Mehr Geld für Ökolandbau: Totschnig erhöht Etat um 30 Millionen

Die Prämie für Ackerflächen soll auf 235 €/ha steigen. Kleine Betriebe erhalten zusätzlich einen Bonus.

Ökobauern können ab dem kommenden Jahr mit einer höheren Förderung rechnen. Österreichs Agrarminister Norbert Totschnig plant, die Ökoprämie auf 235 €/ha Ackerfläche zu erhöhen. Ebenso sollen kleinere Betriebe werden für betriebsbezogenen Transaktionskosten 400 Euro/Betrieb bekommen. Insgesamt will Österreichs Regierung rund 30 Mio. € mehr für Biobetriebe in der Maßnahme „Biologische Wirtschaftsweise“ bereitstellen. Die entsprechenden Änderungen hat das Landwirtschaftsministerium in seinem GAP-Strategieplan aufgenommen. Dieser liegt seit Ende Juni in Brüssel. Im September erwartet Totschnig grünes Licht.

Gleichzeitig strebt Totschnig an, die Nachfrage nach Bioprodukten marktkonform zu steigern, damit die biologisch erzeugten Produkte auch mit einem entsprechenden Mehrpreis wirtschaftlich rentabel verkauft werden können. Dazu soll es gezielte Absatzförderungsmaßnahmen geben.

Die höhere Förderung ist auch dringend nötig. Österreichs Biobauern leiden unter schlechten Preisen und hohen Kosten. So wurden 2023 rund 930 Höfe weniger gezählt als 2022. Das war ein Minus von 4 %. Zudem nahmen auch Ökoflächen um 10.000 ha ab. Der Anteil beträgt nur noch 27,1 %. Geht der Anteil weiter zurück, wäre Österreichs Position als Bioland Nr. 1 in der EU gefährdet. Laut Totsching ist die Spitzenposition „das Resultat der harten Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern sowie einer konsequenten Agrarpolitik“.

ach Auffassung von Barbara Riegler, Obfrau von Bio-Austria sind die angekündigten Anpassungen aufgrund der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation dringend notwendig. „Bio-Austria hat unermüdlich Verbesserungen für die Biobäuerinnen und Biobauern eingefordert, die einkommenswirksam sind und Vereinfachungen in der praktischen Umsetzung bringen“, so Riegler. Damit Bio in Österreich sein volles Potenzial für eine zukunftsfähige Landwirtschaft entfalten könne, brauche es in der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik eine weitere Weiterentwicklung. Laut Riegler muss die gesamtbetriebliche Ökologisierung durch agrarökologische Wirtschaftssysteme, wie die biologische Wirtschaftsweise erste Priorität.