Für das Jahr 2024 zeichnet sich laut Prognosen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) ein signifikanter Rückgang der Schweinefleischimporte Chinas ab. Erwartet wird ein Absinken um fast 400.000 Tonnen auf 1,5 Millionen Tonnen, verglichen mit dem Vorjahr. Diese Entwicklung folgt einem starken Importrückgang, der von der Außenstelle des USDA, dem Foreign Agricultural Service (FAS), dokumentiert wird. Noch im Jahr 2022 importierte China über 2 Millionen Tonnen Schweinefleisch, während die Zahlen in den Vorjahren – beeinflusst durch die Afrikanische Schweinpest – sogar bei über 4 Millionen Tonnen im Jahr 2021 und 5 Millionen Tonnen im Jahr 2020 lagen. Der Marktwendepunkt war im Jahr 2019, als die Importe erstmals die 2-Millionen-Tonnen-Grenze überschritten.
Im Gegensatz dazu sind die Rindfleischimporte in China zuletzt angestiegen. Für 2024 ist ein Anstieg von 3,58 Millionen Tonnen im vorherigen Jahr auf 3,90 Millionen Tonnen prognostiziert. Für 2025 wird allerdings nur ein geringfügiger Zuwachs auf 3,95 Millionen Tonnen erwartet, während die Importnachfrage nach Schweinefleisch bei etwa 1,5 Millionen Tonnen stagnieren dürfte.
Die abnehmende Nachfrage nach Schweinefleisch wird teilweise auf das geänderte Ernährungsverhalten der chinesischen Konsumenten zurückgeführt. Viele bevorzugen zunehmend andere tierische Proteinquellen wie Rindfleisch, Geflügel und Meeresfrüchte, die als gesünder gelten. Auch die flauere Wirtschaftslage trägt zur gedämpften Nachfrage bei. In vielen Berichten wird von regional hohen Arbeitslosenzahlen, Schließungen von Restaurants in kleineren Städten und einem Rückgang der Pro-Kopf-Ausgaben in Restaurants berichtet.
Staatliche Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung und Einsparungen bei offiziellen sowie geschäftlichen Banketten haben zusätzlich die Nachfrage gesenkt. In der Folge bieten Catering- und Verpflegungsdienste häufiger preiswertere oder qualitativ niedrigere Rindfleischprodukte an. Es wird erwartet, dass sich der Trend zu günstigerem Rindfleisch auch im Jahr 2025 fortsetzen wird, zulasten hochwertigerer Produkte.