Weil der betroffene Mastbetrieb kurz vorher noch Schweine an Weißenfels geliefert hat, setzt Tönnies die Produktion vorerst aus. Auch der Schlachthof des Fleischcenter Perleberg ist betroffen.
Der Schweinemastbetrieb im Landkreis Vorpommern-Greifswald, in dem sich Schweine mit dem ASP-Virus infiziert haben, hat am Mittwoch noch Tiere an den Schlachthof Weißenfels von Tönnies geliefert. Als Konsequenz hat Tönnies seit Mittwochabend die Produktion dort gestoppt.
Laut einem Sprecher von Tönnies wurden die Schweine in Weißenfels geschlachtet, bevor der ASP-Verdacht erhoben wurde. Nach Meldung des Verdachtsfalls wurden die geschlachteten Tiere ordnungsgemäß separiert. Eine ASP-Infektion oder andere Auffälligkeiten wurden bei diesen Tieren im Rahmen der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung bislang nicht nachgewiesen. Das Fleisch dieser Schweine wurde dennoch nicht in den Handel gebracht.
Weiterhin unklar ist, wie das Virus in den Schweinemastbetrieb eingetragen wurde. Die Ferkel seien bereits Mitte März eingestallt worden und stammen aus einem zum gleichen Betrieb gehörenden Standort im Landkreis Rostock. Das zuständige Veterinäramt wurde umgehend involviert und überwache den Tierbestand nun intensiv. Bislang sei jedoch alles unauffällig, so Vogel.
Außerdem sei nach derzeitigem Stand nur eine einzige Bucht in dem Mastbetrieb von der ASP-Infektion betroffen gewesen. „Wir gehen deshalb davon aus, dass es dort einen Punkteintrag gegeben hat“, erklärt Dr. Vogel. Aktuell laufe die Tötung des Schweinebestands und eine Desinfektion der Stallungen durch eine professionelles Unternehmen.
Im Nachgang sollen Blutproben von den getöteten Tieren genommen und analysiert werden. „Dadurch wollen wir erfahren, wie weit sich das Virus tatsächlich im Bestand ausgebreitet hat und können hoffentlich weitere Rückschlüsse auf den Eintrag ziehen“, so Vogel. Die Kadaver werden anschließend unter hohen Hygieneauflagen durch ein Tierkörperbeseitigungsunternehmen entsorgt.
Von einem Eintrag über Wildschweine geht der Veterinär derzeit nicht aus. Das Infektionsgeschehen in der Schwarzwildpopulation werde intensiv überwacht und gebe derzeit keinen Hinweis auf ein Ausbruchsgeschehen. Dennoch wolle man in den nächsten Tagen das Gebiet rund um den Ausbruchsbetrieb mit Drohnen auf infizierte Wildschweine absuchen, um diesen Eintragsweg gänzlich ausschließen zu können.
Am Donnerstag wurden um den betroffenen Betrieb eine 3 km Schutz- und eine 10 km Überwachungszone eingerichtet. Laut Dr. Vogel befinden sich in dem betroffenen Gebiet neben dem Ausbruchsbetrieb mit 3.500 Schweinen 66 weitere Schweinehalter, die insgesamt knapp 500 Schweine halten.