In den südhessischen Schweineställen in der Sperrzone II wird es zunehmend enger. Doch kaum jemand will Ferkel oder Mastschweine aus ASP-Restriktionszonen abnehmen.
Die südhessischen Ferkelerzeuger und Mäster in der von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffenen Sperrzone II bekommen zunehmend ein Stallplatz- und Vermarktungsproblem. Denn Woche für Woche werden in Ferkelerzeugerbetrieben neue Ferkel geboren und die Mastschweine werden immer schwerer. In der Sperrzone II gilt jedoch ein generelles Verbringungsverbot für Schweine. Die Tiere dürfen nur mit Ausnahmegenehmigung des zuständigen Veterinäramtes verbracht werden – sowohl des für den abgebenden als auch für den aufnehmenden Betrieb zuständigen Landkreises.
In „ZDF heute“ berichtete der südhessische Ferkelaufzüchter und Mäster Peter Seeger gestern (13.08.24) über seine aktuellen Vermarktungsprobleme und Existenzsorgen. Der Hof von Familie Seeger liegt in Nieder-Klingen, einem Ortsteil der Gemeinde Otzberg im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Durch den Fund eines ASP-infizierten Wildschweins im nur 15 Kilometer entfernten Ober-Ramstadt ist der Betrieb in die Sperrzone II (infizierte Zone) gerutscht.
Das Problem: Kein Schlachthof will aktuell Schweine aus der Sperrzone II schlachten, denen der Makel der ASP-anhaftet. Dabei sind die Tiere nachweislich kerngesund. Es handelt sich um die am intensivsten untersuchten Schweine überhaupt.
Nach intensiver Verhandlung hat sich nur der Schlachthof Manten im nordrhein-westfälischen Geldern bereit erklärt, diese Tiere abzunehmen und zu schlachten. Manten ist auch schon vor gut zwei Jahren bei dem ASP-Ausbruch in einem Hausschweinebestand im Emsland in die Bresche gesprungen und hat Schweine aus ASP-Restriktionsgebieten abgenommen. Unklar ist aber noch, ob und wie gut die Tiere bezahlt werden. Vor zwei Jahren hatten viele Mäster ihre Tiere verschenken müssen.
„Hier muss endlich eine generelle Lösung gefunden werden, welche Schlachthöfe im Krisenfall Schweine aus ASP-Restriktionsgebieten abnehmen“, fordert Peter Seeger. Außerdem sei der bürokratische Aufwand noch viel zu groß – sowohl für Landwirte, als auch für Veterinärämter und Schlachtunternehmen, beklagt der Landwirt.
„Hier muss endlich eine generelle Lösung gefunden werden, welche Schlachthöfe im Krisenfall Schweine aus ASP-Restriktionsgebieten abnehmen“, fordert Peter Seeger. Außerdem sei der bürokratische Aufwand noch viel zu groß – sowohl für Landwirte, als auch für Veterinärämter und Schlachtunternehmen, beklagt der Landwirt. von Henning Lehnert