Kleinwasserkraft-Lobby in Österreich fordert Gesetze so anzupassen, dass Stromerzeugung einfacher möglich wird.
Wien Menschliche Einwirkung beeinflusst vielerorts das Landschaftsbild und verändert es. Das gilt für Siedlungen und Verkehrswege genau so, als wie für Windparkanlagen oder touristische Wintersportgebiete. Doch neben ästhetischen Aspekten sollte auch der Energieverbrauch im Tourismus nicht außer Acht gelassen werden. Laut Umweltbundesamt haben die Kernbereiche des heimischen Tourismus einen Anteil von 1,55 % am österreichischen Energieverbrauch. Unter der Annahme, dass 80 % des Energieverbrauchs von Seilbahnen und Infrastruktur sowie 100 % von Pistenpräparierung und Beschneiung sowie 50 % von Beherbergung und Gastronomie im Winter anfallen, ergibt sich für den Wintertourismus ein Endenergieverbrauch von 2780 GWh.
Seit Jahren setzt die Tourismusbranche Maßnahmen, um den Energieverbrauch zu reduzieren und die Energieträger zu diversifizieren. Dies zeigt sich einerseits im Anteil der erneuerbaren Energie, der laut Statistik Austria von 36 % im Jahr 2008 auf 54 % im Jahr 2019 gestiegen ist. Aber um die Ziele der Energiewende zu erreichen, forderte die Kleinwasserkraft-Lobby, dass Kleinwasserkraftpotenziale endlich Eingang in die Energiestrategie finden müssen. Ein gangbarer Weg wäre, wenn die große Anzahl künstlichen Speicherseen, die für die Kunstschneegewinnung notwendig sind, auch zur Stromerzeugung und -speicherung genutzt würde. Die wesentliche Infrastruktur für die Stromerzeugung ist dort bereits vorhanden. „Nicht nur der Wintersport, sondern auch andere Bereiche könnten so ökologischer werden“, betonte Paul Ablinger, Geschäftsführer von Kleinwasserkraft Österreich.
Netzentlastung und effiziente Energiespeicherung sind für die Energiewende eine Grundvoraussetzung. Es gilt daher die Kleinwasserkraft zu stärken. Längst überfällige Gesetze gehören erlassen, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen, insbesondere der Kleinwasserkraft. „Wichtig ist dabei, die wirtschaftliche Attraktivität durch Valorisierung der anzulegenden Werte zu sichern und einen klaren, zeitnahen Bewilligungsprozess für neue Projekte zu etablieren. Den Ankündigungen müssen endlich Taten folgen, um die Ziele der Energiewende zu erreichen und einen nachhaltigen, sicheren Energiepfad für Österreichs Zukunft zu ebnen“, erklärte Ablinger. von Artur Riegler