 wurde das Virus der ASP-Virus erstmals in Osteuropa nachgewiesen. Seitdem breitet es sich in der EU immer weiter aus. Anfangs waren nur fünf Länder betroffen, inzwischen sind es 20.
Das Gebiet, in dem die Afrikanische Schweinepest (ASP) grassiert, wird immer größer. Bei Wildschweinen findet man das Virus bereits in 20 der insgesamt 27 EU-Mitgliedsstaaten, bei Hausschweinen sind es inzwischen 16, fasst das niederländische Fachmagazin Boerderij die derzeitige Seuchenlage in Europa zusammen. In allen Ländern mit ASP-Ausbrüchen bei Hausschweinen befällt das Virus auch Wildschweine. Umgekehrt ist das nicht immer der Fall.
Polen verzeichnet in 2023 mit Abstand die meisten ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen. Nach Angaben des Tierseucheninformationssystems (ADIS) waren es bis Mitte Dezember 2.584 Fälle. An zweiter Stelle folgt Italien (964) und dann kommt Deutschland mit 879 Fällen.
Im Hausschweinebestand trat das ASP-Virus in diesem Jahr am häufigsten auf dem Balkan auf. Die meisten Fälle wurden bisher in Bosnien und Herzegowina (1.508) registriert. In Kroatien und Serbien waren es bisher 1.124 bzw. 977 Ausbrüche.
In der 50.Kalenderwoche wurden mehr als 42 ASP-Fälle in der Wildschweinpopulation bestätigt, wie das polnische Fachportal Farmer berichtet. Insbesondere im Westen Polens hat das ASP-Geschehen zugenommen. Mehr als die Hälfte der Ausbrüche traten in dem Verwaltungsbezirk Westpommern auf.
Auch in der Region Kleinpolen wurde das ASP-Virus nach einer fünfmonatigen Pause wieder nachgewiesen. Bereits Anfang Dezember brach die ASP in mehreren polnischen Gemeinden bei Wildschweinen aus, die zuvor ASP-frei waren.
Seit Jahren zeigt sich dabei eine zu beobachtende Regelmäßigkeit: Der Spätherbst und Winter bringt eine stärkere Wanderung der Wildschweine mit sich, was zu einer zunehmenden Anzahl an Ausbrüchen und einer verstärkten Ausbreitung der Seuche führt. von Christa Rohlmann